Hallo Harald,nihil.sine.causa hat geschrieben: Danke erst einmal für die Erläuterung. Damit ist sichergestellt, dass Du wirklich bit-identische Kopien vergleichst. Nennen wir sie A und B. Und ich gehe jetzt einmal methodisch davon aus, dass sich A und B innerhalb Deines Setups unterschiedlich anhören, so wie Du es beschrieben hast.
Hier schließt sich für mich die nächste grundlegende Frage an: Worin unterscheiden sich A und B? Liegen sie z.B. auf unterschiedlichen, mehr oder weniger fragmentierten Bereichen Deine Festplatte? Die Unterschiede könnten auch in der Art des Zugriffs liegen, obwohl Du das durch dein Setup vermutlich weitestgehend ausgeschlossen hast.
die beiden Dateien werden natürlich auf exakt die gleiche Weise abgespielt. Die Fragen nach dem Bereich der Festplatte, der die Daten enthält und nach der Fragmentierung habe ich wohl schon in anderen ähnlichen Threads gesehen. Ich halte aber beides nicht für Klang beeinflussend. Die benutzte Festplatte hat viel freien Platz und es werden selten Daten davon gelöscht. Da kann man wohl davon ausgehen, dass die Dateien, die ich wie oben beschrieben erzeugt habe, hintereinander stehen. Der Unterschied in der Klangcharakteristik zwischen erster und "verbesserter" Datei ist bei den verschieden Stücken ähnlich (wie immer schwer zu beschreiben: die "verbesserte" Version klingt etwas voller oder runder). Wenn der Unterschied durch den Bereich der Festplatte zustande käme, müsste ja eher zufällig die eine oder die andere Version besser klingen. Und Fragmentierung liegt auf einer Platte, die meist nur neu beschrieben und auf der selten Dateien gelöscht werden, kaum vor. Und selbst wenn eine Datei fragmentiert ist, so heißt das nur, dass sie nicht in einem kontinuierlichen Adressbereich auf der Platte liegt, sondern ab und zu in einen anderen Adressbereich zum Weiterlesen gesprungen werden muss. Das passiert aber höchstens ganz wenige Male (alle paar Minuten, oder im Extremfall Sekunden, und hat sicher auf den laufenden Klangeindruck keinen Einfluss. (Häufiger, aber auch zu selten, um den laufenden Klangeindruck zu beeinflussen, kommen sicher Sprünge des Lesekopfes vor, weil gewisse fortlaufende Blöcke des Adressbereiches einer Festplatte unterschiedliche physikalische Blöcke ansprechen.)
Worin jetzt aber exakt der Unterschied der Dateien besteht, kann ich auch nicht sagen. Für Mutmaßungen verstehe ich zu wenig von den technischen Details, wie eine Festplatte funktioniert. Beim Schreiben und Lesen sind ja auch wieder Pufferspeicher und Bauteile auf dem Festplattencontroler im Spiel, das ist schon ziemlich kompliziert. Vereinfacht stelle ich mir das so vor, dass auf der Festplatte eher ein analoges Signal aufgezeichnet wird, das die zu schreibenden digitalen Daten enthält, als eine abstrakte Intepretation der digitalen Daten. Und dass beim Auslesen auch wieder ein analoges Signal erzeugt wird, dass zumindest irgendwie stark mit dem Eingangssignal korreliert (ähnlich wie bei einem Tonband oder Videoband, dass ein analoges Signal mit digitaler Interpretation aufzeichnet, wenn auch komplizierter). In meinem Beispiel sind beim Erzeugen der "verbesserten" Datei die Daten in sehr viel gleichmäßigeren Intervallen blockweise an die Festplatte geschickt worden, als bei der Ausgangsdatei. Dahinter stand die Idee, dass die Daten dann auch beim Auslesen in gleichmäßigeren Zeitabständen geliefert werden und dies am Ende beim Abspielen den Jitter verringert.nihil.sine.causa hat geschrieben: Es muss einen solchen "strukturellen" Unterschied zwischen A und B geben, denn Du kannst sie nach deinem Verfahren ja hinsichtlich ihrer Audio-Eigenschaften reproduzierbar auseinanderhalten, wenn ich Dich richtig verstanden habe.
Beim Abspielen der Dateien werden bei mir übrigens unter anderem die Daten im RAM zwischengespeichert. Das zeigt, dass auch der Arbeitsspeicher eines Rechners nicht aus Speicherzellen besteht, die klar zwischen zwei Zuständen wechseln. Vielleicht lassen sich Daten im Arbeitsspeicher auch "verbessern"? Mal sehen, äh hören ...
Viele Grüße,
Frank