WAF zu niedrig? Schallschirme benutzen!
WAF zu niedrig? Schallschirme benutzen!
Wie allgemein bekannt, steht und fällt guter Klang mit den akustischen Bedingungen des Hörraums.
Ziel sollte es sein, ein Schallfeld zu erzeugen, bei dem die ersten Reflexionen mindestens 10 ms später als das Direktsignal am Hörplatz ankommen und die Raumantwort frequenzneutral und mindestens 20 dB unter dem diesem liegt. Ausserdem sollten neben dem Hauptsignal auch die Reflexionen links und rechts pegelgleich sein und uns schön gleichmäßig diffus erreichen.
Wenn wir von einem gewöhnlichen Wohnzimmer ausgehen, das auch vom Rest der Familie noch als gemütlicher Aufenthaltsort akzeptiert werden will, ist dieses Ziel nur schwer erreichbar.
-Umleiten des seitlich abgestrahlten Schalls durch Einbau schräger Wände, bis ein eiförmiger Raum entsteht: WAF=0
-Einbau der Lautsprecher bündig in die Wand: WAF=0.1
-An den Reflexionspunkten Basotekt- Platten anbringen: WAF=0.1
-Helmholtz-Absorber oder riesige Steinwollepakete gegen Moden verteilen: WAF =0
-Die Oberflächen mit Styropor-Diffusoren belegen: WAF=0
-15 cm hohen Teppich gegen Bodenreflexionen: WAF=0.01
-Die Lautsprecher 1,5 m von allen Wänden aufstellen: WAF= 0.0025
-Das Bücherregal vor die Terrassentüre stellen: WAF=0
-Die Wand zum angrenzenden Bad und zum Treppenhaus herausreissen, um mehr Raumvolumen für eine
tiefere Basswiedergabe zu erhalten: WAF=0
-Sämtliche Schubläden herausziehen und Schranktüren öffnen, um mehr diffus streuende Oberflächen zu erhalten: WAF=0,001
-Alle verfügbaren Kleidungsstücke und Matrazen im Wohnzimmer verteilen, um die Nachhallzeit zu senken: WAF=0
-Statt nur einem Weihnachtsbaum derer zehn aufstellen, wegen der Diffusion: WAF: Was hast du denn geraucht?
So kommen wir also nicht weiter.
Doch es gibt auch kleine Lichtblicke:
-acourate verwenden
-die Lautsprecher nur zum Hören an eine geeignete Position manövrieren und danach wieder zurückschieben
und:
Schallschirme verwenden.
Wenn es, wie gesehen, nicht möglich ist das Schallfeld aktiv zufriedenstellend zu gestalten, bleibt die einzige Möglichkeit mithilfe von Schallschirmen den Hörplatz so abzuschatten, daß genug Direktschall den Hörer erreicht und die Reflexionen pegelgleich sind. Die Schallschirme können aus einer DIN A4 großen Sperrholzplatte bestehen, die an einem flexiblen gewendelten Metallschlauch (Schwanenhals) auf Stativen in der Nähe des Ohres befestigt sind. Mit wenigen Handgriffen kann man dann eine leicht seitlich versetzte Phantommitte richtig positionieren und schärfen.
Zum Ausprobieren lassen sich auch einfach die eigenen Hände benutzen.
Augrund der Über-Eck-Aufstellung meiner Lautsprecher und eines nicht quadratischen, rechteckigen Hörraums ist die Phantommitte bei manchen Aufnahmen bis zu 30 cm zu weit rechts zu verorten.
Dies kann zwar auch mit acourate korrigiert werden, doch handle ich mir damit auch eine Verringerung des rechten Direktschallpegels mit klangschädlichen Effekten ein.
Ach bei eineitigem verschlechtertem Hörvermögen könnten Abschirmungen die Klangbalance graduell verbessern.
