Hallo zusammen,
nach nunmehr fast 10 Monaten wird es langsam Zeit, meinen Vorstellungsthread zu aktualisieren. Eigentlich wollte ich ja nur ein „Olli-Quartal“ pausieren, aber manchmal kommt es halt doch anders. Bedingt durch berufliche und private Projekte musste das Hobby HiFi ein wenig in den Hintergrund treten und deshalb berichte ich erst heute über die ein oder andere Änderung bzw. Erfahrung in meinem Setup. Nachfolgend werden alle Erkenntnisse in chronologischer Reihenfolge beschrieben.
G-ADS2 mit Clockupgrade
Die größte Änderung war mit Sicherheit der Wechsel vom G-ADS1 DAC auf seinen unmittelbaren Nachfolger, den G-ADS2 DAC. Gert (Fortepianus) hatte nach der ersten Gertifizierung eines ADS2 damals geschrieben, dass er den Unterschied als nicht allzu groß einordnete, aber trotzdem unbedingt einen für sich selbst benötigte. Heute kann ich behaupten, dass seine Äußerung für mich stark untertrieben war … gerade an den Backes & Müller BM12 empfinde ich den Unterschied mehr als deutlich. Der G-ADS2 DAC spielt in dieser Kombi für meine Ohren vor allem im Grundtonbereich souveräner und insgesamt viel musikalischer. Nun kann ich auch die damals geführte Diskussion der verschiedenen „Lager“ G-ADS1 DAC vs La Rosita sehr gut nachvollziehen. Der G-ADS1 DAC spielt im direkten Vergleich zu seinem Nachfolger einfach technischer und lässt (zumindest mich) nicht so tief in die Musik eintauchen. Wenn man dann noch zusätzlich für den G-ADS2 DAC auf das Clockupgrade von Gert zurückgreift, bedarf es schon einer sehr hohen finanziellen Investition, um dieses Gerät noch zu toppen.
Lautsprecherpodest
Nachdem Reiner (easy) mir bei seinem letzten Besuch den Vorschlag machte, die BM12 doch mal auf Sockel oder Basen zu stellen, experimentierte ich mit verschiedenen Materialien und Aufstellungshöhen. Bei der BM12 MK2 liegen die beiden Tieftöner, wie bei der BM18 auch, weit auseinander. Das führt allerdings dazu, dass das Zentrum zwischen Hochtöner und Superhochtöner vom Boden aus auf nur 78cm Höhe liegt. Meine Ohren befinden sich beim Musikhören auf der Couch auf 103cm Höhe, also legte ich mir weitere Schneidebretter von Ikea zu. Die Bambusbretter „Aptitlig“ haben mich bereits als Gerätebasen in Verbindung mit Sylomer und Klötzchen aus Nussbaumholz überzeugt, warum nicht auch bei den Lautsprechern? Nach diversen Versuchen mit anschließender Hörgegenprobe landete ich bei folgender Konfiguration vom Boden (Beton) aus gesehen: 3x Aptitlig als Podest, Sylomer-Pads zur Entkoppelung, 1x Aptitlig als Base, Würfel aus Nussbaumholz zur harten Anbindung der Lautsprecher an die Base. Bei den Holzwürfeln habe ich mich nach diversen Tests für eine Stärke von 4,5cm entschieden. Wählte ich die Stärke kleiner oder größer, dann wirkte sich das vor allem klanglich auf den Bassbereich aus (schwammig und/oder unsauber).
LoCo/ ConvoProxy
Im ConvoFS-Thread hatte ich im November 2020 erwähnt, dass Michael die Möglichkeit der individuellen Erstellung von LoCo-Filtern in seinem Programm repariert hatte und so konnte ich nach der überaus positiven Erfahrung mit den Standard-Filtern von Frank (frankl) auch mit eigenen Filtern experimentieren. Das Ergebnis ist wirklich toll! Die Fokussierung von Stimmen und Instrumenten nimmt zu und man (ich) kann besser entspannen ohne zu sehr auf Details zu achten. Wenn mir das jemand vorher so erzählt hätte …
. Die neueste Entwicklung ConvoProxy von Michael spielt bei mir mittlerweile in der Version 1.2.0-207 und überzeugt mich klanglich total. Es spielt für meine Ohren hörbar klarer/sauberer, als ConvoFS und das Einlesen der Datenbank in Verbindung mit dem MinimServer erfolgt innerhalb weniger Sekunden.
