Andi (AGM 5.4, Abacus C-Box 4, C-Box 2)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
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Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo miteinander,

gerne werfe ich mal den - zugegeben etwas provokanten - Spruch ein: "HighEnd ist der Versuch, Probleme zu lösen, die wir ohne HiFi gar nicht hätten". :P

Den Weg der stetigen Verbesserung der Anlage habe ich nach dem damaligen Fehlkauf meiner B&M sogleich abgebrochen. Obwohl angedacht war, die Probleme weiter aktiv anzugehen. U.a. durch Einbindung eines zweiten Paares (BM6), welches schon zur Verfügung stand. Diesem Vorgehen habe ich aus gewissen Gründen mißtraut; mochte auch nicht nennenswerte Beträge und Zeit(!) mehr in eine Musikanlage stecken.

Die Rückkehr zu recht simpler Ausstattung (u.a. nach bedauerlichem Defekt zweier altgedienter Verstärker derzeit ein auf dem Küchentisch zusammengebastelter 2x1Watt Röhrenwinzling) habe ich nie bereut, im Gegenteil: mit soviel Freude am Eigentlichen, nämlich der Musik und deren Interpretation habe ich lange nicht gehört.

Mag sein, daß Uwe mit seiner Überlegung den Nagel auf den Kopf trifft. Daß die Fehler (hier betrachtet digital vs. analog) unterschiedlich störend wahrgenommen werden. Manches puristische Setup (wie mein sehr bescheidenes) zeigen ihre Fehler so deutlich, daß sie ohne jede Anstrengung vom Ohr/Gehirn erkannt werden und leicht ausblendbar sind. Ihre Beseitigung durch Verbesserung der Anlage erzeugt andere Fehler oder läßt vorher nicht störende jetzt "wahrnehmbar" werden - d.h. nicht wirklich wahrnehmbar, aber gerade dadurch vielleicht besonders störend.

Nur so Überlegungen :roll:

Viele Grüße
Eberhard
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llucki
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Beitrag von llucki »

Hallo Andi,

die letzten Tage war ich ziemlich beschäftigt, deshalb habe ich deinen langen Text jetzt erst entdeckt.

Natürlich fühle ich mich angesprochen, denn unser Ziel ist bei der Sache dasselbe, auch ich bin mit der Platte aufgewachsen und auch ich bin lange auf die vermeitlichen Vorzüge der CD hereingefallen. Nur bin ich zu einem anderen Schluß gekommen als du. Seit der TA richtig eingespielt ist und ein DAC da ist, der von den Qualitäten her dem HE7 sehr ähnlich ist, geben beide Zweige den Blick auf den Tonträger vollkommen unverstellt frei. Die Wirkung von sehr guten Tonträgern ist bei beiden Zweigen phantastisch. Auch bei 'normalem' Material empfinde ich die Wirkung gleich.

Ich bin überzeugt, dass das damit zu tun hat, dass die ganze Kette von A bis Z dem wirklich nicht neuen Ideal des verstärkenden Drahtes folgt: Fehler jedweder Art werden gar nicht erst gemacht. Das MUSS anders klingen als ein System, das gemachte Fehler zu korrigieren versucht. Dank meiner Lieferanten konnte ich eine solche Kette erstehen. Wenn Du mal im Kölner Raum bist, musst Du unbedingt mal vorbeikommen und hören, ob Du meinen Eindruck, speziell beim digitalen Zweig, bestätigen kannst.

Der freie Blick auf die Tonträger offenbart auch wieder Überraschendes: z.B. ist die selbe Aufnahme mal von dem einen Medium besser, mal vom anderen, oder sie sind beide gut oder beide schlecht. Krasse Beispiele sind Jackson Brown, vom HiRes-Files exzellent, von der Platte flach und leer, dagegen Dire Straits Telegraph Road, vom HiRes-Files exzellent, von der Platte sogar NOCH besser, praktisch unschlagbar! In beiden Formaten gibt es die gesamte Bandbreite. Nicht zuletzt deshalb schätze ich es sehr, beide Möglichkeiten parallel zu betreiben.

Also, ich bin der Meinung, dass die gesamte Kette dem selben Geist entspringen muss, um wirklich gut zu sein. Dazu gehören auch Details wie beispielsweise die verwendeten Materialien der Gehäuse, etc., etc. Am Format lässt sich mMn nicht festmachen, wie der Inhalt der Tonträger ankommt.

