Gert (AGM 3.3, 5.4, 7.4, 9.4, Backes & Müller BM 6, 20, Abacus C-Box 3, 4)

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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo zusammen,

heute früh habe ich die ML32 doch nochmal zerlegt. Es ließ mir keine Ruhe, wie das Gerät wohl mit meinen G-Ausgangsstufen klingen würde. Auf einer Platine von mir sind normalerweise vier Ausgangsstufen drauf, die zwei symmetrische Ausgänge bedienen können. Ich habe zwei Platinen jeweils zur Hälfte bestückt und noch ein paar Anpassungen für das vorliegende Mutingsignal gemacht. So sieht das dann auf der Platine des linken Kanals aus:

Bild

Es gibt in der ML32 zwei direkt parallel geschaltete Ausgangsbuchsen pro Kanal. Die jeweils innere der beiden habe ich ausgelötet, die Leiterbahnen zur anderen Buchse durchtrennt und direkt an die Buchse die G-Ausgangsstufe eingelötet. Beide Kanäle wieder eingebaut:

Bild

Die Eingangsplatinen wieder rein

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und erstmal alles durchgemessen. Da gibt's messtechnisch keinen nennenswerten Unterschied. Auch die Innenwiderstände sind vergeichbar, 14Ohm beim ML-Ausgang und 10,5Ohm beim G-Ausgang. Beide arbeiten in ClassA, beide ohne über-alles-Gegenkopplung, beide sind DC-gekoppelt und mit einem DC-Servo auf Offset Null gezogen, letzteres bei der G über Muting in der Grenzfrequenz geschaltet. Man sieht an der Beschriftung im letzten Bild, dass die jeweils äußeren Buchsen die ML-Ausgangsstufen haben und die jeweils inneren die G.

Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, als ich nach vielen Stunden Arbeit die ML32 wieder an die Anlage stöpsle.

Die ML hat eine unglaubliche Attacke, die G klingt da richtig langweilig dagegen. Interessanterweise ist die Raumabbildung unabhängig von der Ausgangsstufe, vielleicht aber holt die ML die Stimmen ein bisschen weiter nach vorne. Ich höre eine halbe Stunde mit der ML und denke mir dabei, ok, alles klar, der ML-Ausgang gefällt mir schlicht besser als der G-Ausgang. Ich gestehe neidlos ein, dass diese Ausgangsstufen meine eben überbieten. Nach einer halben Stunde stecke ich nochmal um. Ich reibe mir verwundert die Ohren und schaue nochmal nach, in welchem Ausgang das Kabel steckt. Eindeutig in der G. Die hat jetzt plötzlich ähnliche Präsenz und Attacke, aber lässt mich dennoch viel entspannter hören und in die Musik abtauchen. Das leicht Technische der ML, das jetzt nicht unbedingt störend ist, aber schon wahrnehmbar, fehlt bei der G komplett. Die muss sich aber offensichtlich etwas einspielen. So frisch vom Lötkolben klingt die offensichtlich noch nicht - wie gesagt, am Anfang richtig langweilig. Ich habe jetzt Einspielsequenzen in Dauerschleife in den Linn geladen, die Lautsprecher ausgeschaltet und lasse das erstmal ein paar Stunden bei voller Lautstärke durchnudeln. Ich bin gespannt, wie das dann heute Abend klingt.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo zusammen,

gestern Abend habe ich noch lange Musik gehört mit der neuen Ausgangstufe - die klingt jetzt nach ein paar Stunden Einspielzeit hervorragend. Natürlich profitiert sie von der unglaublich sauberen Signalverarbeitung davor, angefangen beim Netzteil der ML32, den exzellenten Eingangsverstärkern und der guten Lautstärkeregelung.

Das, was die ML32 unter anderem so außergewöhnlich macht, ist die Raumabbildung, sowohl in der Breite und Höhe wie in der Tiefe. All das bleibt bei der G-Ausgangsstufe erhalten. Es klingt aber natürlicher als am ML-Ausgang. Unglaublich sauber, transparent und auch zupackend, aber es fehlt eben dieser ML-typische leichte Hang zum Metallischen. Ich bin begeistert. Es gibt aber durchaus Aufnahmen, denen der ML-Ausgang gut tut, z. B. den alten Brendel-Aufnahmen, die ein bisschen muffig daherkommen. Da peppt die ML das Klavier ein bisschen auf, es wird heller und klarer. Bei der G klingt das Klavier eben so, wie es aufgenommen wurde. Beide Ausgänge zur Wahl zu haben ist also aus meiner Sicht perfekt.