Und der WAF steigt gewaltig!
vorweihnachtliche Grüße
Martin
Ziel sollte es sein, ein Schallfeld zu erzeugen, bei dem die ersten Reflexionen mindestens 10 ms später als das Direktsignal am Hörplatz ankommen und die Raumantwort frequenzneutral und mindestens 20 dB unter dem diesem liegt. Ausserdem sollten neben dem Hauptsignal auch die Reflexionen links und rechts pegelgleich sein und uns schön gleichmäßig diffus erreichen.
Wenn wir von einem gewöhnlichen Wohnzimmer ausgehen, das auch vom Rest der Familie noch als gemütlicher Aufenthaltsort akzeptiert werden will, ist dieses Ziel nur schwer erreichbar.
-Umleiten des seitlich abgestrahlten Schalls durch Einbau schräger Wände, bis ein eiförmiger Raum entsteht: WAF=0
-Einbau der Lautsprecher bündig in die Wand: WAF=0.1
-An den Reflexionspunkten Basotekt- Platten anbringen: WAF=0.1
-Helmholtz-Absorber oder riesige Steinwollepakete gegen Moden verteilen: WAF =0
-Die Oberflächen mit Styropor-Diffusoren belegen: WAF=0
-15 cm hohen Teppich gegen Bodenreflexionen: WAF=0.01
-Die Lautsprecher 1,5 m von allen Wänden aufstellen: WAF= 0.0025
-Das Bücherregal vor die Terrassentüre stellen: WAF=0
-Die Wand zum angrenzenden Bad und zum Treppenhaus herausreissen, um mehr Raumvolumen für eine
tiefere Basswiedergabe zu erhalten: WAF=0
-Sämtliche Schubläden herausziehen und Schranktüren öffnen, um mehr diffus streuende Oberflächen zu erhalten: WAF=0,001
-Alle verfügbaren Kleidungsstücke und Matrazen im Wohnzimmer verteilen, um die Nachhallzeit zu senken: WAF=0
-Statt nur einem Weihnachtsbaum derer zehn aufstellen, wegen der Diffusion: WAF: Was hast du denn geraucht?
So kommen wir also nicht weiter.
Doch es gibt auch kleine Lichtblicke:
-acourate verwenden
-die Lautsprecher nur zum Hören an eine geeignete Position manövrieren und danach wieder zurückschieben
und:
Schallschirme verwenden.
Wenn es, wie gesehen, nicht möglich ist das Schallfeld aktiv zufriedenstellend zu gestalten, bleibt die einzige Möglichkeit mithilfe von Schallschirmen den Hörplatz so abzuschatten, daß genug Direktschall den Hörer erreicht und die Reflexionen pegelgleich sind. Die Schallschirme können aus einer DIN A4 großen Sperrholzplatte bestehen, die an einem flexiblen gewendelten Metallschlauch (Schwanenhals) auf Stativen in der Nähe des Ohres befestigt sind. Mit wenigen Handgriffen kann man dann eine leicht seitlich versetzte Phantommitte richtig positionieren und schärfen.
Zum Ausprobieren lassen sich auch einfach die eigenen Hände benutzen.
Augrund der Über-Eck-Aufstellung meiner Lautsprecher und eines nicht quadratischen, rechteckigen Hörraums ist die Phantommitte bei manchen Aufnahmen bis zu 30 cm zu weit rechts zu verorten.
Dies kann zwar auch mit acourate korrigiert werden, doch handle ich mir damit auch eine Verringerung des rechten Direktschallpegels mit klangschädlichen Effekten ein.
Ach bei eineitigem verschlechtertem Hörvermögen könnten Abschirmungen die Klangbalance graduell verbessern.
Und der WAF steigt gewaltig!
vorweihnachtliche Grüße
Martin
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Martin,cornoalto hat geschrieben: Dies kann zwar auch mit acourate korrigiert werden, doch handle ich mir damit auch eine Verringerung des rechten Direktschallpegels mit klangschädlichen Effekten ein.
neben dem Schallschirm und der Möglichkeit, den rechten Direktschall im Pegel zu verringern (mit dem von Dir empfundenen Nachteil), besteht noch eine weitere Möglichkeit die sehr effektiv sein kann um die Phantommitte zu bekommen: die Verzögerung.
