Mutec MC-3+ Smart Clock USB

beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo zusammen,

in meinem Setup musste ich bei JPlay den PC Buffer um eine Stufe erhöhen, damit es nicht zu Aussetzern kommt. Die Mutec ist mittels XLR Digitalkabel WSS Platin Line mit dem DAC verbunden.

Nach meinen ersten Hörtests kann ich die Eindrücke von Helge bestätigen. Es klingt für mich damit gleichzeitig deutlich natürlicher.

Letztlich haben alle Maßnahmen der letzten Monate wie Wechsel der Signalkabel, USB Regen und Jitterbug in dieselbe Richtung geführt:

- Mehr Details
- Bessere Abgrenzung der Stimmen und Instrumente
- Reduzierung der Klangschärfe, vor allem bei hohen Tönen
- Klang wird natürlicher

In den kommenden Tagen werde ich, um das Optimum zu erreichen, bei meinem DAC Audio-GD Master 7 mittels der Jumper die interne PLL des DACs umgehen, ggf. tut sich dann noch einmal etwas.

Und ich werde ggf. noch testen, wie sich der Klang mit der Mutec und ohne Jitterbug und ohne USB Regen verhält.

Viele Grüße

Frank
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo zusammen,

so - die zweite PLL des Audio GD Master 7 ist jetzt auf bypass gesetzt. Klanglich noch ein Stückchen besser - es sind dabei dieselben klanglichen Aspekte betroffen, die ich im vorhergehenden Beitrag beschrieben habe.

Und ich habe soeben noch ein BNC Digitalkabel von WSS bestellt, mal schauen, wie es sich im Vergleich zum XLR Kabel schlägt.

Viele Grüße

Frank
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Grauwacke
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Beitrag von Grauwacke »

beltane hat geschrieben:Hallo zusammen,

in meinem Setup musste ich bei JPlay den PC Buffer um eine Stufe erhöhen, damit es nicht zu Aussetzern kommt. Die Mutec ist mittels XLR Digitalkabel WSS Platin Line mit dem DAC verbunden.
USB habe ich mit einem kleinen Lenovo unter Windows7 ausprobiert und habe bei manchen Streams auch Aussetzer. Da diese Streams an meinem MacPro einwandfrei funktionieren (gleiches Netzwerk), schreibe ich das dem Windows zu. Sehr angenehm ist, dass die Unterbrechungen nur Unterbrechungen sind und nicht als Knackser oder ähnliches wiedergegeben werden (gilt für Reclocking + interne Referenz).
beltane hat geschrieben: - Mehr Details
- Bessere Abgrenzung der Stimmen und Instrumente
- Reduzierung der Klangschärfe, vor allem bei hohen Tönen
- Klang wird natürlicher
Ein technisches Detail wäre noch zu ergänzen: Da meine vorderen Boxen mit FIR-Filtern bei 48kHz laufen, bedeutet die Zuspielung von 44.1/88.2 kHz, dass der SRC im HD2 tätig werden muß. Dies gelingt nicht optimal, weswegen ich seit längerem alle CDs mit Saracon auf 48kHz umrechne. Mit dem MC-3+ verbessert sich die Wiedergabe der 44.1-Files deutlich, erreicht aber noch nicht die Qualität der umgerechneten Dateien. Die Unterschiede sind ähnlich wie die oben von Frank beschriebenen.

Entspanntes Hören :cheers:
Helge
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Helge,

ich nutze Windows 8.1. Ohne JPlay kommt es nicht zu Aussetzern, also nicht so wie bei Dir mit Windows 7. Erst mit JPlay gab es diese Aussetzer, mit einem PC Buffer eine Stufe höher waren die aber verschwunden.

In meiner Konfiguration spielt nutzt Foobar als Device JPlay, JPlay nutzt als Device DIRAC (Raumkorrektur) und DIRAC nutzt als USB Device die Mutec. Am USB Ausgang des Notebooks befindet sich ein Audioquest Jitterbug, dann folgt das USB Regen und dieses wird dann mittels USB Kabel mit der Mutec verbunden.

Relativ viele Komponenten, da ist die Notwendigkeit eines größeren Buffers nachvollziehbar.

