Marcus (Adam Artist 5, 3 Paar Abacus C-Box 2)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
Forumsregeln
Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
Antworten
mblomenkamp
Aktiver Hörer
Beiträge: 5
Registriert: 04.02.2016, 13:48
Wohnort: Hüllhorst

Marcus (Adam Artist 5, 3 Paar Abacus C-Box 2)

Beitrag von mblomenkamp »

Hallo zusammen,

ich bin 43 Jahre alt und komme aus / wohne in Ostwestfalen. Ich bin schon seit ein paar Jahren Mitglied in diesem Forum, gefühlt sogar schon länger als das was sich aus dem Erstelldatum meines Accounts ergibt, habe mich aber bisher nirgends geäussert. Ich habe das Forum schätzen gelernt, weil es mir neue Anregungen in Form von Hörtipps und bzgl des weiten Raums der Geräte und ihrer unterschiedlichster Ausrichtungen/Einsatzzwecke gegeben hat.

Musikalisch bin ich in den 90er Jahren zuerst mit Grunge sozialisiert worden (Blind Melon, Soundgarden, usw), und dann, als sich die Möglichkeit des nächtlichen Zeitvertriebs ergab, auch noch ein Freund von elektronischer Musik geworden. Mit meinen Leuten war das dann im wesentlichen die Richtung Industrial/DarkWave/Gothic, wobei ich parallel dazu auch ein Faible für Breakbeat/DrumNBass entwickelt habe, was ich hier allerdings mangels Angebot nur äusserst selten live erleben konnte. Ganz abgesehen davon, dass solche Musik viele meiner damaligen Freude (klingt blöd, die meisten sind es auch jetzt immer noch) nicht wirklich begeistern konnte, so dass das praktisch ein Solo Ding von mir war.

In der Zeit (also Mitte der 90er) hatte ich dann meinen ersten Kontakt zu Computer Audio und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten der Speicherung/Bearbeitung/Weiterverbreitung. MP3 war nur einer Handvoll von Leuten bekannt und selbst die PC Fachmagazine (die damals noch ausschliesslich Print Magazine waren), hatten das überhaupt noch nicht auf dem Schirm. Unter dem Schutzmantel des völligen Unbeobachtetseins konnten wir damals im Internet und in Computer Clubs Musikmaterial in Mengen tauschen, das heute bei jedem Abmahnanwalt einen feuchten Schlüpper verursacht hätte ;)

Die Zeit, in der man seine Lieblingssendung aus dem Radio noch auf Kassette aufgenommen hatte, war noch nicht vorbei und da ich da schon ein paar Jahre Programmiererfahrung hatte, habe ich diese zum Entwurf und Umsetzung einer eigenen Aufnahmekette mit live MP3 Codierung genutzt. Dank der damals erstmals aufkommenden Bewegungen zu Echtzeit Verarbeitung in allgemeinen Betriebsystemkernen (Linux, RT Patchset) konnte das damit aufgebaute System unter jeder Art von gleichzeitiger Nutzung unterbrechungsfrei aufnehmen (komplette Pufferung im RAM, Interrupt Zuordnungen, Berücksichtung von Prioritätsinversionen, usw). Die Qualität der damals der allgemein zugänglichen Encoder (Xing, später auch Lame) war allerdings grausam im Vergleich zum kommerziellen Fraunhofer Encoder. Insbesondere das Temporal Noise Shaping war noch nicht gut verstanden und umgesetzt, genauso wie die Erkennung von Phasenlagen in Bezug auf räumliche Positionierung in der L/R Ebene. Das war für mich immer am offensichtlichsten bei Material, welches von Vinyl statt Tape oder CD kam.

Eine Zeit lang kam dann alles bzgl Musik zum Erliegen, weil sich die Prioritäten geändert hatten (Studium, berufliche Entwicklung usw) bis irgendwann mal die Einrichtung einer neuen gemeinsamen Wohnung mit meiner Madame angegangen wurde und ich die Gelegenheit genutzt habe, im Wohnzimmer ein minimales Setup bestehend aus einem Paar Adam Artist 5 und einem Wireless Streaming Client (wieder mal eine eigene Frankenstein-Entwicklung, welche auf einem ehemaligen WLAN Access Point lief) aufzubauen. Dann wurden nach und nach andere Räume mit optisch unauffälligen Lautsprechern ausgerüstet und auf dieselbe Art und Weise eingebunden. Software seitig habe ich das dann relativ bald zu einer Multi-Room-Lösung umgebaut, weil das einfach cool war. Sonos oder sonstige Produkte/Hersteller waren da noch bei weitem nicht so gross bzw wären nicht sowieso nicht gut in meine existierende Geräte/Software Landschaft integrierbar gewesen. Software-seitig habe ich da lange nichts geändert (never change ...), nur ich bin dann bei den C2 von Abacus hängen geblieben, welche gerade auf Grund ihrer nicht vorhandenen Grösse den grössten Eindruck bei mir und bei Besuch gemacht haben. Küche, Gästezimmer/Ankleidezimmer und Büro wurden so ausgestattet, im Wohnzimmer blieben die Adam Artist 5 im Einsatz, alles mit vollstem WAF.

