nun habe ich noch etwas experimentiert mit der Stromversorgung. Ausgangspunkt war, dass ein Forumskollege seine beiden 11Gtek mit separaten Leitungen versehen haben wollte für die Clockversorgung, weil er da Akkus dranklemmen wollte. Da dachte ich mir, ach was Akkus, wozu gibt es denn heute Supercaps mit zig Farad an Kapazität? Während ich gerade mit sowas hier rumprobiert habe,
3x 30F @2,7V in Reihe, las ich im Netzteil-Thread von Horst die Zeilen:
Schau hin, die haben das schon gemacht, was ich da gerade vorhabe, nämlich zwei Bänke mit Supercaps nehmen und die immer abwechselnd laden. Die Last hängt immer an der Bank, die gerade nicht geladen wird. Ich habe sofort meine Supercaps wieder in die Schublade gelegt und mir ein Uptone UltraCap LPS-1.2 bestellt, das heute ankam. Mein bisheriges Netzteil für die beiden 11GTek am Streamer-Rack sieht so aus:Trinnov hat geschrieben: ↑03.05.2020, 23:00 Ich denke eine UltraCap Bank Umschaltung wie das UpTone Audio LPS-1 werden sie nicht haben.
https://uptoneaudio.com/products/ultracap-lps-1-2
Ein ZeroZone mit 9V und angegebenen 6A (5A scheint mir als Dauerlast realistischer). Das Kupferschwänzchen, das links rausschaut, ist eine Antenne. Von innen:
Man sieht, dass ich da noch allerlei dran gemacht habe, auffällig ist z. B. der dicke zusätzliche schwarze Elko, aber auch die kleine grüne Empfängerplatine, mit der Funksignale im 433MHz-Band empfangen werden können, womit ich zwei Schaltsignale generiere. Damit kann ich den XLR-Eingang in meinem G-ADS2 DAC schalten und auch ein Schaltsignal für die Boxen generieren, wenn der Linn nicht an ist. Hier gibt's ein kleines blaues Poti, mit dem man die Ausgangsspannung trimmen kann:
Damit hatte ich die Ausgangsspannung auf 7,5V getrimmt für meine beiden 11GTek. Die nehmen von 5V bis 10V alles, was sie kriegen können, aber bei 10V werden sie dann mit den Linearreglern doch recht heiß. Deshalb ist etwas weniger besser. Für das UltraCap habe ich aber die Spannung wieder auf 9V hochgedreht und passende Kabel gemacht:
UPOCC-Kupfer in Teflon, das Übliche. Den Y-Adapter brauche ich, weil ich bisher zwei Ausgangsbuchsen für die beiden 11GTek hatte und das LPS-1.2 nur eine hat:
Bevor das an meine 11GTek darf, muss die Kombi aus ZeroZone und Uptone aber erstmal an die Messgeräte:
Das LPS-1.2 kann angeblich 1,1A liefern. Ich stelle 5V ein und hänge einen Lastwiderstand (8,2Ohm, 10W) dran. Da sollten dann also gut 600mA fließen. Die Überraschung: Die Spannung bricht von 5V auf untaugliche 3,8V zusammen, na sowas. Ich gehe auf die Einstellung 7V und wiederhole die Messung. Im Leerlauf brav 7V, unter Last 5,4V. Naja, das reicht den 11GTek auch. Aber schauen wir jetzt mal auf die Rauschwerte:
So sieht das hinter dem Messverstärker meist aus, aber hin und wieder auch so:
Man beachte, dass im letzten Bild die y-Achse um Faktor 10 mehr Spannung pro Teilstrich bedeutet und die Zeitachse ebenfalls um Faktor 10 länger ist. Diese scharfen Einbrüche sind schlecht. Ich erniedrige die Last, und siehe da, jetzt sind die Einbrüche weg. Mit den beiden 11GTek bin ich gerade noch so im grünen Bereich. Was lernt man mal wieder draus: Lieber selbst messen als dem Hersteller seine Messwerte glauben. 1,1A ist unrealistisch, und selbst mit den 660mA bei 5,4V @8,2Ohm wird das Ding sauheiß und produziert Spikes. Weiter brüstet sich Uptone damit, dass ein Regler am Ausgang zu finden sei, der mit sagenghaften 0,8µV Restrauschen glänzt. Ich messe jetzt einen Effektivwert von 18µV, was für so ein Netzteil sehr gut, aber dennoch weit weg von 0,8µV ist. Genug gemeckert, in den Hörraum damit:
Oh ja, das hat nochmal etwas zugelegt in puncto Klarheit und Räumlichkeit. Das Uptone UltraCap LPS-1.2, versorgt vom frisierten ZeroZone, darf bleiben.
Viele Grüße
Gert