So, jetzt etwas zu 6):
Für das so optimierte Setup dann die übriggebliebenen raumbedingten Problemchen durch
Acourate zu eliminieren, dabei noch Sprungantwort und IACC zu verbessern sowie den Phasenverlauf zu linearisieren.
Dies wurde verwirklicht mit
Acourate, als AcourateNAS mit Flow. Was ich hier nochmal über meine mittlerweile ehemaligen B&W-Lautsprecher, über meinen Raum und über meine Hörgewohnheiten und überhaupt über und für das Hobby gelernt habe, ist ein Meilenstein für mich und betrifft auch noch einmal im Nachhinein betrachtet meine damalige Einschätzung zur AGM 3.3S.
Wie mir nun klar geworden ist, haben meine B&W mit dem Diamanthochtöner wohl zumindest auch deshalb einen vermeintlich höheren Detailreichtum, weil sie im Hochton überbetont abgestimmt sind. Dies wusste ich eigentlich schon aus Messschrieben von Testzeitschriften, aber erst wenn man ein solch schönes Werkzeug wie
Acourate zur Verfügung hat, das es einem nicht nur erlaubt, dies auch exakt im eigenen Hörraum durch Messen aufgezeigt zu bekommen, sondern eben auch gegenzukorrigieren und das Resultat dann anzuhören, werden einem wichtige Dinge klar. Anfangs erschien mir eine neutrale Abstimmung, die ich über
Acourate dann einkorrigiert habe, fade und unscheinbar. Erst langsam, nach einiger Zeit, wurde mir aber bewusst, dass die neutrale Abstimmung auch die richtigere ist. Und zwar weil sich nun die tonale Abstimmung einer Gitarre mehr wie eine Gitarre anhört. Wenn dann die Saiten etwas weniger flirren, ist das zwar aus dem Gewohnten bewertet heraus etwas weniger spektakulär, aber dafür richtiger und natürlicher, u.a. auch deshalb, weil der Korpus nun nicht mehr zu hell klingt.
Daraus ergibt sich für mich nun auch eine ganz andere Bewertung meiner damaligen Aussage, die AGM 3.3S sei (als einzige Schwäche) leider weniger detailreich gewesen. Eher wahrscheinlich ist aber, dass sie einfach neutral abgestimmt ist und nicht so höhenbetont wie die B&W. Die klang unkorrigiert zu hell. Erst korrigiert und nach einer Eingewöhnungszeit bemerkt man dann, wie es richtig sein sollte. Nämlich neutraler.
Der nächste Punkt ist, dass mir der Umgang mit
Acourate aufgezeigt hat, wie unschätzbar wertvoll eine Überkorrektur ist. Ich habe nämlich, eher aus Not als aus Tugend, meine aktiven kleinen Surroundspeaker nach vorne auf Ständer verfrachtet, die kleinen Nubert NuPro 20, für 600 Euro das Paar. Diese habe ich perfekt symmetrisch und nach Gehör im optimierten Hörraum aufgebaut und an das optimierte Equipment direkt an den G-Akurate angeschlossen. Ein Klipsch RT12D Sub läuft bis 40 Hz parallel. Schon da war ich verblüfft, wie gut diese zwar nicht geregelten, aber extrem neutral abgestimmten LS im Vergleich zu meiner 20fach teureren Passivkombi klingen. Deutlich schlechter zwar, aber überraschend gut.
Was dem Fass allerdings den Boden ausschlägt ist der Klang nach
Acourate mit Flow. Ich würde den Klang nun als insgesamt gleichwertig bezeichnen zu meiner Passivkombi ohne Korrektur (die ich natürlich auch mal korrigiert gehört habe, auch hier viel besser!), in einigen Bereichen schlechter, in einigen aber sogar deutlich besser. Das ist unglaublich! Wie gesagt, der Preisunterschied liegt bei Faktor 20. Ortbarkeit perfekt und räumliche Tiefe gut (war vorher flach), Grundton- und Bassgewummere Ade! Wirklich klasse!
