Gert (AGM 3.3, 5.4, 7.4, 9.4, Backes & Müller BM 6, 20, Abacus C-Box 3, 4)

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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Gert,

ich nutze den G-ADS DAC/1 als SPDIF-Knecht und leider hört man unterschiedliche Netzkabel sehr deutlich.

Grüsse Jürgen
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

und überraschend deutlich hört man beim G-Sneaky, auf was man das Gerät stellt, also was man unterlegt.

Nette Grüße

Bernd Peter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo - Ich sach nur: Mikrofonieeffekte und Körperschallübertragung beeinflussen den Quarzoszillator (der als mechanischer Biegeschwinger auf überlagerte mechanischen Schwingungen mit Jitter reagiert), auf den ein Digitalgerät nun mal nicht verzichten kann. Nur wenige Hersteller hängen den Oszillator gut entkoppelt von der ans Gehäuse geschraubten Hauptleiterplatte auf.

Es muss mehr als 5 Jahre zurückliegen, dass Gert sehr nachvollziehbar grafisch die Abhängig des Oszillatorsignals und dessen Jitter von der Versorgungsspannung aufzeigte, leider sind die fremdgehosteten Grafiken nicht mehr verfügbar. Sehr schade ...

Das sind zentrale Einflussgrößen, bliebe noch der magnetische Fremdeinfluss.

Soweit mein Erklärungsansatz, warum der Untergrund eine solche Wirkung zeigen kann.

Grüße
Hans-Martin
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Liebe Forumsteilnehmer,

kurz vor Weihnachten habe ich mir eine neue Soundkarte für den Schreibtisch-PC gegönnt. Darf ich vorstellen?

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Auch wenn das Hintergrundbild des PC meine 9.4 im Hörraum zeigt, spielt hier die kleine Abacus C3. Etwas unscharf im Hintergrund ist die Soundkarte zu erkennen. Etwas größer:

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Richtig, ein G-Oppo auf Basis des 105. Das kam so: Ein Forumsteilnehmer schickte mir seinen neuen Oppo 205 zum Umbau. Ja, er hat noch einen der letzten auf dem Markt ergattert. Er fragte, ob ich nicht die Platinen aus seinem G-Oppo 105 in den 205 einbauen könnte, Stereo Up1+2 und Surround Up1. Uff, das ist eine Höllenarbeit und nicht reversibel, weil ja zumindest beim Up2 allerlei Bauteile schlicht rausfliegen und auch Leiterbahnen durchtrennt werden müssen. Egal, meinte er, den 105er braucht er nicht mehr, ich soll ihn nach dem Ausbau der G-Platinen als Ersatzteillager ins Regal stellen.

Also ne, Leute, das bring ich dann doch nicht übers Herz, einen funktionierenden G-Oppo einfach so sterben zu lassen. Also habe ich das Up1-Board für Surround rausgemacht und in den 205er gepflanzt, das geht mit einigermaßen überschaubarem Aufwand. Die Surround-Abteilung spielt jetzt wieder im Originalzustand. Das Stereo Up1+2 habe ich dringelassen und im 205er neu gemacht. Jetzt darf der G-Oppo auf 105er-Basis als Rentner an meinem Schreibtisch spielen. Und das funktioniert super! Ich habe ihm noch einen 12V-Schaltausgang eingebaut und bediene damit eine mit 12V geschaltete Steckdosenleiste, die dann den Vorverstärker bestromt. Schalte ich den G-Oppo per Fernbedienung am Schreibtisch ein, wechselt der Oppo-USB-Treiber auf dem PC automatisch vom standardmäßigen HDMI-Audio auf den Oppo und ebenso zurück auf den Bildschirmlautsprecher beim Ausschalten. Die Lautstärke kann mit der Fernbedienung am Oppo eingestellt werden, mein kleiner Kenwood-Vorverstärker (kürzlich hier vorgestellt) bleibt immer ordentlich aufgedreht. Dort kann man auch auf den kleinen G-Sonos mit Analog Upgrade wechseln z. B. für Radio. So habe ich die Wahl: Mache ich kurz den PC an, um Emails zu lesen, brauche ich keinen Supersound und die im Bildschirm integrierten Minilautsprecher reichen für irgendwelche Statusmeldungen völlig. Will ich dagegen in einen Audiofile reinhören am Schreibtisch, drücke ich "Power" auf der Oppo-Fernbedienung neben mir und zack taugt der Sound plötzlich was. Die kleinen Abacus bedanken sich sehr für die anständige Kost. Und ich bin froh, eine Anwendung für den 5 Jahre alten G-Oppo gefunden zu haben.

