Messung von Gehäuseresonanzen

chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Charles
Eine naheliegendere Variante hast Du ganz vergessen
Ahhhh.... Mist.... und so naheliegend ;)

Viele Grüße

Christian
rs-qt
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Beitrag von rs-qt »

Hallo,

was Christian sagte ist schon extrem effektiv und mit das Beste, eben 2 kplt. voneinander entkoppelte Gehäuse.
Nur ein Dichtring am Chassis und das Chassis zur Masseerhöhung am Magneten fest mit dem Innengehäuse verbinden.
Man muss bei der Sandfüllung nur auf eine runde Körnung achten, wie ein "Bällebad im Kinderparadies". der kantige Sand wird für Strassenbau etc. benutzt, der verdichtet sich durch das Verzahnen mit den Ecken.

VG
Ralf
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Take5
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Beitrag von Take5 »

Meine Lautsprecher bestehen aus einem äusseren und inneren Gehäusen (3), entkoppelt mit diesen Bitumenmatten. Auch die Schallwände die auf den inneren Gehäusen aufliegen:

https://www.intertechnik.de/shop/zubeho ... 070,624857

Im Mittel- Hochtonbereich ist die Schallwand über die Chassis mittels Gewindestäben und Ronden an der Rückseite, die ebenfalls mit Bitumen bedämpft sind, verspannt. Durch die Vorspannung schwingt bei der Schallwand nichts mehr. KEF hat das aktuell bei ihrer Reference Serie auch.

Im Bassbereich ist das innere Gehäuse entkoppelt verschraubt. Die Schallwand auch doppelt mit Bitumen dazwischen ausgeführt, mit mehreren Inbusschrauben M6 verschraubt.

Hier mal ein Bild noch mit nicht gekürzten Gewindestäben, da ich diese gekürzt nicht eingefädelt bekomme und das kurz nach Ferigstellung der LS war. Mittlerweile sind die abgesägt. Das Gehäuse ist sehr ruhig.

https://holgerbarske.com/pics/album/FF0 ... _0101.html

Der überstehende Bitumen ist mittlerweile auch abgeschnitten.

Grüße Chris
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Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

Hallo Ralf und Chris,

Danke für Eure Anmerkungen und Anregungen.

Ich sehe schon - das läuft auf ein weiteres Gehäuse hinaus. :D
Hat evtl. Jemand Lust auch ein Gehäusen aufzubauen ?

An der Chassisbefestigung am Magneten bin ich schon dran.

Chris - magst Du noch etwas genauer beschreiben wie Dein Aufbau ist ? Material und Stärke der Wände - Umsetzung der Befestigung der Gewindestangen zur Beruhigung der Schallwand über das Chassis usw. ? Du hast es wohl beschrieben - aber so ganz kann ich mir das noch nicht vorstellen.

Viele Grüße
Jens
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Take5
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Beitrag von Take5 »

Hallo Jens,
das äußere wie auch die inneren Gehäuse bestehen aus 18mm MDF. Auf der Seite der Chassis gabe ich Hülsenschrauben auf den 4mm Gewindestangen, dazu musste ich die Löcher in den Chassis etwas aufbohren damit die Hülse durchpasst. Dann von vorne die Gewindestange eingeführt und von hinten mittels Muttern verschaubt. Daher mussten die Stangen länger sein, da mit dem Chassis im Weg das Loch hinten nicht zu treffen war. Alternativ könnte man wie KEF als Führung noch Rohre z.B. aus Alu aus dem Baumarkt einbauen, würde ich so machen. Dann ist das Durchfädeln der Gewindestangen wesentlich einfacher.

Ein weiterer Vorteil ist: falls sich mal die Chassis ändern, was bei mir im HT Bereich öfter der Fall war, kann ganz einfach die vordere Schallwand ausgetauscht werden.

