Speedy hat geschrieben:...Ist aber nur für Abonnenten frei zugänglich. Allerdings war Gert da auch dabei ...
Richtig. Versuchsaufbau: Ein professioneller Labornetzgenerator, der eine vollständig synthetische blitzsaubere Wechselspannung erzeugen kann in gewünschter Amplitude und Frequenz, ein Wahnsinnsteil in Waschmaschinengröße und ebensolchem Gewicht. Mit der Besonderheit, dass es noch einen Modulationseingang gibt, an welchem wahlweise vorher liebevoll zusammengestellte Abbilder von typischem "Netzdreck" eingespielt werden konnten. Dazu wurde in verschiedenen Haushalten der Verlauf der Netzspannung aufgezeichnet und dann, damit der Effekt möglichst deutlich wird, das 10fache vom schlechtesten Fall auf den Modulationseingang gegeben. Oder eben nicht. Das Teil stand draußen auf dem Flur vor dem Hörraum und dort wurde entweder der blitzsaubere Sinus an die Anlage geleitet oder der mit dem "Dreckspektrum" verunreinigte. Von draußen kam immer nur das Kommando "wir können", ohne das wir im Hörraum wussten, welche Variante vorlag.
Es waren, soweit ich mich erinnere, drei verschiedene Anlagen aufgebaut. An jeder 10 Durchgänge. Jeder hat sich Notizen gemacht und vor Ende des Tests wurde nicht darüber gesprochen. Mit verschiedenen Musikstücken wird das dann recht ermüdend. Aber ich habe keinerlei Unterschiede gehört. Und ich war nicht der einzige. Nur einer hatte bei einer Anlage was gehört - Malte. War aber nach strengen Blindtestkriterien nicht signifikant. Und er hat nachher zugegeben, dass er, weil er ganz rechts vorne direkt neben dem Verstärker saß, um den es ging, ein leichtes Fiepsen aus dem Verstärker vernommen hatte, wenn der Dreck aufgeschaltet war.
Nach diesem Test war für mich klar, dass ich eine Netzsynthetisierung nicht brauche. Umso mehr hat mich das Ergebnis bei Sigi überrascht. Ich rätsle noch ein wenig darüber, worauf der Effekt zurückzuführen sein könnte. Ich bin nämlich nicht sicher, ob die synthetische Erzeugung des Sinus dafür wirklich verantwortlich zu machen ist - zumal ich auf der Homepage des Power Plant gelesen habe, dass sie das nur bei der letzten Version gemacht haben und jetzt so eine Art aktives Filter haben - die Endstufe kann nur max. 70V, und die werden - so reime ich mir das aus dem Marketingdeutsch zusammen - auf die originale Netzspannung drauf addiert. Damit kriegt man wohl einen deutlich besseren Wirkungsgrad zusammen.
Ich bin nun am Überlegen, ob nicht ein anderer Effekt dafür verantwortlich ist - die galvanische Trennung der Netze. Und ob man diesen Effekt nicht viel einfacher haben könnte - mit einem potententen Trenntrafo mit Schirmwicklung, der zunächst das Anlagennetz komplett galvanisch vom Hausnetz trennt. Spendiert man diesem Trenntrafo eine Mittenanzapfung auf der Sekundärseite, kann man diese an die Hauserde oder welche Erde auch immer gewünscht ist legen - damit wird die Netzspannung symmetrisch zur Erde. Eine Schirmwicklung ist übrigens so ziemlich das beste passive Netzfilter, das es gibt. Damit wird der höherfrequente Dreck, der ansonsten ungehindert kapazitiv von der Primär- auf die Sekundärseite übertragen wird, bestens abgeschirmt. Im Kleinen habe ich das so vor meinem Vorverstärker und ein paar kleinen Analogschaltungen (DBA-Subtrahierer etc.) umgesetzt.
Ich könnte nun bei mir die Extraleitung, die zur Anlage geht, auftrennen und dort zwei potente Ringkerntrafos mit je 1500VA, 230V primär und 115V sekundär, einschleifen und die primär parallel und sekundär in Reihe schalten. Der sich bildende sekundäre Mittelpunkt käme dann an Erde. Zwei Trafos deshalb, weil bei dem Hersteller, von dem ich normalerweise individuell gefertigte Trafos beziehe, 1500VA das Maximum ist. Und 3kW sollten es schon sein. Ich habe bereits eine Preisanfrage an den Hersteller gestellt - billig wird das aber auch nicht gerade.
Und so frage ich mich, ob ich das nicht lieber lassen sollte, nachdem ich schon nach all den aufwändigen Netzfiltern, die ich eingebaut hatte, feststellte: Es klingt ungefähr so wie vorher.
Viele Grüße
Gert