Vinyl lebt! - Wer hätte das gedacht?

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totti1965
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Vinyl lebt! - Wer hätte das gedacht?

Beitrag von totti1965 »

- Shakti vermutlich!

Hallo Forenten,

ZDF Doku vom 06.05.2017:
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinf ... e-102.html

Gruss,

Thorsten
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Thorsten,

da gibt es hier Forum noch so einige Aktivisten, mich eingeschlossen, die guter Schallplattenwiedergabe viel abgewinnen können!

Danke für den Link!

Andi
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totti1965
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Beitrag von totti1965 »

Hallo,

so langsam dämmert auch mir, warum Vinyl (und Tonband) allermeistens etwas besser klingt!

Daß Vinyl (ein wenig) richtiger klingt, als digitale Kost kann man vermutlich nur nach einem Hörsturz oder nachdem man taub wie Beethoven in seinen letzten Jahren ist, bestreiten.

Die kleine Frotzelei oben über shakti möge man mir verzeihen. Ich bin da vermutlich völlig anders als er gestrickt: Durchschnittliche Verweildauer meiner Geräte bei mir zu Hause: ca. 35 Jahre - Erkenntnis, dass Vinyl sehr, sehr geil ist, ok! Aber man ist ja arm, kinderreich und faul. Da tut es zur Not auch ein gebraucht angeschaffter G- Sonos und ein (jetzt wirds doch luxuriös!) zu Vergleichszwecken angeschaffter G-Majik als Quelle..... Bequemlichkeit siegt halt über die Jagd nach dem letzten Prozent Klangvergnügen ... zumindest bei mir. Und der Loudness-War (mein Gott, wie schlecht klingt Jennifer Warnes "famous blue raincoat" als remastered im Vergleich zur schwarzen Scheibe von damals!!!) - vielleicht geht auch der, wie alle Kriege, irgendwann einmal vorbei. Dann hat es die analoge Schallplatte wieder etwas schwerer als im Moment...

Ich träume nämlich davon, dass die Industrie irgendwann rafft, dass sie durch Diversifizierung noch etwas extra Kohle verdienen könnte. Unkomprimierte Dynamik für die, die zu Hause hören einerseits - und das Loudness-Zeugs für die Freunde der "Mobile Divices" auf der anderen Seite.

Viele Grüße (auch an shakti, den ich übrigens sehr verehre und hoffentlich schon in 5 Wochen wiedersehen kann!)

Thorsten
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Hybrid-OLI
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Beitrag von Hybrid-OLI »

totti1965 hat geschrieben:
Daß Vinyl (ein wenig) richtiger klingt, als digitale Kost kann man vermutlich nur nach einem Hörsturz oder nachdem man taub wie Beethoven in seinen letzten Jahren ist, bestreiten.
Extrem gewagte Behauptung aus Grimm's Audiomärchenstunde ! :lol:
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shakti
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Beitrag von shakti »

@Thorsten
freue mich, wenn Du wieder zum Workshop kommst!
Zumal dieses mal ja mit Dr Ulrich Brueggemann der digitale Mastermind im Sinne der optimalen Zielkurvenanpassung anwesend sein wird und somit am Samstag und Sonntag hardcore digitalos auf überzeugte analogis treffen werden. Bin mir sicher, dass nach dem Workshop jede Fraktion neu erlebte Hörerfahrungen mit nach Hause nehmen werden!

Und ich bin mir sicher, dass ein alter gebrauchter Thrones oder Rega gut aufgebaut mit einem Audio Technica AT 95 Tonabnehmer zu unter 50,-eur vielen digitalen Ketten das Leben schwer machen kann :-)

Gruss
Juergen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

totti1965 hat geschrieben:Und der Loudness-War (mein Gott, wie schlecht klingt Jennifer Warnes "famous blue raincoat" als remastered im Vergleich zur schwarzen Scheibe von damals!!!) - vielleicht geht auch der, wie alle Kriege, irgendwann einmal vorbei. Dann hat es die analoge Schallplatte wieder etwas schwerer als im Moment...

Ich träume nämlich davon, dass die Industrie irgendwann rafft, dass sie durch Diversifizierung noch etwas extra Kohle verdienen könnte. Unkomprimierte Dynamik für die, die zu Hause hören einerseits - und das Loudness-Zeugs für die Freunde der "Mobile Divices" auf der anderen Seite.
Hallo Thorsten,
davon träume ich auch.
35 Jahre nach Einführung der CD-/Digitaltechnologie sind einerseits die Wiedergabeketten in sehr gute Bereiche weiterentwickelt, aber im Studio haben andrerseits -oft auch unter dem Druck der Musiker- die Dynamikkompressionstechnologien perverse Ausmaße angenommen, die Musik klingt zum K#tzen, zum Glück werden die schwarzen Scheiben mit weniger Kompression produziert.

