Thomas K. hat geschrieben:ergänzend zu Hironimus Beitrag sei noch zu erwähnen, daß es ja auch die Möglichkeit gibt, im Fall eines Falles, die Sonders persönlich per Telefon um Rat zu fragen.
Das hat wohl auch einen hohen Stellenwert.
Hallo Thomas
dl1bax hat geschrieben:Hanno hat mir heute Abend freundlicherweise den Preamp 14 gebracht und der spielt sich gerade warm.
Welcher Hanno damit wohl gemeint sein kann? Sollte es hier eine besondere persönliche Betreuung durch den Hersteller geben?
Daß man in einer Bedienungsanleitung nicht sämtliche Gegebenheiten und die damit verbundenen Aufstellungsvarianten berücksichtigen kann, liegt doch auf der Hand. Sonst würde das vermutlich eine Schwarte, so dick wie das Telefonbuch.
Nö. Wenige Sätze, die über das Stereodreieck hinausgehen, reichen m.E. - weil ausschließliche Erwähnung dieser Ausgangsbasis suggeriert, dass es allein darauf ankäme. Das aber wäre ein großer Irrtum.
>Klangfarbe: Jeder Hörer hat die Freiheit, sich in seinem Raum den klangbesten Hörplatz auszusuchen, danach die Boxen noch zur weiteren Abstimmung zurechtzurücken ("normale" 2-Wege rückwandwandnäher, 2 1/2- und 3-Wege weiter von der Rückwand entfernt). Dabei sollte die Höhe des Tieftöners (zu dessen/deren gemeinsamem Zentrum gemessen), dessen Rückwand- und Seitenwandabstand nicht dasselbe Maß haben, sondern möglichst gut proportioniert verteilt sein, wobei Faktoren zwischen 1,2 und 1,6 (oder evtl. größer in Abhängigkeit vom Hörraum) für ideal angenommen werden. Die akustische Umgebung des Lautsprechers prägt seinen Klang unausweichlich mit. So wie man schon an den eigenen Schritten oder dem Widerhall der eigenen Stimme die Räume der eigenen Wohnung unterscheiden kann, legt sich die Eigenheit der Umgebung über die vom Hersteller sorgfältig abgestimmte Neutralität des Lautsprechers.
Räumliche Abbildung: Eine zu breite Aufstellung der Lautsprecher führt oft zu einem "Loch" in der Mitte, außerdem führt ein zu geringer Seitenwandabstand dort zu mehr frühen Reflexionen. Beides stört die räumliche Abbildung, und angemessenes Einwinkeln der Lautsprecher kann diese hörbar verbessern.
Der Variationsbereich liegt zwischen paralleler Ausrichtung bis hin zur Überkreuzung der Abstrahlachsen sogar vor dem Hörer, dabei ist Symmetrie beider Lautsprecher beim Einwinkeln wie bei den Wandabständen empfehlenswert, um die für perfektes Stereo erforderliche Kanalgleichheit der Lautsprecher zu bewahren.
Füße oder Spikes (ggf. mit Untertellern) koppeln die Lautsprecher rutschhemmend an den Untergrund an. Bei 4 Spikes (z.B. bei Teppichboden) ist darauf zu achten, dass der Lautsprecher nicht kippeln kann, dafür lassen die Gewinde Einstellmöglichkeiten. Gummifüße gleichen Unebenheiten des Untergrunds (z.B. bei Fliesen) meist elastisch aus. Die mit beiden Alternativen individuell verbundenen Klangunterschiede bleiben im Bereich der Klangpräferenz des Hörers, deshalb gibt es im unabhängigen Zubehörbereich reichhaltige Auswahl, wählbar für den jeweiligen Untergrund.<
Ich meine, man darf nach 3 Monaten Betrieb die Schrauben an den Lautsprecherchassis gefühlvoll gleichmäßig nachzuziehen, nachdem sich die verbundenen Materialien durch Vibrationen beim Transport und nach Inbetriebnahme besonders bei den Tieftönern gesetzt haben.
Ich denke, so wie ein gutes Musikinstrument gelegentlich auch gestimmt werden will, hängt ähnlich der Lautsprecher vom Geschick des Spielers ab. Die Gitarre stimmt man selbst, zum Klavier lässt man den Stimmer kommen.
Moderne Keyboards haben eine Demotaste, mit der das Instrument eindrucksvoll selbst spielt. Selbsteinmessende Lautsprecher hat B&O schon demonstriert. Für die Wahl des Hörplatzes ist immer noch der Hörer zuständig, und wenn die Box sich dazu automatisch den besten Stellplatz suchen würde, könnte das vielleicht den besten Klang, aber auch den Widerspruch der Mitbewohner nach sich ziehen.
Ich kritisiere nicht den Klang der Abacus, nicht den Hersteller, lediglich die unzureichende Ausstattung Bedienungs -"Anleitung", wie sie mit Lautsprechern der meisten Hersteller mitkommt. Am Ende hat man ein grundsätzlich tolles Instrument, das aber bei der Aufstellung nicht richtig gestimmt ist.
Fehlt nur noch, dass man es nicht richtig zu spielen versteht (ungünstiger Hörplatz / schlechter Raum), dann fehlen vorläufig oder womöglich dauerhaft schon 2 von 3 gleichberechtigten Komponenten zum musikalischen Glück.
Die Wahl des Lautsprechers gerät so gesehen schon fast zur Nebensache.
An diesem Wochenende sind in Hamburg die Norddeutschen HiFi-Tage Hörtest 2016 - nur wo alles stimmig ist, wird es überzeugend klingen. Viele Hersteller werden es wieder nicht hinbekommen, das war schon immer so, trotz guter Produkte.
Grüße Hans Martin