Im übrigen habe ich in letzter Zeit einige Versuche zur Aufstellung unternommen. Noch ist die Aufstellung provisorisch, weil das neue Rack noch fehlt:

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Rechts das Selbstbauregal aus massiver Eiche auf Blotevogel-Strings, unten ein Keces P8, das ein Ultracap LPS-1.2 versorgt, das wiederum einen G-MMC füttert, darüber der G-ADS3 auf den bewährten Federn mit Sylomerdämpfern dahinter und kleiner Granitplatte auf dem Deckel, und oben drauf die ML32. Zu deren Aufstellung gleich mehr.

Links eigentlich ein No-Go, der ML32 Controller auf dem G-PPP. Geht gerade aber nicht anders, weil sonst das Netzkabel zu kurz wäre. Auch dazu gleich noch mehr.

Zur Aufstellung des ML Pre oben auf dem Rack. Zunächst habe ich die ML32 einfach ohne sonst irgendwas oben drauf gestellt. Das klingt schon recht ordentlich, tonal gut, aber ein bisschen langweilig mit leicht gebremster Dynamik.

Dann zum Spaß - um mir den Einfluss der Aufstellung deutlich zu machen - unter jeden Originalfuß ein rundes blaues Sylomerpad gelegt. Das klingt aufgeweicht, unpräzise und hallig.

Dann die von Jürgen (shakti) empfohlenen Cards-Holzklötze drunter gepackt, und zwar direkt unter das Gerät, nicht unter die Füße. Besser als die beiden Varianten oben, aber mir ein bisschen zu weich.

Dann eine Base von HMS, die Silenzio mit Erdungsleitung drunter. Wow, spritzig, tolle Raumabbildung, Dynamik voll da.

Erdungsleitung abgezogen: Die Fokussierung weich ein bisschen auf, die Erde hat also einen eindeutigen Effekt.

Dann die ML32 mit den Cardas-Klötzen auf die geerdete HMS: Raum noch tiefer als ohne Cardas, bisschen wärmer, beste Aufstellung bisher:

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Dann noch den Controller einfach mal mit Cardas-Klötzen auf den G-PPP gestellt. Das klingt richtig schlecht, Raum dahin, hat jemand mono gedrückt?

Controller direkt auf G-PPP: Viel besser. Noch ein bisschen besser, so wie im Bild oben: Gummidämpfer dazwischen (fragt mich nicht, wie die heißen, waren in meiner Wühlkiste).

Gespannt bin ich auf die Netzkabelversuche an der ML. Ich habe ja jetzt das Furutech DPS-4.1 mit NCF-50er-Steckern dran, das spielt sehr gut. Im Vergleich hatte ich ein Selbstbaukabel aus OCC-Kupfer dran, das konnte da nicht mithalten. Ein Musigo PC3 habe ich noch probiert - das klingt ein bisschen heller, aber da fehlt es dann im Vergleich an Körper und Durchzugskraft. Im Zulauf sind ein Geheimtipp von Oliver (olliht) und ein gebraucht erstandenes NBS Black Label I. Ich freue mich drauf!

Viele Grüße
Gert
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dirk-rs
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Beitrag von dirk-rs »

Hallo Gert,

welche Abmaße hat denn die Granitplatte auf dem G-ADS3 bzw. wie schwer ist diese?

Ich bin mir sicher das Du da schon das Optimum heraus gefunden hast. Ist das übertragbar auf den G-Hub?

Gruss Dirk
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Gert,

spannend, was sich bei Dir tut.
Aufstellung ist wie schon gesagt ein weites Feld,
Ich habe Geräte, die auf Sylomer toll spielen,
andere klingen matschig oder ohne Bassdruck.
Bei diesen Geräten ist der Untergrund entscheidend.
Auch die Auflasten wie beim Linn sind abhängig von der Aufstellung bzw. der Füße.

