planetti hat geschrieben: ↑05.08.2021, 09:09
wobei macht die Anwendung"mixed Phase" Sinn?
Es macht für mich eigentlich keinen Sinn. Weil dabei ja die eigentliche Phaseninformation verloren geht. Man bekommt eben etwas zwischen Minimalphase und linearer Phase, allein abgeleitet aus dem Frequenzgang. Der hat ja seinerseits keine Zeitinformationen.
D.h. mixed phase ist drin im Sinn einer Toolbox. Wer weiss, was er damit anstellen kann und will, kann es dann eben.
planetti hat geschrieben: ↑05.08.2021, 09:09
Soweit ich verstanden habe, nutzt das Konkurrenzprodukt Dirac live diese Mischung, um die Latenz des Filters zu verkürzen bei möglichst wenig Gefahr für Preringing und etwas Verzicht auf Exzessphasenkorrektur im Tiefton. Ist da etwas dran?
Dirac hat meines Wissens nach den Ansatz paralleler IIR-Filter entsprechend Balazs Banks (
http://home.mit.bme.hu/~bank/parfilt/) implementiert. Was sich aber auch geändert haben mag, sie reden nicht wirklich darüber.
Generell gilt: wird nur der Frequenzgang korrigiert, kann man minimalphasige Filter verwenden (IIR und/oder FIR), es gibt die kleinste Filterlatenz.
Will man die Exzessphase korrigieren wird diese reversiert angewandt. Ein langes Ausschwingen ergibt dann ein langes Vorschwingen im Filter. Und damit entsprechend Latenz. Durch Kürzen (z.B. CutNWindow in Acourate) des vorderen Teils wird die Latenz reduziert. Das geht so lang, bis man eben die Exzessphase nicht mehr korrigiert, beginnend bei niedrigen Frequenzen. Alles eine Frage von Erwartungshaltung und Kompromiss
Grüsse
Uli