Kenwood L1000C Upgrade
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Hallo Sascha,
Die Ausgangsstufen sind mit OCC-Kupfer verkabelt und funktionieren:
Jetzt fehlen nur noch die Rhodium-XLR-Buchsen.
Viele Grüße
Gert
zwei, aber an jeder Hand fünf Finger .Hifidistel hat geschrieben: ↑18.09.2021, 21:27 Wie viel Hände hast du eigentlich? Ich bekomme schon Probleme, wenn ich nur mit einer Lötstation arbeite..
Danke, aber jetzt ist es auch mal gut, was Vorstufen umbauen angeht, das wird mir sonst ein bisschen zu einseitig .Hifidistel hat geschrieben: ↑18.09.2021, 21:27 Ps.: hast du mal Lust meine Horch Balance-Vorstufe in die Mangel zu nehmen - ist inzwischen auch schon Vintage…
Die Ausgangsstufen sind mit OCC-Kupfer verkabelt und funktionieren:
Jetzt fehlen nur noch die Rhodium-XLR-Buchsen.
Viele Grüße
Gert
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Hallo Uli,
Ich dachte mir jetzt, wo das prinzipiell fertige Gerät da so traurig vor mir steht, weil es halt noch keine Buchsen hat, was soll's, da schraube ich jetzt einfach mal provisorisch welche von Neutrik rein, die sind nämlich gar nicht schlecht. Und wenn die Viborg dann da sind, sind die schnell getauscht:
Und damit habe ich jetzt erstmal eine kleine Messorgie veranstaltet. Linker und rechter Kanal messen sich fast genau gleich, deshalb beschränke ich mich darauf, den linken zu zeigen. Erstmal einen Sinus mit verschiedenen Frequenzen reinschicken und dann schauen, wie das Klirrspektrum aussieht. Ich beginne mit Lautstärkepoti auf 12Uhr und 1kHz:
Ein Gesamtklirr von 0,00039%. Ok. Das ist nicht viel. Interessant wäre jetzt, wie hoch der Wert vorher war, habe ich aber nicht gemessen. Eins ist sicher: Er war höher . Gehen wir mal Richtung Bass zu 100Hz:
Mit 0,00047% auch nicht gerade wesentlich mehr. Übrigens: Wenn man den Rauschteppich da unten anschaut, der bei knapp über -160dB rumdümpelt, kann man meine Prophezeiung, dass man sich durch die FET-Eingänge ein bisschen mehr Rauschen erkauft, in der Pfeife rauchen. Was passiert eigentlich, wenn man die Klangregler reinschaltet?
Der Klirr liegt jetzt bei 0,00049%, das ist kaum mehr. Der Rauschteppich steigt aber um ein paar dB und der Pegel sinkt um 0,4db. Klangregler wieder raus und gehen wir mal auf 4kHz:
0,00041%. Sauber. Aber jetzt wird's interessant: Ich mache die 1kHz-Messung nicht bei Potistellung 12Uhr, sondern bei 9Uhr. Da klingen die meisten Poti-basierten VV am schlechtesten. Ich gehe an der Prism Sound Lyra, meinem Mess-Spielzeug, 14dB hoch im Pegel am Ausgang, damit noch was Nennenswertes hinten rauskommt aus der Vorstufe:
Immer noch nur 0,00045%. Ich bin ein wenig beeindruckt. Da spielt die Schaltung, die über weitere Potiebenen die Verstärkung des nachfolgenden OPs regelt, voll ihre Stärke aus. Übrigens sieht man gut die Komponenten aus dem Netz bei 50Hz, 150Hz, 250Hz, 350Hz und 450Hz. Allerdings sind die Messungen alle ohne Bodenblech und Deckel gemacht. Ich stelle das Gerät mal provisorisch auf das Bodenblech und lege den Deckel einfach lose drauf. Gleiche Messung nochmal, 1kHz bei Stellung 9Uhr:
Man sieht, dass die Netzkomponenten um ein paar dB nach unten gehen, schätzungsweise 6dB. Aber der absolute Wert ist so niedrig, dass da ganz bestimmt kein Brumm zu hören sein wird. Jetzt mal die Intermodulationsverzerrungen. Man schickt dazu zwei Sinustöne gleichzeitig rein, 13kHz und 14kHz, und schaut sich an, welche Artefakte dabei entstehen. Also z. B. die Mischfrequenz von 1kHz, die nur entsteht, wenn irgendwelche Nichtlinearitäten im Spiel sind:
Das 1kHz-Nädelchen zappelt bei knapp über -140dB, was bezogen auf den Pegel der beiden Sinussignale eine Intermodulationsverzerrung von 0,00048% ergibt. Da gibt es nichts zu meckern, das ist exzellent. Die beiden anderen Werte beziehen sich auf die Nebenfrequenzen neben den beiden Hauptfrequenzen und sind ebenfalls auf niedrigstem Niveau. Dann mal einen Multisinus reingeschickt - steigt da der Rauschteppich unten an, mag der Prüfling das nicht:
Alles, was man außer den vielen Einzelfrequenzen zu sehen kriegt, sind die winzigen 50Hz-Komponenten, sonst nichts. Also wenn die Kiste so klingt, wie sie sich misst, dann klingt sie gut.
