Gert (AGM 3.3, 5.4, 7.4, 9.4, Backes & Müller BM 6, 20, Abacus C-Box 3, 4)

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olliht
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Beitrag von olliht »

Hallo,

ja dieser Wert stimmt.

Beste Grüße
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo zusammen,

nachdem Weihnachten gut über die Bühne gegangen war, hat mir einer meiner liebsten Forumsfreunde einen schon länger geplanten Besuch abgestattet: Unser allseits geschätzter Fujak. Wir hatten uns gestern Nachmittag und heute Vormittag ein größeres Testprogramm vorgenommen. So wollte er natürlich hören, was sich bei mir so alles getan hat und hatte auch allerlei Material zum Testen für die Party im Gepäck. Lieber Fujak, das hat wieder viel Spaß gemacht! Wirklich super mit Dir, nicht nur, weil das auch durch die netten Gespräche zwischendurch kurzweilig verläuft, sondern auch, weil wir uns gegenseitig auf unser Gehör verlassen können. Meist reichen zwei Takte und ein kurzer Blick, dann ist die Sache klar. Was haben wir getestet? Hier viele Stunden aufs Wesentliche reduziert:

1. G-ADS3 mit und ohne Linearnetzteil
2. G-ADS3 mit und ohne Vorverstärker G-ML32
3. G-ML32 mit originalen und G-Ausgangsstufen
4. G-ADS3 mit LWL+ER+Afterdark+unzählige SCaps+Netzteile vs. Kabel direkt zum Zentralswitch
5. Teilweise im Prototypenstadium befindliche DAC- und Streamervarianten von ihm, allerlei Kabel
6. NAS vs. Qobuz
7. Roon vs. Minimserver+ConvoProxy+Linn-App

ad 7. Ich mache mal den Aufschlag und beginne hinten. Genau das war ja eine Frage, die hier im Forum von Stephan [SolidCore] angesprochen worden war. Nachdem unser Gehör durch die vorangegangenen Test plus immer wieder erfolgten Erholungspausen so richtig eingerastet war auf die Anlage, muss ich meine Aussage im oben verlinkten Thread
Fortepianus hat geschrieben: 28.12.2021, 10:55 auch ich habe da umfangreiche Tests gemacht. Bei mir klingt es mit Roon vergleichbar, dabei eher etwas besser als mit Minimserver/ConvoProxy, mal ganz davon abgesehen, dass das eine ganz andere Welt ist, was die Bedienung betrifft.
revidieren. Roon klingt nicht vergleichbar, sondern ganz erheblich besser. Räumlicher, tiefer, wärmer und körperhafter. Allerdings, wie schon erwähnt, ist ein nicht unerheblicher Hardwareaufwand dazu notwendig:
Fortepianus hat geschrieben: 28.12.2021, 10:55 Ich habe den Roon Core auf einem PrimeMini5 mit Intel i7 laufen und mit einem exzellenten Linearnetzteil versorgt. Der Roon Core hängt gemeinsam mit der NAS an einem G-MMC, von dem es per LWL zum zentralen Hörraum-Switch geht. LAN-Kabel jeweils von Dir die Silberausführung, jeweils Gbit, damit die Daten bei Bedarf schnell rüberkommen. So wird die NAS beim Betrieb mit Roon von den ganzen Faltungs- und Upsampling-Jobs befreit und muss dem Roon Core nur noch die rohen Daten liefern. Mit dieser Hardwarekonstellation habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.
Das hat uns dann doch erstaunt, um wieviel besser das klingt mit Roon. Und die Erklärung dazu ist eben die, dass die NAS völlig entlastet wird dadurch.

ad 6. Gegen später wollten wir wissen, ob das Streaming von Qobuz wenigstens annähernd an die Qualität meiner gepimpten NAS rankommt. Ich suchte dazu ein Stück aus, das ich noch kurz vor der ganzen Corona-Misere in Stuttgart live gehört hatte, Arabian Princess von triosence:

