Andree,
gib jemandem ein analoges Voltmeter und ein Poti und sag ihm, er soll 3 Volt einstellen. Der guckt auf den Zeiger, stellt 3 Volt ein und fertig.
Gib ihm ein Digitalvoltmeter und er dreht dann solange am Poti, bis dann 3,000 Volt angezeigt werden. 2,999 Volt bzw. 3,001 Volt passt ja nicht.
Wobei der Mensch dann nicht bedenkt, dass das Digitalvoltmeter einer Genauigkeitsklasse entspricht und dann auch noch die Anzeige mit +- Digits danebenliegen kann.
Schau ich mir nun die Verläufe von Mikrofonfrequenzgängen unter unterschiedlichen Winkeln an, stellt man fest, dass die so ab einer gewissen Frequenz zu fallen beginnen. Umso mehr, je größer der Winkel des Mikro ist. Vergleichsweise entspricht die Differenz (bei verschiedenen Winkeln) einer Zielkurve, deren Neigung man z.B. oberhalb 1 kHz variiert.
Und nun macht man ja üblicherweise Zielkurven für die Korrektur die entsprechend abfallen. Die Neigung ist nicht gottgegeben fix. Selbst wenn man nun eine 100% perfekte Messung mit optimalster Mikrofonkalibrierung hat, die Zielkurve dazu ist nicht durch ein Eichamt vorgegeben. Man erstellt sie und dann muss man sich das Ergebnis anhören. Und dann sollte man spielen und die Neigung verändern und wiederum hören. Und wenn das Ergebnis passt, dann genau ist es ok, egal ob die Neigung der Kalibrierkurve nun perfekt ist oder eben auf 1 dB ungenau.
Ich denke, so wird ein Schuh draus.
Grüsse
Uli