Viele Grüße
Gert
die Steigerung von zwei linke Hände ist vier Füße .uli.brueggemann hat geschrieben: ↑19.09.2021, 12:21Das erinnert mich an einen alten Spruch:
Zehn Finger hab ich an jeder Hand, fünfundzwanzig an Händen und Füssen.
Ich dachte mir jetzt, wo das prinzipiell fertige Gerät da so traurig vor mir steht, weil es halt noch keine Buchsen hat, was soll's, da schraube ich jetzt einfach mal provisorisch welche von Neutrik rein, die sind nämlich gar nicht schlecht. Und wenn die Viborg dann da sind, sind die schnell getauscht:
Und damit habe ich jetzt erstmal eine kleine Messorgie veranstaltet. Linker und rechter Kanal messen sich fast genau gleich, deshalb beschränke ich mich darauf, den linken zu zeigen. Erstmal einen Sinus mit verschiedenen Frequenzen reinschicken und dann schauen, wie das Klirrspektrum aussieht. Ich beginne mit Lautstärkepoti auf 12Uhr und 1kHz:
Ein Gesamtklirr von 0,00039%. Ok. Das ist nicht viel. Interessant wäre jetzt, wie hoch der Wert vorher war, habe ich aber nicht gemessen. Eins ist sicher: Er war höher . Gehen wir mal Richtung Bass zu 100Hz:
Mit 0,00047% auch nicht gerade wesentlich mehr. Übrigens: Wenn man den Rauschteppich da unten anschaut, der bei knapp über -160dB rumdümpelt, kann man meine Prophezeiung, dass man sich durch die FET-Eingänge ein bisschen mehr Rauschen erkauft, in der Pfeife rauchen. Was passiert eigentlich, wenn man die Klangregler reinschaltet?
Der Klirr liegt jetzt bei 0,00049%, das ist kaum mehr. Der Rauschteppich steigt aber um ein paar dB und der Pegel sinkt um 0,4db. Klangregler wieder raus und gehen wir mal auf 4kHz:
0,00041%. Sauber. Aber jetzt wird's interessant: Ich mache die 1kHz-Messung nicht bei Potistellung 12Uhr, sondern bei 9Uhr. Da klingen die meisten Poti-basierten VV am schlechtesten. Ich gehe an der Prism Sound Lyra, meinem Mess-Spielzeug, 14dB hoch im Pegel am Ausgang, damit noch was Nennenswertes hinten rauskommt aus der Vorstufe:
Immer noch nur 0,00045%. Ich bin ein wenig beeindruckt. Da spielt die Schaltung, die über weitere Potiebenen die Verstärkung des nachfolgenden OPs regelt, voll ihre Stärke aus. Übrigens sieht man gut die Komponenten aus dem Netz bei 50Hz, 150Hz, 250Hz, 350Hz und 450Hz. Allerdings sind die Messungen alle ohne Bodenblech und Deckel gemacht. Ich stelle das Gerät mal provisorisch auf das Bodenblech und lege den Deckel einfach lose drauf. Gleiche Messung nochmal, 1kHz bei Stellung 9Uhr:
Man sieht, dass die Netzkomponenten um ein paar dB nach unten gehen, schätzungsweise 6dB. Aber der absolute Wert ist so niedrig, dass da ganz bestimmt kein Brumm zu hören sein wird. Jetzt mal die Intermodulationsverzerrungen. Man schickt dazu zwei Sinustöne gleichzeitig rein, 13kHz und 14kHz, und schaut sich an, welche Artefakte dabei entstehen. Also z. B. die Mischfrequenz von 1kHz, die nur entsteht, wenn irgendwelche Nichtlinearitäten im Spiel sind:
