Stromversorgung (Motherboard, CPU, SSD) für einen Audio-PC

Thor_7
Aktiver Hörer
Beiträge: 479
Registriert: 30.07.2014, 14:14

Stromversorgung (Motherboard, CPU, SSD) für einen Audio-PC

Beitrag von Thor_7 »

Liebe AHler,

mich hat die Bastellust wieder gepackt und angefixt durch Gabriel (StreamFidelity), Horst (Trinnov), Erich (v_erich) und Alex (Tilisca) überlege ich einen Audio PC aufbauen. Wenn dieser fertiggestellt ist, soll er einen DAC über das Netzwerk mit Daten versorgen und zuvor die Musikdateien mittels Acourate Convolver korrigieren sowie über den HQPlayer upsampeln. Gerne möchte ich auch den RAM-Betrieb von Windows Server 2019 hierfür testen... quasi auf den Spuren von Horst. :)

Um ausreichend Rechenleistung zur Verfügung zu haben, liegt ein Intel Xeon E3-1585 V5 (4 Kerne à 3,5 - 3,9 GHz und 65 W TDP) mitsamt Supermicro Motherboard bereit. Als Festplatte habe ich eine M2 NVME WD Black SN750 und als Samsung ECC Arbeitsspeicher mit 16 GB gewählt.

Bild

Was nun noch fehlt sind Stromversorgung und Gehäuse.

Insbesondere das Thema Stromversorgung würde ich gerne diskutieren. Durch Gabriel habe ich das HDPlex Netzteil (https://www.hdplex.com/hdplex-fanless-2 ... evice.html) entdeckt, dass vier unabhängige Spannungen mit jeweils 2 bzw. 10 A zur Verfügung stellt. In Kombination mit dem HDPlex DC-ATX Adapter (https://www.hdplex.com/hdplex-400w-hi-f ... input.html) lässt sich darüber sehr einfach ein Motherboard versorgen. Für 525 € wäre das Set zu haben. Nachteilig finde ich die angegebenen Ripple Werte von 10 mV des DC-ATX Adapters. Ich weiß nicht ob wir durch Gerts Messungen und seinen Ripplewerten im unteren uV Bereich verwöhnt sind, aber es ginge sicher niedriger.

Horst hatte in seinem Vorstellungsthread (viewtopic.php?f=6&t=4783) ein anderes Vorgehen beschrieben und die Spannungen unmittelbar vor der Einspeisung im Computergehäuse aus 12 V generiert und zusätzlich durch Superregler geschickt. Taiko Audio (http://taikoaudio.com/) spielt ja (zumindest laut Reviews und Foreneinträge) vorne bei den Audio Servern mit und sie handhaben das ähnlich - nur mit mehreren Transformatoren. Für eine solche Realisierung könnte ich mir folgendes Stromkonzept vorstellen, wobei ich gerne 5 - 6 A für das Motherboard bzw. die CPU hätte und 1 A für die SSD:

12 Volt Trafo -> LS-HPuln (https://www.mpaudio.net/product-page/als-hpuln-ps) -> PicoPSU mit Horsts Modifikationen (https://www.amazon.de/PicoPSU-90-DC-DC- ... ops&sr=8-1) -> Motherboard Versorgung (ATX)

12 Volt Trafo -> LS-HPuln -> CPU Versorgung

5 Volt Trafo -> S11 Forumsnetzteil -> SSD

Was haltet ihr von den beiden Versorgungskonzepten? Würde sich der DIY Aufwand bei der zweiten Lösung lohnen? Das LS-HPuln ist sicherlich seinen Preis Wert, aber gibt es noch preiswertere Alternativen zu diesem (5 - 6 A bei 12 V)? Oder könnt ihr andere Konzepte eher empfehlen?

Freue mich auf eure Antworten,

Viele Grüße

Thorben
Bild
StreamFidelity
Aktiver Händler
Beiträge: 1599
Registriert: 24.09.2017, 14:50
Wohnort: Hansestadt Rostock
Kontaktdaten:

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Thorben,

Schweinerei von mir Dich zum Geld ausgeben angestiftet zu haben. :mrgreen:

Ich bin sehr gespannt auf Deine Stromversorgungslösung. Das aktuell leider ausverkaufte HDPLEX 400W ATX Linear Power Supply hat den ATX Konverter schon eingebaut und erreicht Ripple-Werte von 3-5mV. Den hätte ich lieber gehabt, denn "Saft" kann man nie genug haben.