So sieht das aus mit den Hülsenschrauben:

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Grüße Chris
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Jens

Das sieht auch interessant aus ;)

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Grüße

Christian
rs-qt
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Beitrag von rs-qt »

Hallo,

beim Aufbau von Sandwichgehäusen sollte man m.M.n., wenn man sich schon die Arbeit macht, Sand nehmen. Bitumen als Zwischenlage ist definitiv schon gut, aber speziell wenn es verspannt wird, dadurch fest angepresst wird, doch schlechter als Sand. Holz gibt auch mit der Zeit unter Spannung nach, deshalb sind Hülsrohre über den Verspannungen besser, weil dann dagegen gezogen wird und ein Nachgeben der Wände vermieden wird. Aber man hat immer noch eine Verbindung nach Aussen, was bei Sand entfällt. Dann reicht im Inneren Gehäuse ober-und unterhalb des Chassis eine Buche-Strebe von vorn nach hinten. Auf die Wände eine Leiste 2×3cm hochkant aufleimen und darauf die "Buchestrebe" setzen. Dann mit der Buchestrebe (vorn-hinten), je nach Tiefe des Gehäuses, ein oder zwei Buchestreben nach R+L. Vorher R+L auch hochkant Leisten aufleimen. Daran kann man den Magneten koppeln.
So habe ich sogar Gehäuse für 56cm Bässe ruhig bekommen und das auch bei richtig Pegel, also richtig richtig.😏

VG
Ralf
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Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

Hallo Ralf und Chris,

Ich habe mir nochmal Gedanken über die Zwischenschicht Sand gemacht.

Meine Ausführungen bitte nicht als ABER sondern als offene Diskussion verstehen :D

Was mir noch nicht einleuchtet: warum soll Sand besser sein als Gummi ? Ist es nicht eher umgekehrt der Fall ?

Mein zur Zeit verwendeter Aufbau ist:
MDF 1,8 - Gummi 0,8 - Sperrholz 0,3 - Gummi 0,8. = Vollflächig im Gehäuse und vollflächig jeweils verleimt

Sand verdichtet sich (es entsteht sozusagen im verdichteten Bereich eine „Vibrations“- Brücke) und „sammelt“ sich unten ab ( als Zwischenschicht ist oben Luft)- Gummi nicht. Die Energieaufnahme und Umwandlung in Wärme ist m.E. bei Gummi gegeben.
Das zweite (innen) Gehäuse beim Sand muss absolut dicht sein damit nichts einrieselt - beim Gehäuse mit Gummiaufbau nicht.
Beim Sandgehäuse habe ich erstmal ein unbedämpftes Innengehäuse / Gehäusewände - beim Gehäuse mit Gummiaufbau komme ich zur Zeit ohne zusätzliche Bedämpfung aus.

Was meint Ihr zu meinen Überlegungen?

Viele Grüße
Jens
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rs-qt
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Beitrag von rs-qt »

Hallo,

das befüllen mit Sand ist nicht so einfach, denn die Zwischenräume müssen VOLL sein. Dann kann sich nichts absetzen und du musst TROCKENEN RUNDEN Quarzsand nehmen. Den kannst du nicht fest verdichten. Sonst hätten die in Dubai bei der Palme nicht so aufwändig bauen müssen.

Du musst in der Sandfüllung Energie vernichten. Und da ist keinerlei Verbund zwischen den Körnern. Immer wieder Übergänge von Luft zu Sand, Sand zu Luft usw. Da wird Energie vernichtet.
Beim Raum im Raum zur Schallisolierung ist Luft dazwischen. Wäre es besser, würde man Bitumen zwischen legen und press aufeinander machen.
Nimm eine Bitumenplatte locker in die Hand und klopf dagegen. Du hörst einen Ton. Klopf mit gleicher Intensität gegen einen Sandsack oder " auf den Strand am Meer". Versuch von einer Bitumenplatte oder Gummimatte hoch zu springen oder auf dem Strand. Was ist schwieriger und weniger effektiv.

Bei Rennstrecken kommt erst das Kiesbett und dann das Gummi, weil da immens viel Energie abgebaut wird.

