Bei 3-4 m Länge, optische oder Coax-SPDIF-Verbindung?

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ony
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Bei 3-4 m Länge, optische oder Coax-SPDIF-Verbindung?

Beitrag von ony »

Hallo,
zum Aufnehmen analoger Quellen verwende ich einen RME ADI-2, AD/DA-Wandler (alt, ohne USB) in Kombination mit einem MUTEC 1.2 (USB-Interface) zum PC.
Der Rechner steht etwa 3 - 4 m vom ADI 2 entfernt, geht leider nicht anders. Derzeit verbinde ich den MUTEC über ein 4m langes USB-Kabel mit dem PC.

Alternativ könnte ich den MUTEC 1.2 (brauch ich nur zum Aufnehmen) zum PC stellen und damit statt des 4 m langen USB-Kabel (was ja eine kritische Länge sein soll) ein 4m langes Digitalkabel ADI 2 > MUTEC verwenden.
Als SPDIF-Anschlüsse hätte ich in diesem Fall zur Auswahl:
- Optisch, Toslik > Toslink
- Drahtgebunden Coax, Cinch > Cinch, oder Cinch > BNC.

Ich denke den geringsten Einfluß des Kabels auf das Signal hätte bei dieser Länger die optische Verbindung.
Wie seht ihr das?

Gruß & Dank, Roland
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Roland,
ony hat geschrieben: 11.11.2020, 06:50 Ich denke den geringsten Einfluß des Kabels auf das Signal hätte bei dieser Länger die optische Verbindung.
Aus meiner Erfahrung macht es einen großen Unterschied, ob man Aufnahme- oder Wiedergabeketten zusammenstellt. Wenn es um die reine Digitalisierung geht, dann geht es "nur" darum, dass der digitale Datenstrom verlustfrei beim Ziel ankommt. Toslink hat dabei den Vorteil, dass man gleich auch eine galvanische Trennung zwischen ADC und PC macht, sich keine Masseausgleichströme einhandelt u.s.w. Insofern stimme ich Dir zu und würde bei diesem Zweck eine optischen Verbindung klar präferieren.

Ganz anders sieht es aus, wenn es um die Wiedergabe geht. Dann kann man sich - abhängig von der jeweiligen Kette - mit Toslink deutlich hörbare Nachteile einhandeln.

Viele Grüße
Harald
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Hifidistel
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Beitrag von Hifidistel »

Ganz klar optisch-Brummschleifen sind sonst vorprogrammiert.
Lg
Sascha
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Wenn der Teufel mit Beelzebub ausgetrieben wird ...

Klar, optisch macht eine galvanische Trennung.
Aber klar auch: es gibt zusätzlich eine Umwandlung elektrisch -> optisch und danach wieder optisch -> elektrisch. Wenn die Qualität der beteiligten Bauelemente nix taugt, ist nix gewonnen. Das gilt übrigens auch fürs optische Ethernet.

Leider steht die Qualität nicht dran unbd so muss man wieder selbst testen.

Grüsse
Uli
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ony
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Beitrag von ony »

O.k., Dank euch schon mal...
...da hilft wohl doch nur ausprobieren.

Gruß, Roland
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Hybrid-OLI
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Beitrag von Hybrid-OLI »

Servus

Bei Toslink-Kabeln sollte man darauf achten, echte Glasfaserleiter und nicht simple Kunststoffverbinder zu verwenden.
Da hier aber sowieso immer teure Leitungen verwendet werden, war dieser Hinweis wahrscheinlich überflüssig, oder ?
Der Vollständigkeit aber wollte ich dies für Mitleser nur noch mal erwähnt haben.

Tatsächlich kann es an den TOSLINK-Schnittstellen bei der Umsetzung von optisch auf elektrisch, bzw. vice versa, zu Problemen kommen. Allein deshalb ist TOSLINK im Profibereich schon mit einer gewissen Skepsis behaftet.
Ausprobieren scheint mir auch das einzig Zielführende zu sein. Ob es induktive Einstreuungen auf elektrischen Coax-
Verbindungen gibt hängt vom persönlichen Setup ab.

Bei SAT-Receivern hatte ich über TOSLINK durchaus schon Probleme, elektrisch über Cinch nicht.
Das kann aber tatsächlich an der suboptimalen Auslegung des optischen Interfaces gelegen haben.
Die typischen Pfostenstrecker bei TOSLINK haben auch nicht den besten Ruf.
BNC ist sowohl mechanisch als auch was die Sicherheit im HF-Bereich betrifft, IMMER die bessere Lösung als Cinch.
Bei Cinch-Verbindungen sind teils größere mechanische Toleranzen gegeben was zu Problemen führen kann. Je nach Kabel und Buchse kann es unsichere Verbindungen geben.