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Einmal in 96/24 von Qobuz reingeladen, einmal in 96/24 von der NAS. Wir schauen uns an und zucken mit den Achseln. Mach nochmal, sagt Fujak, und ja, Version 1 klingt ein kleines bisschen körperhafter, findest du nicht auch? Ja, der Unterschied ist ziemlich klein, aber sein Fledermausgehör hat wie immer recht, ich kann das nachvollziehen. Was war eigentlich was? Ich schaue nach und sage, Version 1 stammt von Qobuz. Von der noch ziemlich neuen Aufnahme gibt's aber keine zwei Versionen, das ist doch recht unwahrscheinlich. Also, Streaming aus dem Netz von Qobuz kann bei mir durchaus der Musik von der NAS das Wasser reichen. Aber auch hier gilt wie immer in diesem Spiel: Der Aufwand ist gewaltig. Ich führe meinen Gast in die verborgenen Kabuffs im Haus und zeige ihm, was da alles an Netzteilen, feinsten Kabeln, unzähligen Switches mit Superclocks, besten Netzteilen und so weiter schlummert. Aber die Frage war ja nicht, welcher Aufwand nötig ist, um das Ergebnis zu erreichen, sondern, ob es überhaupt geht. Es geht.

Vielen Dank für diesen netten, aufschlussreichen und auch sehr geselligen Besuch! Nicht ganz unwichtig bei Übernachtungsgästen: Auch der Rest der Familie freut sich immer sehr, wenn Du uns besuchen kommst.

Viele Grüße
Gert
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SolidCore
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Roon Vergleich

Beitrag von SolidCore »

Hallo Gert

Vielen Dank. Vielleicht könntest du das ebenso in meinem Threat verlinken.

Ich denke, die erste Aussage der "Gleichheit" ist schon einiges her. Inzwischen hast du vieles an deiner
Kette verändert. Somit können sich auch neue Erkenntnisse zeigen.
Das kommt "leider" meiner Vermutung noch näher, wenn Roon, nimm genug Geld mit, sonst bleib bei Kazoo.
Richtig gemacht aber nochmals eine Steigerung. Das wäre auch mein Ziel dahinter.
Die Roon Bedienung ist sowieso "Outstanding".

Beim Vergleich Streaming Qobuz gegen NAS bin ich sofort dabei. Als ich Online-Streaming mit NAS auf nahezu
identischem Niveau erreichte, habe ich aufgehört zu optimieren. Ich glaube, niemand würde hier bei mir Geld wetten,
um in 5 Vergleichen immer das NAS richtig erkennen zu können.
Kleine Anekdote: Als ich mit Streaming und NUC anfing, hätte man mühelos sein Haus verwetten können, so schlecht klang Qobuz.

Nebenfrage, aber durchaus sinnig: Habt ihr Qobuz vs Nas sowohl per Linn App, als auch per Roon, verglichen ?
Roon geht ja in der Datenstrecke andere Wege, so wäre es zumindest denkbar, das es damit anders ausfällt.
(Ist es nicht so, das Qobuz über den Roon Core kommt, und bei der Linn App sich der Linn selbst mit Qobuz verbindet ?)

Zusammen hören, diesmal mit Fujak, nenne ich immer "Tag der Wahrheit". Da zeigt sich schnell, welche Theorie nun passt.
Super!

Gruß
Stephan
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tom_on_wheels
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Beitrag von tom_on_wheels »

Hallo Gert,

Eurem Testergebnis, dass Roon bei entsprechendem netzwerkseitigen Aufwand hervorragend klingt, kann ich nur zustimmen - obwohl ich weder einen Linn noch einen PrimeMini habe.

Bernd Fitzlaff und ich haben bei mir Roon auf Euphony mit dem Euphony-eigenen Player Stylus verglichen, auf den hier auch einige schwören und der so viel besser als Roon klingen soll. Mit EtherRegen, NeutronStar3-Clock, Farad3-Netzteilen und der Solarflare-LWL-Karte kann der Stylus nicht mehr mithalten. Was gut ist, denn der Bedienkomfort von Roon ist so viel besser als das etwas rudimentäre Stylus. Bernds Tonmeisterohren kamen zum selben Ergebnis.