Die Konsequenzen aus dieser unerwarteten, mich total plättenden Erfahrung sind, dass ich meine Endstufe, Passivboxen und Lautsprecherkabel nun endgültig und definitiv verkauft habe. So macht das keinen Sinn.
Es ist nämlich so, dass man mit sehr guter Quelle, optimiertem Equipment und Raum bereits sehr günstige und "nur" gute LS durch
Acourate auf ein Niveau bekommen kann, das mehr als beachtlich ist. Was muss dann erst mit einem LS möglich sein, der ähnlich ist wie die Nupro, also neutral abgestimmt und aktiv ist, aber bei dem das Aktivkonzept bis zur letzten Konsequenz verwirklicht wurde? Eine Endstufe pro Chassis. Höherwertigere Endstufen und Chassis. Ein Mitteltöner. Geregelt und/oder Stromgegengekoppelt.
Um nach FIR-Filter-Korrektur durch AcourateNAS (oder vielleicht sogar ohne?) eine wahrscheinlich dermaßen gute Musikreproduktion zu erlangen, wie man sie kaum vorher gehört hat. Und mit
Acourate kann ich jetzt für meine Zwecke gut genug umgehen. Deshalb brauche ich auch keinen eingebauten DSP im Lautsprecher, der vielleicht mal kaputt geht und nicht mehr ohne weiteres ersetzbar ist.
Auch als Messequipment ist
Acourate wie gesagt sehr brauchbar und bestätigt einem all die Bemühungen, die man sich mit Aufstellung und Hörraumherrichtung gemacht hat, schwarz auf weiß. So liegt die sehr frühe IACC mit den Nuberts bei 93% und die Nachhallzeit im Bereich oberhalb von 150 Hz zwischen 0,3 und unter 0,45 Sekunden, also zwischen Musik-DIN- und Studionorm. Aber es zeigt auch die mit
Acourate erreichten Änderungen toll auf. Die Sprungantwort habe ich um gute 40% verkürzen können und zudem auch noch zwischen den Kanälen deutlich annähern können. Einfach toll, wie sehr ich dabei von hier im Forum eingestellten Threads und Beiträgen profitieren konnte. Vielen Dank allen Schreibern dafür!
Dann wären da noch
Acourate-bedingte Erkenntnisse bezüglich Bass.
Acourate, gute Aufstellung und Bedämpfung verbessern den Bass jedes Lautsprechers deutlich, aber eine passive Bassreflexbox ist und bleibt schlechter als eine geschlossene Aktive. Mir ist mittlerweile klar geworden, dass die einzige Möglichkeit, die Qualität eines sogar noch sensorgeregelten Basses zu bekommen ist, einen Lautsprecher mit sensorgeregelten Bässen einzusetzen. Trivial, aber muss einem erst mal klar werden. Nicht passiv und dazu dann dazu ein meinetwegen sensorgeregelter Sub. Weil dann der obere Bass und untere Grundtonbereich (die sehr wichtig sind) immer noch ungeregelt bleiben, von möglichen Phasendrehungen des Subs zum Rest ganz zu schweigen. Lieber den Bass komplett sensorgeregelt aus einem Lautsprecher, und für Pegelreserven dann eben mit entsprechender Membranfläche.
Bevor ich mir wieder nur irgendeinen passiven Kompromiss hole und nach und nach noch mit z.B. Velodynes im Bass versuche etwas zu erreichen, was dann vollumfänglich eh nicht klappen wird, oder eine noch bessere Endstufe dazu... Nein, dann eben sehr viel lieber eine sensorgeregelte Aktivbox.
Also Uli, vielen Dank für die Entwicklung und stetige Pflege von AcouratePro und AcourateNAS! Das war ein super Kauf, der sich voll und ganz gelohnt hat für mich!
Mit invertierten Files werde ich mich bald auch beschäftigen - und mit dem virtuellen Bass Array per
Acourate, dass mir Harald bald einmal in seinen vier Wänden vorführen wird. Ich freue mich schon sehr darauf und hoffe, von einigen erfahrenen Hasen hier im Forum dann entsprechend Unterstützung zu bekommen, um ein VBA per
Acourate auch bei mir einrichten zu können.
Beste Grüße,
Andi