Viele Grüße
Gert
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Sebabe
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Beitrag von Sebabe »

Hallo lieber Gert!

Ich habe gerade mit großem Vergnügen euren Bericht - Meitner gegen G-ADS - gelesen. Klingt total spannend! Ich kann eure Musikauswahl sehr gut nachvollziehen. Kommt mir alles sehr vertraut vor. Mir gefällt auch wie ihr beide euren Klangeindruck beschreibt, ich kann mir das sehr gut vorstellen. Schade, dass es immer noch keine Möglichkeit gibt euren Hörvergleich virtuell Nachhören zu können. :-) Die große Frage für mich ist immer wieder - woran liegen denn diese teilweise riesigen Unterschiede am Ende?

Jitter wird es in diesem Fall wohl nicht mehr sein, oder? Ich gehe auch davon aus, dass sich beide Geräte sehr linear verhalten usw. Ist es dann am Ende der analoge Teil, der hier den Unterschied macht? Gibt es einen Parameter, der die Abbildungsgröße beeinflusst? Das ist für mich eigentlich die größte Unbekannte - ab wann schafft man, dass der Klang sich wirklich vom Lautsprecher löst - oder wie du schreibst: Das Stereobild über die Lautsprecherbasis hinausgeht? Was muss dafür im Signal erhalten bleiben?

Irgendwann muss ich mal meine Rosita (die gerade wieder in Frankreich ist) mit einem G-ADS vergleichen. Das interessiert mich total. Die Beschreibung des Meitner erinnerte mich eher an die Rosita, ich denke sie würde vielleicht dazwischen liegen. Vielleicht spielt ihr aber auch in einer ganz anderen Liga - ich habe beide Geräte ja leider noch nicht hören können.

Viele Grüße
Sebastian
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Sebastian,
Sebabe hat geschrieben:Irgendwann muss ich mal meine Rosita (die gerade wieder in Frankreich ist) mit einem G-ADS vergleichen. Das interessiert mich total. Die Beschreibung des Meitner erinnerte mich eher an die Rosita, ich denke sie würde vielleicht dazwischen liegen. Vielleicht spielt ihr aber auch in einer ganz anderen Liga - ich habe beide Geräte ja leider noch nicht hören können.
der Meitner wie der G-DAC spielen für mein Empfinden ganz erheblich präziser als die La Rosita (bei mir war vor einiger Zeit einmal eine La Rosita Pi angetreten), deren Stärke von ihren Anhängern meist mit "musikalischem Fluss" beschrieben wird. Ich kenne mich bei den La Rositas nicht gut aus, aber ich erinnere mich an ein immer wieder auftretendes Problem beim Vergleich der beiden Welten:

