Georg Friedrich Händel - Oratorien
Georg Friedrich Händel - Oratorien
Liebe Barock-Freunde,
nachdem ich den Winter mit dem Genießen Bach'scher Vokalwerke verbrachte, habe ich mich nun seinem Zeitgenossen Georg Friedrich Händel zugewendet.
Händel war ja bekanntermaßen so etwas wie der Andrew Lloyd Webber des Barock, indem er zunächst eine italienische Oper nach der anderen und später ein Oratorium nach dem anderen herausbrachte. Mir haben es vor allem seine Oratorien angetan.
Eine interpretatorisch hochwertige und hervorragend aufgenommene Auswahl seiner bekanntesten Oratorien findet man in einer Sammelbox des Carus-Verlags (mit ausführlichem Begleitheft und Libretto):
Tipp: Am besten direkt beim Carus-Verlag bestellen, dort ist die Sammelbox zum Sonderpreis erhältlich (derzeit € 29,90).
Warnung: Wenn man erstmal auf der Homepage des Carus-Verlages ist, kann es teuer werden!
Viele Grüße
Rudolf
nachdem ich den Winter mit dem Genießen Bach'scher Vokalwerke verbrachte, habe ich mich nun seinem Zeitgenossen Georg Friedrich Händel zugewendet.
Händel war ja bekanntermaßen so etwas wie der Andrew Lloyd Webber des Barock, indem er zunächst eine italienische Oper nach der anderen und später ein Oratorium nach dem anderen herausbrachte. Mir haben es vor allem seine Oratorien angetan.
Eine interpretatorisch hochwertige und hervorragend aufgenommene Auswahl seiner bekanntesten Oratorien findet man in einer Sammelbox des Carus-Verlags (mit ausführlichem Begleitheft und Libretto):
Tipp: Am besten direkt beim Carus-Verlag bestellen, dort ist die Sammelbox zum Sonderpreis erhältlich (derzeit € 29,90).
Warnung: Wenn man erstmal auf der Homepage des Carus-Verlages ist, kann es teuer werden!
Viele Grüße
Rudolf
Hallo Rudolf,
schön, dass es im Forum noch andere Liebhaber der Barockmusik gibt. Danke für Deinen Tip. Von Händels Oratorien kenne ich nur den Messias recht gut, mit Abstrichen noch die Brockespassion. Händel begeistert mich durch die genial(en, aber) einfachen musikalischen Ideen und Melodien. Ich dillettiere gerade an der Wassermusik ("Hornpipe"). Das macht richtig gute Laune.
Viele Grüße
Horst-Dieter
schön, dass es im Forum noch andere Liebhaber der Barockmusik gibt. Danke für Deinen Tip. Von Händels Oratorien kenne ich nur den Messias recht gut, mit Abstrichen noch die Brockespassion. Händel begeistert mich durch die genial(en, aber) einfachen musikalischen Ideen und Melodien. Ich dillettiere gerade an der Wassermusik ("Hornpipe"). Das macht richtig gute Laune.
Viele Grüße
Horst-Dieter
Hallo Horst-Dieter,
Viele Grüße
Rudolf
das hast du gut auf den Punkt gebracht! Während Bachs Passionen etwas Überirdisches an sich haben, sind Händels Oratorien durchweg „geerdet“. Kein Wunder, denn sein anderes Fach war ja die Oper.
Händels Instrumentalmusik gefällt mir auch ausgesprochen gut, besonders seine Orgelkonzerte.Ich dillettiere gerade an der Wassermusik ("Hornpipe"). Das macht richtig gute Laune.