Grüsse Jürgen
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Dirk,
dirk-rs hat geschrieben: 02.03.2021, 11:04 welche Abmaße hat denn die Granitplatte auf dem G-ADS3 bzw. wie schwer ist diese?
15cmx15cmx1cm, Gewicht kannst Du über das spezifische Gewicht von 2800kg/m³ ausrechnen.
dirk-rs hat geschrieben: 02.03.2021, 11:04 Ich bin mir sicher das Du da schon das Optimum heraus gefunden hast. Ist das übertragbar auf den G-Hub?
Ja, das ist übertragbar. Die kleine Platte bewirkt bei mir eine deutliche Beruhigung des Gehäusedeckels. ich habe sie unten mit selbstklebendem Filz bezogen, damit sie den Deckel nicht verkratzt und vollflächig aufliegt. Aber es gibt auch Kollegen wie Harald (Jupiter), die da eine sauschwere dicke Platte draufpacken. Auch Jürgen (h0e) hat eine Platte draufgelegt. Hilft alles, aber nach meinen Versuchen reicht die kleine Platte bereits aus. Bei einer schweren Platte müsste man dann wieder mehr Federn und Sylomer drunter packen.

Hallo Jürgen,
h0e hat geschrieben: 02.03.2021, 11:30 Aufstellung ist wie schon gesagt ein weites Feld...
ja, habe ich auch gemerkt. Erstaunlich ist, wie groß die klanglichen Unterschiede sind.

Die ML trägt jetzt übrigens auch ein G-Schildchen:

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Viele Grüße
Gert
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Gert,

falls du mit Aufstellungsvarianten weiter mal probieren möchtest, lege ich dir diese unscheinbaren Dinger mal an`s geneigte Ohr:

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Deren unglaubliche Wirkung hab ich in meinem thread mal kurz beschrieben: viewtopic.php?f=6&t=39&start=585 Der user "Notenschlüssel" schickt sie Interessenten unverbindlich zu. Ich kann mir gut vorstellen, daß sie bei deinen Geräten einen äußerst positiven Effekt erzielen. Bei mir waren sie wie gesagt unglaublich gut.

Gruß
Franz
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Hifidistel
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Beitrag von Hifidistel »

Bei mir klingt Granit unter dem GHub besser als drauf: 35x40x3cm, aber nur wenn dasGranit direkt auf dem Panzerholzrack liegt
Lg
Sascha
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Liebe Leser meines V-Threads,

wie es der Zufall so will, schickte mir Peter (nape) mal wieder ein Gerät vorbei. Er hat zwar zwei aktuelle G-Linns (G-Hub und G-ADS3), aber er hat offensichtlich auch einen schier unerschöpflichen Fundus an tollen Vintage-Geräten. Diesmal kam ein Accuphase DC91 zu mir. Elend schwer, der DAC, 27kg. Und da funktionierte so manches nicht mehr. Ich habe mich dann um das Gerät gekümmert, das im Original 32 (!) DAC-Chips PCM63K verbaut hat, die Peter alle liebevoll sockeln ließ und durch die bessere Y-Version ersetzt hat. Die OPs dahinter waren auch schon gesockelt, aber er hatte noch die originalen OP37 drin. Die habe ich alle 32 durch die besseren LME49710 ersetzt.

Nach ausgiebigen Messungen habe ich dann das Trumm in den Hörraum geschleppt:

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Das Netzkabel ist fest verbaut und hat noch einen Platz im G-PPP gefunden. Digital gefüttert wird er vom G-ADS3 per Oyaide FTVS510, und zur ML32 geht's per Refine XLR UM:

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Die ca. 20 Jahre alte Kiste spielt allerdings nur 44,1 und 48kHz ab. 24Bit versteht sie aber, das hatte ich im Vorfeld getestet. Wie fein, wenn man sowieso ConvoProxy auf der NAS laufen hat: Einfach Upsampling auf 48k anstelle sonst 192k und den Digitalausgang des Linn auf "raw", dann reicht er das durch.