Viele Grüße

Frank
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Grauwacke hat geschrieben:USB habe ich mit einem kleinen Lenovo unter Windows7 ausprobiert und habe bei manchen Streams auch Aussetzer. Da diese Streams an meinem MacPro einwandfrei funktionieren (gleiches Netzwerk), schreibe ich das dem Windows zu.
Helge,

prüfe doch mal, dass Tastatur/Maus bzw. andere Geräte und dein Audio-Interface nicht über den gleichen USB-Hub laufen. Letzteres kriegst Du über den Gerätemanager raus, indem Du das Audio-Interface in der Ansicht "Geräte nach Typ" wählst und dann die Ansicht auf "Geräte nach Verbindung" stellst. Falls mehrere Geräte über den gleichen Hub laufen, dann einfach mit dem USB-Stecker des Audio-Interfaces die noch freien USB-Anschlüsse durchprobieren. Der Gerätemanager erkennt die Änderungen und zeigt das entsprechend an. Es ist generell zu empfehlen, dass das Interface einen freien USB-Hub für sich allein hat.

Grüsse
Uli
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Grauwacke
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Beitrag von Grauwacke »

Hallo, Uli,

danke für den Tip, hat nur leider nicht geholfen, der Mutec ist alleiniger USB-Nutzer. Warum das Problem allerdings nur bei Spotify auftritt, nicht aber z.B. bei progstreaming, könnte auch noch andere Gründe haben. Merkwürdig ist, dass Spotify auf meinem MacPro einwandfrei wiedergibt.

Viele Grüße
Helge
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dark cloud
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Beitrag von dark cloud »

Gestern ist er angekommen - ganz in schwarz.
Sieht wertig aus und fühlt sich auch so an.

Im ersten Schritt betreibe ich den neuen Mutec MC-3+ USB "nur" als Reclocker. Das heißt, mein altes DDC (weiss int202) bleibt erst einmal im Signalweg um dann im zweiten Schritt die klanglichen Unterschiede genau zu identifizieren, die der Mutec als DDC liefert.

Schon jetzt spielt die Musik deutlich durchhörbarer, ja die Räumlichkeit hat zugelegt. Der Grundton ist, ich kann es nicht anders beschreiben, einfach schöner - die Höhen nicht so spitz. Es macht jetzt einfach mehr Spass Musik zu hören.

Danke nach Berlin .... :cheers:

Gruß
Lothar
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Fujak
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Mutec MC-3+ USB Erfahrungsbericht

Beitrag von Fujak »

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Quelle: http://www.mutec-net.com

1. Einleitung

Heiß erwartet, nun endlich angekommen: Mutec MC-3+ USB. Die augenfälligste Weiterentwicklung gegenüber dem bewährten Reclocker MC-3+ ist sicher die USB-Schnittstelle, welches damit vor allem für die Betreiber von Audio-PCs ein perfektes All-in-one-Gerät für die Vermittlung zwischen PC und DAC darstellt.

Doch es ist nicht die einzige Weiterentwicklung. Mindestens genauso wichtig finde ich die Tatsache der galvanischen Trennung der USB-Einheit vom Rest des Gerätes - also auch von der nachgeschalteten Reclocking-Einheit. Damit kommt dieses Gerät im Gegensatz zur bisherigen Smartclock MC-3+ ein weiteres Feature hinzu, nämlich als Isolator zwischen Audio-PC und dem nachfolgenden Rest des digitalen Sinalweges zu wirken. Mutec spricht in dem Zusammenhang erfreulicherweise nicht davon, dass damit sämtliche Störeinflüsse der USB-Quelle (Audio-PC) eliminiert werden sondern realistischerweise von einem "fast immunen Verhalten des USB-Interfaces gegenüber dem angeschlossenen PC/Laptop oder Musik-Server".

Das dritte neu hinzugekommene Merkmal ist ein erweiterter Formatwandler in Bezug auf DSD und DoP mit einstellbarer Samplingfrequenz. Insofern kann man bei diesem Gerät von einem USB-Interface, USB-Isolator, Reclocker und Formatwandler in einem Gerät sprechen.