Wenn der G-DAC in einem Rosita-Heim mit dieser verglichen wird, ist das meist ein Zuhause, in dem iTunes regiert. Damit spielt der G-DAC so weit unter seinen Möglichkeiten, dass man es kaum für möglich hält, wenn man das Gerät kennt. Das geht dann nämlich über Airplay, und das verhunzt den guten Klang des G-Linn gründlich. Warum? Weil Airplay den Linn als virtuelle drahtlose Soundkarte betrachtet. Abgesehen davon, dass ich gar nicht wissen will, was auf dem Übertragungsweg alles eingedampft wird, klingt ein Linn DS auch mit Lösungen wie Bubble DS auf Android weit unter seinen Möglichkeiten, weil solche Programme den Linn ebenfalls als "Soundkarte" betrachten und über das Protokoll uPnP AV bedienen. Da fällt dann zwar das "Eindampfen" von Informationen auf der Airplay-Strecke weg, aber es gibt das gleiche grundsätzliche Problem, warum der Linn da nicht so gut klingt wie er könnte. Das eigentliche Geheimnis seines guten Klangs schöpft der Linn auf der Digitalseite daraus, dass er den Datenstrom nicht direkt abspielt, der aus dem Netzwerk reinsprudelt, sondern diesen asynchron zwischenpuffert. Das geht so:

Der Prozessor presst mit Hochdruck einen RAM-Speicher voll. Dann wird dieser RAM abgekoppelt und die Musik mit der feinen Audioclock getaktet vom DAC abgespielt. Während dessen presst der Prozessor einen zweiten RAM voll und wartet, bis die Musik aus dem ersten fertig abgespielt ist. Dann geht der DAC nahtlos zum zweiten RAM rüber, und der erste wird wieder so schnell es geht vollgestopft mit Daten etc. etc. Du kannst beim Linn, während er spielt, den Netzwerkstecker ziehen, und je nach Samplingrate dauert es zwischen ca. 5 und 20 Sekunden, bis er aufhört zu spielen, bis eben der RAM, aus dem gerade gespielt wird, leer gesaugt ist. Mit diesem Verfahren ist sichergestellt, dass im Wesentlichen die Audioclock in diesem Spiel zählt, und die ist extrem jitterarm.

Dieses Verfahren klappt aber nur, wenn der Linn selbst die Regie führen darf über die Files. Programme wie Kazoo sagen dem Linn den Pfad, wo die Musik liegt, und die Reihenfolge der abzuspielenden Files. Den Rest macht der Linn, also Daten holen, zwischenpuffern, abspielen. Anders bei Apple oder Bubble etc.: Die Musik wird vom Programm abgespielt und im abzuspielenden Takt dem Linn gefüttert, dessen Audioclock sich nun auf den Datenlieferanten synchronisieren muss.

Umgekehrt, wenn eine La Rosita bei mir zu Besuch ist, geht das los mit "meine Files sind alle flac". Damit fangen die Rosis nix an, oder ist das inzwischen anders? Damals beim Pi-Vergleich hatte dessen Besitzer damals seine Applewelt mitgebracht. Was das aber wieder an Störungen für die Linn-Welt bedeutet, haben wir nicht untersucht.

Vielleicht schaffen wir es ja, eine geeignete Testumgebung für beide Geräte zu finden. Dann bist Du herzlich eingeladen, Deine Beta mitzubringen für einen Vergleich. Am einfachsten wäre aus meiner Sicht, wenn die La Rosita mit einem geeigneten Programm die Testfiles abspielen könnte, die bei mir auf der NAS liegen. Die können natürlich dann gerne auch nach ALAC oder was auch immer gewünscht gewandelt sein.

Viele Grüße
Gert
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Gert,
Programme wie Kazoo sagen dem Linn den Pfad, wo die Musik liegt, und die Reihenfolge der abzuspielenden Files. Den Rest macht der Linn, also Daten holen....
Ich habe dazu folgendes gefunden:
Der Media Server speichert die Musikdateien, bietet diese anderen Geräten an und ermöglicht das Durchsuchen seiner Inhalte vom Control Point aus.
Ein Media Server besteht im Wesentlichen aus drei Diensten, dem Content Directory Service (Medienverzeichnis), dem Connection Manager Service (Verbindungsmanager) und dem Transport Service (Medientransport).
Der Connection Manager Service organisiert die Verbindung des Media Servers mit dem Renderer und liefert die Musikdateien an den Renderer.
Der Connection Manager Service des Renderer ermöglicht die Verbindung mit dem Media Server
Meiner Ansicht nach schickt der Server die Daten aufgrund eines Befehls des Control Points los, der Renderer bekommt einen Stream, den er verarbeitet (weil er programmiert ist, bei Datenempfang seine Arbeit zu machen).