Auf dass Du die Zufriedenheit erlangen magst! :wink:

Viele Grüße
Ludger
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Liebe Mitlesende,

mittlerweile hat sich wieder sehr viel getan, und ich bin am vorläufigen Ende von „more to come“ angelangt. Es gibt wahrlich viel zu berichten.

Ich habe Veränderungen vorgenommen/vornehmen lassen an:
  • der Lautsprecheraufstellung (selbst)
  • der Hörraumakustik (selbst)
  • an den Aktivlautsprechern AGM 5.4 (Michael Rogocz und unter Mithilfe eines anderen hochgeschätzten Forumsmitglieds)
  • an den Komponenten Audio-gd HE-1 und HE-7 (Jos und Rob von Magna-Hifi, Niederlande, und unter Mithilfe eines anderen hochgeschätzten Forumsmitglieds)
Lohn für all die Mühen ist ein wirklich außergewöhnlich gutes Klangerleben geworden. Natürlich, mögen manche denken. Trotzdem, es ist wirklich kaum ein Stein auf dem anderen geblieben, wurde sehr sorgfältig geprüft und optimiert oder nach vorherigen Erfahrungen angegangen und modifiziert. Es stellt sich nun die mir gewünschte Zufriedenheit tatsächlich ein.

Doch der Reihe nach, zunächst zur Lautsprecheraufstellung und Hörraumakustik.

Hier hatte ich ja bereits in einem vorherigen Post vorgestellt, dass ich den Hörraum auf das LEDE-Prinzip umgestellt habe, mit einem akustisch stark bedämpften Teil um die Lautsprecher herum und einem etwas lebendigeren Teil mit Diffusoren um den Hörplatz herum.

Da aber alle Absorber- und Diffusorelemente außer der Akustikdecke mobil und beweglich sind, hatte ich in den letzten zwei Wochen, seit die AGM von ihrer Modifikation wieder da sind, unter Verwendung eines Digitalportis als Zuspieler, die Zeit, umfangreiche Experimente mit den mobilen Elementen, der Raumakustik, und ihrem Effekt auf den Klang zu machen.

Dabei habe ich unter anderem auch mal das hier ausprobiert:

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Hier kam statt der fast vollständig vorne mit Absorbern ausgekleideten Vorderwand ein kombinierter Ansatz mit viel Diffusoren zum Einsatz, die Absorber sind aber noch da (stehen dahinter). Alle Kombinationen wurden geprüft, z.B.:
  • alle Absorber raus/vorne alles voll mit Diffusoren
  • nur Absorber/keine Diffusoren
  • Absorber oder Diffusoren an allen möglichen Stellen an den Seitenwänden, usw.
Das Endergebnis meiner Bemühungen:
Weniger ist mehr! Die AGM mögen es, wenn Sie eine freie Mitte an der Vorderwand zwischen den Lautsprechern haben, daher ist dieser Bereich nun frei. Sie mögen es auch, wenn die Seitenwände frei sind, dadurch wird die Bühne breiter. Absorber im Bereich der Lautsprecherhälfte des Raums dämpfen die Lebendigkeit des Klangs. Ich habe nun also alle Absorber aus diesem Bereich entfernt, sie stehen nun unsichtbar hinter der Diffusorwand am hinteren Ende des Hörraums, hinter dem Hörplatz. Dadurch ist eine raffinierte Sandwichakustikwand entstanden, die Richtung Hörraum diffundiert, was aber an Bass oder zwischen den Lücken hindurchgeht, wird größtenteils von den Absorbern bedämpft.

Im Hörraum gibt es nun außer der Akustikdecke mit zwei kleinen Basotectstücken am Deckenhauptreflektionspunkt nur noch spärlich eingesetzt Diffusoren an der Vorderwand und der vorderen Seitenwand, außerdem ein schmaler Streifen Diffusoren jeweils links und rechts an der Seitenwand, direkt neben dem Hörplatz. Die Mitte zwischen den Lautsprechern und die Seitenwände sind nun nackt:

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Insgesamt ist die Akustik nun halliger und heller geworden, jedenfalls im Vergleich zu der zuvor herrschenden Überdämpfung. Der Klang ist nun freier und raumfüllender, lebendiger, natürlicher.
Das ist im Vergleich zu vorher erst mal gewöhnungsbedürftig, aber es ist so sehr viel richtiger und natürlicher, glaube ich.