Bei RME und MUTEK gehe ich mal von einwandfreien Interfaces aus, so daß Probleme wirklich nur an den Kabeln liegen
sollten. Ich selber habe bis dato bei den optischen und elektrischen Verbindungen meiner Consumer- & Studiogeräte (inklusive einer TOSLINK-Matrix) mittels Cordial und Monster Cable noch keine Probleme gehabt.
_________________________________

audiophile Grüße

OLI
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ony
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Beitrag von ony »

Hybrid-OLI hat geschrieben: 12.11.2020, 00:46 Servus

[...] Bei Toslink-Kabeln sollte man darauf achten, echte Glasfaserleiter und nicht simple Kunststoffverbinder zu verwenden. [...]

[...] Bei RME und MUTEK gehe ich mal von einwandfreien Interfaces aus, so daß Probleme wirklich nur an den Kabeln liegen
sollten. [...]
audiophile Grüße

OLI
Hallo Oli,
Danke für die Hinweise.
Ich gehe ebenfalls davon aus dass die optischen Schnittstellen bei RME und MUTEC "ordentlich" sind.

Hast du eine Empfehlung/Bezugsquelle für "echte" Glasfaserleitungen mit Toslinkstecker?
Die "Toslink-Kabel" die ich finde sind alle Kunststoff, die Glasfaserleitungen die ich finde haben keine Toslinkstecker...

Gruß & Dank, Roland
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rainerk
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Glasfaser Toslink

Beitrag von rainerk »

Hallo Roland,
wenn es wirklich Toslink werden soll / muss, möchte ich Dir diese Version vorschlagen = https://www.dienadel.de/qed-reference-o ... -353629368
Von der SQ her den Audioquest Kunststoffversionen deutlich überlegen.

Von meinen Vergleichen her, steckt allerdings in fähigen Coax Verbindungen mehr Substanz, allerdings auch mit Mehrfach Kosten.

Wie auch immer, passende Audioerlebnisse wünscht Rainer
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Roland, hallo an alle,

Hier möchte ich mich Rainer in doppelter Hinsicht anschließen - sowohl, was den Hinweis auf das konkrete Produkt betrifft (top!) als auch die Feststellung bzgl. Substanz und Kosten vergl. mit einem guten Coax. Bei der der von Dir zu bewältigenden Länge kann da u.U. schon einiges zusammenkommen, wenn es besser als das QED zwischen RME und Mutec sein soll.
Vielleicht tuts für den Anfang sogar ein Toslink direkt von Mutec, die sind gemessen an Preis und Leiter unglaublich gut und da muss sich ein Coax schon ziemlich strecken, wenn die beteiligten Umsetzer passen. Sollte das in die richtige Richtung gehen, kann man beruhigt zum QED greifen.

Generell rate aber auch ich zum Austesten, denn etwas ganz Wichtiges kam gleich zu Beginn von Harald: die kabelseitigen Voraussetzungen für eine Aufnahme sind etwas anderes als für eine gute Wiedergabe und vergleichsweise einfach zu handhaben.

Viele Grüße,
Thomas
:cheers:
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Hifidistel
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Beitrag von Hifidistel »

Wireworld Supernova 7 oder Audioquest Cinamon - beide deutlich besser als QED - dieses ist ok für die Glotze
Lg
Sascha
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Hybrid-OLI
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Beitrag von Hybrid-OLI »

Besser in wie fern ?

________________________

audiophile Grüße

OLI
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Hifidistel
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Beitrag von Hifidistel »

Klang - rein subjektiv natürlich- auf jeden Fall anders - muss jeder für sich entscheiden
Lg
Sascha
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ony
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Beitrag von ony »

Danke euch für die Tipps!

Gruß, Roland
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gregor
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Beitrag von gregor »

Hallo Roland,

nachdem ich relativ viel aufnehme und dabei sowohl ADAT als auch SPDIF verwende, möchte ich eine Lanze für einfache, solide Kabel brechen. Dem Datenstrom nach der AD-Wandlung dürfen allerhand böse Dinge passieren - so lange es nicht zu Bitfehlern kommt ist das Wurscht. Folglich würde ich zu einem einfachen, aber guten ADAT/Toslink-Kabel greifen, z. B. von Mutec, da kosten 5m unter zehn Euro. Wichtig ist, dass die Toslink-Stecker gut sitzen. Wirklich gute Canare-SPDIF-Kabel crimpt "handartcables_tg" auf ebay für verhältnismäßig kleines Geld, klanglich auf dem Niveau des Apogee Wyde Eye oder des Lutzifer. Diese Kabel verwenden alle die gleichen Canare-Stecker. Möglicherweise sorgt die eigentlich bessere Lösung für Masseausgleichströme, daher würde ich zu Toslink greifen.

Nach meinem dafürhalten haben Digitalkabel nach der AD-Wandlung keinen Einfluss auf die Aufnahmequalität, sofern man nicht totalen Schrott einsetzt. Auf dem Aufnahmemedium landen die richtigen Einsen und Nullen, da ist Zeitrichtigkeit egal. Allerdings könnten die Dinge schon wieder anders liegen, wenn man die aufgenommene Quelle gleichzeitig abhören möchte, aber das ist eine andere Geschichte.

Beste Grüße
gregor
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