Gruß

Bernd Peter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Sebabe hat geschrieben:Gibt es einen Parameter, der die Abbildungsgröße beeinflusst? Das ist für mich eigentlich die größte Unbekannte - ab wann schafft man, dass der Klang sich wirklich vom Lautsprecher löst - oder wie du schreibst: Das Stereobild über die Lautsprecherbasis hinausgeht? Was muss dafür im Signal erhalten bleiben?
Hallo Sebastian,
Gert hat es wohl übersehen, mein ErklärBär flüstert mir, zusammenfassend:
1. Wenn L und R gleiche Signale führen, ortet man diese in der Mitte. Nur-L oder nur-R Signale kleben am LS. Für Ortung außerhalb der LS sind zusätzliche Differenzsignale erforderlich, rechts von R wird -L zusätzlich erforderlich (addierte man Anteile von L, würde die Lokalisation nach innen wandern, subtrahiert man L anteilig, wandert es nach außen) .
Auch inverses Übersprechen bewirkt diese Verbreiterung der Bühne, typisch beim Abtasten von Vinyl* oder wie es in Röhrenverstärkern mit hohen Eingangswiderständen bei den Röhren** vorkommen kann.
Viele Aufnahmen enthalten Differenzsignale - und es ist nicht Aufgabe der Elektronik mit Neutralitätsanspruch, diese künstlich hinzuzufügen, allerdings auch nicht, die der Aufnahme zu unterdrücken.
*) bei Tonabnehmern ist das frequenzabhängig **) bei Röhrengeräten vermutlich mit der Frequenz zunehmend

Was wohl passiert, wenn beide Kanäle ihre eigenen Spannungsregler (Doppel-Mono) haben? Die Stromversorgung kann L und R unterschiedliche Störsignale eintragen. Wer von Stereo- auf 2 Mono-Endstufen desselben Herstellers umgestiegen ist, hat sich vielleicht zuerst über die breite Bühne gefreut, bis er gemerkt hat, dass der Solist in der Mitte an Abbildungsschärfe verloren hat.

2. Wenn vorn von hinten unterschieden werden können soll, muss die Anfangszeitlücke erfahrbar sein, also die Zeitdifferenz zwischen Direktschall und Nachhall des Raums sowie deren Pegelunterschied. Beides groß bedeutet Nähe, beides gering bedeutet Ferne.
Eine verrauschte Stereokanal-gemeinsame Stromversorgung ist da kontraproduktiv, der Solist kommt dann nicht richtig nach vorn heraus. Nur eine äußerst saubere Wiedergabe bringt den Solisten richtig nach vorn, sagen wir mal, dass er einem auf die Füße tritt...

3. Oben und unten kann von 2 (=Stereo)Mikrofonen nicht aufgezeichnet werden. Wenn die Sängerin vor den Boxen zu stehen scheint, kommen offenbar ihre Zischlaute nicht zu kurz, und die Elektronik ist sehr rauscharm (was keine Aussage über Klirr enthält). Ein zufälliges Zusammenspiel mit HRTF und Assoziation.