In diesem Zuge habe ich die Lautsprecher enger zusammengestellt (Abstand Hochtöner 2,10 m) und den Hörabstand auf 2,60 m verringert und außerdem , auch inspiriert durch Franks (beltane) jüngste Hörraumveränderungen bzgl. Aufstellung, die LSP stärker eingewinkelt.

Durch diese Maßnahmen und die veränderte Akustik konnte ich ein lange bestehendes Problem für mich lösen, nämlich dass mir mittig abgebildete Stimmen zu leise, zu klein, zu komprimiert erschienen. Die ist nun behoben. Die Stimmen sind laut und frei, mit mehr Volumen. Die stärkere Einwinklung mit einem Seitenabstand von 1,30 m blendet nun die Seitenwandreflektion fast vollständig schon ohne Akustikelemente aus, die Bühne ist aber schön breit und dabei tief. Durch den kürzeren Hörabstand nimmt natürlich der Direktschallanteil zu und damit auch der Detailreichtum.

So ist das ganz prima :D

Demnächst mehr zu den anderen Punkten.

Beste Grüße,
Andi
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Andi,

hört sich interessant an, Christian und ich haben nichts weiter zu tun und deshalb kurzfristig beschlossen, dich am Samstag mal aufzusuchen. :cheers:

Übernachten wollen wir auch.

Besorg bitte noch was zum Essen und Trinken.

Gruß

Bernd Peter
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Bernd Peter,

Kein Problem, ihr seid herzlich willkommen! :cheers: Kommt jetzt zwar überraschend :wink: , aber für kalten Algentee, rationierten Dinkelvollkornzwieback ohne Zucker und Schlafsäcke ist gesorgt! :wink:

Angezogen von solch spontanem Aktionismus wird sich am Sa Abend ab 20 Uhr, wenn Ihr also schon so 5-6 Stunden volle Dröhnung (=“Hörgenuss“) hattet, Frank (beltane) zu uns gesellen, um euch einmal kennen zu lernen und unser Miniforumstreffen “Hannoveraner Minicluster trifft Delegation des fränkischen Exzellenzclusters“ zu komplettieren. :cheers:

Beste Grüße,
Andi
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easy
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Beitrag von easy »

Hallo Andi,

freut mich , daß Du mit den Umbauten und auch mit der Raumakustik jetzt für Dich eine zufrieden stellende Lösung gefunden hast ( wie hatten ja darüber telefoniert). :cheers:

Ja und die Franken musst Du halt so nehmen wie sie sind.....alles Vagabunden :wink:

Reiner
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khonfused
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Beitrag von khonfused »

Hallo Andi,

ja das kommt doch sehr überraschend, dieser Besuch. Ist wie Weihnachten, das kommt auch immer so plötzlich aus dem Nichts.

Da sind wir dann schon gespannt auf Deinen neu gestalteten Hörraum.

Hoffentlich dämpft Bernds legendäre, schwarze Jogginghose den Raum nicht wieder zu sehr. Falls doch, muss er sich halt hinter die Sandwichwand als mobiler Bassabsorber stellen.
Hauptsache WIR haben Spass.

Gruss
Christian
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Andi,

prima, daß es so unkompliziert läuft.

Konkrete Zeitangaben kann ich allerdings nicht machen, Christian will per Anhalter fahren. :roll:

Wer nimmt uns nur mit?

Nette Grüße

Bernd Peter
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Und weiter geht's,

ich hatte ja bereits erwähnt, dass meine AGM 5.4 bei Michael ein Upgrade erhalten haben. Dabei haben sie den neuen Mundorfhochtöner erhalten, die Elektronikeinschubinnenkammer mit Weiche und Endstufen wurde gegen HF-Strahlung mit einer Abschirmfolie ausgekleidet und dadurch auch mechanisch noch ein wenig bedämpft (beides mittlerweile Standard bei AGM), und auch sonst hat Michael die AGM auf den neuesten technischen Stand gebracht.

Außerdem habe ich durch Michael alle insgesamt 22 Feinsicherungen in den beiden Lautsprechern durch solche der Fimra refine-audio ersetzen lassen.

