eine für mich schöne Erklärung dazu habe ich vor kurzem auf der homepage eines kritischen und auch streitbaren Geistes gefunden. Hier eine abgeänderte und gekürzte Fassung, ich hoffe es paßt:
GrußMan nutzt für die digitale Darstellung eines Signals ein Alphabet (es sind Zahlen, im Zweiersystem als Einsen und Nullen codiert), während für die analoge Darstellung direkt eine physikalische Größe verwendet wird.
Letzlich wird zwar für die Darstellung des Alphabets auch wieder eine physikalische Größe (selbst wenn beides mal dieselbe genommen wird: eine elektrische Spannung) herangezogen, aber das ändert nichts an der Tatsache, daß hier ein Zwischenschritt über ein Alphabet existiert.
Was gewinnt man durch den Umweg über ein Alphabet?
Das ist ja unzweifelhaft mit zusätzlichem Aufwand verbunden, den man bei der Analogtechnik nicht hat.
Das Alphabet bewirkt, daß man - ohne einen Einfluß auf den Inhalt der Information - ihre Darstellung bzw. ihre physikalische Repräsentation in weiten Bereichen ändern kann. Die Information wird von ihrer Darstellung entkoppelt.
Bei der Digitaltechnik ist die analoge Kurvenform also nicht das Signal, um das es geht. Es ist nur die Repräsentation.
Diese Repräsentation kann man bis zu einem gewissen Ausmaß ändern und stören, der Inhalt bleibt dennoch unverändert.
Das verleiht der Digitaltechnik eine Robustheit, die die Analogtechnik nicht hat.
Das ist der entscheidende Punkt und die Motivation warum man den Umweg über das Alphabet macht.
Es dürfte aber klar sein, daß bei genügend großen Fehlern in der analogen Kurvenform eines Digitalsignals irgendwann auch mal die Information verfälscht wird, weil die Erkennung der Symbole auf der empfangenden Seite nicht mehr korrekt funktioniert.
Komplett egal ist damit die "analoge Seite der Digitaltechnik" nicht. Man muß dafür sorgen, daß die Erkennungssicherheit gut genug bleibt.
Bernd Peter