heute nun ist die Zeit gekommen, dass ich nicht länger nur Leserechte in Anspruch nehmen will, sondern auch Fragen stellen möchte. Seit einem guten halben Jahr lese ich hier mit und habe viele Anregungen ausprobieren dürfen. Ohne dieses Forum, ohne die hier geteilten Erfahrungen ist es unmöglich alles allein herausbekommen zu wollen, was der Verbesserung des Klangerlebnisses dient. Ja, das Forum ist ein Katalysator, oder ist es schon Schwarmintelligenz?
Wie wurde ich zum Freund des schönen Klanges?
Zur Weihnachtszeit 2019 bekam ich eine Musik-CD geschenkt. Titel: Klangraum – So klingt Denkmalschutz. Ich stellte sofort fest: Ah, Barockmusik, wird mir bestimmt gefallen. So war es auch. Gleichzeitig wurde der Wunsch in mir wach, solche Musik will ich öfter hören. „Zufällig“ wurde mir eine CD-Sammlung von J.S.Bach angeboten. Es setzte damit also ein Prozess der Konzentration auf Musikhören von klassischer Musik ein. Ich musste sozusagen zwangsweise meine Hörsituation verbessern, aufrüsten, um genießen zu können. Nun bin ich von Natur aus eher ein Entdecker als ein strebsamer Konsumentusiast. Also stellte ich mir die Frage: Wie kann ich meine vorhandene Anlage ausb a u e n. Meine Hörgewohnheiten waren seit Beginn der Astra-Satelliten von DVB-S (Radio) geprägt. Ich benutze z.B. auch immer noch eine alte Lemon-Volksbox (die war damals 1996 schon in der Lage 3 Radionormen zu verarbeiten, analog, AstraDigitalRadio [ADR] und die noch einzig verbliebene Norm DVB-S).
Heute bin ich als Musikhörer ein Vertreter der Windows-PC-Fraktion. Ich will jetzt nicht alle einzelnen Schritte bis zum jetzigen Ist-Zustand darstellen. Aber alles war und ist geprägt von Trial and Error. Im Klartext: Ich musste mir viel Zeit zum Ausprobieren nehmen. Nach den Tests ist man dann schlauer und muss die Ergebnisse verdauen. Der erste Anschein muss nicht so bleiben.
Ich höre hauptsächlich klassische Musik entweder über Astra bzw. HotBird oder per Internetstream. Damit müssen meine Player auch alle möglichen Formate abdecken (von AC3, mp2 bis wma). Deshalb suchte ich als erstes nach einem „besseren“ Player. Weil ich am Radioempfang über Satellit festhalten wollte, musste dieser also DVB-S empfangen können. Es blieb mehr oder weniger nur JRiver übrig. Später stellte ich dann fest, dass JRiver irgend ein Eigenleben hat und den Klang (nicht in meinem Sinne) manchmal verändert. Deshalb ist er jetzt auf standby gesetzt. Eines Tages klang JRiver plötzlich sehr bescheiden. Gleichzeitig stellte ich mir die Frage: mit welcher Bittiefe (Samplingtiefe ) höre ich denn da eigentlich. In den Einstellungen von JRiver fand ich dann nach einigem Suchen auch die Angabe der Bittiefe. Und was musste ich feststellen, unter Windows Server 2016 nahm JRiver das File als 16 bit codiert entgegen. Das selbe File unter Windows 10 wiedergegeben wurde von JRiver als mit 32 bit codiert erkannt. Das war ein Punkt um mich mehr auf Windows 10 zu konzentrieren. Hier gab es keine Ausrutscher von JRiver. Meine anderen Player VLC und DVBViewer haben mir immer das Inputformat gleichlautend ausgewiesen. Bei Foobar2000 habe ich keine Ausgabe der Bittiefe gefunden, deshalb ist er auch auf stanby gesetzt (kann auch kein DVB-S empfangen).
Dann kamen der Audiophile Optimizer und auch der Fidelizer Pro hinzu. Fast automatisch stolperte ich über Windows Server 2012 R2 als „besseres Audio Betriebssystem“. Ja, dann kam Windows im RAM.