Ich wünsche Dir gutes Gelingen und bitte weiter berichten.

Grüße Gabriel
Bild
taggart
Aktiver Hörer
Beiträge: 475
Registriert: 28.04.2011, 17:23
Wohnort: Köln

Beitrag von taggart »

Hallo Thorben,
ich bin bei meinem Audio-PC damals auch Horsts Vorschlag gefolgt.
Als Quelle diente mir ein Labornetzteil von Maplin (gibt's inzwischen nicht mehr), das mit 12V/5A (7A Peak) ausreichend Leistung hatte. Darüber habe ich dann einerseits das PicoPSU für das Motherboard und andererseits die audio-sensiblen Bereiche über Drosseln, Kondensatoren und PR3 Regler von Paul Hynes versorgt. Also z.B. die JCAT USB-Karte, die ich verbaut hatte.
Das hat gut funktioniert und ich kann das Konzept immer noch empfehlen.

Im irischen Tir-Forum gab es einige Leute, die dann noch das PicoPSU rausgeschmissen und die drei Spannungen für's Motherboard separat erzeugt und zugeführt haben. Ich habe das nie selbst probiert, da mir das zu aufwendig erschien. Soll aber echt gut sein.

Gruß, Christoph
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Christoph,

da Du Dein Stromversorgungskonzept in der Vergangenheitsform beschreibst, würde mich interessieren, wie Dein aktuelles aussieht.

Grüße
Fujak
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Thorben,

spannendes Projekt, was Du vorhast. ich würde so vorgehen, dass ich die drei Basis-Spannungen - 12V, 5V 3,3V - jeweils mit einem separaten Trafo und separater S11-Platine aufbereiten würde, und direkt an den entsprechenden Verbrauchern (CPU, HD, Netzwerkkarte etc.) einen Linearregler setzten würde. Also z.B. mit 13,5 V zur CPU, direkt davor einen Superlinearregler (Sparkos, Belleson etc. ) auf 12V herunterregeln, das gleiche mit der HDD (z.B. 6,5 V und dann mit Belleson/Sparkos auf 5V gehen). Bezüglich der Netzwerkkarte kann kannman per Riserkabel, die 3,3V herausführen und mit einem LT3045 extern die Spannung zuführen.

Je mehr unterschiedliche Verbraucher mit eigenen Reglern ausgestattet sind, desto sauberer wird es klingen. So zumindest meine bisherigen Erfahrungen dazu. Man muss halt entscheiden, wie hoch man den Aufwand betreiben möchte. Es gibt Komponenten, die deutlicher von solchen Maßnahmen profitieren als andere. Nach meiner Erfahrung sind das vor allem CPU, RAM (sehr aufwändig), HD und Netzwerkkarte, sowie die 24-polige Stromversorgung des Mainboards auf den drei Basisspannungen.

Grüße
Fujak
Bild
taggart
Aktiver Hörer
Beiträge: 475
Registriert: 28.04.2011, 17:23
Wohnort: Köln

Beitrag von taggart »

Fujak hat geschrieben: da Du Dein Stromversorgungskonzept in der Vergangenheitsform beschreibst, würde mich interessieren, wie Dein aktuelles aussieht.
Hallo Fujak,
da ich seit einiger Zeit schon keinen PC mehr für die Audio-Wiedergabe verwende, habe ich nur noch drei Kleinverbraucher in meiner Kette. Für diese habe ich jeweils eigene akkubasierte Stromversorgungen gebaut.
In den letzten Monaten habe ich daran noch immer wieder Dinge verändert, jetzt funktionieren und klingen die aber so, dass ich damit sehr zufrieden bin. Ich schreibe demnächst mal Genaueres dazu in meinem Vorstellungsthread.

Gruß, Christoph
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Christoph,

ja, mach' das, das würde mich sehr interessieren. Für einen Spezialisten in Sachen Audio-PC wie Dich muss es ja überzeugende Gründe geben, um auf eine Alternative umzusteigen. Darauf bin ich sehr gespannt.

