Hallo Stephan,SolidCore hat geschrieben:Es gibt ein Koaxkabel, welches die Seele mit kleinen Stützen immer mittig hält, außenrum ist Luft. Die Bezeichnung fällt mir grade nicht ein.
meinst die Bauart wie z. B. beim Aircom Plus?
Gruß, Christoph
Ja so einen ähnlichen Weg bin ich gegangen, lieber Thomas. Man kennt ja diese flexiblen Lüftungsrohre aus Alu, die sich wie eine zylindersymmetrische Ziehharmonika zusammenschieben und auseinanderziehen lassen. Immer noch ein wenig flexibel, aber starr genug, um ein Kabel darin zu zentrieren. Mit einem Innendurchmesser von 6,3cm und einem Außendurchmesser von ca. 7cm habe ich solche ein Aluflexrohr besorgt. Das Baumwoll-Material um das Kabel habe ich wieder entfernt und lediglich alle 25cm eine 5,5-6cm dicken Baumwoll-Wickel mit einer Breite von 2cm angebracht, wiederum mit Teflonband fixiert. Dadurch wird das geflochtene Kabel ziemlich gut mittig in dem Rohr gehalten. Die XLR-Steckergehäuse habe ich wieder leitend mit dem Schirm verbunden und an den Enden das Ganze provisorisch mit Alufolie abgeschlossen. So sieht es also nun aus mein jüngstes Kabel, das 5er Big Black Solid Core mit weitem Schirm (Schirm-Durchmesser ca. 7 cm):Octagon hat geschrieben: Eine Idee ist die Führung je eines Kabels innerhalb eines Rohres. Die Rohrenden sollten jeweils auch die Steckverbindungen abdecken und an die Gehäuse heranreichen.
Für mich, lieber Stephan, war es erstaunlich festzustellen, dass das Material außerhalb der Signaladern einen solchen Einfluss haben kann. Mit Baumwollschlauch habe ich es zwar nicht versucht, aber eben mit dem locker verarbeiteten, ungebleichten Baumwoll-Molton. Und selbst das hat etwas verändert am Klang. Um allerdings dann auf einen Durchmesser von über 6 cm zu kommen mit dem Schirm, sehe ich keinen Alternative zu der Rohrkonstruktion, zumal ich diese eben im Inneren sehr luftig halten kann. Es braucht ja nur die Distanzhalter alle paar dm, damit das Kabel in der Mitte bleibt.SolidCore hat geschrieben:Die Grundidee, einen Geflechtschirm nur zu verwenden, wenn er räumlich und vom Dielektrikum weit ausserhalb der Signaladern liegt, ist grundsätzlich sehr gut. Schau mal bei audiophonics. Dort gibts reinen ungebleichten Baumwollschlauch, auch Dickwandig.
Stimmt, Heinz, bei hohen Frequenzen – typischerweise wohl oberhalb vom 100 kHz – wirkt der Schirm zunehmend schlechter. Aber hat das so großen Einfluss bei Analogverbindungen im Audiobereich?L_Hörer hat geschrieben:Ein bißchen gelangt leider doch in die Aderleiter, wenn Ströme über den Schirm fließen, und das auch noch frequenzabhängig. Stichwort Transferimpedanz, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Transferimpedanz.nihil.sine.causa hat geschrieben: Potentialausgleichsströme, die auf dem Schirm dadurch fließen, gelangen nicht ins Innere und schützen die Aderleiter.
Möglicherweise ist das ja der Grund dafür.nihil.sine.causa hat geschrieben: Andererseits haben meine Tests mit Schirmung nicht funktioniert.
Luftschlösser oder armdicke Männerkabel, lieber Hans-Martin, ich komme langsam in einen Bereich, wo ich mich bisher nie gesehen habe. Dabei will ich nur ein möglichst gut klingendes Kabel haben.Hans-Martin hat geschrieben:Teflon ist besonders gut als Isolator, Luft ist unschlagbar, beides kombiniert gibt Gore-Tex. Aber auch Styropor enthält extrem viel Luft, kann aber Feuchtigkeit aufnehmen, dann kommt extrudierte Hartschaumplatte ins Spiel, Architekten bauen damit Modelle, bei meinem Haus umgibt es den Keller als wasserabweisende Perimeterdämmung, offenbar sind die Bläschen hinreichend geschlossen. Eine gewisse Festigkeit ist auch vorhanden. Und es gibt noch andere Materialien, aus denen man Luftschlösser bauen kann
Diese Vielfalt an Möglichkeiten hat mich ja gerade zu der Farbkodierung gebracht. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile. Theoretisch spricht vieles für die Variante grün mit einem weit entfernten großflächige und damit niederohmige Schirm. Es erübrigt sich eine weitere Funktionserde, die ihrerseits zusätzliche Masseschleifen erzeugen kann. Wenn einem das Steckergehäuse zu niederohmig angebunden ist, kann man weitere Verbindungspunkte zwischen dem Schirm und dem Gehäuse schaffen. Die Signalmasse sollte dabei über Pin 1 niederohmiger angebunden sein, so dass auch bei angeschlossenen Geräten mit grounding, Potentialausgleichsströme bevorzugt über den Schirm fließen.Hans-Martin hat geschrieben:Wenn ein Kabel geschirmt wird, was spräche dagegen, einen außenliegenden Leiter mit großem Querschnitt (4qmm) parallel zu führen, um die Gehäuse zu verbinden, um in der Mitte den Schirm an einem Punkt anzuschließen, darin die Signalleiter geschützt.