Darüber hinaus hatte ich im Rahmen meines konsequenten Signalverkabelungsprojekts ein ganz besonderes Anliegen, dem Michael erst nach intensiver Überzeugungsarbeit meinerseits netterweise nachgekommen ist, was allerdings nicht leicht war :wink: und für Michael und mich einen nicht unerheblichen zeitlichen und finanziellen Aufwand bedeutet hat:

Ich wollte die Audiosignalverkabelung in den Lautsprechern so kurz wie möglich, mit so wenig wie möglich Übergangspunkten und Durchgangsstrecken, und vor allen Dingen aus Solidcore Silber. Michael hat das mir wie gewünscht modifiziert und dabei sogar eigene, sehr sinnvolle und technisch gute Ideen in meinem Interesse einfließen lassen. Michael, ich bin Dir sehr dankbar dafür, und "die Schätze" singen jetzt wie die Engel! :) :cheers:

Also, was hat Michael gemacht? Im Originalzustand sieht das ja so aus:

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Da hat es noch direkt nach der Eingangsbuchse die von mir damals bestellte DBA-Platine, durch die das Signal als erstes durch muss. Von dort geht es dann erst in die Frequenzweiche. Und von dieser wiederum geht es dann kaskadiert erst in die Endstufe für den Hochton, von dort in die Endstufe von Mitteltöner 1, dann in die für Mitteltöner 2, dann in Endstufe 1 für den Bass und dann ganz am Schluss in die Endstufe für Bass 2.

Damit muss das Signal für z.B. die Endstufe für Mitteltöner 2 durch vier Platinen, nämlich DBA, Frequenzweiche, Endstufe Hochtöner und Endstufe 1 Mitteltöner, bevor es am Bestimmungsort ankommt. Das hat mich ebenso gestört wie die 10er-Kabelbäume, die für diese Verbindungen verwendet werden und zwar servicefreundlich sind, aber letztlich Steckkontakte sind und das ist nicht so gut wie gelötet. Und dann eben auch noch das Material, relative dünne Kupferdrähte. Insgesamt dachte ich mir, wenn man ein sehr gutes massives Silberdrahtmaterial verwendet und das direkt von der Frequenzweiche an die jeweiligen Endstufenplatinen anlötet, dann sollten Übergangsverluste insgesamt geringer ausfallen können.

So sieht das nun also aus in den AGMs, der neue Solidcore-Silberdraht ist alles, was weiß ist. Die DBA-Platine wurde komplett aus dem Signalweg genommen/entfernt, und von einer neuen Eingangsbuchse aus erst zur Frequenzweiche verkabelt, und von dort dann direkt an Hochtonendstufe oder Mitteltonendstufe 1 (von dort nur einmal kaskadiert weiter zur Mitteltonendstufe 2) oder zur Bassendstufe 2 (mit beiden Wegen, die Weiche hat ja vier Wege, daher hier zwei Kabel). Insgesamt war das also eine Heidenarbeit.

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Und um nur eines gleich vorweg zu nehmen:
Man kann jetzt hier nicht valide getestet sagen, die LSP klingen mit der Verkabelung so und so!

Die AGMs auf ihrem heutigen technischen Stand haben noch einmal einen sehr großen klanglichen Sprung nach vorne gemacht, wenn man sie mit den Erfahrungen auch von Leuten hier aus dem Forum von vor ca. 2 Jahren vergleicht. Sie klingen auch ohne meine Verkabelungsaktion oder den Sicherungstausch bereits so wie sie sind noch deutlich räumlicher (das muss man gehört haben, um es zu glauben), geschlossener, einfach sagenhaft superspitzenklasse. Wer also bereits eine vorgefasste Meinung zum Klang der AGMs hat und diese basiert auf einer Erfahrung von vor 2-3 Jahren, den möchte ich hiermit ermuntern, sich diese Lautsprecher in ihrer aktuellen Version noch einmal anzuhören! Gert und Michael haben hier sensationelles geschaffen. Punkt.

Der Klang der so von mir als Sonderkundenwunsch modifizierten AGMs würde ich wie folgt beschreiben: Genau wie ganz normale AGMs auf dem neuesten technischen Stand klingen sie wunderbar räumlich, das ist schon ganz besonders bemerkenswert. Und ansonsten eben mit allen gewohnten Vorzügen, extreme Klarheit und Basspräzision, Abbildungsgenauigkeit.