Bei FLOW lernt man, dass Fokussierung der Instrumente und Stimmen viel wert ist. Was ist einem wichtiger: mehr Bühne oder mehr Abbildungsschärfe? Nachdem die Abbildungsschärfe bei allen Frequenzen geordnet wurde, darf man auch über mehr Breite nachdenken, ggf. einstellen. Im FLOW-Thread sind die Mechanismen beschrieben, die das Kleben am LS vermeiden. Das Aufnahmeverfahren kann da entscheidend mitwirken, Laufzeitstereo ist losgelöster aber weniger abbildungsscharf, Intensitätsstereo (XY, MS, gepannte Einzelkanäle) kann gut kompensiert werden und dann gibt es noch verschiedene Varianten von Äquivalenzstereo (ORTF etc.)
Nach FLOW kann ein gepannter Aufnahmemix schön fokussiert sein,aber was passiert mit der Räumlichkeit, da von jedem Pickup oder Mikrofon ein eigener Hallanteil mitgebracht wird, der sich nicht zu einem harmonischen Ganzen zusammensetzen lässt. Am Ende entpuppt sich die "Räumlichkeit" oft als Zufallsprodukt von Phasendurcheinander oder Dispersion verschiedener Frequenzen.

Invertiertes Musikmaterial ist weniger abbildungsscharf, dafür breiter, zugleich diffuser (Dispersion im Innenohr bedingt durch die Bevorzugung positiver Flanken) und kraftloser.

Der Frequenzbereich oberhalb 13kHz (bis 50kHz oder gar 100kHz) kann für mehr Größe des die Bühne umgebenden Raums auf Frequenzgang-Ebene etwas forciert werden. Mehr Intensität macht mehr Räumlichkeit, zuviel kann aber auch in Nervigkeit umschlagen.

Abschließend möchte ich spekulieren, dass eine besondere Rauscharmut der Schaltung auch zu ungewöhnlich guten Störabstand führt, speziell im Bereich oberhalb 10kHz, wo die natürlichen Schallanteile deutlichen Pegelabfall gegenüber dem Grundtonbereich zwischen 100Hz-700Hz zeigen, während Rauschkomponenten dauernd präsent bleiben. Wo kein Verdeckungseffekt stattfindet, kann das Nebenwirkungen haben.
Ich vermute, dass Gert bei seinen Netzteilen auf äußerste Rauscharmut und geringste Innenwiderstände auch bei hohen Frequenzen zielt, gepaart mit besten Rauschabständen der aktiven Bauteile. In dieser Kombination könnte auch das, was außerhalb der Stereobasis geschieht konkretere Gestalt annehmen als nur diffus zu erscheinen. Aber dazu dürfte Gert sich besser selber äußern...
Grüße
Hans-Martin
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Sebabe
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Beitrag von Sebabe »

Hallo, wow hier lernt man aber viel, Danke Harald und Gert..

Zum Vergleich Rosita und G-Linn -
Klar - den G-Linn darf man nicht mit iTunes und Airplay betreiben - und die Rosita nicht ohne Mac und die Rosita Engine (die macht Airplay ja erst akzeptabel). Wenn ich es mir richtig zusammengereimt habe ersetzt die RositaEngine die Puffer, die die Linn intern hat. Der Effekt mit und ohne die Engine ist auf jeden fall frappierend. Als ich noch meinen Magic DS hatte konnte ich beide Geräte an einer Akkurate Vorstufe betreiben, parallel ein Stück mit iTunes/Rosita und Kazoo/Linn warten und bequem zwischen beiden wechseln. Das erschien mir eigentlich ein faires Setup.

Auf dein Angebot einmal einen Vergleich bei dir zu machen würde ich sehr gern mal zurück kommen. Ein geeignetes Setup wird sich sicher finden lassen. Notfalls bringe ich meinen iMac mit...

Mein Verhältnis zu meiner Rosita ist derzeit etwas kompliziert. Sie klingt hin und wieder so schön, dass ich die Zeit vergesse und in meinem Wohnzimmer das Gefühl habe einem wunderschönen Naturwunder in nächster Nähe beizuwohnen - dann wieder verfliegt der Zauber und - aus der "großen Leinwand" wird ein kleines Fenster (wie du so schön schreibst).
Bisher kann ich mir nicht erklären woran das liegt und mache mir immer mehr Gedanken um meinem Strom.
Vielleicht ist der Grund des Übels - vielleicht aber auch nicht - derzeit warte ich mal was Dan Bellity dazu noch einfällt.

