Was wir zur Zeit hören

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
Bajano
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Marina Rebeka - Credo

Beitrag von Bajano »

Heute habe ich ein für meinen Musikgeschmack sehr ungewöhnliches Album entdeckt:

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Zur Interpretation kann ich nicht viel beitragen, da ich mich mit Operngesang bisher nicht beschäftigt habe. Ich kann nur feststellen, dass mich die Kombination von Musik und Stimme positiv anspricht und irgendwie "gefangen" nimmt.

Viel Hörspaß & beste Grüße,
Oliver
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Bajano hat geschrieben: 23.01.2021, 21:24 Ich kann nur feststellen, dass mich die Kombination von Musik und Stimme positiv anspricht und irgendwie "gefangen" nimmt.
Lieber Olli,

vielleicht hat dich ja auch der Blick der Dame auf dem Cover "gefangen" genommen :lol:
Egal - willkommen bei den Opernhörern!!

Beste Grüße,
Jörg
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Bajano
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Beitrag von Bajano »

Lieber Jörg,

Du wirst es mir nicht glauben, aber mein erster Gedanke war tatsächlich „unconscious bias“ ... :lol:

Viel Grüße vom Keller ins Souterrain :wink:,
Olli
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Glen Gould Gathering

mit Alva Noto + Nilo, Christian Fennesz, Francesco Tristano - unter der Federführung von Ryuichi Sakamoto.

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Sagenhaft.... :cheers:

VG,
Thomas
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Thomas,

ich habe mir das Album über Qobuz angehört, da ich die Interpretationen von Glenn Gould größtenteils sehr mag.
Diese Live-Performance anläßlich seines 85. Geburstags verstehe ich jedoch nicht.
Für mich hört sich das an, als ob die Arrangements mit bekannten Stücken lediglich mit starken Hustern, Wellenrauschen am Strand, Umblättern von Noten, Fußstapfen durch Schnee usw. untermalt wurden.
Auch im Internet habe ich keine tiefergehenden Infos dazu gefunden.

Worauf bezieht sich da dein "sagenhaft"? Welche Hintergrundinfos/ Erläuterungen kannst du mir geben, um den Zugang dazu zu bekommen?

Danke dir bereits im Voraus!
Jörg
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Jörg,

Hier kann man die Gedanken von Ryuichi Sakamoto, welche zur Entstehung des obigen Konzertes führten, in aller Kürze nachlesen:

https://www.gggathering.com/aboutgould/en/




Ich für meinen Teil mag derartige Herangehensweisen, bin bspw. auch ein großer Freund der kompletten ReComposed-Reihe von Deutsche Grammophon - aus der hier heute Nachmittag erst der Beitrag des von mir ebenfalls sehr geschätzten Jimi Tenor lief:

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Dass sich gestandenen Klassikliebhabern dabei u.U. die Nackenhaare aufstellen, kann ich allerdings verstehen.

VG,
Thomas
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Der Link war gut, Thomas :cheers:
Jetzt verstehe ich zumindest einige Zusammenhänge.

Von der ReComposed Reihe kenne ich zumindest die von Max Richter (wenn das die gleiche Reihe ist, die du meinst)

VG
Jörg
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Guten Morgen Jörg,

Ja, genau diese Reihe meine ich. Der Beitrag von Max Richter in Form seiner Bearbeitung der 'Vier Jahreszeiten' ist hierbei meines Erachtens nach herausragend, da er einerseits eine große Treue zum Original aufweist, andererseits aber das Versprechen im Titel (ReComposed) tatsächlich einhält. Zudem scheint es mir die am aufwändigsten erstellte und auch bekannteste Ausgabe der Reihe zu sein (sicher nicht zu Unrecht), woran auch die Beteiligung von Daniel Hope und den Berliner Philharmonikern ihren Anteil haben dürfte.

Nichtsdestotrotz sind in meinen Augen wirklich alle bisherigen Ausgaben auf ihre Art hörenswert und teils auch herausfordernd.

https://www.discogs.com/de/search/?q=De ... sed&page=2


Noch kurz zum gestern gehörten 'Glen Gould Gathering': die daran Beteiligten sind mir allesamt seit Jahren vertraute und teils hoch geschätzte Interpreten. Sakamoto und seine in viele Richtungen 'offene' Art dürfte den meisten ein Begriff sein und auch Tristano ist mit seinen vielfältigen Veröffentlichungen sicher kein Unbekannter; seine Art, Altes und Neues auf interessante Weise gegenüberzustellen, trifft sicher nicht jedermans Geschmack und ist auch mir ab und an etwas zu prätentiös, wirkt aber immer verbindend.

Herausstellen möchte ich Carsten Nicolai aka Alva Noto, dem ich als ebenfalls gebürtigen KMStler/ Chemnitzer nicht nur etliche beeindruckende und stark prägende Veranstaltungen in der damaligen direkten Nachbarschaft verdanke, sondern der zusammen mit den anderen Künstlern seiner Labels seit Jahren für Werke von selten erlebter Intensität sorgt. Seine Arbeiten zusammen mit Blixa Bargeld als ANBB sind dabei ebenso nachhaltig wie die 'seichteren' Veröffentlichungen gemeinsam mit Byetone als Diamond Version.

Dass er, hier wieder zusammen mit Sakamoto, vor nicht allzulanger Zeit für einen Golden Globe anlässlich der Arbeiten am OST zu Iñárritus 'The Revenant' mit DiCaprio nominiert war, ist in meinen Augen nur ein vorläufiger, formeller (wenn auch hoch verdienter) Höhepunkt seines Schaffens.

