Bernd Peter (Dynaudio Focus 60 XD)

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Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

Hallo Hans-Martin,
Hallo Bernd-Peter,

Ich hatte vor Jahren mit Bergkristallen ein ähnliches Erlebnis. Mir wurde von einem Hifi Geschäft teure „Speziell aufgeladene“ Kristalle vorgeführt. Auf die Schnelle konnte ich dort bei unbekannter Anlage den Effekt nicht sicher nachvollziehen - und mir auch nicht vorstellen. Daraufhin hat mir der Händler anvertraut dass ich auch bestimmte wesentlich günstigere Bergkristalle dafür nehmen könne. Den Namen müsste ich wieder raussuchen.

Diese hatte ich mir aus Neugier besorgt und auf und unter die LS platziert. Aber keiner Änderung wahrgenommen und vergessen das die da liegen. Erst als ich die Kristalle nach 2-3 Wochen wieder weggenommen habe kam mir der Klang verändert vor. Schon etwas verwundert - konnte ich es aber immer noch nicht glauben. Die Anlage war aber aus heutiger Sicht viel schlechter - der Unterschied dadurch evtl nicht so deutlich hörbar.

Die Anlage hat sich rasant verändert - die Kristalle liegen seit bestimmt 5 - 6 Jahren irgendwo im Schrank. Und gestern komme ich im Gespräch mit Sigi über die Klangbeeinflussung von Geräten die auf Glasplatten stehen auch auf dieses Thema - heute lese ich Eure Erlebnisse.

Lustig :D

Eine Erklärung habt Ihr für diese Veränderung / Beeinflussung nicht - oder ?

Ich hole die Kristalle (zur Zeit noch?) nicht aus dem Schrank - das würde mich verrückt machen. Ich würde immer darüber nachdenken ob ich den Unterschied hören möchte oder ob dieser wirklich da ist. :roll:
Und habe auch noch ganz andere Baustellen. Allerdings: Auf Glaseinlegeböden würde ich meine Geräte nicht stellen.

Viele verwunderte Grüße
Jens
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Hans-Martin und Jens,

die ohne viel Hinhören so leicht wahrnehmbare verbesserte Feinauflösung und Klarheit sowie das simple Prozedere haben mich neugierig gemacht.

Andererseits bleibe ich skeptisch und warte ab, ob beim nächsten Testdurchgang im Januar weitere Zustimmung kommt.

Nette Grüße

Bernd Peter
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Also mit dem Schuhmann Generator kann ich ebenfalls bestätigen. diesen habe ich nunmehr in 4 Anlagen ausprobiert, mit folgenden Erkenntnissen:
- Generell erhöht sich, wie von Hans-Martin beschrieben, die Durchhörbarkeit
- Diese ist jedoch abhängig vom Auflösungsvermögen der Kette, je besser, je höher die Wirkung
- Ich würde den Begriff Durchhörbar lieber mit Aufgeräumter, sortierter, beschreiben
- Spielt die Anlage noch nicht im "Endstadium" der vollen Zufriedenheit, sollte man woanders ansetzen,
andere Netz,- als auch Signalkabel können da bedeutend mehr bewirken

Dies bitte als meinen persönlichen, subjektiven Eindruck betrachten.

Da generell alle Wege nach Rom führen, hatte ich allerdings auch einen ähnlichen Eindruck mal mit einer suppenteller-großen Klangschale, die mittig hinter den Lautsprechern aufgestellt war.

Mir persönliche fehlte jedoch der innere Kaufzwang, da die Wirkung zwar beim direktem Einsatz und entfernen hörbar war, ich am Folgetag jedoch nichts vermisst habe. Demnach war es für mich keine entscheidende Maßnahme.