Viele Grüße
Tom
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Hifidistel
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Beitrag von Hifidistel »

SolidCore" hat geschrieben:Das kommt "leider" meiner Vermutung noch näher, wenn Roon, nimm genug Geld mit, sonst bleib bei Kazoo.
Richtig gemacht aber nochmals eine Steigerung. Das wäre auch mein Ziel dahinter.
Die Roon Bedienung ist sowieso "Outstanding".
Nö, kann ich nicht bestätigen. Bei überschaubarem Aufwand (G-Switches, ein Keces P3 dafür und den W-Lan-Access) ohne riesigen Clock- und Kabelaufwand spielt Roon alles aus. Ob Kazoo, JRiver mit HQ-Player oder per USB direkt aus dem MacMini - Wurscht, Roon klingt angenehmer, räumlicher und detaillierter. Auch das LNT am G-Hub ist deutlichst wahrnehmbar.
Lg
Sascha
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo Sascha

Selbst dein Beispiel, MacMini, Keces, G-Switch und die Kabel knacken schon die 1k Grenze, und sind bei weitem
noch nicht ausgereizt. Somit passt ""Nimm Geld mit", zumindest für mich, doch.

Der Linn alleine spielt ja bereits sehr zufriedenstellend.

Aber danke für deinen Praxis-bericht.

Gruß
Stephan
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Markush
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Beitrag von Markush »

Hallo zusammen,

zum Verständnis bzw Info Update sei erwähnt, dass Roon mit dem Build 880 die Puffer- und Caching-Infrastruktur für die Wiedergabe von Streaming-Inhalten komplett überarbeitet hat. Die neue Implementierung ist so konzipiert, dass die Interaktion mit dem Netzwerk und der Internet-Verbindung weniger anspruchsvoll ist, wodurch das Streaming von Musik sowohl stabiler als auch weniger intensiv für den Roon Core ist.

Gerade Roon hatte sehr lange den Fokus auf der Local Library und sich aber über die steigende Nachfrage beim Streaming angepasst.

Liebe Grüße
Markus
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Hifidistel
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Beitrag von Hifidistel »

SolidCore hat geschrieben: 29.12.2021, 18:49 Hallo Sascha

Selbst dein Beispiel, MacMini, Keces, G-Switch und die Kabel knacken schon die 1k Grenze, und sind bei weitem
noch nicht ausgereizt. Somit passt ""Nimm Geld mit", zumindest für mich,
Na ja, gemessen an dem, was die Leute für Kabel ausgeben, die kaum Qualitätseffekte, sondern nur „Unterschiede“ evozieren, sind meine Investitionen in die Netzinfrastruktur ein „ Nasenwasser“….
Just my 2p und natürlich völlig subjektiv.
Lg
Sascha
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo zusammen, und insbesondere lieber Gert,

nun, dann nehme ich mal den Ball auf: Einerseits war mein Besuch bei Gert schon längst überfällig, nachdem mein letzter Besuch über 2 Jahre her ist (der legendäre G-PPP-Workshop im Oktober 2019 (viewtopic.php?p=173935#p173935)). Andererseits war es für mich jetzt genau der richtige Zeitpunkt und Anlass, weil ich in meinem Setup geradezu bahnbrechende, spektakuläre Veränderungen vorgenommen habe, die mich zuversichtlich stimmten, die Wiedergabekette von Gert wenigstens dieses Mal souverän überrunden zu können. Der von Gert schon ins Spiel gebrachte Punkt 5
5. Teilweise im Prototypenstadium befindliche DAC- und Streamervarianten von ihm, allerlei Kabel
hätte also die Sensation des ausklingenden Jahres 2021 werden können.

