eine einfach gehaltene, aber leider nicht genau definierten Frage, erzeugt vielfältige Stellungnahmen:
Einige der weiteren Beiträge erinnern dann stark an alte Zeiten, wo das Forum gelegentlich einem Boxring glich.Peter (pschelbert) fragt eingangs: Welche Boxen sind aktiv geregelt?
Frank geht bei seiner Antwort davon aus, daß Peter nach sensor- bzw. stromgeregelten LS fragt.
Musikgeniesser (Peter) spricht anschließend von membran- bzw. mikrofongeregelten LS.
Rolands Antwort bezieht sich dann allgemein auf Regelungen und ihre Auswirkungen, er erklärt, daß man ungeregelt zu ähnlichen Ergebnissen kommen kann.
Oliver sieht in der geringeren Belastung des Systems durch BR Lösungen oder mehrere Chassis eine solche Möglichkeit, geringere nichtlineare Verzerrungen zu erreichen.
In der Sache, die hier aber eingangs nicht Thema war, geht es doch wohl um die Notwendigkeit und Auswirkungen der Sensorregelung.
Gert hat über die Wirkungsweise einer sensorbasierten Regelung eines LS-Chassis geschrieben:
Ich möchte vielmehr in unserem Ansinnen fortfahren, die Vorgänge in einem geregelten Lautsprecher besser zu verstehen. Und möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, dass mir dabei jeglicher missionarischer Eifer fehlt. Meine Intension ist vielmehr, diejenigen, die an den technischen Zusammenhängen interessiert sind, sie aber noch nicht so genau kennen, mitzunehmen.
Später sagt er:
....ich möchte nicht verschweigen, dass man die hier gezeigte Wirkungsweise der Regelung auch gut mit einer Vorsteuerung hinkriegen kann. Wer wüsste das besser als ich - mit analogen Vorsteuerungen habe ich mich lange Jahre intensiv beschäftigt. Auch eine digitale Vorsteuerung kann das natürlich, muss dann aber für jeden Lautsprecherzweig mit eigenen (FIR-) Korrekturfiltern aufwarten.
....Vorteil der Regelung ist es, nichtlineare Abweichungen ausbügeln zu können. Die größten nichtlinearen Abweichungen gibt es beim Tieftöner, da er den größten Hub macht und die größte Leistung umsetzen muss. Deshalb hat hier die Regelung auch die größten Vorteile.
....gegen partielle Membranschwingungen bist Du mit der Regelung machtlos.
Deshalb: gegen Partialschwingungen hilft eine steife Membran mit hoher innerer Dämpfung, und eine niedrige Einsatzfrequenz der Treiber. Das geht aber erst mit Regelung richtig gut, weil man sich sonst nicht getrauen könnte, z. B. einen Mitteltöner bis zu seiner Resonanzfrequenz runter zu betreiben.
....merkt man, dass der geregelte Lautsprecher die Chassis bei ganz anderen, nämlich tieferen Einsatzfrequenzen betreiben kann
Ich habe dazu 3 Fragen:Klaus (KSTR) hat ergänzend angemerkt:
Zusammenfassend kann man sagen, dass eine Regelung zwei Dinge leisten kann:
- möglichst perfekter Betrieb bis an die verschiedenen limitierenden Grenzpunkte
- und wichtiger noch, Stabilisierung aller Betriebsparameter.
Weil, wenn (und nur wenn) die Chassisparameter usw. sowohl kurz- wie langzeitmäßig unter allen Bedingungen stabil sind (also exakte, bekannte Werte haben und beibehalten), dann kann eine reine Steuerung (incl. einer linearen-FIR-Vorausentzerrung) das gleiche leisten wie eine Regelung, eben das Herstellen des gewünschen komplexen Frequenzganges (auch durch lineare Vorausentzerrung, veränderlich Ausgangsimpedanz der Endstufe, usw).
Stimmt es, daß ein geregelter LS weniger nachschwingt als ein ungeregelter, wenn er z.B. den Kick einer Bass-Drum wiedergibt.
Stimmt es, daß er damit kürzer auf den Raum einwirkt und diesen folglich weniger stark anregt?
Ist man bei BR Lautsprechern eigentlich weniger an einer Ausdehnung des Frequenzbereiches nach unten interessiert, sondern mehr an der verringerten mechanischen Belastung des Chassis?
Gruß
Bernd Peter