Gruss
Stephan
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Lauscher hat geschrieben:Ich hatte vor Jahren mit Bergkristallen ein ähnliches Erlebnis. Mir wurde von einem Hifi Geschäft teure „Speziell aufgeladene“ Kristalle vorgeführt. Auf die Schnelle konnte ich dort bei unbekannter Anlage den Effekt nicht sicher nachvollziehen - und mir auch nicht vorstellen.
...
Eine Erklärung habt Ihr für diese Veränderung / Beeinflussung nicht - oder ?
Hallo Jens, Bernd Peter,
ich vermute Piezo- und umgekehrten Piezoeffekt im Wechsel, ausgelöst durch Vibrationen der Lautsprecher bzw. Köperschall und Luftschall, der auf Geräte zurückwirkt. Wenn die Kristalle mitvibrieren, erzeugen sie Spannungen, durch die fehlende Ableitung fehlt eine Last, folglich kann die Spannung ihr mögliches Maximum erreichen.
Weiter spekuliere ich dass die in der Raumluft befindlichen Wasserdampfmoleküle (um 50%) sich im elektrischen Feld ausrichten und "verriegeln" .
Den Zusammenhang von Luftfeuchtigkeit und Schallgeschwindigkeit kann man auf der Seite http://www.sengpielaudio.com/Rechner-luftdruck.htm berechnen (@20% c=343,6m/s, @80% c=344,4m/s).
Zu elektrischen Feldgrößen gibt es meist auch ein äquivalentes magnetisches Gegenstück, weshalb der Schumann-Generator magnetisch vermutlich mit Infraschallfrequenz etwas Ähnliches macht, was Kristalle elektrisch im Körperschallbereich angeregt machen, auch durch blaue LED (kurzwellig, hochintensiv) angeregt, oder durch atmosphärisches Rauschen (Urknall, Sonnenfleckenaktivitäten).
Ich denke, solange wir die Vorgänge nicht differenziert beschreiben können, fehlen uns auch nachweisbare Zusammenhänge, sodass vielfältige Materialien mit unterschiedlicher Anregungsfrequenz auf beiden Ebenen (E,H) in Abhängigkeit von räumlichen Gegebenheiten und Stimmung (Ausrichtung der Aufmerksamkeit) des Hörers) zu Ergebnissen führen, die schwer voneinander zu trennen sind.
Viel Spaß bei Erkunden!
Gegenüber Zwischenrufen wie "Placebo!" und "Voodoo!" muss man allerdings eine gewisse intelligente Toleranz entwickeln.
Grüße
Hans-Martin

P.S. @Stephan, die Klangschale als Resonator bringt einen Effekt ähnlich wie FLOW, die Musik ist mehr im Fluss, sie verlässt die Ebene der LS mehr, kommt einem näher (vielleicht etwas aufdringlicher, geht mehr unter die Haut), wird größer, selbstverständlicher, deckt den Beigeschmack von Konserve etwas zu.
Wirkt vielleicht darüber, dass eine Schale im Hochton von beiden Boxen angeregt in der Mitte zusammenzieht (ein Kanaltrennungseffekt in Sinne von Höhen enger als Bässe = bessere Kohärenz)
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

ich vermute mal ganz keck, daß der Inhalt der Säckchen reflektierende und/oder absorbierende Eigenschaften gegenüber elektromagnetischen Wellen besitzen dürfte.

Gruß

Bernd Peter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Bernd Peter,
jedes geschlossene Metallgehäuse hat die Wirkung eines Faradayschen Käfigs, ohne Schlitze ist es recht dicht und reflektiert praktisch die Wellen. Demnach dürften die Innenleben der Geräte selbst auf die externen Wellen weniger reagieren.
Wie ein Gegenstand mit kleinen Abmessungen Frequenzen absorbieren soll, deren Wellenlänge deutlich größere Maße haben, verstehe ich noch nicht. Wenn im Raum punktuell eine störende Frequenz absorbiert wird, was passiert mit der 20cm daneben?
Wenn eine Welle reflektiert wird, ist sie davon noch nicht automatisch "vernichtet". Hmm, viele offene Fragen...
Grüße
Hans-Martin
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Hans-Martin,

die Pforte für die Störungen dürften die rückwärtigen Anschlüsse sein.