Viele Grüße
Rudolf
Hallo Rudolf,
jetzt gibst Du mir eine Steilvorlage zu einem Roman, von dem ich in meinem obigen Beitrag schon überlegt hatte, ihn zu erwähnen, zumal ich ihn gerade ein zweites Mal ausgelesen habe. Er ist von Jens Johler und mit "Die Stimmung der Welt" betitelt. Er handelt vorwiegend davon, wie J.S. Bach die wohltemperierte Stimmung kennengelernt und in seinen eigenen Werken zum Durchbruch verholfen hat. In einer (vom Autor erfundenen?) Episode kommt auch GF Händel vor. Die verrate ich hier aber nicht und auch nicht, welche Rolle die Oper in diesem Roman spielt. Dem Buch sind zwei Zitate vorangestellt, von dem ich eines hier wiederholen möchte. Es stammt von Nikolaus Harnoncourt und lautet bezogen auf JS Bach:
"Hätten ihn die Lebensumstände an einen großen katholischen Hof oder eine unabhängige bürgerliche Stellung gebracht, und er hätte eine solche Stellung sicherlich begrüßt, wäre er unbedingt zum größten Opernkomponisten seiner Zeit geworden".
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Vielleicht findet es ja noch mehr Leser.
Viele Grüße
Horst-Dieter
Hallo Rudolf
neben dem allseitsbekannten "Messias" gefallen mir die beiden Oratorien "Israel in Egypt" und "Solomon" immer wieder.
Gerade ersteres begeistert mich mit seinen großen Chören und der virtuosen Achtstimmigkeit, die bei schlechten Aufnahmen leider oft in einem Klangbrei erstickt.
Die Carus-Aufnahme mit Holger Speck von "Israel" kenne ich noch nicht - werde ich mir mal bei Qobuz anhören. Derzeit favorisiere ich die Aufnahmen mit Cleobury (2000) und Gardiner (1995).
Danke für deinen Tipp und beste Grüße
Jörg
neben dem allseitsbekannten "Messias" gefallen mir die beiden Oratorien "Israel in Egypt" und "Solomon" immer wieder.
Gerade ersteres begeistert mich mit seinen großen Chören und der virtuosen Achtstimmigkeit, die bei schlechten Aufnahmen leider oft in einem Klangbrei erstickt.
Die Carus-Aufnahme mit Holger Speck von "Israel" kenne ich noch nicht - werde ich mir mal bei Qobuz anhören. Derzeit favorisiere ich die Aufnahmen mit Cleobury (2000) und Gardiner (1995).
Danke für deinen Tipp und beste Grüße
Jörg
Hallo Rudolf,
ich habe mir heute Abend die Aufnahme mit Händels "Israel in Egypt" aus deinem obigen Gesamt-Konvolut angehört.
"Eigentlich" wollte ich nur mal reinhören wie sie klingt - und dann habe ich mir ein Weinglas genommen und das gesamte Oratorium durchgehört.#
Eine sehr schöne Aufnahme mit einem guten Chor!
Danke für deinen Hinweis
Beste Grüße
jörg
ich habe mir heute Abend die Aufnahme mit Händels "Israel in Egypt" aus deinem obigen Gesamt-Konvolut angehört.
"Eigentlich" wollte ich nur mal reinhören wie sie klingt - und dann habe ich mir ein Weinglas genommen und das gesamte Oratorium durchgehört.#
Eine sehr schöne Aufnahme mit einem guten Chor!
Danke für deinen Hinweis
Beste Grüße
jörg
-
- Aktiver Hörer
- Beiträge: 798
- Registriert: 29.12.2012, 21:49
- Wohnort: Norddeutschland
Liebe Händel-Freunde,
ich möchte an dieser Stelle gern auf die wunderbare Aufnahme von "Jephtha" durch John Eliot Gardiner und seine Truppe (Monteverdi Chor, Englische Barock-Solisten) sowie diverse kompetente Solisten (u.A. Anne Sophie von Otter) hinweisen. Das Ganze ist eine Live-Aufnahme aus 1988.
Entdeckt habe ich diese Aufnahme vor ca. 30 Jahren, als mir ein Hamburger HiFi-Händler, der auf englische Produkte spezialisiert war, die Quad ESL63 damit vorführte. Quelle war, glaube ich, ein LP12. Das war durchaus eindrucksvoll, soweit ich mich erinnere.
Ich hatte Händel vorher ohne größere Kenntnis seines Werks als im Vergleich zu Bach eher nachrangig eingeordnet. "Jephtha" hat mir also ein bißchen die Ohren für Händel geöffnet.