Das 1kHz-Nädelchen zappelt bei knapp über -140dB, was bezogen auf den Pegel der beiden Sinussignale eine Intermodulationsverzerrung von 0,00048% ergibt. Da gibt es nichts zu meckern, das ist exzellent. Die beiden anderen Werte beziehen sich auf die Nebenfrequenzen neben den beiden Hauptfrequenzen und sind ebenfalls auf niedrigstem Niveau. Dann mal einen Multisinus reingeschickt - steigt da der Rauschteppich unten an, mag der Prüfling das nicht:
Alles, was man außer den vielen Einzelfrequenzen zu sehen kriegt, sind die winzigen 50Hz-Komponenten, sonst nichts. Also wenn die Kiste so klingt, wie sie sich misst, dann klingt sie gut.
Viele Grüße
Gert
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Hallo liebe Messtechnik-Freaks,
ein bisschen was habe ich noch gemessen. Erstmal den Gleichlauf des Potis, das von Stellung 7 Uhr bis 17 Uhr geht, nachfolgend die "Uhrzeit" und die zugehörige Abweichung in dB:
7: -
8: 6,0
9: 1,0
10: 0,18
11: 0,07
12: 0,05
13: 0,04
14: 0,43
15: 0,25
16: 0,12
17: 0
Voll aufgedreht kommt der gleiche Pegel links und rechts raus, gut ist der Gleichlauf zwischen 10 und 13Uhr.
Frequenzgang (-3dB): 8Hz bis 230kHz
Der untere Wert kommt von den Folien-Cs, die in jedem Eingang den DC-Anteil der angeschlossenen Quelle wegholen. Dann den Ausgangswiderstand gemessen:
Cinch: 20 Ohm
XLR: 10 Ohm, also 5 Ohm pro Symmetriehälfte
Viele Grüße
Gert
ein bisschen was habe ich noch gemessen. Erstmal den Gleichlauf des Potis, das von Stellung 7 Uhr bis 17 Uhr geht, nachfolgend die "Uhrzeit" und die zugehörige Abweichung in dB:
7: -
8: 6,0
9: 1,0
10: 0,18
11: 0,07
12: 0,05
13: 0,04
14: 0,43
15: 0,25
16: 0,12
17: 0
Voll aufgedreht kommt der gleiche Pegel links und rechts raus, gut ist der Gleichlauf zwischen 10 und 13Uhr.
Frequenzgang (-3dB): 8Hz bis 230kHz
Der untere Wert kommt von den Folien-Cs, die in jedem Eingang den DC-Anteil der angeschlossenen Quelle wegholen. Dann den Ausgangswiderstand gemessen:
Cinch: 20 Ohm
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Viele Grüße
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Liebe L1000C-Fans,
gestern Abend war der erste Hörtest angesagt. Ja, schon sehr gut, keine Frage, und gar kein Vergleich zum Originalgerät. Eine ganz andere Dynamik und Direktheit. Aber im Vergleich mit meiner G-ML32 war da etwas, das mich mehr und mehr gestört hat: So eine kleine Belegtheit auf Stimmen wie z. B. der von Carmen Gomez oder auch auf Klavieranschlägen. Und irgendwoher kam mir diese Belegtheit bekannt vor. Nämlich aus früheren Tests, bei denen ich verschiedene Folienkondensatoren im Signalweg verglichen habe.