Du kannst also z.B. den rechten Lautsprecher etwas verzögert spielen lassen, indem Du die Korrekturfilter mit TTD-Functions - Rotation um ein paar Samples nach rechts rotierst. Oder auch indem Du im AcourateConvolver für die rechten Kanäle eine kleine Verzögerung in der Matrix vorgibst. Wieviel Verzögerung es braucht musst Du durch Hören herausfinden. Zumeist sind es nur wenige Samples.
Grüsse
Uli
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Hallo Martin,
was nimmst Du? Ich hätte auch gern was davon. Ich hab mich weggelacht.
was nimmst Du? Ich hätte auch gern was davon. Ich hab mich weggelacht.
Grüße Gabrielcornoalto hat geschrieben: -Umleiten des seitlich abgestrahlten Schalls durch Einbau schräger Wände, bis ein eiförmiger Raum entsteht: WAF=0
-Einbau der Lautsprecher bündig in die Wand: WAF=0.1
-An den Reflexionspunkten Basotekt- Platten anbringen: WAF=0.1
-Helmholtz-Absorber oder riesige Steinwollepakete gegen Moden verteilen: WAF =0
-Die Oberflächen mit Styropor-Diffusoren belegen: WAF=0
-15 cm hohen Teppich gegen Bodenreflexionen: WAF=0.01
-Die Lautsprecher 1,5 m von allen Wänden aufstellen: WAF= 0.0025
-Das Bücherregal vor die Terrassentüre stellen: WAF=0
-Die Wand zum angrenzenden Bad und zum Treppenhaus herausreissen, um mehr Raumvolumen für eine
tiefere Basswiedergabe zu erhalten: WAF=0
-Sämtliche Schubläden herausziehen und Schranktüren öffnen, um mehr diffus streuende Oberflächen zu erhalten: WAF=0,001
-Alle verfügbaren Kleidungsstücke und Matrazen im Wohnzimmer verteilen, um die Nachhallzeit zu senken: WAF=0
-Statt nur einem Weihnachtsbaum derer zehn aufstellen, wegen der Diffusion: WAF: Was hast du denn geraucht?
Ich nehme eben nix, sonst wäre der häusliche Frieden schon längst dahin, und der ist mir ehrlich gesagt viel wichtiger als das ganze Hifi- Gedöns.
Uli,
ich muss etwas detaillierter werden:
Wenn ich das Mikrofon genau mittig ausrichte und eine Stereo-L-R Messung mache, werden beide Signale als praktisch identisch gemessen.
Bei einer Messung separat links- rechts mit auf die Lautsprecher ausgerichtetem Mikro gibt es einen durchschnittlichen Pegelunterschied um ca 1.5 dB, da nun von der rechten Seite mehr Raumeinfluss dazukommt. Entsprechen ist der IACC um 4% niedriger und die Korrektur ist etwas stärker.
Im zweiten Fall ist die Phantommitte nach der Korrektur exakt mittig, aber im ersten Fall klingt es eine winzige, wirklich winzge Nuance runder, auch wenn die Phantommitte nach wie vor sehr leicht nach rechts verschoben ist.
Deinen Vorschlag habe ich natürlich gleich ausprobiert, und siehe da, 0,02 ms delay, das entspricht bei 192 kHz sage und schreibe 3,84 samples, bzw. 6,8 mm! reichen, um die Stimme wirklich genau in die Mitte zu bringen oder die Hallfahne absolut symmetrisch ausklingen zu lassen.
Warum tritt der Effekt nicht auf, wenn ich mein recht Ohr um diese Winzigkeit nach hinten bewege???