Viele Grüße
Michael
ich möchte an dieser Stelle gern auf die wunderbare Aufnahme von "Jephtha" durch John Eliot Gardiner und seine Truppe (Monteverdi Chor, Englische Barock-Solisten) sowie diverse kompetente Solisten (u.A. Anne Sophie von Otter) hinweisen. Das Ganze ist eine Live-Aufnahme aus 1988.
Entdeckt habe ich diese Aufnahme vor ca. 30 Jahren, als mir ein Hamburger HiFi-Händler, der auf englische Produkte spezialisiert war, die Quad ESL63 damit vorführte. Quelle war, glaube ich, ein LP12. Das war durchaus eindrucksvoll, soweit ich mich erinnere.
Ich hatte Händel vorher ohne größere Kenntnis seines Werks als im Vergleich zu Bach eher nachrangig eingeordnet. "Jephtha" hat mir also ein bißchen die Ohren für Händel geöffnet.
Viele Grüße
Michael
Hallo Horst-Dieter,Horse Tea hat geschrieben: ↑15.06.2020, 22:34 Hallo Rudolf,
schön, dass es im Forum noch andere Liebhaber der Barockmusik gibt. Danke für Deinen Tip. Von Händels Oratorien kenne ich nur den Messias recht gut, mit Abstrichen noch die Brockespassion. Händel begeistert mich durch die genial(en, aber) einfachen musikalischen Ideen und Melodien. Ich dillettiere gerade an der Wassermusik ("Hornpipe"). Das macht richtig gute Laune.
Viele Grüße
Horst-Dieter
dazu ein Zitat aus Bruno Preisendörfers Als die Musik in Deutschland spielte. Reise in die Bachzeit, in dem ein Ausspruch Händels wiedergegeben wird: "Was die Engländer lieben, ist etwas, wozu sie den Takt schlagen können, etwas, was geradewegs mitten ins Trommelfell einschlägt."
Auch damals schon wurden Kundenwünsche bedient. Offenbar mit langer Nachwirkung.
Und damit gehe ich wieder auf die Terrasse und höre den Messiah weiter, in der Einspielung von Jordi Savall:
https://www.qobuz.com/de-de/album/hande ... 8q8krx3voa
Gruß Jochen
Händels Messias in einer grandiosen Neuaufnahme
Guten Abend,
anders als in Deutschland wird Händels bekanntestes Oratorium "Messiah" in England gerne in der Adventszeit aufgeführt. So auch bei uns daheim
Brauchen wir noch eine neue Aufnahme vom Messiah? Natürlich ja, wenn es so spielfreudig angegangen wird wie hier! Ja, es gibt eine Anzahl großartiger Aufnahmen wie Pinnock, McCreesh, Gardiner sowie Jacobs , Butt oder Haim. Und nun hat der über 80jährige amerikanische Berlioz-Spezialist John Nelson dieses Werk ebenfalls herausgebracht: frisch, souverän und voller Spielfreude. „Ein Menschenalter an Aufführungen des Messiah gaben mir, mit 80 Jahren, genug Mut, dieses überaus berühmte Musikstück aufzunehmen“, sagt er selbst.
Die Solisten sind alle auf einem ebenso hohem Niveau wie Chor und Orchester: Lucy Crowe brilliert wie schon in ihrer famosen Aufnahme unter Emmanuelle Haim, als Bass Matthew Brook, Michael Spyres mit seinem geschmeidigen Bari-Tenor und ausdrucksvollen freien Verzierungen sowie der Countertenor Alex Potter, der emotional tief berührt.
Eine weitere hervorragende Aufnahme des Messiah - bei uns lief sie den ganzen Tag über. Mit viel Fußwippfaktor, Spaß und Lust am Mitsingen
Viele Grüße
Jörg
anders als in Deutschland wird Händels bekanntestes Oratorium "Messiah" in England gerne in der Adventszeit aufgeführt. So auch bei uns daheim
Brauchen wir noch eine neue Aufnahme vom Messiah? Natürlich ja, wenn es so spielfreudig angegangen wird wie hier! Ja, es gibt eine Anzahl großartiger Aufnahmen wie Pinnock, McCreesh, Gardiner sowie Jacobs , Butt oder Haim. Und nun hat der über 80jährige amerikanische Berlioz-Spezialist John Nelson dieses Werk ebenfalls herausgebracht: frisch, souverän und voller Spielfreude. „Ein Menschenalter an Aufführungen des Messiah gaben mir, mit 80 Jahren, genug Mut, dieses überaus berühmte Musikstück aufzunehmen“, sagt er selbst.