Grüße
Fujak
Bild
Thor_7
Aktiver Hörer
Beiträge: 479
Registriert: 30.07.2014, 14:14

Beitrag von Thor_7 »

Hallo ihr Drei,

erstmal vielen Dank für eure Rückmeldungen, die vielen Information und Ideen!!

@ Gabriel:
Ja, so ist das hier im AH-Forum. Egal wo man mitliest, überall lauert die Gefahr angesteckt zu werden.
Die Vorstellungsthreads sind dabei ganz gefährlich. :D
Leistungstechnisch wäre man mit einem HDPlex 400 W sicherlich auf der sicheren Seite. Aber der sehr aktive romaz aus dem CA-Forum war im Vergleich zum Paul Hynes SR7 nicht so begeistert, sehr wohl aber im Vergleich zu einem Corsair Netzteil (https://audiophilestyle.com/forums/topi ... ent-941760).
Aber solch ein SR7 mit ausreichend Rails liegt mit knapp 3k€ auch weit außerhalb eines vernünftigen Budgets. Das muss preiswerter gehen. :)
Von den Ripple Werten ist das neue HDPlex 200 W deutlich besser als das 400 W.

@ Christoph:
Danke für deine Erfahrungswerte! Horst hatte den Aufbau in seinem Vorstellungsthread damals auch so schön detailiert beschrieben, dass lädt wirklich zum Nachbauen ein. :)
Das bestärkt mich, dass ich mich dem zweiten oben beschriebenen Konzept weiter zuwenden sollte.

Kann mir gut vorstellen, dass der Pico Verzicht nochmal eine Steigerung mit sich bringt. Horst hatte die Ripple Werte des unmodifizierten Pico PSU damals benannt und das war nicht ohne.

@ Fujak:
Dankeschön, dass finde ich auch! Am liebsten möchte ich noch eine abschaltbare Grafikkarte integrieren, sodass der Computer als Audio-PC dient und je nach Bedarf auch als Video-PC mitsamt gutem Ton verwendet werden kann. Aber eins nach dem anderen.

Wenn es im Budget bleibt, würde ich gerne deinen und Christophs Empfehlungen folgen und das Ganze ohne Pico PSU planen.
Auf die separate Versorgung von RAM und Netzwerkkarte (drei verschiedene Intel Chipsätze sind auf dem Motherboard schon integriert) würde ich aber erstmal verzichten wollen.

An das S11 habe ich auch schon gedacht (habe noch zwei Platinen), hatte dieses aber verworfen, da ich mir bzgl. der Stromfähigkeiten unsicher bin. Meine CPU macht 65 W TDP, dass wären 5,2 A bei 12 V.
Aus dem bisher gelesenen wäre man für die Motherboard-Versorgung mit 5 A (für ein Pico, also auch inkl. 3,3 und 5 V Rail) auf der sicheren Seite. Wieviel sollta man nur für den 12 V Rail vorsehen? 3 A?

Das heißt, dass S11 Netzteil müsste mit 8 A bei 12 V belastet werden. Das ist schon eine Hausnummer. Hat das schonmal jemand getestet? Angeboten wird es immer nur bis 3 A bei ebay.

Den Stromverbrauch des Motherboards auf dem 5 V bzw. dem 3,3 V Rail würde ich mit 2 - 3 A abschätzen. Kommt man damit hin? Der Stromverbrauch der SSD bei unter 0,5 A. Das sollte ein S11 gut schaffen, oder?

Wenn dies gehen würde, dann wäre die Versorgung wie folgt:

13,5 V Trafo --> S11 --> Regler zu 12 V --> Motherboard
--> Regler zu 12 V --> CPU
6,5 V Trafo --> S11 --> Regler zu 5 V --> Motherboard
--> Regler zu 5 V --> SSD
5 V Trafo --> S11 --> Regler zu 3,3 V --> Motherboard

Dann würden noch zwei Belleson SPHP (bis 10 A jeweils) und 3 Belleson SPX78 (bis 3 A) Regler benötigt.
Mir solchen Reglern habe ich zuvor noch nie experimentiert, nur hier im Forum mitgelesen.
Wären die beiden zu empfehlen?
Die Sparkos Regler liefern leider nur 1 A. Wäre aber für die SSD auch sehr gut denkbar. Empfehlenswert?