2. Technische Informationen

Über die weiteren technischen Spezifikationen hatte ich ja schon berichtet. Hier nochmal die Zusammenfassung in Stichworten:
  • Optimierte 1GHz-Frequenzsynthese mit entsprechendem Low-Noise-Oszillator
  • Bidirektionales, asynchrones USB-Interface/DDC (USB=>S/P-DIF/AES3 und S/P-DIF/AES3 => USB)
  • Re-Clocking-Funktion extern eingeschleifter digitaler Audioquellen bzw. des USB-Audiostreams
  • Synchronisierung von hochgenauen Rubidium- (10 MHz) und jetzt auch Caesium- (5 MHz) Referenzen, auch für das Audio-Re-Clocking
  • USB-Interface vollständig galvanisch isoliert von der Audiosignalverarbeitung
  • Word-Clock-Generator inkl. 4-fach-Verteilung
  • mehrere Spannungskreise zur unabhängigen Versorgung und Schirmung/Abgrenzung der einzelnen Schaltungsteile, insbesondere des USB-Teils vom Rest (für uns Audio-PC-Betreiber von Bedeutung!)
  • mehrstufige Spannungswandlungen innerhalb der Versorgungskreise für bestmögliche Störunterdrückung
  • Eingangswahl durch flexible Umschaltmatrix (wie wir es von der MC-3+ Smartclock kennen)
  • Formatwandlungen: natives DSD/DoP64-256 zu S/P-DIF/AES3 bei wählbarer Ausgangssamplerate mit 44.1, 88.2 und 176.4, S/P-DIF => AES3 + AES3 => S/P-DIF
  • Digital-Inputs: S/P-DIF (RCA, BNC, Toslink), AES3 (XLR + BNC), USB - jeweils am Gerät umschaltbar, 1-, 2,5-, 5-, 10 MHz Referenz-Clock (BNC), Word Clock (BNC)
  • Digital-Outputs: Gleichzeitige Ausgabe auf S/P-DIF (RCA, BNC, Toslink), AES3 (XLR + BNC), USB. Dazu 4 x Word-Clock mit Taktraten von jetzt bis zu 22,5792 MHz und 24,576 MHz
  • Lieferung mit aluminiumfarbener oder schwarzer Front
Dazu noch ein paar Anmerkungen:

Formatwandler:
Der bereits im MC-3+ enthaltene Formatwandler, ist bei diesem Modell um das Format DSD und DoP erweitert worden. Ein über USB eingespeistes DSD-Signal bzw. DoP-Signal kann in PCM mit einstellbaren Samplingraten (44.1, 88.2 und 176.4) gewandelt werden. Ich persönlich halte DSD zwar für einen vorübergehenden Hype, von dem vor allem jene profitieren wollen, denen mit dem Aussterben der SACD ein Markt wegbricht, aber das ist eine andere Geschichte. Und für diejenigen, die im Besitz von guten Aufnahmen im DSD/DoP-Format sind, ist dieses Feature auf jeden Fall wertvoll.

USB-Funktionalität:
Die USB-Schnittstelle arbeitet bidirektional, d.h. sie kann von USB nach SPDIF wandeln, was vor allem für den Einsatz eines Audio-PC von Bedeutung ist und von SPDIF nach USB, was für jene wichtig sein dürfte, die analoge Aufnahmen digitalisiert im PC speichern möchten (Digitaliserung von LPs/Band oder Homerecording).

Eine Einschränkung gibt es allerdings im bidirektionalen Betrieb: Im Unterschied zum MC-1.2 (DDC) ist die bidrektionale Signalübertragung beim MC-3+USB nur halbduplex - das heißt nicht simultan. Das ist für alljene von uns schade, die ansonsten zur Messung von Raumkorrektursoftware am PC eine vollwertige Soundkarte zur Verfügung hätten. Der Hintergrund dieser Einschränkung: Eine Vollduplex-Bidirektionalität würde voraussetzen, dass es letztlich zwei separate Reclocking-Wege im Gerät geben müsste. Was technisch möglich wäre, würde allerdings vermutlich den Rahmen der Gehäuseabmessungen und sicher auch des Preises sprengen.