CDs vor 1990 steigen in der Gunst, und Remasters lassen sich als Zugeständnis an die alten Ohren interpretieren, die mehr Prägnanz verlangen, man wird mit dem Alter schlicht schwerhöriger...

Selbst, wenn man vom selben Masterband eine LP- und CD-Produktion hat, wirken auf die LP Gleichlaufschwankungen, besonders bei mangelnder Zentrierung der Pressmatritze, Kanaltrennungsproblematiken des Tonabnehmersystems mit allen Facetten, Intermodulationsprodukte mit der System-Tonarmresonanz, Frequenzgangsfehler oberhalb 10kHz, allerdings mit einer über 20kHz hinausgehenden Audiobandbreite, auf die man sich aber keineswegs verlassen kann, weil sie selten vorkommt. Denn die Mikrofone fallen dort deutlich ab.
Aber die von den Boxen losgelöste Wiedergabe mit etwas verlängerter Basswiedergabe durch Rückkopplung LS>LP hat ja auch was.

Für mich bietet die Digitaltechnik viele Möglichkeiten, die Musik vor dem später vielfachen Abspielen nach Gusto zu manipulieren und abzuspeichern. Vinyl bietet diese Möglichkeit nicht, zeigt aber auch keinen so auffälligen Bedarf dafür auf.

MFSL war von jeher ein Garant für gut bis besser klingende Alternativpressungen. Die meisten kommerziellen Produktionen lassen sich mit korrekter Polarität und mit FLOW deutlich aufwerten.
Für mich bietet Digitaltechnik viele Vorteile, wenn wir lernen, was den Charme des Vinyls ausmacht, könnten wir diese Komponenten digital einsetzen.
Bei Vinyl kann man übrigens auch deutlich hören, wenn die Polarität invers geliefert wird.
Und Neuauflagen bei Vinyl bedeuten nicht automatisch, dass sie besser klingen als die alten Scheiben von Anno dunnemals, dazu gibt es genügend enttäuschte Berichte. Wenn eine ausländische Aufnahme in einem hiesigen Presswerk produziert wird, kann es sich lohnen, eine Pressung aus dem Ursprungsland zu beschaffen, die Unterschiede können verblüffen.
Grüße Hans-Martin
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Kawumm
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Beitrag von Kawumm »

moin moin

den Spruch :

die von den Boxen losgelöste Wiedergabe mit etwas VERLÄNGERTER Basswiedergabe durch die RÜCKKOPPLUNG LS <-> LP

finde ich Hammer hart

analoge Grüsse

Otto
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Otto,
hammerhart ist Vinylwiedergabe wohl eher nicht.
Als ich eine LP auf Cassette überspielte, überraschte mich ein Freund, indem er mir auf der Trompete Happy Birthday spielte. Beim Abhören der Cassette war die Melodie (ebenso erkennbar von einem Blechblasinstrument, allerdings nicht so detailreich, dass man Trompete von Saxophon hätte unterscheiden können) der Musik überlagert.
Das Resonanzverhalten von Tonarmen wird ebenfalls von Luftschall angeregt.
Und es ganb in dem 1970er Jahren Untersuchungen englischer Hifi Magazine über "Acoustic Breaktrough in Turntables" , aus denen Empfehlungen über den Umgang mit Abdeckhauben abgeleitet wurden.

Ich sehe das ähnlich wie reflektierten LS-Schall an Seitenwänden, der sich verzögert hinzumischt.
Da unterscheiden sich Rundstrahler von gebündelt straglenden Lautsprechern.
E sist ein interessantes Gebiet, indem man Überlegungen anstellen kann, ob eine breitbandige Rückkopplung bessere Ergebnisse bringt als eine bandbreitenbegrenzte.

Den Plattenspieler im selben Raum zu betreiben besteht darin, den Plattenspieler im Nebenraum aufzustellen. Das klingt sehr sachlich, aber ungewohnt.
Und die einfachste Alternativn, lässt dann noch verschiedene Möglichkeiten:
1. Auf der Mittelachse ders Stereodreiecks (wenn er bei der Anlage vor der Wand hinter den Boxen steht, kommt der Schall beider Boxen zeitgleich dort an, rückt er näher zum einen LS, kann die Ortung des Sängers aus der Mitte zu diesem LS wandern)
2. An der Seitenwand /Längsmitte des Raums, in der Node.
3. Ganz schlecht: in einer Raumecke (auch hinter dem Hörplatz), wo sich das Druckmaximum aller Raummoden zeigt.
Ich habe zu jedem der genannten Punkte ausführliche Beschreibungen parat, weil ich alles ausprobiert habe. Das 3. Beispiel war ein auf Blattfedern/Stahlseilen aufgehänger Thorens TD2001 , der auf einem schweren Wagen mit Gummirollen in der Ecke stand, mit dem von Thorens gelieferten Grado Prestige, Resonanz bei 4,9Hz, feste plane Gummimatte. Mit jedem rhythmischen Fußstampfen des Sängers auf der Bühne addierte sich ein Vibrato, welches sich mit einer anderen Aufstellung des Plattenspielers im Nebenraum verhindern ließ, auch durch Verschieben des Plattenspielers war es radikal zu reduzieren.