@Harald: So ganz bin ich noch nicht überzeugt ob es der Effekt ist den ich meine. Grundsätzlich kann ich mir schon vorstellen, warum wir etwas außerhalb der Lautsprecher hören. Aber warum das zwischen verschiedenen sehr hochwertigen insbesondere digitalen Systemen (alle mit sehr gutem SNR denke ich ) so unterschiedlich ist, kann ich mir nicht so recht erklären. Manchmal reicht ja auch schon der Lautsprecher, der das Bild verkleinert oder vergrößert. Die sollten an den Differenzsignalen ja eigentlich nichts ändern.

Das mit der Invertierten Musik habe ich schon öfter gelesen - aber nicht ganz verstanden.
Einzig könnte ich mir vorstellen das Impulse schlechter dargestellt werden, weil dynamische Lautsprecher einen Impuls mit einer Membranbewegung nach aussen besser darstellen können als nach innen.
Aber was könnte sonst noch ein Vorteil sein (angenommen die Aufnahme enthält keine Fehler)

Zu2: Die Zeit zwischen Direktschall und frühen Reflexionen scheint wirklich ein sehr wichtiges Kriterium zu ein. insbesondere bei der Beurteilung von Konzertsälen. (Hierzu gibt es tolle Paper von David Griesinger)
Jetzt kann ich mir aber nicht so richtig vorstellen das ein bereits guter Wander hier einen Unterschied machen könnte - der Effekt ist ja eigentlich ein ziemlich großer. Räumliche Tiefe klappt ja auch bei Plattenwiedergabe ganz gut die bestimmt nicht so einen guten Rauschabstand haben wie ein gutes digitales System.

Mit FLOW habe ich mich bisher noch nicht beschäftigt - da kann ich nichts zu sagen.

Viele Grüße
Sebastian
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Sebastian, hallo Hans-Martin,

noch mal zurück auf unseren DAC- und Kabelvergleich. Gert und ich waren sich einig, dass die Raumabbildung zwischen dem G-ADS-DAC und dem Meitner deutlich verschieden war. Ich möchte hier auf die Unterschiede gar nicht mehr eingehen, mir kommt es auf etwas anderes an.

Der Meitner rückte die Frauenstimme in der "Misa Criolla" weit nach vorne. Es hörte sich für mich so an, als ob sie, bildlich wie ein Kopfhörer, auf den Ohren lag. Auch die Tiefenstaffelung von Gitarre und Panflöte war noch deutlich hörbar, der Abstand aber kleiner als zur Frauenstimme. Dieser Eindruck ging fast komplett verloren, wenn das Digitalkabel dieses Raumeindruck nicht unterstützte.

Bei mir zu Hause geht der Raumeindruck in die gleiche Richtung, ist aber weniger stark ausgeprägt. Dies liegt sicher auch daran, dass meine Magnetostaten als Flächenstrahler prinzipiell ein diffuseres Klangbild haben, als die exzellenten Lautsprecher(boxen) von Gert. Diese Diffusivität ist bei großem Orchester für mich ein Vorteil, weil sie die Übertragung des Raumklanges des Konzertsaales in die eigenen vier Wände unterstützt. Dies gelingt sicher nur ansatzweise und wird bei kleiner Besetzung mit dem Nachteil der schlechteren Ortbarkeit "erkauft", sofern der Toning da nicht schon gegengesteuert hat*. Dann kommt vielleicht dazu, dass Gert Differenzsignale rechnerisch mit in die Hördatei einbringt (müsste er noch mal kurz erläutern, da ich das nicht mehr präzise wiedergeben kann).

* Oft wird bei kleiner Besetzung für meinen Geschmack das Mikro oder die Mikros zu nah an das Instrument gebracht und hinterher nach Gusto des Toning (oder der Ausführenden) gemischt.

