Tut der hier schließlich auch (Cabasse Saturn oder Saturne; bestückt mit einem 55 cm-System mit Wabenhohlkammermembran; auf dem freien Markt nicht erhältlich).
Quelle: http://audio-cinema.net/events/pic/dscn6166big.jpg
Lieber Peter,
liebe Forenten,
die Idee eines Über-Subwoofers habe ich nur deshalb nicht weiterverfolgt, weil ich hier im Forum gelernt habe, dass viele kleine, möglichst gleichmäßig verteilte Systeme den Raum weniger problematisch anregen als wenige oder gar nur ein großer. Als Krone habe ich das DBA kennengelernt, bei dem man gar nicht genug Chassis einsetzen kann.
Als mein Namensvetter lässt Du nun anklingen, dass Dich die Idee hingegen beschäftigt.
Quelle: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 1&start=44meroVinger-audio hat geschrieben: Wir haben ohnehin noch vor einen richtig großen zu machen.
Damit erregst Du sofort meine Aufmerksamkeit. So gibst Du mir willkommenen Anlass, meine diesbezüglichen Gedanken vorzustellen.
Es ist alles relativ im Leben. Was für den einen groß ist, ist für den anderen vielleicht nur mittelmäßig und für einen dritten klein. So sind wir halt alle verschieden. Wir selbst sind auch nicht alle gleich groß und unsere Frauen, Autos und Hunde (Reihenfolge beliebig) auch nicht. Warum also sollten es dann unsere Subwoofer sein? Eben. Wir leben in einem freien Land, also warum nicht einmal gepflegt übertreiben? Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?
Die Form eines Subwoofers sollte sich aber von der konventionellen Box lösen. Ästhetisch ließe sich nicht streiten, das ist immer Geschmackssache, aber ich will einige akustische und technische Überlegungen anführen.
Die Sache mit dem DBA hat mich sehr begeistert. Zunächst weniger das DBA selbst, als die Gedanken, durch simple Verteilung der Chassis eine bessere Wiedergabe zu erreichen. Hinzu kommt, dass eine echte Boxer-Anordnung schon ihren Charme hätte. Gerade bei übertriebenen Lösungen sind solch unwesentliche intelligente Ideen sehr charmant, finde ich. Zusammengefasst hat Gert das bei der Vorstellung seiner AGM 7.4 überzeugend dargelegt.
Quelle: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 4&start=20Fortepianus hat geschrieben: Im Bassbereich treten recht beachtliche Kräfte an einem Tieftöner auf. Der bei der Bewegung entstehende Impuls ruft nach dem actio-reactio-Prinzip eine Bewegung des Gehäuses hervor. Nach dem Impulssatz zwar nur mit einer Amplitude, die im umgekehrten Verhältnis der Massen steht, also wenig, aber dieses Mitgeschepper kriegt immerhin eine ordentliche Fläche zur Abstrahlung, nämlich die ganze Gehäuseoberfläche. Mache ich nun einen TT genau gegenüber, der die gleiche Amplitude macht und damit den gleichen Impuls von hinten auf das Gehäuse wirken lässt, ist die Summe der Kräfte Null. So eine Art Boxermotor. Allerdings hätte ich bei Frequenzen im Mitteltonbereich Bedenken, dass der nach hinten abgestrahlte Schall eher störende Effekte bewirkt. Unter 100Hz dagegen ist der Gehäuseumfang noch klein gegenüber der Wellenlänge des abgestrahlten Schalls, so dass die Abstrahlung ringsum ziemlich gleich und es egal ist, wo der TT sitzt, vorne oder hinten (BM25-50 lassen grüßen). Mit zunehmender Frequenz nimmt bei konstantem Schallpegel der Impulseintrag auf das Gehäuse ab. Deshalb der kleine Kunstgriff, im Bass, wo man eh meist die geringsten Pegelreserven hat, vier von den geregelten extremen Langhubern, die auch in der AGM 3.3 zum Einsatz kommen, impulskompensiert so richtig Druck machen zu lassen mit viermal 200W Antrieb pro Seite, und durch die Verteilung auf vier verschiedene Einbauorte wird die Anregung der Raummoden nicht begünstigt.