Buchsen:
Positiv hervorheben möchte ich die Tatsache, dass Mutec den immer wieder geäußerten Kundenwunsch berücksichtigt hat, beim koaxialen SPDIF-Signal BNC-Buchsen zu verwenden - im Ausgang steht sogar zusätzlicheine RCA-Buchse zur Verfügung, sodass man seine bestehenden SPDIF-Kabel auf RCA-Basis nicht umkonfektionieren muss. Die Rückseite zeigt, dass wirklich jeder frei Platz genutzt wurde, um alle Buchsen unterzubringen. Die Tatsache, dass Mutec hierfür auch zwei der bisher beim MC-3+ üblichen sechs Wordclock-Ausgänge geopfert hat, wird für unsere audiophilen Anwendungszwecke sicher kein Manko darstellen.

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Quelle: http://www.mutec-net.com


3. Klang

Wie schon erwähnt, hatte ich die Gelegenheit, einige der Vorserienmodelle im heimischen Setup zu hören, und so wusste ich in etwa, was mich erwartet. Spannend blieb die Frage, ob sich das Serienmodell klanglich unterscheidet von dem letzten Vorserienmodell, welches mich begeistert hatte. Um es gleich vorweg zu sagen, da ist für mich kein Unterschied zum letzten Vorseriengerät - weder in Richtung Verschlechterung (zum Glück) noch in Richtung Verbesserung (hätte mich gewundert).

Zum Klangeindruck selbst: Schon die ersten Takte machen klar, dass der MC-3+USB sein segensreiches Werk wesentlich gründlicher betreibt, als der MC-3+. Anhand einiger Beispiele möchte ich nachfolgend erläutern, wie sich das auswirkt:
  • Der Bassbereich klingt sauberer und konturierter und mit mehr Druck, man könnte auch sagen "knackiger", andererseits weist er mehr Tiefgang auf. Gerade bei Bass starker Musik wie gezupfter Kontrabass (z.B. "The Real Blues" vom Ray Brown Trio), oder die Pedalregister bei Orgelmusik (S.Prestons Einspielung der Toccata&Fuge BWV 565), aber auch Rockdrums und E-Bass entsteht ein mitreißend dynamischer Klangeindruck. Eines meiner bevorzugten Teststücke ist die vielen bestens bekannten Aufnahme der "Misa Criolla" mit M. Sosa. Die Felltrommel mit einer Grundfrequenz von ca. 30Hz muss einerseits mit tiefgehender Wucht kommen, andererseits aber so durchhörbar, dass man die verschiedenen angeschlagenen Zonen des Trommelfells heraushören kann. Das gelingt ohne Recloking nur mit Mühe, mit dem MC-3+ deutlich besser, aber nahezu mühelos mit dem MC-3+USB.
  • Der obere Mitten- und Höhenbereich klingt lebendiger, offener und absolut stressfrei. Besonders deutlich bei Flöten und Violinen, Frauenstimmen. Schönes Beispiel ist der aus den Forumstreffen bekannte "Chinesische Galopp" von Strauß. Wenn Piccoloflöten und Violinen unisono in hoher Lage spielen, dann kann das sehr schnell ins Schrille abdriften. Nicht so mit dem USB-Reclocker: Hier werden die Höhen sehr gut ausgeleuchtet aber absolut stressfrei und "feinsilbrig" aufgelöst.
  • In puncto Raumabbildung legt die USB-Version gegenüber dem bisherigen Modell noch mal eine Schippe drauf. Zugleich wird die Lokalisation der Instrumente präziser, was ich vor allem in der Phantommitte sehr prägnant finde. In der Mitte lokalisierte Stimmen und Soloinstrumente wirken engumrissener und damit bekommen die INstrumente und Stimmen eine realistische Abmessung. Beispiele: Bei dem bekannten Stück "Concerto per Solennita" von Vivaldi ist die Mittenlokalisation der Solovioline durch den starken Raumhall der Kirche nach links und rechts leicht ausfransend. Mit dem Mutec MC-3+USB rastet es klarer ein, indem die Trennung zwischen dem Direktschall und dem Hallanteil klarer gelingt. Auch bei der "Misa Criolla" mit M. Sosa, differenziert sich die gezupfte Sologitarre klarer nach Mitte links, während die einsetzende Soloflöte sich nach Mitte rechts positioniert. Der Abstand zwischenbeiden Instumenten ist viel klarer hörbar als mit dem MC-3+.
    Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass.
  • Aufgrund der Zunahme an Details wirkt das Klangbild insgesamt lebendiger und mehr im Fluss, sodass man stärker ins Klanggeschehen hineingezogen wird. Eines meiner Testsücke ist die sog. Grillensymphonie von Telemann in einer Einspielung des "Ensemble Caprice" mit Mathias Maute auf historischen Instrumenten. Ich nehme es deshalb, weil nach meinem Geschmack historische Streichinstrumente gegenüber den konventionellen immer ein wenig blutleer klingen. Mit dem MC-3+USB kommt genau hier allerdings eine Lebendigkeit ins Spiel, die mich verstehen lässt, weshalb manches Ensemble diese Aufführungspraxis bevorzugt.
    Eine weitere interessante Beobachtung: Manche Aufnahme, die ich bisher von ihrer tontechnischen Qualität eher als uninspiriert langweilig empfand, erwacht mit dem Reclocker zu ungeahnter Lebendigkeit. Auf der anderen Seite klingt manche sogenannte "audiophile Aufnahme" unnatürlich überzüchtet, als hätte man beim Fernseher den Kontrastregler aufgedreht.

