Hallo Klassikfreunde,
angeregt durch diesen
Hinweis von Jochen (melomane) zum wirklich sehr guten Remaster der Aufnahme unter
Kubelik, habe ich mir meine bereits gut bekannten als auch mir noch unbekannte Interpretationen dieses Werks via Qobuz angehört.
Eine kurze Einführung in dieses Werk, die der todkranke Komponist im US-Exil schrieb, findet sich wie immer u.a. in wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Konzert_f ... rt%C3%B3k)
Der nach wie vor noch erstaunlich gut anzuhörenden Mono-Aufnahme unter
Fricsay stehen natürlich unzählige Neuaufnahmen gegenüber, die fast alle ihre Meriten haben. Wer einmal die Elegia – das Herzstück der Komposition - in einer extremen (und sehr wirkungsvollen) Verlangsamung körperlich spüren möchte, sollte sich das Dirigat von
Celibidache 2011 mit den Münchner Philharmonikern anhören.
Einen wunderbar transparenten und eleganten 5. Satz lieferte u.a.
Dudamel mit dem Los Angels PO 2014 ab. Ähnlich von allem magyarischen Pathos befreit hat
Dausgaard das Werk 2019 eingespielt.
1965 hat
Solti die immer noch als „Klassiker“ geltende Aufnahme mit dem London PO dirigiert.
Anmerkungen dazu (wie u.a. die Tempofehler der Druckausgabe gegenüber dem Manuskript im 2. Satz) finden sich auch im obigen wikipedia-Link. Sie ist sehr bewegend, enorm dynamisch, voller Energie. 1981 hat Solti das Werk noch einmal mit „seinem“ Chicago SO aufgenommen.
Ähnlich dirigieren
Antal Dorati oder
Fritz Reiner (der Koussevitzky damals bewogen hat, das Konzert bei Bartok zu beauftragen) – mit Abstufungen.
Als „Gegenpol“ zu Solti könnte die Interpretation von
Boulez gelten, insbesondere seine Aufnahme aus dem Jahre 1993 - ebenfalls mit dem Chicago SO.
Mein derzeitiger Favorit (im Sinne von ´höre ich jetzt ganz gern´ zu verstehen) ist die Aufnahme des Budapester Festivalorchester aus dem Jahre 2005 mit seinem Gründer und Chefdirigenten
Iván Fischer. Eine fesselnde Eröffnung, ein wunderbar farbenfrohes Allegro. Transparent mit sehr guter Ortbarkeit der Instrumente, ausdifferenzierten Schattierungen, großen Melodiebögen und – in sehr guter Aufnahmequalität.
Viel Spaß beim Hören dieser spannenden Musik,
Jörg