Worauf ich aber hinaus will, ist mein Eindruck über die Jahre der Anlagenoptimierung, dass jede Komponente der Anlage zur Steigerung von Transparenz und Abbildung beitragen kann. Zumindest war es bei mir so und das wurde mir auch im Vergleich bei Gert wieder bestätigt. Ich bin sogar der Meinung, dass es recht schnell geht, tonal eine gute Anlage zusammen zu stellen, bei Transparenz und Räumlichkeit dauert die Optimierung länger und es geht immer noch etwas mehr. Schon eine einzelne Komponente kann sich so auf das Gesamtsystem auswirken, dass alles wieder in sich zusammenfällt (siehe Digitalkabel).

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Sebabe
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Beitrag von Sebabe »

Hallo Horse Tea, es sind scheinbar einfach noch Dinge die wir nicht erklären können.
Wie kann das Digitalkabel einen Unterschied machen, wenn, wie Gert erklärt hat, der Linn die Daten aus dem Puffer liest und wandelt. Da hat das Signal das Kabel längst verlassen und wartet im Puffer...
Aber ihr habt es ja beide klar gehört - irgendwo muss doch da noch ein Puzzelstück fehlen...
Deshalb ist es ja so spanned..

Grüße
Sebastian
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Sebastian,

da bin ich ganz bei Dir. Ich weiß sowieso nichts, d.h. ich höre nur, Irrtum nicht ausgeschlossen. Für Erklärungen fehlt mir das Wissen.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Horse Tea hat geschrieben:Der Meitner rückte die Frauenstimme in der "Misa Criolla" weit nach vorne. Es hörte sich für mich so an, als ob sie, bildlich wie ein Kopfhörer, auf den Ohren lag. Auch die Tiefenstaffelung von Gitarre und Panflöte war noch deutlich hörbar, der Abstand aber kleiner als zur Frauenstimme. Dieser Eindruck ging fast komplett verloren, wenn das Digitalkabel dieses Raumeindruck nicht unterstützte.
Hallo Horst-Dieter,
die Anfangszeitlücke erklärt das recht gut.
Eine Anlage, die die Solostimme weit in den Vordergrund projiziert, hat die Eigenschaft, mit einem offenbar sehr sehr ruhigen eigenen Hintergrund das wiederzugeben, was in der Aufnahme steckt (die übrigens invertiert ist). Rausch- und andere Störanteile verwässern die Hörbarkeit der Anfangszeitlücke, darunter auch frühe Reflexionen, die ja ebenfalls zeitverzögert eintreffen.
Bei mir zu Hause geht der Raumeindruck in die gleiche Richtung, ist aber weniger stark ausgeprägt.
Ich denke in einem Modell, wo jede Komponente in der Signalkette eine mehr oder weniger ausgeprägte Verschlechterung der Originalität mitbringt. Es gilt, diese Verschlechterung zu minimieren, damit am Ende noch genügend vom Original übrig bleibt.
Offenbar gelingt es bei Gert, genau dieses deutlich herauszuarbeiten, ein Indiz für die hohe Qualität (gleichbedeutend mit einer sehr geringen Verschlechterung) der Umgebung.
Worauf ich aber hinaus will, ist mein Eindruck über die Jahre der Anlagenoptimierung, dass jede Komponente der Anlage zur Steigerung von Transparenz und Abbildung beitragen kann.
Ein schlechtes Signal kann man nicht besser machen, stattdessen muss man ein anfangs gutes Signal bewahren, so gut es geht.
Zumindest war es bei mir so und das wurde mir auch im Vergleich bei Gert wieder bestätigt. Ich bin sogar der Meinung, dass es recht schnell geht, tonal eine gute Anlage zusammen zu stellen, bei Transparenz und Räumlichkeit dauert die Optimierung länger und es geht immer noch etwas mehr. Schon eine einzelne Komponente kann sich so auf das Gesamtsystem auswirken, dass alles wieder in sich zusammenfällt (siehe Digitalkabel).
Du kannst die Klangfarben per FG-Linearisierung perfektionieren, aber Jitter ist eine andere Ebene, ebenso der Klirr. Eine suboptimale Komponente verschlechtert die Aspekte, die sie nicht beherrscht. Das ist leicht gesagt, aber die Abhilfe ist schwer erarbeitet (was bei weitem nicht bedeutet, dass ich mich am Ziel angekommen wähne).
Grüße
Hans-Martin
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Hans-Martin,
Hans-Martin hat geschrieben:Ich vermute, dass Gert bei seinen Netzteilen auf äußerste Rauscharmut und geringste Innenwiderstände auch bei hohen Frequenzen zielt, gepaart mit besten Rauschabständen der aktiven Bauteile. In dieser Kombination könnte auch das, was außerhalb der Stereobasis geschieht konkretere Gestalt annehmen als nur diffus zu erscheinen. Aber dazu dürfte Gert sich besser selber äußern...
was soll ich da noch ergänzen, das trifft doch genau ins Schwarze. Beispiel: Im Netzteil viele kleinere Elkos mit niedrigstem ESR parallel ist viel besser als ein dicker Becher. So sind in einer AGM 9.4 in den Endstufen insgesamt 144 Elkos mit je 1.000µF verbaut, macht 72,2mF pro Symmetriehälfte. Würde man dafür zweimal 100mF in Konservendosengröße reinschrauben, wäre das viel schlechter. Warum? Obwohl solche Coladosen durchaus mit 10mOhm ESR daherkommen können, bietet eine Parallelschaltung von 100 kleinen Elkos mit 10mOhm eben nur ein Hundertstel Innenwiderstand. Und der dominiert bei den höheren Frequenzen. Zudem kann man die kleinen Elkos viel geschickter in direkter Nähe der Leistungshalbleiter platzieren.