Fragen über Fragen! :-)

Freue mich auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Thorben
Bild
StreamFidelity
Aktiver Händler
Beiträge: 1599
Registriert: 24.09.2017, 14:50
Wohnort: Hansestadt Rostock
Kontaktdaten:

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Thorben,

vielen Dank für den Link zu romaz. Beim stöbern im Thread bin ich auf folgende bemerkenswerte Aussagen von austinpop auf die Frage nach dem besten Audio PC - Setup gestoßen (übersetzt):

Es gibt keine einheitliche Antwort. Wenn es eine gäbe, hätten wir keinen Grund weiter zu experimentieren. Streng nach meinen eigenen Erfahrungen (und ich vermute, @romaz würde mit den meisten übereinstimmen), hier sind meine Gedanken.

1. Die Qualität der Stromversorgung ist von größter Bedeutung, und dies ist normalerweise der entscheidende Faktor für die meisten Menschen. Leider leben wir in einer Welt, in der das beste verfügbare Außenbordnetzteil (Paul Hynes SR7) ein verschwindend knappes Gut ist. Ich wünschte, wir hätten andere vergleichbare Möglichkeiten. Es gibt einige aufstrebende Alternativen, die vielversprechend sind, aber es bleibt abzuwarten, ob sie die luftigen Höhen des SR7 erreichen können.

2. Es ist nicht nur ein Netzteil. Wenn Sie alles zusammenzählen, benötigen Sie zwischen ATX- (3-Schienen), EPS- (1-Schienen), Ethernet- und USB-Karten (2-Schienen) bereits 6 Schienen, und wir haben noch nicht einmal über andere Geräte gesprochen wie Switches, USB-Reclocker usw. Einige dieser Rails (ATX und EPS) benötigen ebenfalls einen hohen Strom. Das ist es, was die meisten Leute auslöst. Es ist sehr schwierig, 6-8 Schienen mit einer Netzteilequalität der Superlative zu bekommen. Aus diesem Grund hängt die ideale Lösung für die meisten Menschen von den verfügbaren Netzteilen ab.

3. Die Taktqualität ist wichtig und kann die Verfeinerung und Auflösung verändern. Es scheint jedoch eine sehr starke Kreuzkorrelation zwischen der Qualität des Netzteils und der Taktqualität zu bestehen. Nach meiner bisherigen Erfahrung ist die zusätzliche Auswirkung der Taktung geringer, wenn Sie hervorragende Netzteile erzielen können. Mit anderen Worten, Takt- und Netzteilverbesserungen sind nicht unbedingt additiv. Außerdem würde ich sagen, dass die Qualität des Netzteils weit mehr zählt als die Qualität der Uhr.

4. Schnellere CPUs mit mehr Kernen und größeren Caches haben einen enormen Einfluss auf SQ - meist in Bezug auf Dynamik und Realismus - selbst wenn kein DSP oder Upsampling ausgeführt wird. Aus diesem Grund klingt der NUC7i7 besser als der CJYH / PJYH, und der Standalone-Server mit i7-8700K klingt noch besser. Dies übertrifft die Taktverbesserungen, die durch die Modifikation des NUC mit der externen Taktung von sCLK-EX erzielt wurden. Natürlich müssen Sie dafür in PSU-Schienen bezahlen. Wenn die Qualität Ihres Netzteils nicht ausreichend ist, können Sie nur auf Kosten der Härte eine bessere Dynamik erzielen. Aus diesem Grund ist es in vielen Fällen die beste Wahl, einen eigenständigen NUC oder ein Paar NUCs (Server-Endpoint) zu verwenden, wenn Sie nur wenige stromsparende, aber ansonsten herausragende Netzteile wie LPS-1.2 oder SR4 zur Verfügung haben ). Ja, du gibst etwas Dynamik auf, aber du bekommst Geschmeidigkeit und Verfeinerung.

5. Schließlich scheint Software immer noch von Bedeutung zu sein. Die Unterschiede zwischen Betriebssystem (Windows, AudioLinux, Euphony usw.) und Playern (Stylus, Roon, HQPlayer) können nach dem Wählen der Hardware erheblich verbessert werden.

Deshalb sage ich, dass es keine richtige Antwort gibt.