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Was man daraus noch alles an Experimenten ableiten kann...
Ich habe den Aluschlauch mit blankem Kupferdraht umwickelt und sichergestellt, dass alles gut leitend ist. Wie sich das langfristig darstellen wird, weiß ich noch nicht, dazu bin ich noch zu sehr in der Testphase.Hans-Martin hat geschrieben:Mich würde interessieren, wie du den Kontakt mot dem Steckergehäuse hinbekommen hast.
Da Aluminiumoxid transparent ist und nicht leitfähig, zerstört Luftsauerstoff an der Oberfläche langfristig den Kontakt. Mit einer gut vequetschten Verbindung wird das noch gehen, aber der Übergang von Fläche auf die ziehharmonikaähnliche Faltung erscheint mir schwierig. Kurzfristig für den Hörvergleich noch gut, wird es langfristig fraglich.
Gelochte, geschlitzte Pappscheiben – noch eine gute Idee. Wenn die Permittivität von Styropor wirklich nur bei 1,03 liegt, würde ich allerdings eher zu Styropor tendieren. Die Styroporzylinder lassen sich ja mit ein wenig Teflon-Klebeband am Kabel fixieren. Oder mit Deinem Teflon-Schlauch ließen sich Konten in das Kabelgeflecht einbringen, so dass die Styroporzylinder nicht verrutschen können.Hans-Martin hat geschrieben:Gelochte Wellpappekreise sind schneller erstellt als Baumwollringe, von 3 Trinkhalmabschnitten jeweils auf Distanz gehalten, die mit in voller Kabellänge durch die Scheiben und Abschnitte gezogenen Zwirnsfäden am Verrutschen gehindert werden. Mein Teflonschlauch von der Rolle ist gekrümmt, Trinkhalme sind gerade. Vor dem Verlöten Tischtennisbälle aufzufädeln wäre ebenfalls eine Option, aber Pappscheiben kann man einfach schlitzen und das fertige Kabel einlegen. (Permittivität Papier: 1,2-4, Baumwollmehl:3,7)
Richtig, alles schutzgeerdet und eben symmetrich verbunden. Ein- und Ausgänge der M15A sind trafosymmetriert. Und doch klingen die verschiedenen Varianten der Masseführung ganz unterschiedlich – ich werde noch berichten. Das schöne an der Farbkodierung ist, dass man Quelle und Senke entsprechend unterscheiden kann. Also z.B. blau → violett oder grün → rot, je nach Bauart von Quell- und Zielgerät. Es bleibt spannend.Hans-Martin hat geschrieben:Auch wenn EMV-Lehrbücher empfehlen, Schirmungen beidseitig auf Erde zu legen, habe ich meine Meinung noch nicht geändert, den Schirm einseitig in Richtung Vorverstärker auf Masse zu legen. Ich habe überwiegend Quellgeräte mit schutzisoliertem Netztrafo oder Trenntrafos eingesetzt. Im Studio (oder bei Haralds M15 und Dolby-Geräten) ist Schutzerdung angesagt und man sollte davon ausgehen, dass nur minimale Potentialunterschiede sich über die Kabel ausgleichen.
Hallo Harald,nihil.sine.causa hat geschrieben:Gelochte, geschlitzte Pappscheiben – noch eine gute Idee. Wenn die Permittivität von Styropor wirklich nur bei 1,03 liegt, würde ich allerdings eher zu Styropor tendieren. Die Styroporzylinder lassen sich ja mit ein wenig Teflon-Klebeband am Kabel fixieren. Oder mit Deinem Teflon-Schlauch ließen sich Konten in das Kabelgeflecht einbringen, so dass die Styroporzylinder nicht verrutschen können.
Gewiss doch, nur die Rahmenbedingungen sind nicht überall die gleichen.Hans-Martin hat geschrieben:Hallo Jochen,
bei ansonsten gleichen Rahmenbedingungen gibt es erkennbare Tendenzen, wenn man die Parameter variiert.
Nichts, mache ich ja auch. Aber letztlich eben mittels Gehör, nicht der reinen Theorie nach. Deswegen "musste" der Stephan mir auch schon unterschiedlich abgestimmte Kabel basteln.
Was spricht dagegen, Kabel als Feintuningmaßnahme zu nehmen?
Hallo Jochen,Melomane hat geschrieben:Nichts, mache ich ja auch. Aber letztlich eben mittels Gehör, nicht der reinen Theorie nach. Deswegen "musste" der Stephan mir auch schon unterschiedlich abgestimmte Kabel basteln.Was spricht dagegen, Kabel als Feintuningmaßnahme zu nehmen?