Hallo Sebastian,
Sebabe hat geschrieben:Wie kann das Digitalkabel einen Unterschied machen, wenn, wie Gert erklärt hat, der Linn die Daten aus dem Puffer liest und wandelt. Da hat das Signal das Kabel längst verlassen und wartet im Puffer...Aber ihr habt es ja beide klar gehört - irgendwo muss doch da noch ein Puzzelstück fehlen...Deshalb ist es ja so spannend..
durch Übersprechen passiert das, denke ich. HF hat ja bekanntlich die Eigenschaft, sich auch in Luft oder Vakuum auszubreiten, sonst würde kein Radio, Fernsehen, Handy oder WLAN funktionieren. Natürlich gilt das auch für NF, aber dafür sind unsere Gerätschaften zu klein, um für die großen Wellenlängen im NF-Bereich eine nennenswerte Antenne zu bieten. Bei den hohen Frequenzen wirkt eben jede Leitung als Antenne, sowohl in Sende- wie Empfangsrichtung. Kommt weniger HF-Müll in den Faradayschen Käfig des Metallgehäuses über die Leitungen von außen rein, kann sich dieser Müll auch nicht innen drin ausbreiten.

Viele Grüße
Gert
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Sebabe
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Beitrag von Sebabe »

Hallo Gert,

interessante Informationen. Aber wie ist das mit dem ESR (für was steht das E?). Geht es hier um Daten die man aus einem Datenblatt rauslesen kann? Zum Beispiel eine RME ADI 2 Pro FS hat einen Rauschabstand von 119dB. Das klingt doch nach guten Werten. Es ist auch gutes Gerät keine Frage - Die Bühne ist aber hier nicht atemberaubend groß...


Das mit Übersprechen wirft bei mir auch noch Fragen auf - was würde denn hier von wo nach wo übersprechen. So ein Digitalkabel hat doch nur eine Signalleitung. Ode meinst du mit Antenne - einfach alle Möglichen Einstreuungen aus der Umgebung?

Vielleicht Fragen eines Ahnungslosen... aber falls ich es irgendwann mal verstehe würde ich ein glücklicherer Mensch sein :-)

Viele Grüße
Sebastian
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