Plattenspieler sind nun mal resonanzabgängige komplexe Gebilde, da verweise ich gern auf Poul Ladegaard Audible Effects of Mechanical Resonances in Turntables, er beschäftigte sich 1977 ausgiebig mit dem Tonabnehmer/Tonarmverhalten.
Grüße Hans-Martin
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Kawumm
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Beitrag von Kawumm »

Hans Martin

Denke bitte nochmal über den 3 Punkt nach !!
Und wir haben 2017 da wandert nichts mehr.

TD 320 & 2001 inkl. Phonosophie Derivat hatte ich auch mal ....mei wenn ich daran denke :cry:



Grüsse Otto
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Kawumm
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Beitrag von Kawumm »

Hans-Martin hat geschrieben:Hallo Otto,

Das 3. Beispiel war ein auf Blattfedern/Stahlseilen aufgehänger Thorens TD2001 , der auf einem schweren Wagen mit Gummirollen in der Ecke stand, mit dem von Thorens gelieferten Grado Prestige, Resonanz bei 4,9Hz, feste plane Gummimatte. Mit jedem rhythmischen Fußstampfen des Sängers auf der Bühne addierte sich ein Vibrato, welches sich mit einer anderen Aufstellung des Plattenspielers im Nebenraum verhindern ließ,
Grüße Hans-Martin

Guten morgen Hans Martin

Von welcher Resonanzfrequenz schreibst du

Die Resofrequenz des Subchassis des 2001 oder die des ARM/TA System

G/Otto
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Moin Otto,
Grado TA am Thorens Arm, es können auch 5,5Hz gewesen sein und nicht 4,9Hz, auf jeden Fall eine unglückliche Kombition, die Thorens so im Bundle auslieferte.
Grüße Hans-Martin
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Kawumm
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Beitrag von Kawumm »

Hans-Martin hat geschrieben:Moin Otto,
Grado TA am Thorens Arm, es können auch 5,5Hz gewesen sein und nicht 4,9Hz, auf jeden Fall eine unglückliche Kombition, die Thorens so im Bundle auslieferte.
Grüße Hans-Martin



....eine sehr schmeichelhafte Formulierung .

Es gibt analoge Live Einspielungen , die ich in ditgitalem Format noch nie so gehört habe , wie analog . Egal ob im Digital Bereich mit Raumkorrektur Software oder ohne , gehört wird .

Und ganz egal wie heftig der Flamenco Spieler/Tänzerin mit ihren Absätzen auf den Holzboden knallte .

Nehme ich die Compliance des Grado Prestige die bei 20 liegt und die effektive Masse des TP 90 bei 17 gramm hinzu , kann ich daran erkennen das der Frequenzbereich < 1000Hz schon mal in die Hose geht .

Pointiert formuliert :

Wenn es bei Abtastung der Tiefenschrift nicht hinhaut , kann nur noch das Prinzip Hoffnung , für die Seitenschrift gelten .

Hans Martin

ein schönen Rest Sonntag

grüsse Otto
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Otto
damals hatte Grado noch häufiger hohe Compliance,
https://www.vinylengine.com/cartridge_d ... rlo=&prhi= zeigt noch 45um/mN bei Grado G1 und G2.
Kawumm hat geschrieben:Nehme ich die Compliance des Grado Prestige die bei 20 liegt und die effektive Masse des TP 90 bei 17 gramm hinzu , kann ich daran erkennen das der Frequenzbereich < 1000Hz schon mal in die Hose geht .
Die Unterschiede der Compliancewerte in Abhängigkeit von der Frequenz haben wir hier diskutiert, allerdings für Werte unter 100Hz.
Was sind deine Erfahrungen mit höheren Frequenzen?
Grüße Hans-Martin
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Bernd Peter
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Vinyl lebt!

Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

eine hervorragende Doku für alle Schallplattenliebhaber und Audiotechnikinteressierte:

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinf ... e-102.html

Gruß

Bernd Peter
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Moin Bernd,

die hatten wir hier schonmal irgendwo verlinkt, trotzdem vielen Dank für den Link!
Macht Spaß, die Doku!

Beste Grüße,
Andi
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