Erst später kam eine Debatte über DBA auf, die mich ebenfalls sofort überzeugt hat, die aber bezüglich der Chassis-Anordnung letztlich nur eine konsequente Weiterentwicklung von Gerts Ideen darstellt. So weit, so gut: also mehrere Chassis, wobei noch nicht ausgemacht ist, wie viele. Auf keinen Fall aber nur eines.
Dann las ich bei Genelec über Backwall-Cancellation. So’n Mist war meine erste Reaktion. Was das ist? Wie Genelec schon sagt.
Quelle: http://www.genelec.com/sites/default/fi ... on_faq.png
Die in eine klare Empfehlung mündet.
Quelle: http://www.genelec.com/sites/default/fi ... ub_faq.png
Das ist ja nun wirklich das allerletzte, was ich gebrauchen kann, wenn ich einen Subwoofer baue. Was also tun?
Also das hier…
Quelle: http://www.genelec.com/sites/default/fi ... se_faq.png
Was also tun wurde ziemlich schnell klar.
- Zu allererst: wegen der Rückwandauslöschung ist eine vernünftige Ankopplung des Basses an die nächstliegende Wand -- das dürfte die Rückwand sein -- anzustreben.
- Andererseits hatte ich gute Erfahrungen gemacht, wenn das Chassis nicht direkt über dem Boden spielt: es wird dann schnell zu dick. Klar, ich kann den Pegel absenken, was der Klirrarmut sogar zugute käme.
- aber der Gedanke, den Subwoofer in einer Kante oder gar Ecke zu platzieren erschien mir unsympathisch, ja fast ein wenig stümperhaft.
- Die unbestreitbaren Vorzüge einer Versenkung in der Wand sind nett *), also mehr als das: überzeugend, aber ich würde keine zweite Wand hochziehen wollen. Es muss wohnraumtauglich bleiben, wiewohl auch technisch/akustisch richtig überzeugend.
- Sodann: mehr als ein Chassis. Zwei würden es schon tun. Aber wie kriege ich alle Kriterien einigermaßen unter einen Hut?
Quelle: http://www.genelec.com/sites/default/fi ... es_faq.jpg
Joah! Oder: viel Spaß bei Euren Verkaufsgesprächen!
Über das, was ich übers DBA las, fand ich den Weg zu einer Subwoofer-Konfiguration, die alle Anforderungen mehr oder weniger gut berücksichtigt. Da es wirklich nur um tiefste Frequenzen geht -- sicher unter 100 Hz, wahrscheinlich unter 80 Hz -- wirken sich Abweichungen noch nicht so verheerend aus. Behaupte ich mal. So oder so: es geht um einen Kompromiss, der funktioniert. Im folgenden also eine Auflistung der Kompromisse, die möglich sind. Ziel ist es, möglichst wenige davon eingehen zu müssen.
- Idealfall: DBA
- Beschränkung auf 4 Chassis, unabhängig von der Raumgröße
- Verzicht auf eingelassenen Einbau und Ersatz durch Einbau in Gehäuse
- Verlassen der vertikalen Mitte durch Platzieren der Chassis in den Höhen, die sich durch die verwendeten Gehäuse ergeben: dann landen wir bei AGM von der 5.4 aufwärts oder bei der Line-Serie von BM, der Silbersand FM 701 usw.
- Konzentration der Basswiedergabe auf ein Chassis pro Kanal, also 2 (dann größere) Chassis insgesamt
- weiteres Verlassen der vertikalen Mitte kombiniert mit Verlassen der horizontalen Mitte, nein, idealen Aufteilung und Platzieren der Chassis in der Höhe und Breite, die sich durch das Subwoofergehäuse ergibt: hier landen wir nun bei meinem Konzept.
- Übergang von DBA auf SBA: Verzicht auf einen rückwärtigen Subwoofer (nach Kundenwahl)
- Verzicht auf eine Raumanregung an mehreren Orten: Subwoofer mit nur einem Chassis oder einer Schar unmittelbar benachbarter Chassis
- Verzicht auf Berücksichtigung der Wandabstand-bedingten Auslöschungen: Aufstellung des Subwoofers nicht nach akustischen Kriterien
Ein Möbel, dass dem von mir gemachten Bauvorschlag entspricht, sieht dann so aus, wie ich es im Abacus-Strang schon einmal angerissen habe.