Zu ergänzen wäre aus meiner Sicht noch die Qualität des Mainboards. Gaming Boards bevorzugt auch romaz.

Grüße Gabriel
Bild
Thor_7
Aktiver Hörer
Beiträge: 479
Registriert: 30.07.2014, 14:14

Beitrag von Thor_7 »

Hallo Gabriel,

danke für deine Zusammenfassung! :) Aus dem bisher gelesenen würde ich auch sagen, dass sind die Dinge denen im CA-Forum am häufigsten eine große Bedeutung bzw. Auswirkung zugesprochen wird.

Ich habe in der Zwischenzeit weiter recherchiert und u.a. mit Daniels S11 Excel Sheet gespielt. Ich denke, dass S11 Netzteil eignet sich leider nicht für die Versorgung der 12 V Rails, die Strombelastung ist einfach zu hoch.

Etwas leichter wird es wahrscheinlich wenn ich der CPU und dem Mainboard ein eigenes Netzteil spendieren würde. Dann sollten beide jeweils 6 A liefern können. Welche Netzteile könnt ihr für diesen Anwendungsfall empfehlen?

Für die 5 V und die 3,3 V Versorgung sollten 2 A reichen und damit auch das Forumsnetzteil.

Freue mich auf eure Antworten,
viele Grüße

Thorben
Bild
taggart
Aktiver Hörer
Beiträge: 475
Registriert: 28.04.2011, 17:23
Wohnort: Köln

Beitrag von taggart »

Hallo Gabriel, hallo Thorben,
Die zitierten Erkenntnisse von @romaz passen ziemlich gut zu meinen Erfahrungen. Ergänzend dazu:

Grundsätzlich ist es eine gute Idee, einen potenten Prozessor zu verwenden. Noch besser ist es, diesen dann zu untertakten. Sofern das BIOS das zulässt. Meine CPUs liefen bei 800MHz. Mit dem Takt des RAMs muss man experimentieren.

Ein XEON-Prozessor, kombiniert mit passendem Board/Chipsatz und ECC-RAM ist eine hervorragende Basis. Ich habe diese Kombination vor kurzem noch bei einem Freund gehört.
Insofern, hat Thorben hier sicher eine gute Wahl getroffen. Mit Gaming-Boards habe ich allerdings keine eigenen Erfahrungen gemacht, könnte diese beiden Ansätze also nicht vergleichen.

Ich will dir keinesfalls die Freude an deinem Vorhaben nehmen, Thorben, wenn du dir sicher bist, dann baue das so. Ich möchte aber zu bedenken geben, dass der Aufwand für die Stromversorgungen schon enorm ist. Man muss sich gut überlegen, ob man dazu wirklich bereit ist. Ich habe schon häufiger gesehen, dass komplexe Lösungen gebaut werden, weil man zunächst von der Idee begeistert ist. Nach einiger Zeit werden diese dann aber zurückgebaut, weil man es doch wieder einfacher gestalten möchte.

Gruß, Christoph
Bild
rpaul
Aktiver Hörer
Beiträge: 401
Registriert: 21.07.2014, 08:41

Beitrag von rpaul »

Fujak hat geschrieben:Hallo Christoph,

da Du Dein Stromversorgungskonzept in der Vergangenheitsform beschreibst, würde mich interessieren, wie Dein aktuelles aussieht.

Grüße
Fujak
mich auch!

Guten Morgen in die Runde
Robert
Bild
Thor_7
Aktiver Hörer
Beiträge: 479
Registriert: 30.07.2014, 14:14

Beitrag von Thor_7 »

Hallo Christoph, hallo AHler,

nachdem ich kreuz und quer durch die Forumswelt gelesen habe, wirkt es auf mich so, als wären die Xeon Setups den i7 Setups überlegen (allerdings waren keine Gamingboards dabei) - so war zumindest das Resume in allen Fällen. Glaube nicht, dass es am Prozessor liegt, aber evtl. am ECC-Ram oder einfach an der soliden Industriequalität der Motherboards.

Mittlerweile sehe ich das auch so, den Aufwand für eine Stromversorgung mit 4 - 5 Rails und den hohen Strömen habe ich doch unterschätzt.