4. Quantifizierung der Klangunterschiede MC-3+ vs. MC-3+USB

Um die Größenordnung des Klangunterschieds besser einordnen zu können, machte ich mit dem letzten Vorserienmodell (das dem jetzigen Serienmodell entspricht) eine Reihe von Vergleichen mit meinen zu dem Zeitpunkt noch in meinem Besitz befindlichen drei MC-3+ und meinem WaveIO-DDC. Letzteres, so hat der Direktvergleich seinerzeit ergeben, bewegt sich klanglich etwa auf dem gleichen Level wie das USB-Interface von Mutec MC-1.2. Man kann also bei den folgenden Aussagen auch statt WaveIO-DDC den MC-1.2 einsetzen, was für Besitzer dieses DDC eine gute Orientierung sein dürfte.

Dabei kam folgendes Ergebnis heraus:
  1. Im reinen Reclocking-Betrieb - also mein WaveIO als DDC von USB nach SPDIF und von dort in den MC-3+USB - ist der neue MC-3+USB so effizient, dass er mindestens zwei hintereinander kaskadierte MC-3+ ersetzt (siehe meinen damaligen Bericht unter: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 374#p70374).
  2. Im kombinierten DDC+Reclocking-Betrieb ist die damit zu erzielende Klangqualität in einer Größenordnung, die dem WaveIO/MC-1.2 DDC plus 3 hintereinander kaskadierten MC-3+ Smartclocks entspricht - allerdings mit einem für mich wichtigen Unterschied: Der musikalische Fluss ist mit dem MC-3+USB wesentlich besser als mit der 3er-Kaskade. Letztere hatte ich während der fortschreitenden Optimierung meines Audio-PCs auf 2 Geräte abgespeckt, weil ich den Eindruck hatte, dass mit 3 Geräten der musikalische Fluss beeinträchtigt wird - sofern die Quelle bereits ein sehr sauberes Signal liefert. Dem ist beim MC-3+USB nicht so: Er vermag die Musik zu einer Natürlichkeit zu steigern, die mich in das musikalische Geschehen in einem bisher unerreichten Maße involviert.

5. Einfluss von Kabeln, Komponenten, Zubehör, Software

Hier habe ich ausprobiert, inwieweit periphere Komponenten eine klangliche Auswirkung für denMC-3+USB haben und in welcher Größenordnung.

USB-Kabel:
Ein USB-Kabel von PPA-Studio (Splitpower) kann ich qualitativ immer noch unterscheiden von einen USB-Kabel von SolidCore (Highend-Version), AchtungAudio oder einem Aqvox - allerdings nicht gleich großem Maße wie mit dem MC-3+.