Ich hoffe das erklärt es besser/anschaulicher.
Das Innengehäuse kann ja trotzdem "gummiert" werden.
VG
Ralf
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Hallo Gehäuseoptimierer

Hat eigentlich schon einmal jemand von Euch Hawaphon ausprobiert ? Sollte einen ähnlichen Effekt wie Sand haben, ist aber bequemer zu verarbeiten.

Gruss

Charles
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rs-qt
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Beitrag von rs-qt »

Hallo Charles,

ja, das kenne ich.
Für Türen z.B. ist das schon richtig super, weil man eine hohe Masse hat und nicht viel "Aufbaudicke". Ist aber auch nicht ganz billig mit ca. 130€/qm. Wenn man aber die Möglichkeit hat ca. 15mm oder mehr Sand zu nehmen, ist das noch effektiver. Muss aber jeder für sich selbst entscheiden.
Sind ja nur Tipps.

Eine Bitumendämpfung nach Innen zum Chassis bringt z.B. sehr viel in MT Gehaüsen, da Holz für Schall ab ca. 700Hz "durchlässiger" wird.

VG
Ralf
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Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

Hallo Ralf,

vielen Dank für Deine Ausführungen die für mich sehr verständlich sind :D

Ich glaube das ich mich falsch ausgedrückt habe. Ich meine wirklich Gummi und kein Bitumen.
Bei Bitumen habe ich im Innenraum allein aufgrund des Geruchs kein gutes Gefühl.

Zum Beispiel dieses:
https://www.bauhaus.info/suche/produkte ... chutzmatte

Wenn ich für meinen Anwendungsbereich das richtige "Format" finde nehme ich gerne Gummiprodukte von warco
https://www.warco.de/
Die stinken nicht und sind ausgewiesen Innenraumgeeignet.

Ralf - welchen TROCKENEN RUNDEN Quarzsand in welcher Körnungsgröße würdest Du verwenden ? Natürlich nur wenn Du möchtest und dadurch kein "Produktgeheimnis" offenlegen müsstest. :D

Viele Grüße
Jens
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Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

oh ich habe eine Frage vergessen:

Ralf: Welche Zwischenraumstärke wählst Du ? Also den mit Sand zu füllenden Hohlraum zwischen den beiden Gehäusen ?

Viele Grüße
Jens
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Beitrag von Take5 »

Hallpo Jens,
die von mir verlinkten Bitumenplatten sind relativ geruchsneutral.

Grüße Chris
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rs-qt
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Beitrag von rs-qt »

Hallo Jens,

ich weiss was du mit Gummi meinst. Natürlich kann man das auch nehmen. Ich habe ja nur aus meiner Sicht das Optimale erwähnt.

So eine Bautenschutzmatte wirkt aber letztendlich bei Schall weniger, sie ist ja auch fester, es ist ja ein zusammenhängendes Teil. Sie werden ja auch mehr für Gerätebewegungen/schwingungen genutzt und weniger zur direkten Schalldämmung. Spikes bewirken ja eigentlich unter dem Lautsprecher genau das Gegenteil wie so eine Matte.
Nutzen wird sie aber in der Zwischenwand auf jeden Fall. Zweischalig ist immer besser als nur eine dicke Wand.

Man muss bei der Innen und auch ruhig der Aussenwand die Biegesteifigkeit erhöhen. Im Stahlbau ist da ein T-Träger ein Musterbeispiel. Der Steg trägt die Last.
Beispielsweise habe ich Autotüren auf diese Art versteift (zusätzlich noch gedämmt) und damit mit 2x20cm Bässen pro Tür satte trockene 40Hz herausbekommen, dass die Kunden anfangs dachten der Sub spielt mit, obwohl er gemutet war.
Gleichmässig hat immer eine "größere Reso" als etwas unregelmässiger. Da sind es dann in den einzelnen Abschnitten evtl. mehrere aber kleinere, die leichter weg zu bekommen sind.

Ich nehme ab 15mm Dicke die Füllung. Man bekommt Sand in Säcken im Baumarkt.

VG
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