Quelle: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 4&start=19musikgeniesser hat geschrieben: Mein Favorit schon seit längerem ist ein Subwoofer in Anrichtenform mit einer geradzahligen Anzahl Chassis, die paarweise nach links und rechts abstrahlen -- in Boxeranordnung also -- und damit ganz beiläufig wie eine Kommode oder Anrichte aussieht. So halt.
(Quelle: http://www.deco.de/wohnideen/anrichte-von-bolia)
Man stelle sich vor: an den Seiten werden die Chassis eingebaut, die Elektronik ist hinten, das Anschlussfeld unten und schon kann die Frau nix mehr sagen. Also hierzu jedenfalls nix. Oben stellt man dann seinen Fernseher und die Zuspielgeräte drauf und schon kriegt die Sache ein Gesicht. Natürlich sind das vorne dann keine Türen mehr, logo. Gläser und Geschirr würden eh nur klappern. Nein, das wären Verkleidungen, die den Subwoofer dem Jungessellen-Technik-Freak-Charme entreißen würden. Man könnte sich das auch mit wechselbaren Dekorplatten vorstellen. Das Schwinggungsproblem (scheppern) wäre mit Schaumstoff sicher leicht lösbar.
(..)
Zwei Grundformen -- eine mit scharfen Kanten, eine mit abgerundeten Kanten -- und für die Front einen Rahmen, den man nach belieben bespannen oder bekleben oder sonst was kann
Ich weiß, es geziemt sich nicht, sich selber zu zitieren. Bitte entschuldigt!
Zu der Kommode: aufgrund der ins Auge gefassen Dimensionen läuft es sicher auf ein geschweißtes Stahlgestell hinaus, aber mir ging es hier erstmal nur um die Form. Ach übrigens: es ist kein Problem, in der Mitte ein offenes Regal vorzusehen, in das man seine Gerätschaften und den Center stellen kann. Damit würden die Chassis einen weiteren halben Meter auseinanderrücken, was hochwillkommen wäre. Besser aussehen würde es auch. Oben drauf dann nur noch der Fernseher. Das würde ich aber als Variante vorsehen. Für den Gegenbass bei einem DBA wäre das ohne Regal möglicherweise attraktiver. Und wer seine Geräte nicht den Schwingungen aussetzen will, wird sie auch anders aufstellen wollen. Der Kunde sollte die Wahl haben, das ist nie verkehrt. Schließlich ist er der König.
Quelle: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 1&start=44meroVinger-audio hat geschrieben: die Chassis-Auswahl ist nicht auf Scan-Speak begrenzt. Wir haben ohnehin noch vor einen richtig großen zu machen. Es gibt dafür einige interessante Chassis, die man sich mal genauer ansehen müsste. Bspw. den NS-18 von Aurasound. Da hat mich neulich jemand mit der Nase draufgestoßen... das ist natürlich ein grober Brocken, der Woofer.
Machbar ist da (fast) alles.
Tiefgang und Pegel verträgt sich meist nicht sonderlich gut.
Deswegen richtig große Chassis. Es geht schlicht um Verdrängung, weshalb hart aufgehängte Horntreiber mit vergleichsweise wenig Hub völlig nutzlos wären. Wegen der Möglichkeit, mit der Regelung die Thiele-Small-Parameter zu verändern, kommt es nur noch auf die Fläche und den Hub an. Alles andere macht die Elektronik.
Abschließend eine erste Orientierung, welche Chassis was machen. Als Vergleich die 8 Chassis, die in einem Paar AGM 7.4 oder 9.4 vorgefunden werden können sowie die 4 Chassis eines A.C.T. 6x4 (die 3 Typen von Visaton ganz rechts). Ich mache alles mit Excel, so auch hier. Meine Devise lautet: rechnen, rechnen, rechnen! Wisst Ihr ja. Anregungen, Vorschläge für weitere, vor allem tauglichere Chassis sind sicher willkommen, aber irgendwann ist auch mal Schluss und man muss anfangen, den Subwoofer zu bauen. Das schöne ist, dass ich noch nie eine Box gebaut habe und daher ganz frei sprechen kann. Das ist das Privileg des Ahnungslosen: von keiner Kenntnis getrübt. In diesem Sinne möchte ich das hier als Denkanstoß oder Ermutigung verstanden wissen.
Und jetzt Ihr!
Möge es nützen
Peter