Die Solisten sind alle auf einem ebenso hohem Niveau wie Chor und Orchester: Lucy Crowe brilliert wie schon in ihrer famosen Aufnahme unter Emmanuelle Haim, als Bass Matthew Brook, Michael Spyres mit seinem geschmeidigen Bari-Tenor und ausdrucksvollen freien Verzierungen sowie der Countertenor Alex Potter, der emotional tief berührt.
Eine weitere hervorragende Aufnahme des Messiah - bei uns lief sie den ganzen Tag über. Mit viel Fußwippfaktor, Spaß und Lust am Mitsingen
Viele Grüße
Jörg
- Dateianhänge
-
- 91EeW.jpg (454.47 KiB) 3230 mal betrachtet
Nachtrag:
Händel führte in seinem Leben des Messias vermutlich 36 Mal auf - und jedes Mal anders mit zahlreichen Änderungen! Erst nach seinem Tod erschien die Partitur vollständig im Druck. Deshalb entschieden sich ".. John Nelson und The English Concert für mehrere Varianten im Kontext des Oratoriums, die entweder Teil von Händels Originalautograph (1741), der Änderungen für die Erstaufführungen in Dublin (1742) oder Ersatz für Londoner Wiederaufführungen im Jahr 1745 (am 17. April 1745 am King’s Theatre), 1749 und 1750 (beide in Covent Garden) waren..." so verrät das booklet.
Das ist ungemein interessant. Es sind herrliche Alternativen bzw. Ergänzungen dabei, einige davon habe ich zuvor noch nie gehört.
So kann sich quasi jeder seinen eigenen Messias zusammenstellen
Viel Spaß mit diesem Album,
Jörg
Händel führte in seinem Leben des Messias vermutlich 36 Mal auf - und jedes Mal anders mit zahlreichen Änderungen! Erst nach seinem Tod erschien die Partitur vollständig im Druck. Deshalb entschieden sich ".. John Nelson und The English Concert für mehrere Varianten im Kontext des Oratoriums, die entweder Teil von Händels Originalautograph (1741), der Änderungen für die Erstaufführungen in Dublin (1742) oder Ersatz für Londoner Wiederaufführungen im Jahr 1745 (am 17. April 1745 am King’s Theatre), 1749 und 1750 (beide in Covent Garden) waren..." so verrät das booklet.
Das ist ungemein interessant. Es sind herrliche Alternativen bzw. Ergänzungen dabei, einige davon habe ich zuvor noch nie gehört.
So kann sich quasi jeder seinen eigenen Messias zusammenstellen
Viel Spaß mit diesem Album,
Jörg
Hallo Jörg,
Ich habe die beiden auf dem Cover erstgenannten Solisten, also Lucy Crowe und Alex Potter, unabhängig voneinander in zwei Konzerten live gehört. Sie gehören für mich in die erste Reihe der Gesangssolisten. Ich kann dem Liebhaber Alter Musik einen Konzertbesuch, bei dem man einen der beiden erleben kann, uneingeschränkt empfehlen. Daher glaube ich Dir Deine Begeisterung für diesen "Messias" ohne wenn und aber.
Viele Grüße
Horst-Dieter
Ich habe die beiden auf dem Cover erstgenannten Solisten, also Lucy Crowe und Alex Potter, unabhängig voneinander in zwei Konzerten live gehört. Sie gehören für mich in die erste Reihe der Gesangssolisten. Ich kann dem Liebhaber Alter Musik einen Konzertbesuch, bei dem man einen der beiden erleben kann, uneingeschränkt empfehlen. Daher glaube ich Dir Deine Begeisterung für diesen "Messias" ohne wenn und aber.
Viele Grüße
Horst-Dieter