Feinsicherungen
Stephan (SolidCore) hatte hier im Forum verschiedene günstige Feinsicherungen, u.a. auch von Aucharm HiFi, vorgestellt. Da in meinen BM12 jeweils 11 (also insgesamt 22!) Glassicherungen vom Hersteller verbaut wurden, wollte ich für meine Versuche nicht unbedingt auf z.B. Synergistic Research Orange oder Audio Magic Ultimate Premier zurückgreifen. Also schnell mal einige Aucharm in Asien bestellt und nach Umbau nicht schlecht gestaunt … da ändert sich ja tatsächlich einiges. Durch einen Hobbyisten und Geräteentwickler erhielt ich den Tipp, doch mal Feinsicherungen von Mattes für die LS auszuprobieren und ja, damit klingt es nochmals besser/sauberer. Nicht auszudenken, wenn man diese nun auch noch gegen SRO tauschen würde … da fällt dann bestimmt nicht nur die Kinnlade runter
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Einsatz Keces P8 an verschiedenen Geräten
Durch einen glücklichen Zufall wurde mein Linearnetzteil Keces P8 arbeitslos und deshalb konnte ich es an verschiedenen Stellen für Vergleichstests einsetzen. Mich interessierte schon immer die klangliche Einordnung des P8 gegen das Beci-Metallnetzteil an der Fritzbox 7590, aber bisher ergab sich nie die Gelegenheit dazu. Auch wollte ich den G-Cisco gerne nochmals mit 12V vom Keces versorgen und gegen das interne Netzteil antreten lassen …und die Synology DS218+ benötigt ebenfalls 12V. Meine damaligen Notizen lauten:
- Beci-Metallnetzteil vs Keces P8: Beci kräftiger, größerer Raum, sehr sauber und stabil, Grundtonbereich involvierend, Keces dünner und ein wenig gepresst, unsauberer, technisch.
- G-Cisco 220V vs 12V vom Keces P8: P8 ruhiger aber weniger fokussiert, irgendwie gedämpft, 220V hat mehr Luft und ist in sich stimmiger.
- Originalnetzteil an der Synology vs Keces P8: P8 weniger Konturen um Stimmen und Instrumente, leicht gepresst, unter etwas schwammig, dafür aber kräftiger und ruhiger/stabiler, Originalnetzteil spielt luftiger und differenzierter, aber leicht nervös.
Fazit
Nach den beschriebenen Veränderungen in meinem Setup kann ich behaupten, dass ich noch niemals bei mir im Hörraum so entspannt und zufrieden Musik gehört habe. Obwohl ich noch einige Tests auf meiner Agenda habe, entsteht überhaupt kein Druck mehr … das war früher anders. Mir ist es egal geworden, ob ich z.B. neue Kleinsignalkabel oder Stromkabel schon nächste Woche oder erst in ein paar Monaten testen kann. Wichtig ist nur noch, dass ich jeden Tag sehr genussvoll Musik hören darf. Übrigens machen nun auch alte und schlecht aufgenommene Alben richtig Laune!
Die Sauberkeit des Signals von der Quelle (bei mir HDD im NAS) bis zu den Lautsprechern (über alle möglichen Kabel und Geräte) muss unbedingt in die Gesamtbetrachtung der Konfiguration mit einbezogen werden. Nur wenn ein richtig gutes Signal vorliegt, entsprechend aufbereitet bzw. erhalten bleibt, zeigt sich das volle Potenzial. Ich kann mittlerweile, obwohl ich an der Raumakustik schon lange nichts mehr verändert habe, auf eine Amplitudenkorrektur verzichten und nutze in Acourate nur noch die Möglichkeit der Phasenkorrektur mit Subsonic-Filter.
Ich finde es übrigens grandios, dass die alten Backes & Müller bisher alle Optimierungen mitgemacht und auch so deutlich aufgezeigt haben. Ein Wechsel auf andere Modelle ist zumindest momentan kein Thema. Natürlich ist meine Reise noch lange nicht zu Ende und ich weiß ja bereits durch gute Forumsfreunde schon länger, dass insbesondere bei Kabeln noch viel Luft nach oben ist. Aber wie heißt es so schön? Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen …
So, dass war nun aber wirklich mehr, als ich eigentlich schreiben wollte. Ich wünsche Euch allen einen schönen Restsonntag und vor allem viel Spaß beim Musik hören!
Beste Grüße,
Oliver