Gert (AGM 3.3, 5.4, 7.4, 9.4, Backes & Müller BM 6, 20, Abacus C-Box 3, 4)

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Roli
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Beitrag von Roli »

Fortepianus hat geschrieben:Legt die CD "Piece By Piece" von Katie Melua, so Ihr sie habt, auf. Mit dem gleichnahmigen dritten Stück. Ich habe mich immer geärgert, dass die s so verzischt aufgenommen sind. Gleich, wenn sie mit dem Gesang anfängt. Seid versichert, es ist NICHT verzischt aufgenommen.
Gott sei Dank - es zischt bei mir nicht ......!

Hallo Gert,
Danke auch von meiner Seite für die interessanten Einstellungen.

Herzliche Grüße von der Schwäbischen Alb
Roland
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Aktivboxer
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Beitrag von Aktivboxer »

Hallo Gert,

grossartiges Projekt - alle Achtung. Da ich selbst aus der Nachrichtentechnik komme und jahrelang Industrie- und andere Elektronik betreut habe, kann ich ganz gut einschätzen, was da an Gehirnschmalz hinein gelaufen ist.

Gruß

Lutz
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Liebe Forumsmitglieder,

danke für das nette Feedback. Gerne werde ich das eine oder andere Thema bei Gelegenheit vertiefen, wie
Kienberg hat geschrieben:
Fortepianus hat geschrieben:Es würde den Rahmen hier sprengen, darauf einzugehen, warum die Taktungenauigkeit (Jitter) beim S/PDIF-Signal systembedingt ist - auf jeden Fall ist es so
Dieses Thema wurde hier schon mal kurz und sehr kontrovers andiskutiert, es wäre daher schon interessant, wenn Du das hier nochmals etwas vertiefen könntest.
oder die Bitte nach Jitterklang in MP3. :P

Dazu muss ich allerdings etwas tiefer einsteigen in die Frage "wie funktioniert die S/PDIF-Schnittstelle". Das mache ich gerne demnächst. Aber bitte habt Verständnis, dass ich gerade noch etwas mache, das in der Priorität noch knapp vorher kommt - durch dieses großartige Forum kam ein sehr netter Kontakt für mich zustande, durch den ich zu 8 sensorgeregelten Bässen für meine BM20 gekommen bin (ratet mal, um wen es geht 8) ?). Jedenfalls war das ganze Wochenende der Lötkolben geheizt, und jetzt ist der Umbau fertig. War nicht ganz auf die Schnelle zu machen, acht Endstufen von Strom- auf Spannungsgegenkopplung umbauen, Zusatzplatine machen, Kabel für die Sensorleitungen konfektionieren, dabei meine zwei Gehilfen zwischen den Beinen (Emil und Oskar, 2 und 4), etc. Und jetzt muss ich erst mal ganz in Ruhe Bass Array, Frequenzgang usw. neu einstellen. Und natürlich viel hören. Und wenn das fertig ist, rede ich gerne wieder über die Theorie vom Jitter :cheers:

Hier ein Bildlein, wie ich mit einer kleinen Zusatzplatine der alten BM20 mit magnetischer Gegenkopplung zu einer Regelplatine für die induktive Gegenkopplung verholfen habe:

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Die OPs sind OPA627, Ehrensache :mrgreen:

Die BM20 mit Air-Motion-Bändchenhochtöner (sowas ist ein Zylinderwellenstrahler :wink: ), aktuellem Hochtöner, aktuellem Kevlar-Mitteltöner und den neuen Bässen, diesmal in modischem Schwarz 8) gekleidet:

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Viele Grüße
Gert
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Also Dein "ich hab am Wochenende mal schnell die Bass-Regelung der BM-20 neu gebaut" Projekt ist einfach "der Wahnsinn!"

Grosse Hochachtung!