Zur Pegelanpassung konnte ich nun das erste Mal so richtig dieses wunderbare Spielzeug ML32 ausnutzen. 1kHz 0dBFS in den Linn geladen und links und rechts ein kalibriertes trueRMS-Messgerät an den freien Ausgang der ML32 geklemmt (Lautsprecher ausmachen empfiehlt sich :-)). ML auf Lautstärke 64,1, meine meist genutzte Einstellung. Links 703mV, rechts 703mV. Umgeschaltet auf den Input 3 mit der DC91 - deutlich weniger Spannung. Solange den Pegel erhöht, bis nahezu der gleiche Pegel rauskommt, in dem Fall bei Stellung 70,6 links und rechts ebenfalls genau das gleiche, 706mV. Pegelunterschied 0,036dB zugunsten des DC91, geschenkt. Die Pegelgleichheit links-rechts ist beim Linn wie beim Accuphase beeindruckend genau, nämlich bis aufs letzte mV. Nun kann man im sehr einfach zu verstehenden Setup der ML diesen Pegelunterschied abspeichern, und beim Umschalten auf Eingang 3 werden automatisch immer 6,5dB addiert, so dass kein Pegelunterschied da ist, wenn man direkt umschaltet.

Testliste reingeladen. Der DC91 klingt für sein Alter ziemlich gut. Er kommt nicht an den aktuellen G-ADS3 ran, keine Frage. Aber er hat Punch im Bass und keinerlei Defizite in der Raumabbildung. Der Linn bringt allerdings mehr Körper und Farbe ins Spiel, und beim DC91 stören die etwas schärferen Sibilanten ein bisschen.

Geht man dann wieder auf 192kHz Samplingrate, kann der DC91 technisch bedingt nicht mehr mitmachen. Aber der Linn gewinnt nochmal an Kraft und Autorität dazu.

Das Gerät ist sagenhaft gut aufgebaut, alles in massiver Steckkartentechnik. Der Klang ist auch heute noch gut, aber die aktuellen DACs spielen eben doch noch besser.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo liebe Netzkabelfreaks,

da steht noch was aus:
Fortepianus hat geschrieben: 02.03.2021, 10:49 Gespannt bin ich auf die Netzkabelversuche an der ML. Ich habe ja jetzt das Furutech DPS-4.1 mit NCF-50er-Steckern dran, das spielt sehr gut. Im Vergleich hatte ich ein Selbstbaukabel aus OCC-Kupfer dran, das konnte da nicht mithalten. Ein Musigo PC3 habe ich noch probiert - das klingt ein bisschen heller, aber da fehlt es dann im Vergleich an Körper und Durchzugskraft. Im Zulauf sind ein Geheimtipp von Oliver (olliht) und ein gebraucht erstandenes NBS Black Label I.
Das BL I ist da. Ich dachte ja bisher, das Furutech DPS-4.1, das ich bisher provisorisch an der ML32 dran hatte, sei so ein richtiges Männerkabel. Wenn man mal diesen störrischen, dicken Prügel NBS Black Label daneben legt,

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dann wird klar, dass das BL ein Männerkabel ist und das DPS was für Sängerknaben :-).

Ansonsten haben sich noch versammelt:

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Von innen nach außen:

1. G-Kabel, ein Eigenbau aus OCC-Kupfer in Teflon, zentral eine 4mm²-Ader für die Erde, und darum herum in Doppelhelix geflochten pro Leiter jeweils 2mm², 1,5mm² und 0,5mm², einzeln isoliert. Pro Ader sind im Vergleich zu üblicher Litze nur relativ wenige, dafür dickere Einzeldrähte vorhanden, also am besten als grobe Litze zu bezeichnen und damit VDE-komform.

2. Das blaue Kabel ist der Geheimtipp von Oliver (olliht), das beste Kabel von Wilbrand acoustics.

3. Außen liegt das Musigo PC3, OCC Reinsilber in Teflon.

Alle drei Kabel haben die Viborg Rhodium-Stecker dran.