MfG,
Thomas
:cheers:
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Franz
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Beitrag von Franz »

Mal was Percussives:

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Kroumata ist ein schwedisches Ensemble für Schlagzeugmusik. "Kroumata" ist auf ein griechisches Wort für "Schlagzeuginstrument" zurückzuführen.
Man kann Musik nicht nur mit angenehmen Tönen schaffen, Lärm ist auch ein Klangmaterial, das ästhetisch organisiert werden kann.

Wer sich darauf einläßt, kann auf eine Entdeckungsreise gehen.

Vorsicht ist geboten, die Aufnahmen sind z.T. unbearbeitet belassen, also mit den Lautstärkesteller behutsam umgehen, deshalb auch der Warnhinweis auf dem cover.

Wer mal reinhören will, kann das hier tun: https://www.youtube.com/watch?v=6tYvjNHcYqY

Gruß
Franz
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Hello @ll,

gestern Abend durch Zufall beim Film schauen auf folgenden Song der Band Apollo 440 gekommen.

Time Is Running Out

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Hier ist ein Song für Dich… Time Is Running Out von Apollo 440
https://open.spotify.com/track/1D2j6pnn ... 9J37gtjrXg

"Apollo 440 (auch Apollo Four Forty oder @440) ist eine britische Musikband der elektronischen Musikrichtung Big Beat.
Apollo 440 vermischen in ihrer Musik klassische Rockelemente mit denen des Elektrosounds und waren damit an der Weiterentwicklung des Big Beats beteiligt."

Mit gefällt bei "time is running out" zum einen diese unbeschwerte Leichtigkeit und der drive nach vorne.

Macht mir großen Spaß. :)

viele Grüße
Thomas
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Im Moment läuft bei mir Tutu von Miles Davis im Hintergrund.

Gruss

Charles
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Horse Tea
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L. v. Beethoven - Cellosonaten

Beitrag von Horse Tea »

Liebe Freunde der Kammermusik,

(derer es ja leider nicht so viele gibt :oops: ).

Durch Zufall bin ich heute auf diese Doppel-CD in meinem Fundus mit einer Aufnahme der DECCA aus dem Jahr 1987 gestoßen:

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Die Aufnahme ist interpretatorisch sehr gut. Der Klang und insbesondere die Klanbalance zwischen den Instrumenten überrascht über alle Maßen. Sicher würde man die Sonaten heute anders spielen, auch wenn die Interpretation heute noch überzeugt. Mich würden dennoch Konkurrenzaufnahmen interessieren, die jünger sind und für die das gleiche gilt.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Horst-Dieter

da du bislang noch keine Antwort erhalten hast, springe ich mal in die Bresche ;-)

Eine - wie ich finde - geniale Partnerschaft sind 1960 (also entgegen deiner Anforderung noch ältere Aufnahme 😇) Fournier und Gulda eingegangen. Hier zähmt der "Adel den Egozentriker" - meine ich irgendwo mal gelesen zu haben. Sehr sensibles Duo.

Deine Anforderung erfüllen kann aber das Duo Capucon und Braley von 2016: traumhaftes Spielen, harmonisch-gleichberechtigt, mit einem Top-Klangbild!

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Viel Spaß damit
Jörg
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Jörg,

danke, das Duo Capucon/Braley ist wirklich ein Volltreffer. Genau so etwas wollte ich hören. Meine Frau, die ja selber Cello spielt, hat sofort einen französischen Cellisten erkannt. Nach Queras war der Musiker dann im Nachfassen klar. Aber den Pianisten, den habe ich gar nicht erst raten lassen, kannten wir den doch bisher gar nicht. War das bei Dir genauso?

Die Interpretation hat bei ihr zu einem überschwenglichen Urteil geführt: "habe ich besser noch nie gehört" und während dem Hören immer wieder "toll". Wir empfinden die musizierweise als innig, prägnant, und insbesondere die langen Töne entsprechen unserem Musikgeschmack ("Only long music is good music", Sergio Azzolini). Damit einher geht das Tempo. Es ist zwar höher als bei Harrell/Aschkenasi, die Interpreten gehen aber nicht ein irrwitziges Tempo, das heute, gerade bei einer Beethoveninterpretation en vogue ist, und das manchmal, aber nicht durchgängig, passt. Und dass es bei einer für uns so gut bekannten Komposition immer wieder Überraschungen gibt, zeigt, dass diese Interpretation ganz nach oben gehört. Das gilt, wie Du schreibst, auch für den Klang (Quboz).

Bleibt mir nur zu wünschen, dass der eine oder andere (Neuling in der Klassik?) sich diese wunderschöne Komposition/Interpretation anhört und Gefallen daran findet.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Beitrag von alcedo »

Hallo Horst-Dieter

freut mich, dass deiner Frau und dir diese Aufnahme auch so gut gefällt.
Gautier Capucon hat schon einige Duo-Aufnahmen mit Frank Braley gemacht, u.a. Schuberts Arpeggione.
Und zusammen mit seinem Bruder Renauld Capucon auch die Trios von Beethoven. Wenn ich mich recht erinnere, sind die 3 beste Freunde. Vermutlich verstehen sie sich daher auch "blind" in ihrem Spiel.

Viel Spaß noch damit
und viele Grüße,
Jörg
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