Ich möchte hier gern die Sinnfrage bzgl. der Dimensionen stellen bzw. diskutieren.FoLLgoTT hat geschrieben:Hast du mal zwei Lautsprecher mit völlig unterschiedlichem Abstrahlverhalten in demselben (maximal mäßig optimierten) Raum gehört? Also z.B. einen Rundstrahler und ein Hornsystem?
Die klingen auch nach Entzerrung fundamental unterschiedlich. Selbst wenn die Tonalität durch Entzerrung bei beiden gleich ist, so ist der Entfernungseindruck und die Lokalisation grundverschieden. Der Rundstrahler klingt weit entfernt und diffus. Das Hornsystem sehr direkt und die Bühne sehr stabil. Das ist ein Phänomen, dass durch die Stärke und Richtung der Reflexionen im Kopf entsteht und kann daher nicht entzerrt werden. Die reduzierte Betrachtung mit einer Dimension bringt uns daher nicht weiter.
Fakten:
- ein Rundstrahler und ein Hornsystem klingen definitiv unterschiedlich
- per Raumkorrektur entzerrte Rundstrahler und Hornsysteme klingen besser aber weiterhin unterschiedlich
Aussage gemäß Zitat:
Wir kommen nicht weiter, weil die Betrachtung auf eine Dimension reduziert ist.
Frage: wer hat schon einmal einen Rundumstrahler und ein Hornsystem gehört, welches identisch klingt? Welche erweiterten mehrdimensionalen Betrachtungen haben dazu geführt, dass es identisch klingt? Inwieweit haben uns erweiterte Betrachtungen konkret weitergebracht?
Es ist meinerseits unbestritten, dass LS mit gleichmäßigem Abstrahlwinkel Vorteile haben. Lässt sich hieraus schlussfolgern, dass Rundumstrahler damit die besten LS sind, da sie gleichmäßig abstrahlen?
Wobei Rundumstrahler wohl eigentlich nur zweidimensional gleichmäßig abstrahlen. Für die dritte Dimension müsste es dann wohl ein Kugelstrahler werden.
Was ist der Sinn der mehrdimensionalen Betrachtung?
Die Stereowiedergabe hat ein eindeutiges inhärentes Problem (Aufzählung bestimmt nicht vollständig):
- sie versucht eine (per Tonträger gegebene) einzelne Schallquelle im Raum durch zwei Schallquellen wiederzugeben
- sie ersetzt auch mehrere Schallquellen (per Tonträger gegeben) durch zwei Schallquellen
- per Tonträger gegebene Schallquellen haben andere Abstrahlcharakterisitiken als die wiedergebenden Stereo-LS
- im Zusammenspiel mit den Ohren ergeben sich frequenzabhängig unterschiedliche Lokalisierungsrichtungen
- bei der Stereowiedergabe erfolgt ein Übersprechen vom linken LS zum rechten Ohr und vom rechten LS zum linken Ohr
Dabei sind die Raumeinflüsse noch nicht berücksichtigt.
Wie bringt uns nun die mehrdimensionale Betrachtung weiter? Ich vermute, dass auch Waveguides nicht die Lösung bringen.
Grüsse
Uli