Dragon777 hat geschrieben: ↑23.11.2020, 16:28
....
Ich könnte mir vorstellen, dass er sich dadurch anders verhält und das Endergebnis dann gar nicht mehr das ist, was Acourate vorgesehen hatte......
Oder wo ist hier mein Denkfehler?
Hi, der Denkfehler ist, dass Accurate nicht die Raummoden eleminiert, sondern in den Frequenzgang der Lautsprecher eingreift.
Allerdings würde ich nicht nur 2 Bassabsorber aufstellen, und schon gar nicht hinter die LS, sondern an die Rückwand.
Besser sind natürlich 4 Bassabsorber, noch besser 8. Dann werden auch die "schiefen" Raummoden absorbiert.
Kostengünstiger ist evtl. ein Subwoofer, der auf Inversbetrieb geschaltet werden kann.
atmos hat geschrieben: ↑23.11.2020, 19:07
Hi, der Denkfehler ist, dass Accurate nicht die Raummoden eleminiert, sondern in den Frequenzgang der Lautsprecher eingreift.
Das verstehe ich schon. Aber wenn Acourate den Pegel bei den Problemfrequenzen absenkt, hat die Raummode ja auch weniger Kraft. Und ich vermute dass der AVAA dementsprechend bei gefilterter Wiedergabe auch weniger an der Raummode korrigiert als er es bei der Messung zur Filtererstellung getan hat und auf welcher erwarteten Wirkung der Filter basiert.
uli.brueggemann hat geschrieben: ↑23.11.2020, 19:47
Ich verstehe dass es verwirrend sein kann. Aber wir haben es gottseidank hier mit linearen Systemen zu tun. Also nicht allzu viel grübeln.
Aus einem Bericht von Bob Katz weiss ich dass die AVAA ca. -3 dB verbessern.
Hallo Uli,
danke für die Info. D.h. mit AVAAs wäre das korrekte vorgehen mit eingeschalteten AVAAs die Sweep-Messung durchzuführen und einfach ganz normal darauf die Acourate-Filter erstellen?
Benutzt Bob Katz auch AVAAs in Kombination mit Acourate-Filtern?
Meine Hoffnung wäre, dass die AVAAs vor allem auch die Nachhallzeiten in den Bass-Frequenzen verbessern, was Acourate ja so nicht leisten kann.
Was stimmt denn dann in diesem statement nicht:
"Die AVAA wird auf Frequenzen von 15 bis 150 Hz die gleiche Wirkung haben wie das Öffnen eines Fensters, das etwa 5 bis 20 Mal so groß ist wie die AVAA. Dies wird den Schall in Zeit, Frequenz und Raum beeinflussen.
Zeit: Die Nachhallzeit bei diesen Frequenzen wird erheblich reduziert" - Fettgedrucktes durch mich. https://thomwettstein.com/avaa-bassabsorber/
Die Nachhallzeit des Raums bleibt unverändert.
Die scheinbare Nachhallzeit wird reduziert wegen verringerter Anregung. Es wird so empfunden wie ein kürzerer Nachhall. Der RT60-Wert ist aber unverändert.
Vielleicht ist Nachhallzeit für einen Akustiker nicht der präzise Ausdruck. Ich stelle mir das als Laie beschrieben so vor:
Wenn ich eine wirklich große Bass-Überhöhung einfach nur mit Acourate korrigiere, dann ist die Überhöhung zwar weg, aber in dem betroffenen Frequenzbereich klingt es danach trotzdem noch nicht komplett sauber und trocken. Ich habe mir das bisher immer so erklärt, dass die Raummode ja immer noch da ist, nur der Raum weniger angeregt wird, weil das von den Lautsprechern ausgegebene gefilterte Signal in den Frequenzen einfach leiser ist als im Original. Um am Ende doch auf die Ziellautstärke der Zielkurve zu kommen, muss also ein Teil dessen was man an Pegel hört eben durch diese Raummode verstärkt werden. D.h. in den betroffenen Frequenzen hört man zu einem großen Teil Raumverstärkung und nicht Direktschall aus dem Lautsprecher. Und diese Verstärkung durch den Raum klingt eben nicht so präzise wie der Direktschall.