Netzkabel:
Hier habe ich ein Standardkabel, ein Eupen und ein Lapp Ölflex ausprobiert (letzterere beide mit 2,5mm Querschnitt und mit einseitig am Schukostecker aufgelegtem Masseschirm). Ergebnis: Das Eupen lässt die Wiedergabe einen Tick sauberer und ruhiger erklingen als das Standardkabel. Das Lapp Ölflex weist keinen Unterschied auf.

Uptone USB-Regen und Audioquest Jitterbug:
Ein Unterschied ist immer noch wahrnehmbar allerdings geringer als beim Einsatz des MC-3+: Sowohl der USB-Regen (mit eigener sauberer Stromversorgung) als auch die beiden Audioquest Jitterbugs führen in etwa in gleich starkem Maße zu einer leichten Zunahme an Details und fügen dem Klangbild vor allem noch ein wenig mehr Ruhe hinzu.

10MHZ Referenzclock:
Zum Einsatz kommt meine Morion MV98a, die ihr 10MHz-Signal über ein Aircell 7 BNC-Kabel (mit externer 50 Ohm Terminierung) in den dafür vorgesehenen Eingang einspeist. Der MC-3+USB wird dabei auf externe Clock umgestellt. Ich hätte nach den bisherigen Ergebnissen damit gerechnet, dass sich auch hier noch ein bißchen tut. Doch hier ergab sich die größte Überraschung aller Komponenten: Denn im Unterschied zur bisherigen MC-3+ Smartclock kam es hier zu einer Verschlechterung des Klangergebnisses. Das zeigt mir, in welchem Ausmaß die Qualität der internen Clock zugelegt hat. Zumindest mit der Morion MV89a kann man die Sache nur verschlimmbessern.

Mutec MC-3+:
Wenn das Gerät schon mal da ist, kann man damit gleichmal eine 2er Kaskade ausprobieren. Aufgrund des USB-Eingangs von MC-3+USB bin ich in der Reihenfolge der Kaskadierung festgelegt, nämlich die MC-3+ Smartclock nachzuschalten (die umgekehrte Reihenfolge hätte bedeutet, meinen der USB-Einheit des MC-3+USB unterlegenen WaveIO-DDC einzusetzen). Ergebnis: auch hier erzielt man noch eine gewisse Klangsteigerung - übrigens um ein paar Tick mehr, wenn an dem MC-3+ die Referenzierung über die 10MHz Clock erfolgt.

Gerätefüße:
Nach den inspirierenden Vergleichen von Jürgen auf dem letzten Forustreffen mit unterschiedlichen Gerätefüßen habe ich mit Oehlbach Shock Absorber, Messingspikes und Holzfüßen (Ebenholz) experimentiert. Ergebnis: Keine Unterschiede hörbar gegenüber den offenbar schon recht gut entkoppelnden Standardfüßen.

Playersoftware:
Ich habe Foobar mit und ohne JPlay Engine sowie JPlay mini mit den Modi "Hibernate Off" und "Hibernate On" getestet. Es ergab sich die vertraute Rangfolge im Klang: Am schlechtesten klang Foobar ohne Jplay-Engine, besser klang es mit aktivierter JPlay-Engine. Einen deutlichen Sprung nach oben machte Jplay mini, gefolgt von Jplay mini im Hibernate-Modus an erster Stelle. Die Unterschiede sind ingesamt kleiner als mit MC-3+ Smartclock, aber immer noch so deutlich, dass die Auswahl der Playersoftware m.E. unverzichtbar bleibt.

Angesichts der Tatsache, dass mit dem neuen MC-3+USB der Einfluss unterschiedlicher Kabel, Komponenten und Software untereinander geringer wird, könnte man sich die Frage stellen, wo man denn nun das beste Verhältnis von Investition zu Klanggewinn erreicht, wennman ein angenommenes Budget von 1.000,- e zur Verfügung hat.
Denn ein sehr gutes USB-Kabel (z.B. Audioquest Diamond) kann immerhin bis zur Größenordnung des halben Preises eines MC-3+USB liegen. Nehme ich dann noch zwei Jitterbugs und ein USB-Regen (plus optimierter Spannungsversorgung) dazu, dann bin ich schon relativ nahe an dem Preis des MC-3+USB - aber doch noch weit entfernt von der klanglichen Verbesserung durch ein MC-3+USB. Insofern würde ichhier das beste Verhältnis von Investition zu Klanggewinn sehen.