Und in der Tat: es wäre mir mit meinen mitgebrachten Komponenten auch sicherlich gelungen, wenn das alles bei meinem letzten Besuch bei Gert in 2019 gewesen wäre. Nur ist es ja für den aufmerksamen Leser seines Vorstellungsthreads nicht entgangen, dass auch er in den vergangenen 2 Jahren nicht untätig gewesen ist und in der ihm eigenen fachkundigen Akribie nahezu jedes Detail seiner Wiedergabekette konsequent optimiert hat. So blieb am Ende allen Hin- und Herschaltens zwischen seinem und meinem Setup immerhin die tröstliche Erkenntnis, dass ich mit meinem Setup nicht ganz den Anschluss verloren habe und einige wertvolle Anregungen erhalten habe, wie ich es vielleicht doch noch eines Tages schaffen könnte. So will ich im folgenden auf mein Setup nicht weiter eingehen (dies dann irgendwann später in meinem eigenen V-Thread).

Meine augenzwinkernde Vorrede soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es wieder einmal eine Freude war, bei Gert zu Besuch zu sein: es beginnt damit, dass Gert und seine Frau ganz vorzügliche Gastgeber sind, bei denen nicht nur das Essen ein Genuss ist, sondern auch die anregenden und teilweise lustigen Gespräche, die wir außerhalb des Hörraumes geführt haben. Und es geht natürlich weiter im Hörraum.

Hier ging es zwar nicht bierernst aber doch konzentriert und planvoll zur Sache. Zunächst zeigte und erklärte Gert mir die diversen Optimierungen der letzten Jahre, und dann ging es zur akustischen Demonstration der selben.

Schon bei den ersten Takten war mir klar, dass sich etwas grundlegendes verändert hatte. In Kurzfassung kann ich sagen, dass es vor zwei Jahren immer eine Gratwanderung war, ob man lieber der Präzision oder der Wärme den Vorzug gibt. Wir hatten das im Herbst 2019 anhand diverser Netzkabel-Typen durchexerziert. Während die einen Kabel die Präzision in der Wiedergabe auf ein neues Maß hoben - leider unter Einbuße der Körperhaftigkeit und Wärme, konnten andere Kabel die Wärme und Natürlichkeit besser vermitteln, aber es fehlte leider der Glanz in der Detailauflösung und Präzision.

Beim aktuellen Setup von Gert sind diese beiden Klangkategorien perfekt zusammengekommen: Ein durch und durch präziser und zugleich warmer, körperhafter Klang mit einer sauberen räumlichen Durchhörbarkeit sowohl in der Breite der Stereo-Bühne als auch in deren Tiefe. Jeder Teil des Frequenzspektrums von den Bässen bis in die Höhen sauber und detailliert aufgelöst und transparent ausgeleuchtet. Man ist sozusagen mittendrin im musikalischen Geschehen. Aus meiner Sicht ist das Setup von Gert an einem Punkt angelangt, wo man sich genau überlegen muss, was man noch verändert, weil die akustische Fallhöhe sehr hoch geworden ist. Eine Veränderung kann nun viel leichter ins Negative kippen, als dass etwas Positives in Aussicht stünde.

Das beschreibt nun die Ausgangssituation für unsere systematischen Vergleiche, auf die Gert in seinem "Aufschlag" bereits eingegangen ist. ich übernehme mal seine Systematik:

1. G-ADS3 mit und ohne Linearnetzteil
2. G-ADS3 mit und ohne Vorverstärker G-ML32
3. G-ML32 mit originalen und G-Ausgangsstufen
4. G-ADS3 mit LWL+ER+Afterdark+unzählige SCaps+Netzteile vs. Kabel direkt zum Zentralswitch
5. Teilweise im Prototypenstadium befindliche DAC- und Streamervarianten von ihm, allerlei Kabel
6. NAS vs. Qobuz
7. Roon vs. Minimserver+ConvoProxy+Linn-App