Den genauen Effekt der Sicherungen und vor allem der Verkabelung werden wir niemals genau eruieren können. Ein A/B-Vergleich ist unmöglich, ebenso natürlich damit ein Blindtest. Ich habe aber eine MEINUNG dazu, und wie gesagt, wir werden sie niemals verifizieren können, es wird eine MEINUNG bleiben. Erstens mal macht diese Art der Verkabelung technisch Sinn, Ausführungen siehe oben. Allerdings sinkt damit die technische Händelbarkeit im Servicefall (Auslöten der Endstufen!) und das kostete Michael viel Arbeit und mich Geld. Klanglich haben meine AGMS zusätzlich zu den beschriebenen Eigenschaften eine ganz wunderbare Kombination aus angenehmer Samtigkeit, bei gleichzeitig vollkommen durchhörbarer Klarheit und ultimativem Detailreichtum. Genau diese beiden ansonsten häufig gegensätzlichen Dinge miteinander vereint zu haben, das rechne ich zum Teil dem neuen Hochtöner zu, zu einem anderen Teil aber der neuen Signalverkabelung. Doch wer weiß, vielleicht klingen die AGMs auch ohne die Verkabelung bereits so.

Ich bin mit den Lautsprechern jedenfalls so wie sie jetzt sind sehr, sehr zufrieden. Michael und Gert, da habt ihr mich wirklich dauerhaft glücklich und zufrieden gemacht. :cheers:

Welch nahezu unglaubliches Potential im Aufzeigen von sonstigen Verbesserungen in der Kette sie haben, das hat sich beim Hören der modifizierten Audio-gd-Geräte gezeigt (siehe nächste Beiträge). Die AGM können das eins zu eins mitgehen, sie scheinen keine Limitierungen zu kennen. Bemerkenswerte Lautsprecher, neue Verkabelung hin oder her. Ich bin jetzt aber mit dem von mir gewählten Sonderanfertigungsweg wirklich sehr zufrieden, das gehört in meiner Anlage nun mal ins von mir gefasste Konzept, lückenlose Solidcore-Silber-Verkabelung von der Audio-PC-USB-Karte bis zur Endstufe des Aktivlautsprechers, auch in den Geräten.

Mein uneingeschränkter und herzlicher Dank bei der Unterstützung in diesem Projekt gilt René. Vielen Dank Dir!

Beste Grüße,
Andi
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

kurz mal am Wochenende insgesamt 1100 km quer durch Deutschland und Andi besuchen.

Der Termin wurde schon beim Forumstreffen in Köln angedacht, wir haben es gerade noch in diesem Jahr hinbekommen. Die nächsten Wochen sind - bei uns allen - der Familie vorbehalten.

Andi hat ja kräftig sein setup modifiziert und damit die Neugier umso mehr geweckt. Und wir haben auch einiges mitgebracht.

Am Samstag waren wir wirklich fleißig und haben verschiedenste Konfigurationen ausprobiert, angehört, diskutiert und debattiert, bis uns die Müdigkeit spätabends ins Bett schickte.

Heute früh dann der Lohn der Mühen, ein überzeugende Performance, einer AGM würdig.

Weitere Bericht folgt.

Gruß
Bernd Peter
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

eine Tüte Schlaf tut gut (auch der Rechtschreibung), es braucht Zeit und etwas Abstand, um die Eindrücke und Erfahrungen zu sortieren und auszuwerten.

Unser Treffen ist doch etwas anders verlaufen, als angedacht oder erwartet. Andi hat sich als ein test- und spielfreudiger Gastgeber gezeigt, dem es nicht allein um die Vorführung seiner Anlage ging. Klar beginnt man mit Anschauen, Hinsetzen und Einhören. Irgendwie hat sich das aber dann zu einer Art Workshop entwickelt, die Ideen und Anregungen kamen von ganz allein und wurden wie selbstverständlich umgesetzt.Es gab dabei keine Tabus, es wurde gerückt, getauscht und geschoben, bewertet und verworfen......
Ich bin auch schon mal raus, weil mir eine Konfiguration gar nicht gefallen hat, während ein anderer Tester frohlockte und länger weiterhören wollte.

Aber zurück auf "Start". Abspielgeräte waren ein Audio-PC, Mutec 1.2 DDC und audio gd HE-7 DAC bzw. HE-1 VV.