Spielt hingegen das Budget eine untergeordenete Rolle, dann würde ich neben der Playersoftware zuerst in den MC-3+USB investieren, dicht gefolgt von einem guten USB-Kabel, dann in die Jitterbugs und in den USB-Regen. Übrigens setze ich dabei in jedem Falle ein gutes SPDIF-Kabel zur Verbindung zwischen MC-3+USB und nachfolgendem DAC voraus (bei mir das Oyaide mit Neutrik BNC-Steckern). Das nämlich ist in jedem Falle unentbehrlich, wenn man nicht einen Teil der Signalqualität wieder zu nichte zu machen, die der MC-3+USB generiert hat.


6. Fazit

Fand ich den bisherigen Reclocker MC-3+ schon ein unverzichtbares Gerät, so gilt dies für den MC-3+USB umsomehr. Zwar zeigt sich anhand unterschiedlicher Kabel, Komponenten und Playersoftware, dass der Einfluss des Eingangssignals auch bei diesem Gerät nicht vollständig eliminiert werden kann, aber die Unterschiede doch deutlicher nivelliert werden als beim bisherigen Modell. Gegenüber diesem hat das neue Modell aber vor allem klanglich in einem Maße zugelegt, dass ich die Preissteigerung gegenüber dem bisherigen mehr als angemessen finde.
Doch auch dann, wenn ich den neuen MC-3+USB einfach nur als DDC betrachte und ihn mit höherwertigen und damit auch höherpreisigen DDCs vergleiche (z.B. Audiophilleo I/II, Offramp, Audiobyte HydraZ, M2Tech Evo mit Strom- und Clockmodul), halte ich den neuen "Mutec-DDC" für einen best buy.

Grüße
Fujak
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cinematic
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Beitrag von cinematic »

Hallo Fujak,

Danke, ein sehr ausführlicher Bericht und ich bin immer wieder fasziniert davon wo ihr überall Unterschiede hört und diese auch noch genauestens einordnen könnt (Netzkabel, Gerätefüße, Software, USB...). Da könnten meine Ohren nicht immer mithalten.

Eine Frage hätte ich aber. Du schreibst
Fujak hat geschrieben: Formatwandler:
....Ein über USB eingespeistes DSD-Signal bzw. DoP-Signal kann in PCM mit einstellbaren Samplingraten (44.1, 88.2 und 176.4) gewandelt werden. ..... für diejenigen, die im Besitz von guten Aufnahmen im DSD/DoP-Format sind, ist dieses Feature auf jeden Fall wertvoll.
Wo ist denn der Sinn, eine DSD Aufnahme wieder in z.B. 176,4 zu wandeln? Die spiele ich doch lieber als DSD ab. Wenn mein Wandler das nicht könnte, würde ich mir ja auch nicht solche Aufnahmen zulegen. Ich höre schon Vorteile bei DSD bei meinen Gerätschaften und alle die ständig auf der Suche nach dem letzten Tausendstel sind müssten DSD doch eigentlich begrüßen. :wink:

Grüße
Tom
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Fujak,

auch von mir vielen Dank für den Bericht und hier besonders für die eindeutige Klarstellung der Tatsache, dass den vor dem Reclocker befindlichen Komponenten nach wie vor eine Schlüsselbedeutung beikommt, wenn auch in wiederholt abgemildertem Maß.

Beim auch hier im Forum vorgestellten, direkten Konkurrenzprodukt AFIS soll dies nach den bisherigen Tests wohl so gut wie garnicht der Fall sein, allein mir fehlt ein wenig der Glaube... :wink:

Ich bin sehr gespannt auf einen Direktvergleich der beiden Komponenten, sowohl was die jeweils eigene klangliche Signatur als auch den tatsächlichen Einfluss der eigentlichen Quelle davor betrifft. Da es hier einige User gibt, denen die jeweiligen Geräte direkt vom Hersteller zur Verfügung gestellt werden, ist dieser Vergleich hoffentlich nur eine Frage der Zeit.

Nochmals Danke für den Bericht!