Aber beginnen möchte ich mit dem Szenario G-ADS3
- ohne G-Linearnetzteil
- ohne VV G-ML32
- ohne LWL+ER+Afterdark+unzählige SCaps+Netzteile sondern LAN-Kabel direkt zum Zentralswitch
- NAS mit Minimserver+ConvoProxy+Linn-App - also ohne Roon und Qobuz

denn das beschreibt in etwa die Ausgangssituation von vor 2 Jahren - eine Anlagen-Situation, bei der man sich heute fragt, wie man damals so begeistert damit Musik hören, ja gar genießen konnte. Derlei augenreibendes Staunen kennen sicher manche von Euch in der Rückschau auf ein früheres Entwicklungsstadium ihrer Anlage.

Nun zu den eigentlichen Hörvergleichen:
  • 1. G-ADS3 mit und ohne G-Linearnetzteil:

    Hier konnte ich genau jenen Unterschied akustisch nachvollziehen, der so manchen Linn-User angesichts ihres neuen G-Linearnetzteils in Begeisterung ausbrechen lässt. Das Klangbild tritt ein Stück nach hinten und wird zugleich räumlich tiefer und weiter, der Bass wird einerseits schlanker, bekommt aber mehr Tiefgang, die Präzision insbesondere bei perkussiven Instrumenten (Schlagzeug, Piano etc.) nimmt zu. Nach längerem Einhören mit dem Netzteil wird ein Zurückschalten auf das Originalnetzteil zu einem Akt seelischer Grausamkeit.
.
  • 2. G-ADS3 mit und ohne Vorverstärker G-ML32:

    Im Vorfeld mag man sich fragen, was bei den potenten Ausgangsstufen eines ADS3 noch groß passieren soll, wenn man da noch einen VV hinten dran hängt. Doch es ist ganz erstaunlich, welch großen Anteil der G-ML32 am Klangbild hat. Er ist einerseits ein echter Booster, der mehr Druck, mehr Dynamik ins Klanggeschehen bringt, zum anderen aber - und das war für mich unerwartet - nochmal eine gesteigerte Räumlichkeit und Verfeinerung in der Detailabbildung. Diese Kategorien kenne ich normalerweise eher in der Welt der DACs oder Netzwerkkomponenten.
    Nimmt man den G-ML32 heraus, dann klingt der G-ADS3 langweilig und fast ein bißchen trötig. Damit meine ich, dass das Klangbild sich mehr im Mittenbereich zu verdichten scheint, fast schon wie aus einem Telefonhörer. Umso größer das Aufatmen, wenn der G-ML32 wieder mit von der Partie ist.
    Dem Vorverstärker kommt damit eine im wahrsten Sinne klangentscheidende Bedeutung im Setup zu. Und natürlich muss diese Investition in einer Relation stehen, die auf dem qualitativen Niveau der übrigen Kette steht, sonst kann aus dem geplanten klanglichen Upgrade sehr schnell ein klangliches Downgrade, ein Flaschenhals werden. Leider hatte ich meinen AudioGD Master 1 Vorverstärker nicht im Gepäck, dann hätte man genau das testen können, und es hätte mich nicht verwundert, wenn der Master 1 - vorsichtig ausgedrückt - nicht nennenswert zu einer Klangsteigerung beigetragen hätte.
.
  • 3. G-ML32 mit originalen und G-Ausgangsstufen:

    Hier fällt in meinen Ohren der Unterschied viel geringer aus, wie der von Punkt 1 und Punkt 2. Der für mich wichtigste Unterschied ist, dass es natürlicher und entspannter klingt, was wahrscheinlich beim Langzeithören erst den relevanten Unterschied ausmacht.
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  • 4. G-ADS3 mit LWL+ER+Afterdark+unzählige SCaps+Netzteile vs. Kabel direkt zum Zentralswitch:

    Ein Blick in das rechte Fach der drei Segmente des Geräte-Racks von Gert - und sogar ein Blick dahinter - offenbart den einen Teil der Netzwerkoptimierungen, nämlich eine regelrechte Skulptur aus Clocks, Netzwerk-Regeneratoren, diversen Netzteilen und Netzteilkomponenten.

