Bruce Cockburn - Stealing Fire (Songwriter)

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
Antworten
Rudolf
Webmaster
Beiträge: 4976
Registriert: 25.12.2007, 08:59
Wohnort: Bergisch Gladbach

Bruce Cockburn - Stealing Fire (Songwriter)

Beitrag von Rudolf »

Den amerikanischen Polit-Songwriter Gil Scott-Heron habe ich ja bereits ausführlich vorgestellt. Aus Kanada kommt ein weiterer herausragender Vertreter dieses Genre: Bruce Cockburn, der im Gegensatz zu Gil Scott-Heron seine Texte nicht ausschließlich auf die Basis des Souljazz stellt sondern sich sehr vielseitig aller Stilrichtungen bedient - solange nur seine Gitarre dabei sein darf!

Hier möchte ich das Album Stealing Fire aus dem Jahr 1984 vorstellen, das Bruce Cockburn zum verdienten Durchbruch und mir zu vielen Stunden Hörgenuss verholfen hat:

Bild
Bruce Cockburn - Stealing Fire

Eine sehr schöne Besprechung findet sich bei Amazon:

Mit "Stealing Fire" gelang dem Kanadier Bruce Cockburn (sprich: "Koubörn") 1984 der große Durchbruch, wandelte er sich vom ewigen Insider-Tipp zum internationalen Top-Star. Und dieses Album i s t gut, klingt nach über 20 Jahren immer noch unverbraucht und mitreißend. Das ist umso erstaunlicher, als Cockburns Texte auf "Stealing Fire" politischer denn je sind und jede Menge Zeitbezug aufweisen; um's mal vorsichtig zu formulieren: Er war kein Bewunderer von Reagans Nicaragua-Politik...

Aber die Musik auf diesem Album ist zeitlos gut -- ist sie eigentlich immer bei Cockburn, aber "Stealing Fire" wartet mit überdurchschnittlich vielen eingängigen Songs auf, die bei aller Eingängigkeit alles andere als einfach gestrickt sind. Das fängt schon damit an, wie er mühelos alle möglichen Musikstile in seinen Folkrock integriert: Reggae und Jazz, Rap und Latin... Hinzu kommt, dass Cockburn ein virtuoser Gitarrist ist, der nahezu jedes Tempo draufhat, von knallhart bis beschaulich. Und seine Gitarrenriffs haben es sowieso in sich. Auf "Stealing Fire" spielt seine damalige Tourband mit -- eine kongeniale Truppe, perfekt aufeinander eingespielt und dabei erstaunlich improvisierfreudig und unroutiniert. Immer wieder bahnen sich die elektrisierenden Bassläufe von Fergus Marsh ihren Weg ins Ohr, und immer wieder blitzen exotische Instrumente zwischen den Takten hervor. Letzteres war schon fast seiner Zeit voraus; Paul Simon, Peter Gabriel, Manu Dibango und weitere Größen entdeckten die "Weltmusik" erst einige Jahre später.

Allerdings, auch wenn "Stealing Fire" den internationalen Durchbruch bedeutete -- so gut wie "Dancing in the Dragon's Jaws" (1980) ist das Album nicht ganz, denn es schlagen doch ein, zwei Schwachstellen zu Buche: "Nicaragua" zum einen, eine Revolutionsromanze zur tendenziell einfältigen Melodie, und das etwas gelungenere "Dust and Diesel", das zuviel Anliegen mit zuwenig Musik verbindet.

Andererseits enthält dieses Album aber auch absolute Überflieger. Gleich der erste Track, "Lovers In A Dangerous Time", lässt keine Wünsche offen. Die Musik setzt eine seiner berühmtesten Zeilen um -- "gotta kick at the darkness till it bleeds daylight" -- ein atemloser Rhythmus, viel aggressiver als das ähnlich strukturierte "Wondering Where the Lions Are" von 1980, tritt und haut hier um sich, dass es kaum einen im Sessel halten dürfte.

Weitere Glanzlichter: Das etwas verhaltenere "Sahara Gold", dessen Melodie von Percussions geprägt wird; oder "Maybe the Poet", im Vergleich zu dessen Bassläufen eine MG-Salve Beschaulichkeit verbreitet. Rhythm and Blues der etwas anderen Art... Oder "Peggy's Kitchen Wall" -- zwar nicht ganz so beeindruckend wie die beiden soeben genannten, aber mit Heulerqualitäten. Wer da mit einer 48er in Peggys Küche rumgeballert hat, bleibt ein Rätsel der Pop-Geschichte...

Und dann natürlich das berühmte "If I Had A Rocket Launcher", Impressionen aus einem Flüchtlingscamp in Guatemala während eines Fliegerangriffs. Musik gewordene Wut, die noch heute unmittelbar aus dem Lautsprecher kommt. Selten war Cockburn so gut.

"Stealing Fire" ist eines der besten Alben, die Cockburn in über 30 Jahren aufgenommen hat. Und das Feuer hat sich nicht abgekühlt seit 1984.


Quelle: amazon.de

Viele Grüße
Rudolf
Bild
Franz
inaktiv
Beiträge: 4422
Registriert: 24.12.2007, 17:07
Wohnort: 53340 Meckenheim

Beitrag von Franz »

Stealing Fire" ist eines der besten Alben, die Cockburn in über 30 Jahren aufgenommen hat.
Finde ich auch. Tolles Album.

Gruß
Franz
Bild
Roli
Aktiver Hörer
Beiträge: 356
Registriert: 01.02.2008, 08:58
Wohnort: 72475

Beitrag von Roli »

Hi miteinander,

eine meiner Lieblings-CD´s ist

Bruce Cockburn - Nothing but a burning light

Anspieltipps;
- A dream like mine
- One of the best ones
- Indian wars

Find ich persönlich sehr stark!! :D

Herzliche Grüße :cheers:
Roland
Bild
Antworten