Möglich wäre folgendes Konzept mit 2 x diesem Netzteil neben 2 x S11: https://www.ebay.de/itm/AC-DC-LT1083CP- ... 1438.l2649

13,5 V transformer --> S11 --> linear regulator to 12 V (Belleson) --> Motherboard
13,5 V transformer --> LT1083CP Netzteil ---> inear regulator to 12 V (Belleson) --> CPU
6,5 V transformer --> LT1083CP Netzteil --> linear regulator to 5 V (Belleson) --> Motherboard
--> linear regulator to 5 V (Belleson) --> SSD
5 V transformer --> S11 --> lnear regulator to 3,3 V (Belleson) --> Motherboard

Preislich läge man damit bei knapp 800€ für die Netzteilsektion:

2 x S11: 200€
2 x LT1083CP: 20€
4 x Transformatoren: 200€
5 x Belleson Regler: 300€

Dabei glaube ich nicht, dass dabei das LT1083CP Netzteil auch nur annähernd in der S11 Liga spielt.

Da muss ich mir nochmal überlegen, ob ich so viel Geld in die Netzteilsektion stecke oder es doch simpler angehe, wie auch von Christoph vorgeschlagen.

Viele Grüße

Thorben
Bild
gregor
Aktiver Hörer
Beiträge: 669
Registriert: 08.03.2010, 20:08

Beitrag von gregor »

Hallo Thorben und Strombändiger,

ich habe nicht unendlich viele Motherboards im Vergleich gehört, schon gar nicht bei sonst gleichen Komponenten. Insofern arbeite ich wie viele PC-Bastler mit Hypothesen, die ich nicht überprüft habe...
Wenn man die einzelnen Verbraucher nicht direkt versorgen will oder kann ist m. E. das Board als Verteiler durchaus ein Faktor.
Hier dürften die Vorteile der Gaming-Boards liegen: bessere Kondensatoren und Regler, bessere ESD-Schirme an USB und LAN-Ports, bessere Passiv-Kühlung; höherwertige Chipsätze als die meisten Office-Boards. Insofern sind Gaming-Boards oder auf Stabilität ausgerichtete Produktlinien* sicher die bessere Wahl als das günstige Board für den Office-PC. Da diese "höherwertigen" Boards oft im vollen ATX-Format vorliegen, dürften sie nicht so häufig in Audio-PCs auftauchen.
Ich gehe davon aus, dass einige der genannten Vorteile auch für aktuelle Serverboards gelten; ECC-RAM dürfte ebenfalls vorteilhaft sein. Manche XEON Prozessoren liefern mehr "Dampf" bei weniger Takt durch mehr Kerne und arbeiten ohne Grafikeinheit, ob das zum Vorteil wird liegt wahrscheinlich auf der Softwareseite.

Beste Grüße
gregor

* leider nur ein Beispiel aus einer veralteten Generation: GA-Z87X-UD3H vs GA-Z87X-UD4H - nahezu gleiche Features, das eine hat eine deutlich aufgewertete Spannungsversorgung und ist auch sonst "wertiger".
Bild
Thor_7
Aktiver Hörer
Beiträge: 479
Registriert: 30.07.2014, 14:14

Beitrag von Thor_7 »

Hallo Gregor, hallo AHler,

danke für deine Erfahrungswerte. Ich denke auch, egal ob mit Gamingboard oder Serverboard in Industriequalität - mit beiden kann man wenig falsch machen.

Bezüglich der hier thematisierten Stromversorgung bin ich zum Entschluss gekommen, dass das oben beschriebene Konzept sicher einen Versuch Wert ist, allerdings mit 2 x LS-HPuln anstatt der China-Netzteile.

Insgesamt habe ich den Preis der linearen Stromversorgung etwas unterschätzt. Auch finde ich die Anregungen und Erfahrungswerte von Christoph sehr interessant und werde daher das Thema lineare Stromversorgung erst einmal verschieben und lieber ersteinmal in Richtung audiophiler Switch schauen. Ich benötige nicht den letzten Feinschliff und mir scheint der Ansatz sich auf den Switch und Renderer zu konzentrieren zunächst zielführender.

Und wenn Gabriel mit dem HDPlex Netzteil zufrieden ist, scheint mir dieses im Vergleich zum obigen DIY-Ansatz ein Best-Buy hinsichtlich Preis/Leistung.

Sonnige Grüße

Thorben
Bild
Antworten