    Der andere Teil findet im Technikraum statt, wo Switches aller Art mit zugehörigen Netzteilen verschaltet sind. Überflüssig zu erwähnen, dass sich keiner der dortigen Switches noch im Originalzustand befindet. Die Zugangsvoraussetzungen für diesen heiligen Raum sind für Komponenten außerordentlich streng: Hier herrscht die 3 G-Regel: gertifizierte Clock, gertifiziertes Netzteil, gertifizierte Kabel. Ohne das kommt da nichts rein. Zudem stand da noch eine weitere Komponente die für weitere Vergleiche eine ebenso wichtige Rolle spielte: ein kleiner aber feiner Prime mini mit Roon-Rock.

    Der Lohn all dieser Mühen: Der Unterschied zwischen einer direkten LAN-Verbindung zwischen G-ADS3 und Zentral-Switch auf der einen Seite und der vollen Ausbaustufe aller Netzwerk-Optimierungen ist ähnlich groß wie bei Punkt 1 und Punkt 2. Die Direktverbindung von ADS3 und Zentral-Switch lässt das Klangbild regelrecht in sich zusammenfallen, lässt es eng und nervös klingen. In einem Wort: anstrengend. Auch hier wieder ein Aufatmen, wenn das Netzwerk-Signal wieder durch alle Stationen hindurch läuft und auf diese Weise die Datenpakete mit einem perfekten Taktsignal in den Buffer des ADS3 gelangen.

    Aus meiner Sicht ist die Optimierung der Netzwerkstrecke in selben Maße klangentscheidend wie die Optimierung der digitalen Strecke auf der anderen Seite des Renderings (DAC, USB-/SPDIF-Kabel etc.)
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  • 5. Teilweise im Prototypenstadium befindliche DAC- und Streamervarianten von ihm, allerlei Kabel:
    ... überspringe ich mit Verweis auf meinen Prolog. ;-)
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  • 6. NAS vs. Qobuz:

    Das Test-Setup ist hier wahlweise: Roon, das auf den Streamingdienst Qobuz zugreift und Roon, das auf den lokalen NAS zugreift. Es war für mich überraschend, wie die Musik auf der langen Reise durchs Internet in die heimische Anlage einen Tick besser klingt als von der heimischen NAS, die ja gleichsam um die Ecke logiert. Um dieses "besser" zu definieren: Mit Qobuz klingt der gleiche Flac-File sauberer, mit besserer Raumwiedergabe und etwas entspannter. Es handelt sich dabei nicht um die gleichen Größenordnungen wie bei Punkt 4, aber ausreichend, um in all jenen Situationen, in denen man bei Roon beide Optionen (Qobuz oder NAS) angeboten bekommt, lieber Qobuz zu wählen. Es gab bei solchen Doppelangeboten keinen einzigen File, wo die NAS besser abgeschnitten hätte.

    Und wenn man bedenkt, dass Gerts NAS ebenfalls im Technikraum mit seinen strengen Zugangsbeschränkungen steht, dann ergibt sich daraus, dass auch Gerts NAS der 3G-Regel unterliegt - also an mindestens 3 Stellen gertifziert ist. Da sollte es zu denken geben, woher man in Zukunft seine Files bezieht, mit der man seinen Streamer/Renderer füttert. Ich werde auf jeden Fall darüber ernsthaft nachdenken.
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  • 7. Roon vs. Minimserver+ConvoProxy+Linn-App:

    An dieses Kapitel bin ich zugegebenermaßen mit einem Vorurteil herangegangen, dass sich en passant aus manchem Forumsbeitrag entwickelt hat, ohne dass ich es je überprüft habe: Roon klingt schlechter als Minimserver+ConvoProxy. Dieses Vorurteil war auch insofern praktisch, als es mir diese teure Lizenz erspart hat. Warum Geld für etwas ausgeben, wenn es dann auch noch schlechter klingt?