Wenn man sich die Testberichte der AVAA anschaut, dann scheinen sie gar nicht so wahnsinnig viel am Maximalpegel zu bewirken, aber im Wasserfalldiagramm sieht man, dass die stehenden Wellen deutlich schneller abklingen. Das meinte ich mit Nachhallzeit in diesen Frequenzen (ist vielleicht der falsche Begriff).
Meine Hoffnung wäre also, dass sich Acourate und die AVAA insofern gut ergänzen, als dass Acourate den Pegel runter bekommt und der AVAA die stehende Welle in der zeitlichen Dimension verkürzt und den Bass dadurch wieder präziser klingen lässt.
Wie gesagt, das ist eine Überlegung eines Laien. Bitte korrigiert mich, falls diese Überlegungen falsch sind.
schaut euch doch meine Meßungen auf der ersten Seite diese Thread an. Daraus ist klar zu erkennen, dass die AVAAs die Nachhallzeit erheblich reduzieren!
Übrigens: in meinem Raum, mit meinen Elektrostaten, war die Reduktion im Bass größer wenn die AVAAS hinter den Elektrostaten aufgestellt wurde (im Vergleich zur Aufstellung hinter dem Hörplatz).
Dragon777 hat geschrieben: ↑24.11.2020, 08:09
…
Wenn man sich die Testberichte der AVAA anschaut, dann scheinen sie gar nicht so wahnsinnig viel am Maximalpegel zu bewirken,
...
fiel bei meinem Test unterschiedlich aus. An der einen Hörposition war kein Unterschied im Maximalpegle zu hören, an einer anderen war der Unterschied dramatisch (siehe meine Messungen auf der 1. Seite diese Threads).
uli.brueggemann hat geschrieben: ↑23.11.2020, 23:11
Die Nachhallzeit des Raums bleibt unverändert.
Die scheinbare Nachhallzeit wird reduziert wegen verringerter Anregung. Es wird so empfunden wie ein kürzerer Nachhall. Der RT60-Wert ist aber unverändert.
Es ist genau so, wie Uli es hier geschrieben hat. Wenn die Raummode durch ein gegenphasiges Signal gedämpft wird, ändert es an der Nachhallzeit des Raums überhaupt nichts. Raummoden und Nachhallzeit sind verschiedene Paar Stiefel. Durch das Dämpfen der Raummode wird allerdings der akustische Mangel einer zu großen Nachhallzeit als weniger störend empfunden.
interessantes Thema: Reduzierung der Raummoden vs. Verringerung des Nachhalls!
Beides kann (bis zu einer gewissen Lautstärke) ähnlich empfunden werden, so geht es zumindest mir. Wenn's laut wird, überwiegt dann aber doch der Nachhall-Effekt und die Bässe werden unsauber.
Insofern ist eine Loudness-Funktion nicht nur angenehm bei geringen Lautstärken, sondern kann - je nach Einstellung - auch helfen, die Raumanregung bei hohen Lautstärken zu reduzieren. Das ist zwar nicht die reine Lehre, steigert jedoch die Bekömmlichkeit. Verfügen die PSI Bassabsorber im Umkehrschluss evtl. über eine pegelabhängige "Quietness"-Absaugung?
uli.brueggemann hat geschrieben: ↑23.11.2020, 23:11
Die Nachhallzeit des Raums bleibt unverändert.
Die scheinbare Nachhallzeit wird reduziert wegen verringerter Anregung. Es wird so empfunden wie ein kürzerer Nachhall. Der RT60-Wert ist aber unverändert.
Es ist genau so, wie Uli es hier geschrieben hat. Wenn die Raummode durch ein gegenphasiges Signal gedämpft wird, ändert es an der Nachhallzeit des Raums überhaupt nichts. Raummoden und Nachhallzeit sind verschiedene Paar Stiefel. Durch das Dämpfen der Raummode wird allerdings der akustische Mangel einer zu großen Nachhallzeit als weniger störend empfunden.
Andi
Hallo Uli und Andi,
Ich verstehen eure Aussagen nicht… ich kann das in meinen Messungen nicht wiederfinden. Wo liege ich falsch?