Meine Teststücke sind dabei der erste Titel des unglaublich dynamisch und plastisch aufgenommenen Albums Winter Songs von Terje Isungset (mit einem schönen Subkontra -As auf einer Riesentrommel) sowie Bobby Mc Ferrin: Jazz Masters Manaiguana mit tollem Live-Hall.
Vielen Dank für den Tip, den ich wohl als kleines Weihnachtsgeschenk mitnehmen darf.
Blos- was soll ich jetzt mit meiner Schirm- Idee machen?
Grüße
Martin
Uli,
ich muss etwas detaillierter werden:
Wenn ich das Mikrofon genau mittig ausrichte und eine Stereo-L-R Messung mache, werden beide Signale als praktisch identisch gemessen.
Bei einer Messung separat links- rechts mit auf die Lautsprecher ausgerichtetem Mikro gibt es einen durchschnittlichen Pegelunterschied um ca 1.5 dB, da nun von der rechten Seite mehr Raumeinfluss dazukommt. Entsprechen ist der IACC um 4% niedriger und die Korrektur ist etwas stärker.
Im zweiten Fall ist die Phantommitte nach der Korrektur exakt mittig, aber im ersten Fall klingt es eine winzige, wirklich winzge Nuance runder, auch wenn die Phantommitte nach wie vor sehr leicht nach rechts verschoben ist.
Deinen Vorschlag habe ich natürlich gleich ausprobiert, und siehe da, 0,02 ms delay, das entspricht bei 192 kHz sage und schreibe 3,84 samples, bzw. 6,8 mm! reichen, um die Stimme wirklich genau in die Mitte zu bringen oder die Hallfahne absolut symmetrisch ausklingen zu lassen.
Warum tritt der Effekt nicht auf, wenn ich mein recht Ohr um diese Winzigkeit nach hinten bewege???
Meine Teststücke sind dabei der erste Titel des unglaublich dynamisch und plastisch aufgenommenen Albums Winter Songs von Terje Isungset (mit einem schönen Subkontra -As auf einer Riesentrommel) sowie Bobby Mc Ferrin: Jazz Masters Manaiguana mit tollem Live-Hall.
Vielen Dank für den Tip, den ich wohl als kleines Weihnachtsgeschenk mitnehmen darf.
Blos- was soll ich jetzt mit meiner Schirm- Idee machen?
Grüße
Martin
-
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- Registriert: 25.02.2017, 20:09
Hallo,
das muss man sich nicht mal basteln, sondern kann es direkt kaufen: http://www.klarhoerer.de/pageID_4008543.html
WAF=1, alleine schon wegen des nerdigen Aussehens
Grüße
Hartmut
das muss man sich nicht mal basteln, sondern kann es direkt kaufen: http://www.klarhoerer.de/pageID_4008543.html
WAF=1, alleine schon wegen des nerdigen Aussehens
Grüße
Hartmut
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Da fällt mir ein-
so etwas ähnliches habe ich mir auch schon mal gebastelt:
Den Genauhörer!
Funktioniert auch und ist innen mit Basotect ausgekleidet. Allerdings war es mir irgendwann zu direkt.
Die Reflexionen gehören, wenn sie nur gleichmässig diffus sind, absolut zum Hörerlebnis dazu.
Diesen "Klarhörer" sollte man allerdings nicht belächeln, finde ich.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß das Teil in manchen Fällen wahre Wunder bewirkt.
Grüße
Martin
so etwas ähnliches habe ich mir auch schon mal gebastelt:
Den Genauhörer!
Funktioniert auch und ist innen mit Basotect ausgekleidet. Allerdings war es mir irgendwann zu direkt.
Die Reflexionen gehören, wenn sie nur gleichmässig diffus sind, absolut zum Hörerlebnis dazu.
Diesen "Klarhörer" sollte man allerdings nicht belächeln, finde ich.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß das Teil in manchen Fällen wahre Wunder bewirkt.
Grüße
Martin
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