    Diese Frage wurde mir beim Vergleichshören in Gerts Setup schlüssig beantwortet: Erst wenn man nicht nur Geld ausgibt für die teure Roon-Lizenz sondern auch noch ein paar mehr große Scheine für die passende Hardware, ergibt das Ganze einen audiophilen Sinn. Dann nämlich zieht Roon an Minimserver+ConvoProxy mühelos vorbei.
    Wer Roon einfach nur auf seinem NAS installiert, wird hingegen mühelos enttäuscht. Man ist damit gewissermaßen auf halber Strecke audiophil verhungert. Auch wer Roon auf einem schnöden Office-PC oder gar Laptop betreibt, könnte möglicherweise erfahren, dass er nicht weit genug gegangen ist. Zwar ist dann ein NAS von Roon entlastet, aber ob Roon-Rock auf einem schnöden PC wirklich rockt, kann man zumindest bezweifeln.

    So besteht zumindest aus meiner Sicht die größte Herausforderung darin, den Anfangsschmerz auszuhalten, weil es finanziell erstmal richtig weh tut: denn wenn man sich durchgerungen hat, rund 800,- € für eine lebenslange Lizenz für Roon zu entrichten, geht es ja erst richtig zur Sache: einen leistungsfähigen audiophilen PC im satten dreistelligen oder gar unteren vierstelligen Bereich, ein ebenfalls nicht billiges Linearnetzteil für den Roon-Rock PC, eine gescheite Netzwerkstrecke nicht nur innerhalb des Heimnetzwerks sondern natürlich in seiner Anbindung an das Internet (Stichwort: Fritzbox-Optimierung). Ein paar tausend Euros kommen da zusammen, aber dann wird es klanglich richtig gut.

    Es ist eben ein individueller Entscheidungsprozess, den jeder für sich persönlich anhand der Frage durchlaufen muss: Ist mir die erreichbare Klangsteigerung diese Investition wert? Wer sie für sich mit Ja beantwortet, bekommt aus meiner Sicht jedenfalls einen verlässlichen audiophilen Gegenwert.
    Dazu schrieb Gert:
    Roon klingt nicht vergleichbar, sondern ganz erheblich besser. Räumlicher, tiefer, wärmer und körperhafter.
    Dem kann ich mich vorbehaltlos anschließen. Roon rockt.
.
Schlußbemerkungen:

Im Laufe der Jahre habe ich mir angewöhnt, dass mich nur noch solche Investitionen überzeugen, die ich auf Anhieb höre. Wenn ich schon mehrmals hin- und herschalten muss, um einen Unterschied zu erkennen, bei dem ich mir dann am Ende vielleicht immer noch nicht ganz sicher bin, ob er tatsächlich existiert, dann lasse ich so etwas.

Bei den oben beschriebenen Experimenten hingegen waren die Optimierungen auf Anhieb nachzuvollziehen.

Und wer bei unseren Hörvergleichen einen Blindtest vermisst, der sollte sich inspiriert fühlen, selber Experimente mit Blindtest zu machen. Für mich war dabei immer der größte Erkenntnisgewinn: Wenn ich schon mit so etwas wie Blindtest anfangen muss, dann sind die Unterschiede nicht ausreichend groß, dass sich eine Investition für mich lohnen würde. Das Geld spare ich dann lieber für etwas, das ich wirklich auf Anhieb höre.
Gert hat geschrieben:Vielen Dank für diesen netten, aufschlussreichen und auch sehr geselligen Besuch! Nicht ganz unwichtig bei Übernachtungsgästen: Auch der Rest der Familie freut sich immer sehr, wenn Du uns besuchen kommst.
Analog dazu kann ich Dir und Euch antworten: Vielen Dank für diese nette, aufschlussreiche und auch sehr gesellige Einladung! Nicht ganz unwichtig bei Übernachtungen: Auch über den Rest Deiner Familie freue ich mich immer sehr, wenn ich Euch besuchen komme! :-)

Ergänzend noch in eigenen Worten: ich habe ich mich auch dieses Mal wieder gefreut, bei Dir und Euch zu sein. Es macht mir immer wieder großen Spaß, mit dir solche Test zu machen, weil wir m.E. ein ähnliches Musik-Verständnis haben sowie viele übereinstimmende Klang-Parameter, mit der wir die Wiedergabequalität beurteilen. Und schließlich bin mit einer Menge Inspiration wieder nach Hause gefahren.

