Klangunterschiede von Streamern ohne DAC

nicos1
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Klangunterschiede von Streamern ohne DAC

Beitrag von nicos1 »

Moin in die Runde,

reine Streamer ohne DAC kommen immer mehr auf den Markt.

Ich habe letztens an meiner Kette den Linn Majic und den Akurate über deren Digitalausgang an meinen DAC angeschlossen und spürbare Unterschiede zugunsten des Akurate gehört.

Nun frage ich mal als Laie: Die Streamer erhalten ihre Daten vom NAS, führen diese zum DAC, wo entstehen hier die Klangunterschiede? Nur reines Sounding der Hersteller?

Es gibt auf dem Markt Streamer von € 200 bis locker über € 10.000.

Freue mich über aussagefähige Kommentare.

Uwe
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Uwe,

es wird hier im Forum sicherlich eine Reihe von Mitgliedern geben, die Dir sehr genau die technischen Hintergründe erklären können. Letztlich geht es immer darum, wie "sauber" ein Streamer das digitale Signal an den DAC übergibt. Dabei spielt u.a. der entstandene Jitter eine zentrale Rolle. Und dies hängt wiederum davon ab, wie hochwertig ein Streamer entwickelt und gebaut ist, also von den verwendeten Bauteilen, der Stromversorgung, dem Aufbau etc. Wenn Du einmal einen Blick in die Threads zur Optimierung der Audio PCs (letztlich auch ein Streamer) wirfst, dann kannst Du dies sehr anschaulich nachvollziehen. Oder aber in die Threads zu den G Mods. Ebenso spielen weitere Komponenten wie Digitalkabel eine Rolle.

Viele Grüße

Frank
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nicos1
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Beitrag von nicos1 »

Moin Frank,

danke für die Antwort, werde mir den thread mal anschauen.

Totzdem wundere ich mich, dass immer mehr Hersteller reine Streamer jenseits der € 4000 Grenze anbieten und das für das Durchschleifen digitaler Daten bis zum DAC.

Kann es sein, dass Hersteller mittels Eingriff im Streamer individuell sounden?

Uwe
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shakti
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Beitrag von shakti »

Uwe,

da wird nix "gesounded", ein optimales digitales Signal ist nunmal sehr aufwendig. Goenne Dir mal das Vergnuegen die unterschiedlichen Aurender Geraete bis zum W20 zu hoeren, da wird schnell klar, wie wichtig ein "gutes" Digitalsignal ist. Der thread ueber Audio PCs ist in der Tat der erste Schritt zum tieferen Verstaendnis.

Vielleicht ist am Anfang am einfachsten, sich darueber klar zu werden, dass es sehr unterschiedliche Qualiateten der Word Clock gibt, das alleine fuehrt zu einem signifikant anderen Ergebnis und zu einer breiten Preisstreuung.

In meinem Linn Majik spielt nun z.B. eine bessere Clock (G-Modifikation), so dass die Kombination mit externem DAC deutlich besser und je nach DAC auch besser als der Akurate spielt.

netten Gruss

Juergen
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nicos1
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Beitrag von nicos1 »

Hallo Jürgen,

habe dir eine PM geschickt.

SG. Uwe
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Poetry2me
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Beitrag von Poetry2me »

Hallo zusammen,

eine mögliche Quelle für Unterschiede könnte sein, auf welcher Seite das Upsampling auf 96kHz oder 192kHz passiert, also bevor es zum DAC Gerät übertragen wird, oder danach. Anders ausgedrückt: Ob bei der digitalen Übertragung 16bit 44,1kHz oder z.B. 24bit 96kHz verwendet werden.

Wenn das Signal nur mit 16bit 44,1kHz zum DAC Gerät übertragen wird, dann benutzt ein modernes Gerät einen eigenen Upsampler, wie z.B. das IC SRC4392, damit der eigentliche Wandler dann ein 24bit 192kHz Signal bekommt.

Allein die Wahl der übertragenen Sample Rate kann also schon einen Unterschied machen, weil völlig unterschiedliche Bausteine das Signal im Upsampling bearbeiten.


- Johannes
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Wodi
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Beitrag von Wodi »

Jitter:

Auf einer Philippinischen Insel steht sinngemäß am Fahrplan der Autobus-Linie:
"täglich 7.15 am"

Leider ist er manchmal sogar ein paar Minuten früher abgefahren und meistens ein paar Stunden zu spät.