Es gibt zwei Stellen, an denen noch Koppel-Cs in Form von 1µF-Folien drin sind: Direkt am Eingang, um DC-Anteile der Quellen fernzuhalten. Und dann direkt nach dem Poti, vor dem eigentlichen Verstärker-OP. Nun, eigentlich ist es der Job der Quelle, für DC-Freiheit zu sorgen. Insbesondere beim symmetrischen Eingang, bei dem ein kleiner DC-Versatz, der auf beiden Leitungen zu finden wäre, eh wegsubtrahiert wird. Also raus damit. Und die vier nach dem Poti auch:
Den DC-Anteil auf den vier Leitungen nach dem Poti messe ich mit +-100µV. Das kann man ungefähr mit Null gleichsetzen. Also, alles wieder zusammen und wieder in den Hörraum. Und jetzt ist diese Belegtheit weg! Stimmen klingen offener, freier, natürlicher. Genauso ein Klavier, und ein Schlagzeug hat nochmal eine ganz andere Direktheit und Impulsivität als vorher. Es geht doch nichts DC-gekoppelte Verstärker.
Ich stecke wieder um auf den Vorverstärker G-ML32. Ok, der kann alles noch ein bisschen besser. Entspannter, selbstverständlicher, noch ein bisschen größer. Aber ich würde sagen, aus der guten alten Kenwood L1000C ist ein aktuell ernst zu nehmender High-End-Vorverstärker geworden.
Viele Grüße
Gert
gestern Abend war der erste Hörtest angesagt. Ja, schon sehr gut, keine Frage, und gar kein Vergleich zum Originalgerät. Eine ganz andere Dynamik und Direktheit. Aber im Vergleich mit meiner G-ML32 war da etwas, das mich mehr und mehr gestört hat: So eine kleine Belegtheit auf Stimmen wie z. B. der von Carmen Gomez oder auch auf Klavieranschlägen. Und irgendwoher kam mir diese Belegtheit bekannt vor. Nämlich aus früheren Tests, bei denen ich verschiedene Folienkondensatoren im Signalweg verglichen habe.
Es gibt zwei Stellen, an denen noch Koppel-Cs in Form von 1µF-Folien drin sind: Direkt am Eingang, um DC-Anteile der Quellen fernzuhalten. Und dann direkt nach dem Poti, vor dem eigentlichen Verstärker-OP. Nun, eigentlich ist es der Job der Quelle, für DC-Freiheit zu sorgen. Insbesondere beim symmetrischen Eingang, bei dem ein kleiner DC-Versatz, der auf beiden Leitungen zu finden wäre, eh wegsubtrahiert wird. Also raus damit. Und die vier nach dem Poti auch:
Den DC-Anteil auf den vier Leitungen nach dem Poti messe ich mit +-100µV. Das kann man ungefähr mit Null gleichsetzen. Also, alles wieder zusammen und wieder in den Hörraum. Und jetzt ist diese Belegtheit weg! Stimmen klingen offener, freier, natürlicher. Genauso ein Klavier, und ein Schlagzeug hat nochmal eine ganz andere Direktheit und Impulsivität als vorher. Es geht doch nichts DC-gekoppelte Verstärker.
Ich stecke wieder um auf den Vorverstärker G-ML32. Ok, der kann alles noch ein bisschen besser. Entspannter, selbstverständlicher, noch ein bisschen größer. Aber ich würde sagen, aus der guten alten Kenwood L1000C ist ein aktuell ernst zu nehmender High-End-Vorverstärker geworden.
Viele Grüße
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Hallo Gert,
ich lese solche Berichte über deine Umbauten immer wieder mit dem höchsten Vergnügen, zeigt es doch, daß man selbst hochwertige Gerätschaften noch verbessern kann. Nicht jeder hat dazu das Wissen und die dazu nötigen Fertigkeiten. Du hast beides und läßt uns auch immer wunderbar die einzelnen Schritte daran geradezu dokumentarisch teilhaben. Dafür meinen herzlichen Dank. Die von dir "frisierten" Gerätschaften sind für mich allesamt "Hausnummern".
Gruß
Franz
ich lese solche Berichte über deine Umbauten immer wieder mit dem höchsten Vergnügen, zeigt es doch, daß man selbst hochwertige Gerätschaften noch verbessern kann. Nicht jeder hat dazu das Wissen und die dazu nötigen Fertigkeiten. Du hast beides und läßt uns auch immer wunderbar die einzelnen Schritte daran geradezu dokumentarisch teilhaben. Dafür meinen herzlichen Dank. Die von dir "frisierten" Gerätschaften sind für mich allesamt "Hausnummern".
