Hallo zusammen,
Die Solarflaire
Serie 7000 kann ich abschreiben. Diese Karten werden einfach zu heiß und schalten dann ab. Aber was ich bis dahin gutes an Klarheit und Durchhörbarkeit vernommen hatte ließ mir keine Ruhe. Und so bestellte ich mir einen nagelneue Karte aus der
Serie 8000: XILINX Solarflare Flareon Ultra SFN8522 - Netzwerkadapter - PCIe 3.1 - 10 Gigabit SFP+ x 2 für rund 350,00 €.
Diese Karte hat einen noch größeren Kühlkörper und ist generell sehr groß.
Auch die Rückseite ist gut bestückt.
Ein Vergleich mit der 10GTek Karte.
Belüftung
Im Begleitzettel wurde darauf hingewiesen, dass für die Kühlung ein Lüfter mit mind. 200 Umdrehungen erforderlich ist. Das erfüllte mich natürlich gleich mit Sorge, denn so etwas gibt es im lüfterlosen fis Audio PC nicht. Andererseits sind 200 rpm sehr niedrig. Ein 24h Burn-In-Test zeigte bisher keine Auffälligkeiten. Durch das Prinzip der Konvektion (Kamineffekt) entweicht warme Luft nach oben durch die Lüftungsschlitze und zieht kalte Luft nach sich. Das scheint zu reichen.
Eingebaut sieht das dann so aus (die Karte rechts). Wichtig ist die Luftzufuhr. Der linke leere Slot wird zu gegebener Zeit mit einer anderen Karte bestückt. Da folgt also noch ein weiterer Bericht.
Spezifikationen
Alle acht PCIe Lanes werden für die Datenanbindung an die CPU genutzt, daher wird ein Slot mit Direktanbindung zur CPU empfohlen. RSS nutzt alle 16 logische Prozessoren meiner i9-9900K CPU. RSS ermöglicht die empfangsseitige Skalierung und verteilt eingehenden Datenverkehr auf mehrere CPUs oder CPU-Kerne. Die Latenz liegt angabengemäß im sehr niedrigen Bereich von unter 1μsec.
Dem Hörensagen nach werden Solartech Netzwerkkarten auch für den Hochfrequenzhandel an der Börse genutzt.
Herstellerangaben:
- Stable Precision Oscillator
Stratum 3 compliant
- I/O Virtualization
2048 guest OS protected vNICs; SR-IOV; 240 virtual functions
16 physical functions; 16 NIC partitions
- PCI Express
PCIe 3.1 x8 @ 8.0 GT/s
- SFC9240 10G Ethernet Controller
Supports high-performance 10GbE
- 1000BASE-T SFP Support
Supports 1G 1000BASE-T SFP modules
- Low Latency
Cut-through architecture/intelligent interrupt coalescing
Latencies below 1μsec
- Receive Side Scaling (RSS)
Distributes IPv4, IPv6 loads across all CPU cores; MSI-X minimizes interrupt overhead
- Power
8522 - 7.3W (typical
Bei XILINX kann der Produktbrief heruntergeladen werden.
https://www.xilinx.com/products/boards- ... ifications
Treiber und Handbücher
Hier gibt es die Treiber:
https://support.solarflare.com/wp/drivers
Die Windows Server Treiber funktionieren auch in Windows 10 Pro einwandfrei.
Das Handbuch ist mit rund 300 Seiten gewohnt üppig. Für niedrige Latenzen gibt es sogar Empfehlungen. Hier sind einige Highlights:
- Interrupt Moderation
Disable in Network Adapter’s Advanced Properties.
- Max Frame Size
Configure to maximum supported by network in Network Adapter's Advanced Properties.
Hier hatte ich bisher mit den niedrigsten Paketen gearbeitet, aber die werden es schon wissen.
- Receive Side Scaling (RSS)
RSS is enabled by default for best networking performance. It is best to set the maximum number of RSS queues to be equal to the maximum number of RSS CPUs.
Hier konnte ich erstmalig alle logischen Prozessoren der CPU für RSS mit 16 konfigurieren.
- Intel Hyper‐Threading Technology
Solarflare have identified that hyper‐threading is generally beneficial.
Das ist eine Überraschung, wird doch sonst Hyper-Threading nicht empfohlen. Aber im Zusammenhang mit RSS macht es Sinn.
Natürlich gab es wieder Try & Error.
- PCI Express Lane Configuration
Ensure the adapter is in an x8 slot (PCIe Gen 2.0 or PCIe Gen 3.x) or x16 slot.
Böse Falle. Am Anfang hatte ich einen Slot mit x4 erwischt. Funktionierte natürlich nicht.
- Transceiver
Meine bisherigen SF Transceiver Modul 10GBASE-LR SFP+ 1310nm 10km funktionierten nicht. Aber dafür die Startech 1000BASE-EX SFP -SM LC-40 KM Transceiver. Das sind die Tücken bei LWL.
- BIOS
Die Solartech Karte ermöglicht im BIOS einige Einstellungen. Darauf gekommen bin ich, als mein Audio PC nach dem Ausschalten nicht mehr bootete und in den Power Safe Modus ging. Das ist immer blöd, weil ich dann nicht mehr per Remote arbeiten kann, sondern einen Bildschirm mit Maus und Tastatur anschließen musste. Das deaktivieren des UEFI Boots über Ethernet behob das Problem.
Transportweg
Der bisher größte Step im Ethernet war für mich die LWL Verbindung mit dem 11GTek. Im fis Audio PC diente als Gegenstück die Karte 10Gtek® 10GbE PCIE Netzwerkkarte (Intel X520-DA1-82599ES Chip). Nun also die XILINX Solarflare Flareon Ultra SFN8522 Karte.
Im Bild ist der ruhige Datenfluss zu sehen. Kein nervöses Gezappel wie bei unkonfigurierten OnBoard-Netzwerk Adaptern.
Am Rande: Ich bin mir ziemlich sicher nur einen Bruchteil der Solarflare Hardware und Software zu nutzen.
Klangbeschreibung
Der Klang macht einfach nur süchtig. Eine sensationelle Schnelligkeit. Flamenco oder Schlagzeug sind eine wahre Freude. Diese Klarheit und Exaktheit der Töne sind für mich das bisher Beste, was ich an meiner Anlage gehört habe. Die Instrumententrennung ist herausragend, verbunden mit einer hervorragenden Räumlichkeit. Und das Ganze garniert mit einem schönen Musikfluss ohne Schärfen oder Nervigkeit. Trotz der hohen Auflösung haben Stimmen einen schönen Schmelz und der Bass ist körperhaft und auf den Punkt exakt.
Wenn sich Solartech dauerhaft bewährt werde ich es als Upgrade-Kit für den
fis Audio PC anbieten.
Grüße Gabriel