Bei Windows Server 2012 R2 wurde ja noch viel Wert auf ein reduziertes Betriebssystem gelegt. Ich musste auf 3,5 GB reduzieren, um ins RAM laden zu können, das war schon praktizierte Homöopathie. Aber der Klang konnte sich hören lassen. Dann stellte ich fest, dass die Lizenzen für Windows Server 2016 auch nur noch ca. 10 € kosten. Also brauchte ich mehr RAM, um jetzt das volle Betriebssystem ins RAM laden zu können. Ja, der Klang wurde wieder besser. Allerdings wird man doch schon ein bisschen geprüft, ob man Durchhaltevermögen beweisen kann, oder ob man den mehrere Minuten andauernden Ladevorgang für entbehrlich betrachtet.
Als „Radiohörer“ war ich daran gewöhnt: Einschalten und los.
Ich las im Forum von PrimoCache. Und die hatten auch noch ein zweites Produkt: Primo Ramdisk! Jetzt benutze ich beide Programme parallel und muss nicht mehr mehrere Minuten auf das Ende des Ladevorganges warten. Ich kann den Rechner starten und los. Das Schöne ist, ich bemerke keine Klangbeeinträchtigung gegenüber Windows im RAM.
Weil die Windows Server Betriebssysteme leider keine BDA-Treiber unterstützen kann ich damit kein DVB-S empfangen. Auch viele Experimente konnten diesen Status nicht ändern. Auch deshalb habe ich mich auf Windows 10 konzentriert und höre mit meinen Ohren auch nicht schlechter als mit Windows Server 2016.
Aber ich erkannte weiteres Verbesserungspotential. Signalverzerrungen.
Die „Töne“ auf dem Weg zum DAC passieren jetzt den Audioquest Jitterbug und anschließend den HiResFi Isolator Isar 540 (ADUM4160 Chip). Alle anderen USB-Anwendungen stecken in einem kleinen USB-Hub und kommen durch einen zweiten Jitterbug in den PC.
Dann las ich von Leuten, die einen eigenen Stromkreis zum PC installierten. Zur Vermeidung von verunreinigtem Strom! Ich war beeindruckt.
Das war schon richtig bautechnischer Aufwand mit separaten teuren Kabeln, Sicherungen usw.
In dem Artikel wurde eine Zeugin des Vorganges zitiert: „Herr xxx.. sie sind ja richtig besessen.“ Diesen Gedanken kannte ich auch, wo soll das alles denn hinführen? Ich sagte zu mir, da muss es doch noch andere Möglichkeiten geben. Wird sich diese Wertsteigerung für die Immobilie jemals amortisieren?
Ein erster Schritt war, dass ich mir ein besseres Netzkabel kaufte. Ja, der Klang nahm keinen Schaden. Gut so. Nein, nicht gut genug. Sauberer Strom hm, gibt’s doch nirgendwo. Die Oberwellen sind doch immer und überall. Dann kam mir der Gedanke: 230V Akku.
Ja, das probiere ich aus. Gemacht getan. Jetzt bekommt mein Musik-PC (HP Compaq 6000 Pro Microtower, mindestens 10 Jahre alt) aus einer LiFePO4 Batterie (384 Wh) Strom (wichtig ist die Ausgabe einer reinen Sinuswelle, nicht jeder Akku macht das). Meine Ohren sagten nach dem Klangvergleich: ja, da muss weniger Strommüll drin sein. Es klingt schöner (sauberer).
So, das soll mal eine kleine Darstellung meiner bisherigen Maßnahmen zur Klangverbesserung meiner Musikwiedergabekette sein.
Die nächsten Schritte kenne ich selbst noch nicht. Mir ist klar geworden, ein PC hat viel Potential für die Klangoptimierung, da er für ganz andere Anwendungen gebaut wurde. Strom als Übertragungsmedium für Klang ist sehr störanfällig.
Was mich ansonsten noch interessiert: Musik (Schwingung) und Gesundheit.
So, was bleibt mir jetzt noch zu sagen?
Der Musikabend rückt näher also ist es bald wieder Zeit alle aufzurufen:
Gentlemen, starten Sie Ihre Soundmaschinen!
Ich lege gleich los.
Freitag
![Smile :)](./images/smilies/icon_smile.gif)