Beim kleinen Digiface hat das Säckchen das komplette Gerät in der Tiefe abgedeckt, beim Sneaky nicht, da zeigte sich die Wirkung erst nach dem Verschieben des Säckchens vom Deckel oben nach hinten an die Anschlüsse.

Ob sich zudem um das Material im Säckchen eine kleine Aura bei der Wirkweise legt, könnte ich mir schon vorstellen.

Nette Grüße

Bernd Peter
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

eine Überdeckung bzw. Maskierung von Tönen entsteht häufig durch digitalen Störnebel wie auch durch Moden.

Ersterer entsteht z.B. auf der Übertragungsstrecke durch schlechte Abschirmung oder in den Geräten durch fehlende Qualität bei der Spannungsversorgung oder Masseführung.

Und selbst wenn hier wenig Fehler in der Kette vorliegen, haben gerade die Besitzer von großen und damit bassstarken Lautsprechern idR die unliebsame Bekanntschaft mit Raummoden zu machen.

Das Ausmass der beiden Störenfriede ist im schlechtesten Falle ein Klangsumpf mit fortwährendem Dröhnen.

Das dürfte selbst der anspruchloseste Hörer qualifizieren können und bedarf keiner weiteren Begutachtung.

Hat man nun als HiFi Liebhaber aber ein gutes Equipment zusammengestellt und die schlimmsten Fehler bei der Raumaktustik vermieden, stellt sich mit Fleiß und Ausdauer ein Klangbild ein, das tonal recht ausgewogen und damit langzeittauglich daherkommt.

Das ist so der Punkt, an dem nicht wenige das Hobby für abgeschlossen betrachten und sich zufrieden der Musik widmen. Recht haben sie.

Übrig bleibt der Haufen derer, die Blut geleckt haben, weil sie es irgendwo schon mal noch besser gehört haben.

Musik frei von Maskierung, die sich räumlich aus der Tiefe heraus fast dreidimensional aufbaut. Keine verklebten und schwammigen Klänge, sondern Töne, die wie lebendig funkeln und glimmern. Dazu grazile Feindetails bei den Instrumenten oder den Hintergrundgeräuschen bei den Musikern.

Da kommt Freude auf, da fängt der Spaß bei dem Hobby erst so richtig an.

Gruß

Bernd Peter
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

wie geht es nun weiter, mit was fängt man an?

Maskierungen haben dummerweise auch positive Auswirkungen, sie verdecken Fehler.

Merkmale von Jitter wie Unsauberkeit in der Abbildung und das Zischen bei Sibilanten kommen nicht so deutlich durch, werden gnädig verdeckt.

Das hat zur Folge, daß die Signalqualität einer durchschnittlichen Wiedergabekette als recht gut empfunden werden kann, da die unkorrigierte Kombi aus Lautsprecher und Raumakustik anschließend "heilende" Wirkung besitzt.

Damit dürfte klar sein, womit richtigerweise angefangen wird.

Mein Problem stellt sich konkret bei 36 Hz ein. Diese Tiefbassüberhöhung äußert sich nicht als ausgeprägte Raummode - solange ich mit für mich üblicher Lautstärke höre -, aber sie führt mit ihren langen Nachschwingern zu den angesprochenen Verdeckungseffekten im Mittel-/Hochtonbereich.

Eine vordergründige Gegenmaßnahme wäre eine Zuspielkette mit verstärktem Mittel-/Hochtonbereich.

Funktioniert irgendwie, ist in Wirklichkeit aber eine echte Verschlimmbesserung.

Gruß

Bernd Peter
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Bernd,

die Lösung ist Absorber und / oder Acourate Convolving.
Aber ich denke das weißt du.