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Hallo Gert,
was ich mich schon seit einiger Zeit frage:
Deine Umbauten verdienen immer großen Respekt. Allerdings: im wesentlichen, wie auch hier, tauschst Du vorhandene Bauteile gegen bessere. Ausgesucht dann mit viel Sachverstand. In selteneren Fällen kommt dann auch eine Baugruppe von Dir dazu.
Auf jeden Fall musst Du bei den Tweaks doch auch die Schaltungstopologie berücksichtigen, siehe z.B. Schwingungsvermeidung, Offsets etc.
Und so frage ich mich: das Tunen alten Geraffels ist sicher eine spannende Herausforderung und man lernt dabei bestimmt mehr als nur im alten Tietze-Schenk zu schmökern. Aber hast Du nicht auch schon mal den inneren Drang verspürt, Dein Wissen zu kanalisieren und dann damit z.B. einen Verstärker bzw. Vorverstärker so zu designen wie es denn dann Deinen Vorstellungen entspricht? Wo also Schaltungstopolgie und das Bauteilgrab optimal sind? Würde das nicht neue Horizonte öffnen?
Viele Grüsse
Uli
was ich mich schon seit einiger Zeit frage:
Deine Umbauten verdienen immer großen Respekt. Allerdings: im wesentlichen, wie auch hier, tauschst Du vorhandene Bauteile gegen bessere. Ausgesucht dann mit viel Sachverstand. In selteneren Fällen kommt dann auch eine Baugruppe von Dir dazu.
Auf jeden Fall musst Du bei den Tweaks doch auch die Schaltungstopologie berücksichtigen, siehe z.B. Schwingungsvermeidung, Offsets etc.
Und so frage ich mich: das Tunen alten Geraffels ist sicher eine spannende Herausforderung und man lernt dabei bestimmt mehr als nur im alten Tietze-Schenk zu schmökern. Aber hast Du nicht auch schon mal den inneren Drang verspürt, Dein Wissen zu kanalisieren und dann damit z.B. einen Verstärker bzw. Vorverstärker so zu designen wie es denn dann Deinen Vorstellungen entspricht? Wo also Schaltungstopolgie und das Bauteilgrab optimal sind? Würde das nicht neue Horizonte öffnen?
Viele Grüsse
Uli
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Hallo Franz,
Hallo Uli,
Eben habe ich die G-L1000C nochmal im Hörraum angeschlossen und reingehört. Erstaunlich, was so ein paar Buchsen ausmachen können. Die Vorstufe hat sowohl an Feinzeichnung wie an Raumauflösung hinzugewonnen. Das liegt vermutlich auch daran, dass die verwendeten Refine-Kabel auch Rhodium-überzogene Kontakte haben, und gleiches Material auf beiden Seiten eines Kontakts zahlt sich aus.
Viele Grüße
Gert
danke!Franz hat geschrieben: ↑21.09.2021, 14:28 ich lese solche Berichte über deine Umbauten immer wieder mit dem höchsten Vergnügen, zeigt es doch, daß man selbst hochwertige Gerätschaften noch verbessern kann. Nicht jeder hat dazu das Wissen und die dazu nötigen Fertigkeiten. Du hast beides und läßt uns auch immer wunderbar die einzelnen Schritte daran geradezu dokumentarisch teilhaben. Dafür meinen herzlichen Dank. Die von dir "frisierten" Gerätschaften sind für mich allesamt "Hausnummern".
