Netzwerkkabel OK oder nicht?

Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

jherbert hat geschrieben: 23.02.2020, 17:38Hier habe ich Erklärungen zum Prinzip gefunden. Und Messungen, die vorsichtig formuliert, nicht so toll sind. https://www.audiosciencereview.com/foru ... ed.11289/
Hallo,
John Swenson hat geschrieben:Audio people are the only ones that seems to at least empirically know about this. Remember phono cartridges and preamps, there is a little green wire that goes from the "ground jack" on the preamp to the tonearm. Everybody assumes that this is to "ground the cartridge" but what it really does is provide a loop from one end of the interconnect shield to the other, it has nothing to do with
whether it is "grounded" or not. So if you have (or had) a turntable you were actually taking advantage of this without realizing it.
Nana, in 50 Jahren habe ich keinen Plattenspieler zu Gesicht bekommen, bei dem der grüne Draht sowohl im Plattenspieler wie auch im VV parallel zum Schirm beiseitig konnektiert wurde. Aus gutem Grund vermeidet man das tunlichst. Auch ist meist der Schirm niederohmiger als der Innenleiter. John Swenson scheint mit dieser Aussage etwas an den Haaren herbeizuziehen, basierend auf schlechter Beobachtung.
In voller Breite üblich waren koaxiale Kabel, wo der jeweilige Schirm des Kabels blau oder grün am System konnektierte und VV-seitig auf Signalground lag. Die Spulen im TA-System sind per se zunächst floating, symmetrisch.
Sinnvoll war, das Chassis mit Tonarm über ein Erdungskabel auf VerstärkerChassis (traditionell geerdet) zu verbinden, um Leckströme vom Motor auf diesem Weg abzuleiten.
Es gab Plattenspieler (Thorens TD160 MkI), wo man auf das separate Kabel verzichtete, einen der beiden Schirme dafür missbrauchte. MC-Systeme durfte man damit nicht betreiben, zu deutlich brummte der Kanal.
Viele Tonabnehmer haben eine aufgesteckte Verbindung zwischen dem grünen Pin und ihrem Metallgehäuse, Stanton/Pickering wurden mit Schraubenisolierstücken geliefert, damit das Metallgehäuse den Tonarm nicht berührte, eben, um keine Ground-Schleife zu bilden.
Ich teile die Bedenken, die Klaus (KSTR) geäußert und mit Messungen flankiert hat.
Ich habe eher den Eindruck, dass da zusätzliche Störungen entstehen. Vielleicht ergeben sich die Unterschiede ja nicht durch weniger, sondern durch mehr Störungen.
Verbesserung durch Störung? Das glaube ich weniger, denn wenn man überschüssige Koaxialkabel aufwickelt, verschlechtert sich der Klang, vermutlich, weil die magnetische Komponente einer Störung stärker eingefangen wird (Antennen, die nur die magnetische Komponente einfangen sollen, werden aus dünnem Koax um Ferrit gewickelt, der Schirm geerdet, nach meinem Wissen aber nicht kurzgeschlossen).

Wenn die Quelle niederohmig ist, bleibt die Frage, ob man einen Schirm braucht. Ein geerdeter Schirm schafft womöglich eine höhere Kapazität mit der daran gekoppelten dielektrischen Absorption. Bleibt zu prüfen, ob ein Kabel mit Schirm mindestens 2-adrig unter dem Schirm ist und damit den Stromkreis schließen kann. Wenn das mit Schirm überzogen ist, der frei hängt, wird sich darauf die halbe Signalspannung ausbilden und einen Beitrag zum homogenen elektrischen Feld um jeweilige Leiter leisten. Nach meinem Verständnis ist das elektrische Feld um den Leiter (insbesonere verdrillter Litze) deshalb wichtig, weil sich Elektronen bevorzugt dort bewegen, wo das E-Feld stärker ist (http://mas2get.com/books/en/1.389.1/pro ... ffect.html).
Ich will nicht ausschließen, dass JSSG sich als Four-Letter-Word herausstellt oder als Marketing-Versuch, sich ins Gespräch zu bringen.
Ich hege ernsthafte Zweifel an John Swensons Kabel-Kompetenz. Ich vermute eine vorschnelle Fehlinterpretation seinerseits, es bleibt aber immerhin ein Anstoß, hier weiterzuforschen.
Grüße
Hans-Martin
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Na der Beitrag von Klaus im amerikanischen Forum, zeigt doch klar, dass was auch immer jemand als Unterschied zwischen mit und ohne JSSG hört, es kann nicht an dem liegen, was Swenson postuliert, weil das Mumpitz ist.

Gruß

Uwe
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SolidCore
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Schirmung

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Das einfachste wäre doch, den JSSG mal selbst zu versuchen.
Dabei können nur 2 Dinge passieren:
Entweder nix, oder man hört einen Unterschied. Hört man einen, der auch noch gefällt,
so lassen, und warten, das ein Fachmann den Grund findet.
Also ich möchte Onlinedienste nicht mehr ohne hören. Vormals war ich ebenfalls im Aberglaube,
das Tidal und Qubuz keine Chance gegen lokale Files haben. Heute sehe ich das anders.

Gruss
Stephan
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jherbert
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Beitrag von jherbert »

SolidCore hat geschrieben: 24.02.2020, 23:51Vormals war ich ebenfalls im Aberglaube, das Tidal und Qubuz keine Chance gegen lokale Files haben.
Müssten die lokalen Files dann nicht auch besser klingen? Oder kommen die bei Dir über einen anderen Weg? Ich habe gar kein CD-Laufwerk mehr angeschlossen. Alles vom Server oder vom Streaming-Dienst.

Grüße
Joachim
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AdamZ

Beitrag von AdamZ »

Moinsen.
Zwar nicht mein Thema, aber vielleicht hat Hans noch hilfreiche Gedanken zum Thema.
https://www.youtube.com/watch?v=BbRF8z8dQFU
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