Entschuldige das Off-topic, Noel, aber ich denke, das ist ein interessanter Punkt – ggfs. führen wir das aber in einem separatem Thread weiter, auch damit der hier im Forum aktive Hersteller möglicherweise seinen Standpunkt darlegen kann...
cay-uwe hat geschrieben:Das Besondere an den ABACUS Verstärkern ist ihr hoher Dämpfungsfaktor, der untere Anderen aus der verwendeten Endstufentransistor-Topologie herrührt. Das ist eine wichtige Voraussetzung um einen dynamischen Lautsprecher gut unter Kontrolle zu halten und funktioniert auch sehr gut solange sich die Spule im homogenen Magnetfeld bewegt ( Xmax ).
Ein hoher Dämpfungsfaktor wird über viele Maßnahmen/Schaltungen erzeugt, das ist nicht einzig bei Abacus so und alleine auch noch kein Qualitätsmerkmal. Der Blogpost von Schanks-Audio beschreibt ganz gut, dass ein übermäßig hoher Dämpfungsfaktor (hier mal > 1000 angenommen), keinen sinnvollen Beitrag mehr liefert oder zwangsläufig liefern muss.
cay-uwe hat geschrieben: Sobald das nicht mehr der Fall ist, wird jede Art von Verstärker machtlos gegen Verzerrungen sein die aus dem Verlassen des Magnetfelds her rühren. Des weiteren besitzt ein Chassismotor kein linearen Antrieb, wodurch Verzerrungen entstehen die kein Verstärker, selbst mit hoher Rückkopplung, korrigieren kann. Verzerrungen beider Fälle, also verlassen von Xmax und der nicht lineare Antrieb von Lautsprecherchassis können praktisch nur mit einer Regelung angegangen werden.
Das trifft eigentlich nur im Bassbereich zu, dort wo die Schwingspule sich substanziell bewegt, also die Betriebsart die von einer Regelung überhaupt profitieren würde. Aber gerade im Bassbereich ist das Gehör sehr unempfindlich gegenüber Verzerrungen, das ist hinreichend untersucht. Damit will ich sagen, dass man durch diese Art der aktiven Regelung möglicherweise messtechnisch die Situation verbessert, dies aber nicht wahrnehmbar ist. Zur Hörschwelle: K3 wird bei 100 db und 100 Hz erst bei 20 % Klirr (!) wahrgenommen, erst bei 200 Hz und aufwärts wird das Gehör empfindlicher.
cay-uwe hat geschrieben: Machtlos sind allerdings Regelungen gegen Partialschwingungen oder anderen Erscheinungen die nicht aus den Antriebsfehlern her rühren. Deshalb sollten Chassis die geregelt werden sollen diesbezüglich sehr gute Eigenschaften besitzen.
Das sollte klar sein, die Endstufe steuert nur den Strom und damit die Schwingspule, was die Membran daraus macht ist Sache des Materials, der Geometrie und der Aufhängung. Partialschwingungen lassen sich aber am einfachsten vermeiden, in dem man die Chassis in dem Bereich betreibt in dem die Membran kolbenförmig arbeitet. Dieser Grundsatz wird im Mittelton mit dem klassischen 17er oft verletzt – daher auch die hohe Bündelung und das ungleichmäßige Abstrahlverhalten im Übergang zum Hochtöner hin. Einen direkten Zusammenhang mit der Regelung sehe ich aber nicht.
cay-uwe hat geschrieben: Heutzutage gibt es auch Modellierungen von Chassis bei denen per Steuerung viele der Fehler, die Chassis machen, per Signalprozessor "herausgerechnet" werden. Dazu bedarf es einer sehr genauen Messung der Eigenschaften von dem Chassis, damit die Steuerungsparameter gut bestimmt werden können.
... und vor allem eine gute Serienkonstanz der einzelnen Treiber, da kein Hersteller sich eine individuelle Einzelausmessung leisten kann. Klirr lässt sich damit aber nicht beeinflussen.
--
Die Interessante Diskussion ist aber die, ob die Abacus-Schaltung hinsichtlich ihrer Fähigkeit der "passiven Regelung" mehr bietet, als das was jede Verstärkerschaltung (mehr oder weniger) über den Dämpfungsfaktor macht.