Dipolaktiv hat geschrieben: ↑11.09.2021, 16:18ich vermisse halt immer wieder bei Änderungen (sogenannten Verbesserungen) Messungen, vorher, nachher.
Einige haben sicher das Wissen und ev. Zugang zu Geräten (via Firma z.B.).
Hallo Peter,
Totschlagargumente wie
Mal sehen wer da was handfestes zeigen kann.
sind m.E. nicht zielführend in einer Diskussionskultur, bei der persönliche geschmackliche Präferenzen auch mit berücksichtigt werden.
Gern wird hier eine große Räumlichkeit, eine breite Bühne mit Ausdehnung in die Tiefe gewünscht.
Was unterscheidet ein lebendiges Klangbild messtechnisch von einem, welches gepresst aufdringlich wirkt?
Was unterscheidet ein warmes Klangbild von einem kristallklaren (wenn der gemessene FG identisch ist)?
Abbildungsschärfe der Phantomschallquellen, wie weit der Solist nach vorn (also in Richtung Hörer) aus der Ebene der LS-Fronten heraustritt?
Kannst du "Ross und Reiter" benennen, wenn es um hierzu geeignete Messmethoden und Messgeräte geht?
Ich habe seit 1975 eine HP Klirrfaktormessbrücke, Kontron 3 1/2 stelliges DVM, selbstgebauten und nachskalierten XR2202(?) Funktionsgenerator, später Hameg durch Tektronix 2235 2-Kanal 100MHz ersetzt, und mein Digitalmultimeter konnte vom Schätzeisen durch gute Beziehungen am HP Kalibrator auf Vordermann gebracht werden. Ich habe Zugang zu Messgeräten im 2-stelligen GHz-Bereich, Spektralanalysatoren für diesen Bereich, privat nicht zu finanzieren. Ist auch völlig egal, weil der Bottleneck ist bekanntermaßen bei der Flasche, die das Messequipment bedient, die Messmethode auswählt, an einem Laborplatz misst und sich wundert, in die Kette im Wohnraum eingebunden wundersamerweise andere Performance zu bekommen.
Wer kann schon messen, weshalb eine Sängerin von einer CD unterschiedlich klingt, in Abhängigkeit vom Standort des Players auf oder unter dem Verstärker, ob zwischen den Boxen oder an der Seitenwand des Raums (4 verschiedene Klangeindrücke in Klangfarbe und Lebendigkeit).
Zu meinen Versuchen mit einem digitalen Raumkorrektursystem gehört eine Messung mit Röhrenamp sowie eine mit Transistoramp. Beide mit derselben Zielkurve korrigiert, auf jeweilige Speicherplätze gelegt. Anschließend die auf den zugeordneten Amp Korrektur abgehört und zum Check die andere Korrektur angewählt, mit verblüffend großem Unterschied beim Umschalten: Null, Nada, Zero.
Dasselbe Spiel mit LS-Kabeln, Bi-Wire gegen Single-Wire. Null Unterschied im Korrekturergebnis, aber deutlich in Worten zu beschreiben, wo bei gleichem Pegel im Blindtest die jeweiligen Verstärker punkten, dasselbe mit den LS-Kabeln.
Ich habe 50 Jahre lang Fragen aufgeworfen, oft nach 10-20 Jahren Antworten gefunden, wenn das fehlende Puzzleteil auftauchte. Ich habe nicht gezögert, alle Gelegenheiten zu nutzen, wenn ich Entwicklern begegnete, deren Gerät ich benutzte. Ich verzichte hier auf eine Liste, wo meine Kenntnis des Geräte-Klangverhaltens den Entwickler überraschte, was auch mehrfach zu Modifikationen führte.
Auf der Basis eines ordentlichen Serienprodukts geht manchmal noch was, was sich der Messtechnik des Entwicklers entzog.
Der Zusammenhang zwischen Klang und Messwerten kann nur ungefähr hergestellt werden.
www.stereophile.com macht ausführliche Messungen, die überwiegend erst interpretiert werden, nachdem ein Hörtest stattgefunden hatte.
Wer nur nach vorgelegten Messwerten einen Klang so beschreiben kann, dass eine Vertrauensperson das beschriebene aus 3 Mitbewerbsprodukten heraus identifizieren kann, muss schon außergewöhnliche Fähigkeiten haben. Würde ich gern kennenlernen...
Grüße
Hans-Martin