Hallo Uli,
ja, vielleicht. Mein Problem ist: Ich habe großen Spaß daran, Schaltungen zu entwickeln und auch aufzubauen. Bei einem kompletten Gerät aber ist erstmal Mechanik angesagt. Gehäuse, Display, Bedienteile, evtl. Software für die Bedienung, unzählige Löcher bohren und fräsen etc. Das macht mir weniger Spaß. Deshalb sind mechanisch toll aufgebaute Geräte wie ein Mark Levinson, Accuphase oder dieser Kenwood für mich ein Fest, denn ich kann mich komplett auf die Schaltung konzentrieren. Taugt allerdings das Schaltungsgrundkonzept nichts, wird das nichts. Deshalb suche ich mir die Geräte gut aus, bei denen ich Hand anlege. Genauso ist es auch bei den AGM: Die Elektronik ist ja von Grund auf von mir entwickelt, ohne dass ich irgendwelche Kompromisse eingehen musste. Mit dem Schreiner und Lackierer diskutieren, Kühlkörper fräsen, Kabelstränge fertigen, Sensoren in Chassis reinpfriemeln oder 140kg schwere Monster durch die Gegend wuchten ist dagegen nicht mein Ding. Deshalb hier die Arbeitsteilung mit Michael.uli.brueggemann hat geschrieben: ↑21.09.2021, 15:02 Deine Umbauten verdienen immer großen Respekt. Allerdings: im wesentlichen, wie auch hier, tauschst Du vorhandene Bauteile gegen bessere. Ausgesucht dann mit viel Sachverstand. In selteneren Fällen kommt dann auch eine Baugruppe von Dir dazu.
Auf jeden Fall musst Du bei den Tweaks doch auch die Schaltungstopologie berücksichtigen, siehe z.B. Schwingungsvermeidung, Offsets etc.
Und so frage ich mich: das Tunen alten Geraffels ist sicher eine spannende Herausforderung und man lernt dabei bestimmt mehr als nur im alten Tietze-Schenk zu schmökern. Aber hast Du nicht auch schon mal den inneren Drang verspürt, Dein Wissen zu kanalisieren und dann damit z.B. einen Verstärker bzw. Vorverstärker so zu designen wie es denn dann Deinen Vorstellungen entspricht? Wo also Schaltungstopolgie und das Bauteilgrab optimal sind? Würde das nicht neue Horizonte öffnen?
Eben habe ich die G-L1000C nochmal im Hörraum angeschlossen und reingehört. Erstaunlich, was so ein paar Buchsen ausmachen können. Die Vorstufe hat sowohl an Feinzeichnung wie an Raumauflösung hinzugewonnen. Das liegt vermutlich auch daran, dass die verwendeten Refine-Kabel auch Rhodium-überzogene Kontakte haben, und gleiches Material auf beiden Seiten eines Kontakts zahlt sich aus.
Viele Grüße
Gert
Upgrade Kenwood
Hallo Gert
Bei den Neutrik Buchsen bin ich bei Dir. Gegen Rhodinierte empfand ich sie auch als
etwas träge und "vernebelt". Wenn auch Floh-Husten penibel.
Die gleiche Idee wie von Uli kam mir auch.
Ein gutes Netzteil, Eingangswahlschalter, einen hochwertigen Stufen-Poti oder eine elektronische
Regelung, deine G-Ausgangsplatinen, und fast wäre eine G-Vorstufe fertig.
Das mit den Metall-Arbeiten kann ich nachvollziehen. Das liegt mir auch so garnicht.
Eine Kaltgerätebuchse ausfräsen, oder Schuko-Dosen Löcher (43mm) bohren ist für mich jedesmal eine Last.
Das Projekt Kenwwod: Hut ab. Toll, wie immer. Die Berichterstattung liest sich wie ein spannendes Buch.
Gruß
Stephan
Bei den Neutrik Buchsen bin ich bei Dir. Gegen Rhodinierte empfand ich sie auch als
etwas träge und "vernebelt". Wenn auch Floh-Husten penibel.
Die gleiche Idee wie von Uli kam mir auch.
Ein gutes Netzteil, Eingangswahlschalter, einen hochwertigen Stufen-Poti oder eine elektronische
Regelung, deine G-Ausgangsplatinen, und fast wäre eine G-Vorstufe fertig.
Das mit den Metall-Arbeiten kann ich nachvollziehen. Das liegt mir auch so garnicht.
Eine Kaltgerätebuchse ausfräsen, oder Schuko-Dosen Löcher (43mm) bohren ist für mich jedesmal eine Last.
Das Projekt Kenwwod: Hut ab. Toll, wie immer. Die Berichterstattung liest sich wie ein spannendes Buch.
Gruß
Stephan