Andreas hatte großes Interesse, einmal eine hervorragende Röhrenvorstufe - so eine besitzt zufällig Christian von der Firma New Audio Frontiers - anstatt seiner bestens beleumundeten audio gd HE-1 Vorstufe einzubinden. Wie wirkt sich das auf die AGM 5.4 aus? Die klingt nach Herstellerangaben wie folgt:
Das aktive Konzept unserer AGM-Modellreihe ist der Garant für eine originalgetreue, natürliche Musikwiedergabe auf allerhöchstem Niveau. Verwandeln Sie Ihren Hörraum in einen Konzertsaal. Sie werden Stimmen und Instrumente in einer Qualität wahrnehmen, die Sie überraschen und in ihren Bann ziehen wird.


Meiner bisherigen Hörerfahrung nach darf ich sagen, daß alle AGM Lautsprecher diesen "Familienklang" besitzen. Wir wollten nun wissen, inwieweit dieser Klang beeinflußbar ist und wenn, geht dies ohne Abstriche bei den vom Hersteller versprochenen Grundeigenschaften. Ich denke, daß jedem hier klar ist, in welche Richtung wir mit dem Einsatz eines Röhrengerätes zielten. Die Wirkung durch den Tausch des VV war - nicht unerwartet - erkennbar, gleichwohl ist sie unterschiedlich bewertet worden.

Für mich blieb die audio gd Vorstufe der geeignetere Partner zur AGM. Es hat sich z.Bsp. auch nicht mit dem Klangerlebnis gedeckt, welches Christian bei sich zuhause hatte und zum Kauf der Röhrenvorstufe führte. (Deshalb: egal was du wo hörst, wie das bei dir tatsächlich klingt, läßt sich wohl oft nur grob einschätzen. Das gilt umso mehr, wie das setup auflöst oder in anderen Worten: je besser die Anlage umso schwieriger die Prognose.)

Meine Einschätzung zur Röhrenvorstufe hat sich allerdings geändert, als Frank (Beltane) etwas später kam und wir von der Mutec MC-1.2 auf die Mutec MC-3+ Smart Clock USB umstellen konnten. Eine für mich leicht nervöse Präsentation war plötzlich wie weggeblasen, Ruhe und Homogenität kehrten ein (anscheinend hat die gelieferte Signalqualität des DDC beim HE-1 weniger Einfluss auf das dortige Ausgangssignal).

Trotzdem hat die Röhrenvorstufe - für mich - nicht eine durchschlagende Wirkung auf die AGM nehmen können. Es klang anders, ging auch in die angestrebte Richtung, eine emotionale Neuorientierung habe ich - bei mir - jedoch nicht feststellen können.

Das im Gegensatz zum späteren Tausch von Kabeln, die bei der Bühnendarstellung und der Auflösung die AGM stark verändern konnten.

Aber jetzt sollten erst die anderen Beteiligten sich zu Wort melden.

Gruß
Bernd Peter
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo zusammen,

dann schließe ich mich den Ausführungen von Bernd Peter einmal an. Und möchte zunächst sagen, dass mir die Zeit mit Euch (Andi, Bern Peter und Christian) sehr viel Spaß gemacht hat. Toll, dass solche Treffen entstehen und Hobby, Kennenlernen etc. so prima verbinden. Vielen Dank auch an Andi und seine Frau für ihre Gastfreundschaft und das leckere Essen. Es war wie immer sehr nett!

Einen Konsens erzielten wir nach meiner Einschätzung bei folgenden Feststellungen – bezogen auf den Einsatz hochwertiger Komponenten:

• Jeder Lautsprecher weist eine eigene Klangcharakteristik auf, auch die AGMs.
• Praktisch jeder Lautsprecher ist und bleibt ein Kompromiss – wir kennen keinen Lautsprecher, der in allen Disziplinen spitze ist.
• So muss man sich vor dem Kauf sehr intensiv fragen, mit welchem Kompromiss man selbst am besten leben kann.
• Die spezifische Klangcharakteristik eines Lausprechers bleibt immer erhalten – egal welche sonstigen Komponenten (Kabel, Vorverstärker, DA Wandler etc.) zum Einsatz kommen.
• Hochwertige Komponenten verändern daher i.d.R. einzelne Aspekte positiv oder negativ.
• Entscheidend ist dabei, dass die Komponenten zusammenpassen. Erfahrungen in einem Setup sind nicht auf ein anderes Setup zu übertragen.
• Schon die Raumakustik kann zu veränderten Ergebnissen führen.