Am Ende des Jahres ist der Bus tatsächlich 365x hier vorbei gekommen.
bit-genau! Die Checksummen-Kontrolle hat keinen Fehler festgestellt!

Die Qualität einer Buslinie definiert sich also nicht nur durch die Tatsache, dass ein Bus täglich fährt, sondern auch, wie pünktlich er das macht.

:cheers:
Wodi
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Wodi
Am Ende zählt für mich nur, ob man vollzählig und unversehrt zur rechten Zeit am Ziel ankommt.
Grüße Hans-Martin
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Wodi
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Beitrag von Wodi »

Hans-Martin hat geschrieben:Hallo Wodi
Am Ende zählt für mich nur, ob man vollzählig und unversehrt zur rechten Zeit am Ziel ankommt.
Grüße Hans-Martin
Hallo Hans-Martin,
richtig, das wäre perfekt. Doch leider kommt der Bus nicht pünktlich um 7:15 an sondern irgendwann - nur so ungefähr um 7:15. Auch wenn er tatsächlich täglich ankommt und alle unversehrt und vollzählig abliefert, so bleibt doch der Qualitätsunterschied "Unpünktlichkeit"... das ist - so die bildhafte Erklärung - Jitter.

Bit-genau ist also noch lange nicht genau genug. Pünktlickeit ist ebenfalls entscheidend für die Qualität.
:roll: zugegeben: unnötig, das in einem Forum für aktives Hören zu erwähnen. :cheers: Gruß
Wodi
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Wodi, zur rechten Zeit am Ziel ankommen lassen, war als bildhafte Umschreibung eines Reclockers gedacht. :wink:
Grüße Hans-Martin
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nicos1
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Beitrag von nicos1 »

Moin/Servus,

bin bis Ende nächster Woche zur Reha in Berchtesgaden, habe mir von hier aus einen gebrauchten Mutec 3+ gekauft. Werde ihn zwischen Linn Majik am Digi-Out und Dac einbauen. Mal hören, ob er dem Klang auf die Sprünge hilft :roll:

Uwe
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Sehr vergleichbar zu diesem Thema habe ich eine Frage.

Das nun verschiedene Streamer unterschiedlich klingen glaube ich sehr wohl.
Hat vielleicht mal jemand einen Streamer aus dem günstigen Bereich getestet,
hinter dem er einen Jitterkiller geschaltet hat ?

Aus Erfahrung weiss ich, das bei CD Laufwerken besonders die klanglich schlechteren durch einen
Jitterkiller deutlich aufgewertet wurden.

Da ich keinen Streamer besitze kann ich das leider nicht testen.

Einen Jitterkiller von Audio Alchemy, einen theta und einen Monarchy hätte ich noch in meiner Sammlung.

Gruss
Stephan
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shakti
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Beitrag von shakti »

Hallo Stephan,
dies habe ich probiert, alle von mir genutzten jitterkiller (Audio Alchemy, PS Audio, genesis) waren in der Lage ein 16 bit 44,1khz/48khz Signal zu verbessern. Als Streamer (digitael Quelle) habe ich Apple Airport express, apple tv und Pioneer N50 genutzt. Aber auch ein Behringer 2496 ultramatch kann diesen job zu 200,-eur erledigen, dieser geht zumindest bis 24bit/96khz.

Gruss
Juergen
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo Jürgen

Vielen Dank für diese Info. Ich habe mir schon gedacht das Jitterkiller zumindest bei "günstigeren" Geräten
Vorteile erbringen.
Kann man denn ungefähr sagen um wieviel sich die Verbesserung zeigt? Steigt ein Streamer damit wenigstens eine Klangklasse auf, oder ist der Unterschied nur maginal ?

Gruss
Stephan
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shakti
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Beitrag von shakti »

Hallo Stephan,
wenn es so einfach waere, haetten wir in diesem Forum viel weniger zu schreiben :-)
Der individuelle Effekt haengt sehr stark von Deinem Dac ab., hat dieser eine Schaltung, die das eingehende Signal massiv aufbereitet, wird ein jitterbug eine kleinere Wirkung haben, als bei einem DAC ohne eine solche Schaltung. Bei meinem Audio GD HE7 kann ich diese Eingangschaltung sogar ausschalten, wenn ich der Meinung bin, bereits ein sehr gutes Eingangssignal zu haben.

Gruss
Juergen
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