Zuerst habe ich alle nacheinander an der ML32 ausprobiert. Ich mach's kurz, gegen das Furutech DPS-4.1 sehen die drei im letzten Bild alle keine Sonne. Das eine ein bisschen heller (PC3), die anderen beiden ein bisschen erdiger, aber alle drei im Vergleich kraftloser mit gebremster Dynamik.

Dann das Black Label. Wow. Das spielt jetzt in einer ganz anderen Liga als die drei anderen, und schlägt auch das DPS klar und deutlich. Mehr Bass, aber auch mehr Auflösung. Und vor allem Dynamik! Das spielt perfekt an der ML (an deren G-Ausgang):

Bild

Das Kabel ist allerdings elend störrisch. Wenn man das dann einmal verlegt hat, will man es auch nicht mehr rausmachen müssen. Das bleibt jetzt erstmal drin. Danke an Jürgen (shakti) für den Tipp!

Aber es gibt ja noch andere Spielwiesen an meiner Anlage. Als nächstes habe ich die verbliebenen vier Kabel am Linn G-ADS3 ausprobiert. Da hatte ich bisher das PC3 dran, das sich gegen allerlei Mitbewerber am Linn durchsetzen konnte.

Das G-Kabel spielt im Vergleich dazu nicht schlecht, kupfertypisch erdiger, aber zeigt eben auch deutlich weniger Details und die Musik hat weniger Luft.

Das Wilbrand spielt hier erstaunlich gut! Es ist ganz erheblich preisgünstiger als der Rest, der hier versammelt ist. Es liegt klanglich ungefähr zwischen dem PC3 und dem G. Und dann das DPS-4.1 am Linn, das hatte ich bisher mangels eines weiteren DPS-4.1 noch nicht ausprobiert, aber jetzt mit dem Einzug des Black Label ist ja eins frei. Jetzt hat der Klang mehr Farbe und auch mehr Kraft als vorher, und das bei voller Auflösung. Aber so ein bisschen vermisse ich das Feingeistige des PC3.

Ich habe dann gestern Abend noch lange Musik gehört, zunächst mit dem BL an der ML und dem DPS am Linn. Das Wilbrand durfte solange erstmal ein bisschen an einen 2kW-Heizlüfter in der Werkstatt zum Einspielen. Und da wurde mir dann irgendwann klar, das DPS-4.1 am Linn ist auf Dauer too much. Vor dem G-PPP ein DPS und danach noch eins, das ist zu viel des Guten. Spektakulär, aber eben auch aufdringlich. Nach zwei Stunden am Heizlüfter habe ich dann wieder auf das Wilbrand gewechselt. Das klingt lange nicht so spektakulär, aber viel langzeittauglicher. Entspannt, aber dennoch souverän. Erdiger als das PC3 mit schönen Klangfarben. Ich lasse das Wilbrand jetzt erstmal dran, das gefällt mir sehr gut.

Ich gehe zu einer weiteren Spielwiese, dem Keces P8, das den ganzen LWL-Kram vor dem Linn versorgt. Dort hatte ich bisher ein baugleiches G-Kabel wie das oben aufgeführte dran. Ich tausche es gegen das Musigo PC3 - und hier setzt sich das feingeistige Reinsilberkabel jetzt sehr gut in Szene. Das bringt wieder ein bisschen mehr Silberglanz in die Anlage, und das ergänzt sich jetzt sehr gut mit dem Wilbrand am G-Linn.

Das Wilbrand hatte ich netterweise zunächst leihweise bekommen. Ich werde das sehr gerne behalten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist exzellent bei diesem Kabel.

Nun sind ja ein paar Kabel übrig. Damit werde ich mich auf weitere Spielwiesen begeben, also ins das Technikräumchen vor dem Hörraum mit G-Switch, den LWL-Umsetzern und der NAS, und zum Router mit G-Switch dahinter im Keller.

Viele Grüße
Gert
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Gert,

danke, dass Du uns an Deinen Erfahrungen teilhaben lässt.