Wenn ich nun über meine Klangempfindung der AGM 5.4. nachdenke, kann ich diese am besten wie folgt beschreiben:

• Anspringend und dynamisch (kenne ich so nur von Vollbereichsbändern wie z.B. Apogee Duetta).
• Allerbeste Auflösung – jedes Detail wird erfahrbar.
• Sehr gute räumliche Abbildung (Breite und tiefe Bühne, exakte räumliche Positionierung).

Was bedeutet das für unsere Hörtests:

Das Setup mit dem HE 1 habe ich nur mit zwei Stücken hören können, da ich leider erst später zum Treffen dazukommen konnte – und genau da mit dem Umbau auf die New Audio Frontiers begonnen werden sollte. Insofern sind vergleichende Angaben meinerseits von nur begrenzter Aussagekraft.

Für mich spielte die Röhrenvorstufe mit etwas schöneren Klangfarben als der HE 1, es waren aber keine Welten. Der Klanggewinn wäre mir nicht die Preisdifferenz wert. Deutlicher wirkte sich da schon die Mutec MC 3+ USB im Setup mit der Röhrenvorstufe aus – da kann ich Bernd Peter nur zustimmen. Es war hier eine ähnliche Erfahrung wie in meinem Setup – der Klang verliert an digitaler Härte, hohe Töne sind wesentlich natürlicher und angenehmer. Die Grundcharakteristik des Systems blieb aber auch hier – wie eingangs festgestellt – erhalten.

Nun muss man noch folgendes zum aktuellen Stand bei Andi sagen:

• Andi, Christian und Bernd Peter hatten zu Beginn ihrer Hörsession die AGMs nach den ersten Klangeindrücken wieder breiter und nicht mehr eingewinkelt aufgestellt.
• In dieser Aufstellung fehlte die Einmessung mit DIRAC.
• Daher wurde ohne digitale Raumkorrektur gehört.

Spannend war dann das Empfinden bzgl. des Bassbereiches: Mit fehlte der Grundtonbereich aufstellungs- und raumbedingt sehr deutlich, Bernd Peter war es (wenn ich es richtig verstanden habe) fast zu viel. Den Grundtonbereich benötige ich aber unbedingt für ein zufriedenes Hören. Insofern bin ich auf einen weiteren Besuch gespannt, bei dem dann auch dieser Punkt vielleicht etwas korrigiert sein wird.

Viele Grüße

Frank
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Andi, Bernd Peter und Frank,

das ist ja höchst interessant, was Ihr berichtet - auch, weil Eure Versuche praktisch zeitgleich stattgefunden haben mit dem Hörtest von Fujak und mir, mit einem ganz ähnlichen Setup, das wir bei mir aufgebaut und angehört hatten. Dass die Mutec MC-3+USB einen super Job macht, kann ich bestätigen!

Viele Grüße
Gert
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Andi, Bernd Peter, Christian und Frank,

offenbar war an diesem Wochenende einiges los in Sachen Treffen/Hörvergleiche. Ich finde es übrigens schön, dass Ihr in Euren Berichten auch die Interaktion der Geräte untereinander sowie die LS-Raum-Interaktion in Eure Beurteilungen einfließen lasst. Das macht es für mich nachvollziehbar, worüber Ihr schreibt - besonders bei Euren Schilderungen der klanglichen Unterschiede zwischen Master 1 und der Röhrenvorstufe, deren jeweilige Präferenzen man auch nach meinem Verständnis immer im Zusammenspiel mit dem Lautsprecher sehen muss, für den der Preamp gedacht ist.

Lediglich die Erfahrungen mit dem Mutec MC-3+USB scheinen wohl universell übereinstimmend (positiv) zu sein. :cheers:

Grüße
Fujak
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Fujak,

ja, die Mutec überzeugte und überzeugt voll und ganz. Sie hat selbst bei Andis optimiertem Audio PC und modifizierten HE 7 zu einer deutlich wahrnehmbaren Klangverbesserung geführt - in meinem Setup sowieso.

Ich bin nun noch auf einen Vergleich Mutec MC-3+ USB mit Afi USB gespannt, den wir sicher irgendwann noch einmal durchführen werden.

Viele Grüße

Frank
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