Viele Grüße,
Horst
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Ja, Horst,

das dachte ich auch spontan, aber: ein DBA habe ich bei Harald (nihil.sine.causa) vor Jahren sehr überzeugend erleben können.
Hätte es dann als Antidot gegen unsere 36Hz-Mode beinahe selbst aufgebaut; nach reiflicher Überlegung war mir Aufwand schließlich doch zu hoch, obwohl seinerzeit zwei Paare B&M zur Verfügung standen. Mochte den sehr überschaubaren Wohnraum lieber nicht mit 2xGrande und 2xBM6 V-Fet zustellen. Das müßte hier deutlich kleiner/schlanker umgesetzt werden, z.B. mit wandhängenden flachen Bassmodulen.
(Wenn ich es recht mitbekommen habe, bietet MeroVinger inzwischen so etwas als professionell gefertigte Komponenten an - evtl. eine Option für später)

Gruß Eberhard
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
sobald ich die FG-Überbetonungen durch Raummoden per Vorausentzerrung kompensiert hatte, schien die Manipulation des FG im Bassbereich nach Gusto keinen Beschränkungen mehr zu unterliegen.

Eine ausgeprägte Mode bei 36 Hz lässt auf eine Raumtiefe bei 4,78m schließen, oder auf einen Raum doppelter Länge, dessen 1.Mode bei 18 Hz in Musik nur sehr selten angeregt wird, selten gespielt, selten im Übertragungsbereich der LS.

Interessant fände ich den Vergleich einer Korrektur mit Absorber im Raum gegen Korrektur ohne Absorber. 1 Absorber ohne Korrektur deckt nicht zugleich so viele Frequenzen mit hohem Gütefaktor effektiv ab.
Sowas steht noch auf meiner To-Do-Liste.
Vielleicht hat jemand diesbezüglich Erfahrungen mitzuteilen...
Grüße
Hans-Martin

P.S:
@Eberhard: Gert hat oft sein Konzept beschrieben mit einem zusätzlichen gleichphasigen* Subwoofer im Rücken die erste Mode wirkungsvoll zu bekämpfen.
*gleichphasig ist mehr als gleiche Polarität.
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

es gibt keinen anderen Weg als den Camino Duro, wenn man klanglich weiterkommen möchte.

Zuerst ist man natürlich froh, daß Uli Brüggemann das Werkzeug dazu liefert.

Allerdings stellt der Anwender bald fest, daß es keinen Automatikkorrekturbutton aus nachvollziehbaren Gründen gibt.

Das liest sich dann z.B. so:
Joachim schrieb:
..ich habe Wochen gebraucht meine Zielkurve in meinem Raum feinabzustimmen..
Bleibt man also stur und beharrlich, findet sich irgendwann ein Basiskorrekturfilter ein, der wie ein Rohdiamant noch weiterer Nachbehandlung bedarf, bis Grundtonfülle und Hochtonabfall in einem stimmigen Verhältnis zueinander stehen.

Im Gegensatz zum Originalfile klingt es dann offener und irgendwie entschlackt, ohne einen anämischen Eindruck - das passiert bei zu viel Linearität - zu hinterlassen.

Gruß

Bernd Peter
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Bernd Peter,
Bernd Peter hat geschrieben: Bleibt man also stur und beharrlich, findet sich irgendwann ein Basiskorrekturfilter ein, der wie ein Rohdiamant noch weiterer Nachbehandlung bedarf, bis Grundtonfülle und Hochtonabfall in einem stimmigen Verhältnis zueinander stehen.
das finde ich sehr gut formuliert. :cheers:

Wobei die Nachbehandlung einer schier unendlichen Suche nach dem heiligen Gral gleicht. :mrgreen:

Grüße Gabriel
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Gabriel,

als Belohnung darf jeder sich als Parsifal fühlen, oder?

Wagnerische Grüße

Bernd Peter
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