Vielen Dank dafür! :cheers:
Fujak
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meldano
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Beitrag von meldano »

Euch vielen Dank für den tollen Bericht.
Schön zu lesen.
Umso neugieriger bin ich auf Fujaks Erläuterung seiner Komponenten…

Daniel
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Fujak,
hallo Gert,
Fujak hat geschrieben: 30.12.2021, 13:18Hier herrscht die 3 G-Regel: gertifizierte Clock, gertifiziertes Netzteil, gertifizierte Kabel.
Da musste ich herzlich lachen. :lol: Das ist das Schöne an euren Berichten: immer mit einer Prise Humor.
Fujak hat geschrieben: 30.12.2021, 13:18...einen leistungsfähigen audiophilen PC im satten dreistelligen oder gar unteren vierstelligen Bereich, ein ebenfalls nicht billiges Linearnetzteil für den Roon-Rock PC, eine gescheite Netzwerkstrecke nicht nur innerhalb des Heimnetzwerks sondern natürlich in seiner Anbindung an das Internet (Stichwort: Fritzbox-Optimierung).
Alle die genannten Investitionen kann ich nur unterstreichen. Das entspricht genau meiner Erfahrung.

Grüße Gabriel
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Bajano
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Beitrag von Bajano »

Hallo Fujak und Gert,

vielen Dank für die tolle Berichterstattung Eurer Hörerkenntnisse bei verschiedenen Teststellungen in Gert´s Setup. Ich konnte ja die Punkte 1-3 bei meinem Kurzbesuch im September bei Gert ebenfalls „erleben“ und kann Deine, Fujak, geschilderten Eindrücke dazu voll und ganz nachvollziehen. Seitdem ich vor allem den Unterschied mit und ohne G-ML32 in Stuttgart gehört habe, bin ich echt angefixt und denke immer mal wieder über eine externe Vorstufe für den G-DAC nach. Bis es soweit ist, muss ich aber noch ein paar andere „Baustellen“ in meinem Hörraum abarbeiten :wink:.

Ich persönlich finde es auch prima, dass Ihr nicht nur über die Technik und die gehörten Unterschiede berichtet habt. Der persönliche Austausch und die Freundschaft über unser aller gemeinsames Hobby hinaus macht für mich mittlerweile den wirklichen Benefit dieses Forums aus.

Ich wünsche Euch einen guten und gesunden Start in das Jahr 2022 und hoffe dann endlich wieder auf ein Wiedersehen beim Forumstreffen.

Viele Grüße,
Oliver
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Andi
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Beitrag von Andi »

Moin Gert, moin Fujak,

danke für Eure super Schilderungen der beiden Tage, hat viel Spaß gemacht, das zu lesen.

Eine Frage habe ich noch an Gert, hast Du im NAS Festplatten oder SSD´s drin?

VG Andi
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Andi,
Andi hat geschrieben: 31.12.2021, 18:55 Eine Frage habe ich noch an Gert, hast Du im NAS Festplatten oder SSD´s drin?
Festplatten, 2x Western Digital 8TB, konfiguriert als ein 16TB-Laufwerk.

Viele Grüße
Gert
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Gert,

mich hat gewundert, dass Streaming per Roon besser klingt als lokale Files.
Ich würde vermuten, dass das "Problem" bei Deinem NAS liegt, da auch über Roon die lokalen Files schlechter klangen. Bei mir klingt die NAS mit SSD deutlich ruhiger und sauberer, obwohl die clockgetunte LWL Karte im anderen NAS steckt.

Grüsse Jürgen
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