Ich habe gestern ähnliche Experimente gemacht, weil ich meine Stromkabelwahl aus dem letzten Jahr überprüfen wollte. Es gefällt mir, dass ich das letztjährige Ergebnis exakt reproduzieren konnte. Der Linn G-ADS2 mit clock update und der AVM CD 6.2 behalten also Haralds PC3 (Silber)Kabel. Überrascht hat mich, dass der Meitner DAC mit einem solidcore/Stephan 7N-(Kupfer)kabel mit den hier nicht so gut beleumundeten Oyaide Fakes nicht zu toppen war. Ich habe gerade ein weiteres 7N gebraucht erstanden und möchte mit den Steckern weiter experimentieren. Welche Stecker würdest Du mir raten? Preisobergrenze für die IEC/Schuhe Kombi sind EUR 100.

Nach meiner Erfahrung profitiert auch ein Zerozone-Netzteil, das den Afis und den EtherRegen versorgt, von einem PC3. Ich probiere das jetzt auch mal am Netzteil der Medienkonverter.

Ich habe nachgeschaut. Der Viborgstecker scheint am Wilbrandkabel nicht Standard zu sein. Hast Du den selbst verschraubt oder gibt es den am Kabel auf Anfrage zu kaufen?

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Horst-Dieter,
Horse Tea hat geschrieben: 07.03.2021, 18:20 Ich habe gestern ähnliche Experimente gemacht, weil ich meine Stromkabelwahl aus dem letzten Jahr überprüfen wollte. Es gefällt mir, dass ich das letztjährige Ergebnis exakt reproduzieren konnte. Der Linn G-ADS2 mit clock update und der AVM CD 6.2 behalten also Haralds PC3 (Silber)Kabel.
...
Ich habe nachgeschaut. Der Viborgstecker scheint am Wilbrandkabel nicht Standard zu sein. Hast Du den selbst verschraubt oder gibt es den am Kabel auf Anfrage zu kaufen?
gestern habe ich wieder auf das PC3 am G-ADS3 gewechselt, damit gefällt es mir auf Dauer doch besser. Ich habe das W-Kabel ohne Stecker bekommen und die Stecker selbst drangeschraubt.

Viele Grüße
Gert
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shakti
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Beitrag von shakti »

@Gert
freut mich sehr, dass das NBS BL1 Netzkabel auch bei Dir sehr gut an der ML Vorstufe funktioniert.
Ich habe zu diesem Kabel viel mit Walter Fields, dem Entwickler, telefoniert, speziell wegen der Verwendung dieser doch recht einfachen Stecker, die er sehr verteidigt hat. Ich habe ihm damals 4 unterschiedliche Steckerpaarungen von Furutech und Oyaide zukommen lassen, die er mir an entsprechend 4x NBS BL1 Netzkabel verbaut hat (bei Kabeln in dieser Preisklasse ist mir eine Originalkonfektionierung immer wichtig). Die Kabel klangen alle unterschiedlich, in der Summe der Eigenschaften war das Originale aber am harmonischsten. Insofern habe ich selbst an meinen nochmals teureren NBS BLIII Netzkabeln diese einfachen Stecker weiterhin montiert.

Mittlerweile gibt es mit zB den Furutech NCF Steckern weit aufwendigere Stecker, vielleicht würde heutzutage das Ergebnis anders ausfallen. Mit den damals verwendeten Steckern franste das Kabel an den Frequenzenden aus und fing an bestimmte Frequenzbereiche zu betonen, was eine Pseudo Auflösung in diesen Bereichen zur Folge hatte.

Das Kabel benötigt nach Verlegung ca 2 Tage, bis es sich gesetzt hat. Das Verbiegen des starren Kabels scheint die Kristalle zu stressen.
Da man es aber zumeist auch nicht mehr neu verlegen mag, passt das ganz gut :-)

In beengten Platzverhältnissen gibt es ja noch das NBS BLII, was sogenannte "stress reliefs" an den Enden hat, mit den lässt sich das Kabel entsprechend leichter verlegen.

In Ketten mit NBS Kabeln passen sehr häufig an bestimmten Stellen Netzkabel aus reinem Silber, dies gibt oftmals eine passende Synergie.
Das Wireworld Platinum Netzkabel ist da mein Favorit. So habe ich aktuell das NBS BLI Netzkabel am Vorverstärker und das Wireworld Platinum an DAC und Musikserver. Am Switch verwende ich dann Netzkabel Wireworld Silver Eclipse, welches ein versilbertes OCC7N Kupfer Kabel ist. So hat halt jede Stelle der Anlage Ihren Favoriten. Dieser ist dann an den Endstufen das NBS BLIII. Welches speziell im Bassbereich das NBS BL I nochmals distanzieren kann.