VG,
Thomas
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Thomas,
music is my escape hat geschrieben:Beim auch hier im Forum vorgestellten, direkten Konkurrenzprodukt AFIS soll dies nach den bisherigen Tests wohl so gut wie garnicht der Fall sein,...
siehe

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 8&start=45
... abschließend haben wir USB Kabel am AFIS USB getestet - geht ohne Aussetzer oder Neustart - und festgestellt, daß diese überraschenderweise auch hier Einfluß auf das Klangbild nehmen können.
Gruß

Bernd Peter
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Tom,

danke für die Blumen. Zu Deiner Frage:
cinematic hat geschrieben:Wo ist denn der Sinn, eine DSD Aufnahme wieder in z.B. 176,4 zu wandeln? Die spiele ich doch lieber als DSD ab. Wenn mein Wandler das nicht könnte, würde ich mir ja auch nicht solche Aufnahmen zulegen. Ich höre schon Vorteile bei DSD bei meinen Gerätschaften und alle die ständig auf der Suche nach dem letzten Tausendstel sind müssten DSD doch eigentlich begrüßen. :wink:
Natürlich sollten DSD-Files einem DSD-fähigen DAC zugefüttert werden, damit sie ihr volles Klangpotenzial entfalten können. In dem hier vorliegenden Anwendungsfall geht es ja um ein Reclocking des SPDIF-Signals. Aufgrund der unterschiedichen Datenstruktur von DSD kann dies nicht wie ein PCM-File im SPDIF-Stream reclockt werden und müsste damit außen vor bleiben. Der einzige Weg, dies dennoch zu ermöglichen: das Format muss intern erstmal in PCM gewandelt werden. Das ging mit dem bisherigen MC-3+ nicht.

Ich wage übrgens die Prognose, dass ein DSD-File mit dem MC-3+USB auf PCM gewandelt und reclockt über SPDIF an einem DSD-fähigen DAC besser klingt, als wenn man DSD ohne Reclocking direkt in selbigen DAC füttern würde.

Grüße
Fujak
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Thomas,

natürlich wäre ein Vergleich zwischen Mutec MC-3+USB und vor allem dem AFI-USB (der kleinere Bruder des AFIS) interessant, zumal sie auch preislich in gleicher Region liegen. Da keines der beiden Geräte Einflüsse der vorgeschalteten Quelle und ihrer Komponenten gänzlich eliminieren können, geht es um die Frage, in welchem Ausmaß dies stattfindet - und wie Du ganz richtig sagst - ob und welche Klangsignatur am Ende zu hören ist.

Ich kann es nur für den MC-3+USB sagen: die Jittersäuberung klingt nicht nach eigener Signatur, sondern eher wie eine Zunahme an Natürlichkeit der Musik-Wiedergabe.

Übrigens: Würde man den AFIS mit dem MC-3+USB vergleichen, dann müsste man m.E. - um eine ähnliche Preisregion herzustellen - den Vergleich zwischen einem AFIS und einem zweifach kaskadierten MC-3+USB durchführen.

Grüße
Fujak
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nikander
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Beitrag von nikander »

Fujak hat geschrieben:Übrigens: Würde man den AFIS mit dem MC-3+USB vergleichen, dann müsste man m.E. - um eine ähnliche Preisregion herzustellen - den Vergleich zwischen einem AFIS und einem zweifach kaskadierten MC-3+USB durchführen.
doch nicht beim Vergleich AFI-USB vs. MC 3+ USB


Grüße,

Nikander
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cinematic
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Beitrag von cinematic »

Fujak hat geschrieben: Ich wage übrgens die Prognose, dass ein DSD-File mit dem MC-3+USB auf PCM gewandelt und reclockt über SPDIF an einem DSD-fähigen DAC besser klingt, als wenn man DSD ohne Reclocking direkt in selbigen DAC füttern würde.
Das könnte ich mir auch vorstellen. Bei mir hat aber die Quelle (Aries) und der DAC (Vega) ja schon die Femto-Clock integriert. Dadurch wird das DSD Signal wohl auch unter Zuhilfenahme der Femto-Clock weitergereicht zum DAC.

Grüße
tom
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