Mittlererweile haben wir Kinder und jetzt, wo sie aus dem schlimmsten Alter raus sind (genauso wie auch die Kinder unserer Freunde), haben wir mal wieder Lust auf Musikgenuss und vor allem auf Upgrades der LS und ggfs auch der Zwischenbausteine. Die Zeit, dass man immer Angst um Membranen und Sicken oder sonstige Komponenten haben muss (die AMT Hochtöner der Adams sind bspw mittlererweile auch nicht mehr so schön gefaltet :( ist jetzt endlich vorbei. Musikalisch liegt der Schwerpunkt immer noch bei elektronischer Musik, allerdings am Rand weg von der reinen Tanzmusik (DnB) sondern dafür mit Berührungspunkten oder Überschneidungen mit Singer Songwriter oder auch Folk. Über all die Jahre hat mir da Radio Paradise mit seinen mittlererweile unterschiedlichen Themen- / Streamingkanälen viele neue Lieblinge beschert. Zu Klassik habe ich bisher allerdings noch keinen Zugang gefunden, mal überraschen lassen, was sich so noch ergibt. Sobald das böse C es wieder zulässt, werden wir auf jeden Fall alles an Festivals und Konzerten, was sich irgendwie mit unserem Familienleben vereinbaren lässt, besuchen. Der Nachholbedarf lässt sich kaum in Worte fassen. Glücklicherweise haben manche unserer kleinen Lieblingskünstler neue Wege gefunden, ihre Musik zu Gehör zu bringen, bspw in Form von aus dem eigenen Wohnzimmer gestreamten Konzerten mit PayPerView Zugang oder direkten Spendenportalen. Im Blick darauf, was die aktuelle Situation mit der gesamten Kultur-Szene macht, war uns das jeden Cent wert.
Bild
hkampen
Aktiver Hörer
Beiträge: 694
Registriert: 11.02.2018, 23:40
Wohnort: Köln

Beitrag von hkampen »

Hallo Marcus,

die C-Boxen sind was Feines, vom Klang her haben sie etwas von "High End Radio", also nicht raumfüllend, aber in der Dynamik weit überlegen :D Radio Paradise ist mir auch ein Begriff. Neben der tollen Musikauswahl und FLAC-Streaming haben sie die beste Radiowebsite, die ich je gesehen habe.

Was nutzt du als Wandler?

Viele Grüße
Harald
Bild
mblomenkamp
Aktiver Hörer
Beiträge: 5
Registriert: 04.02.2016, 13:48
Wohnort: Hüllhorst

Beitrag von mblomenkamp »

Ich habe an den C2 momentan nur einfache USB-DACs im Einsatz: Hifimediy U2, asynchron statt isochron angesteuert, um von der Clock der USB Hosts (früher teils Netbooks, momentan ausschliesslich alte ehemalige WLAN Access Points) unabhängig zu sein. Diese DACs gibts neu nicht mehr, vermutlich, weil der Bedarf an async DACs in dem Format nicht hinreichend war, um die weiter zu vertreiben.

Ich nehme an, dass bessere Wandler erst dann für mich Sinn machen, wenn sowohl die Lautsprecher selbst gegen objektiv bessere ausgetauscht wurden und / oder die Raumsituation überhaupt erst mal behandelt wurde (Reflexionen, Dämpfung). Wobei es mich natürlich schon so kitzelt, es auszuprobieren, denn manchmal muss man erst mal einen grossen Sprung machen, um etwaige eklatante Veränderungen zu erfahren bzw identifizieren, die man danach dann auch bei kleineren Abstufungen wieder erkennen kann.

Wenn ich das aktuelle und zurückliegende Nutzungsverhalten analysiere und in die nähere Zukunft extrapoliere, würde ich sagen, dass die Wiedergabe von 44.1/16 Material vom mobilen Endgerät aus den grössten Fokus hat bzw haben wird. Und da davon ein Grossteil über AirPlay stattfindet, was meine Infrastruktur momentan nur in Version 1 anbieten kann, und ich davon ausgehe, dass die Unterstützung dieser Version in naher Zukunft rausgekürzt wird, ist für mich die Unterstützung von AirPlay 2 ein wesentlicher Aspekt. Dh ich müsste mich nach neuen Streaming Endpoints umschauen. Die zugänglichste Form wären wohl die von Denon oder Marantz, da würde es mich schon interessieren, ob bei dem niedrigen Gesamtpreis dieser Geräte die Wiedergabequalität überhaupt eine Verbesserung gegenüber meinen jetzigen Wandler resultiert. Hast du da Erfahrungen oder besitzt jemand (hier in der Nähe) solche Geräte, so dass man sich da mal kurzschliessen könnte? Sowas nur rein spekulativ im Internet zu bestellen und dann das Fernabsatzgesetz zu nutzen, ist nicht meine Art.

Grüsse,
Marcus
Bild
hkampen
Aktiver Hörer
Beiträge: 694
Registriert: 11.02.2018, 23:40
Wohnort: Köln

Beitrag von hkampen »

Hallo Marcus,

mit Multiroom habe ich nichts am Hut, lohnt sich bei mir nicht. Den DAC kenne ich nicht, aber er wird ja noch angeboten. Bei dem, was ich da gelesen habe, dürfte kein anderer günstiger DAC kein großer Sprung sein. Den C-2-Boxen tust du allerdings unrecht. Die können wesentlich mehr. Ich glaub kaum dass du in der Baugröße bessere Aktivboxen bekommst. Auch dürften Raumeinflüsse relativ gering ausfallen bei der Größe und Leistung, es sei denn der Raum ist komplett verfliest.

Grüße
Harald
Bild
Antworten