Gruss
Juergen
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Fortepianus hat geschrieben: 07.03.2021, 14:05 Hallo liebe Netzkabelfreaks,

.......
.....
..
1. G-Kabel, ein Eigenbau aus OCC-Kupfer in Teflon, zentral eine 4mm²-Ader für die Erde, und darum herum in Doppelhelix geflochten pro Leiter jeweils 2mm², 1,5mm² und 0,5mm², einzeln isoliert. Pro Ader sind im Vergleich zu üblicher Litze nur relativ wenige, dafür dickere Einzeldrähte vorhanden, also am besten als grobe Litze zu bezeichnen und damit VDE-komform.


Viele Grüße
Gert
Hallo Gert

Möglicherweise bist du dem Denkfehler verfallen, ein Stromkabel wie eine 3-Wege Box aufzubauen.
Dicker Draht für den Bass, mittlerer für Stimmen, dünner für Auflösung. Das klappt so nicht.
Beziehe den Leitwert mit ein. Strom sucht sich immer den einfachsten Weg.

Somit müsstest du ein 2mm², ein, vielleicht auch zwei 1,5mm², und vier 0,5mm² verbauen.
Mit deinem Draht habe ich keine Experimente gemacht, es könnte durchaus sein, das man den 1,5mm² weglassen kann.
So kommst du dann auf 2mm² + 2mm² (aus 4x 0,5). Falls die einzelne Litze aus beiden Querschnitten jedoch identisch ist, sich nur die Summe
erhöht, kannst du auch zwei 2mm² nehmen. Spielt das zu "fett", nimm zwei 1,5mm², oder 2 + 1,5 mm².
Mit den Steckern kann man dann fein abschmecken, Rhodium für "auf den Punkt",
Gold für Wärme, versilbert für "Klahrheit".
Würde mich absolut nicht wundern, wenn das Ergebnis überrascht. Das Kupfer selbst ist hoher Güte, somit tolle Basis.
Eigentlich würde ich fast Geld darauf wetten, eine der genannten Varianten deklassiert dein jetziges.
Noch ein wichtiger Tip: Wenn du von Hand flechtest, messe am fertigen Kabel mal die Kapazität Phase-Erde und Null-Erde.
Diese müssen identisch sein, sonst klingt es tatsächlich "krumm" im Sinne von stabiler Mitten-wiedergabe.

Habe mir eben erst aus reiner Experimentierfreude mal ein Stromkabel aus gleichem OCC vom gleichem Anbieter gebaut,
jedoch als 0,8mm SolidCore. Je 6 pro Ader, ergibt 3x 3mm³. Stecker versilbert, macht einen beachtlichen Auftritt.
Und liegt inklusiv Steckern unter 100,-.

Gruß
Stephan
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ronfruehling
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Denkfehler...?

Beitrag von ronfruehling »

Guten Morgen Stephan,
SolidCore hat geschrieben: 16.03.2021, 01:32 Möglicherweise bist du dem Denkfehler verfallen, …
Habe mir eben erst aus reiner Experimentierfreude mal ein Stromkabel aus gleichem OCC vom gleichem Anbieter gebaut,
jedoch als 0,8mm SolidCore. Je 6 pro Ader, ergibt 3x 3mm³. Stecker versilbert, macht einen beachtlichen Auftritt.
Und liegt inklusiv Steckern unter 100,-.
Gruß
Stephan
bei gegebenem Kabeldurchmesser sind das aber nach Adam Ries auch gerade einmal 1mm lange Netzkabel :roll:
Grüßle aus Grafenau
Ronny
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atmos
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Helix

Beitrag von atmos »

hi,
ich kenne Helix vom GPS; ist eine besondere Bauform einer effektiven GPS-Antenne.

Müsste da eine Helix-Kabel nicht auch besondere Empfangseigenschaften für Fremdsignale haben?

Gruß
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