Gruss,
Winfried
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

So Leute, die BM20 spielt, alles ist eingepegelt und der Bass ist jetzt trocken, tief und schwarz. :D

Hallo Sigi, auf Deinen speziellen Wunsch hin habe ich versucht, die Zusammenhänge bzgl. Jitter bei S/PDIF -> hier darzustellen.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Ach, diese Forum ist mit ungewöhnlich höflichen Mitgliedern besetzt. Natürlich habt Ihr alle gesehen, wie super bescheiden es aussieht, dass einen bei meinen Hochtönern die Schrauben auf der Frontplatte anglotzen :cheers:

Michael (BM-Fan) war so taktvoll, mich darauf dezent per email anzusprechen. Wenn einer den Hosenladen offen hat, nimmt man ihn ja auch dezent bei Seite und weist ihn vorsichtig darauf hin, anstatt es vor versammelter Mannschaft auszuposaunen :mrgreen:

Da muss ich wohl was tun.

Viele Grüße
Gert
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BM Fan
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Beitrag von BM Fan »

Hallo Gert,
bei manchen sagt man einfach garnichts, denn ein toter Vogel kann nicht weg fliegen :mrgreen:
Das Ergebniss kann sich echt sehen lassen. Richtig gut geworden.
Gruß
Michael
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SirAeleon
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Beitrag von SirAeleon »

Hi Gert,

Vielleicht noch als Anregung: Bilder kannst du hier auch mit "abload.de" einstellen. Die sind, wie ich finde, gerade hier in Deutschland deutlich schneller als ImageShack.

Funktioniert analog zu ImageShack, indem man den "Direktlink für Foren" benutzt.


viele Grüße

Chris
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BM Fan
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(Kurz) Besuch bei Gert

Beitrag von BM Fan »

Hallo,

gestern habe ich ich quasi in der Vorbeifahrt Halt bei Gert (Fortepianus) in Stuttgart gemacht. Neugierig war ich auf seine BM20. In erster Linie wegen des Umbau des SHt. Ich bin schon lange drauf und dran, den SHT gegen etwas anderes zu tauschen, aber bei einem Bändchen muss halt gefräst werden. Das scheue ich.

Als erstes hat Gert mir sein Haus gezeigt. Es gibt keinen Raum in dem nicht Musik gehört werden kann. Was aber richtig beeindruckend ist, ist die BM20. Ihr habt alle schon gelesen was dort alles gemacht wurde, das bedarf absolut keines Kommentars. Ein topp saubere Arbeit. Das zweite: DBA. In vielen Foren heiss diskutiert, von Nubert lange angekündigt, alle warten drauf das es auf den Markt kommt. Gert hat es realisiert. Wir konnten nicht lange hören, weil seine beiden Racker auch ihr Recht auf Papi forderten.

Trotz der kurzen Hörphase ist es für mich ein bleibender Eindruck, der weitere Massnahmen bei meiner BM20 nach sich ziehen wird. Ich kann schlecht den Klang in Worte fassen. ABER, die BM20 von Gert macht alles absolut selbstverständlich. Die Höhen sind gut auflösend, und nerven nicht. Der Bass! Genial. Der Tiefgang ist so selbstverständlich als wenn das Instrument im Raum spielt. Sauber, präzise und ohne das etwas anderes darunter leidet. Super.

Die Räuliche Auflösung. Ich habe so etwas noch nicht erlebt. Nicht nur das die Stimmen (z.B.) exakt zu orten sind, wenn man die Augen schliesst könnte man meinen, sie sind in sich noch dreidimesional abgebildet. Ich hatte das Gefühl, den Körper zu hören und nicht nur den Mund. Da ich auf der Rückreise war, blieb mir nicht lange Zeit. Aber da hat Gert ganze Arbeit geleistet, soviel war direkt zu hören.

Die Optik hat Gert auch verändert. Die Schraubenköpfe bei den HT sind verdeckt. Das ganze Erscheinungsbild lässt nicht auf eine BM20 von 1983 schliessen. Der Klangliche auf einen Lautsprecher, der erst noch so in Serie gebaut werden muss.

Meine Hochachtung.

Gruß
Michael
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Michael,

war sehr nett, dass wir uns gestern persönlich kennen lernen konnten. Für die Mitleser sollte man vielleicht erklären, dass wir seit meiner Vorstellung hier an Weihnachten uns unzählige Mails geschrieben haben - Michael hatte super Tipps aus der Praxis für mich, und ich habe ihn infiziert damit, was noch so alles geht an einer BM.

Die erwähnten verdeckten Schrauben (ich habe über den optischen Mangel ja in meiner Anlagenvorstellung lamentiert) sind natürlich Michael zu verdanken. Es ist das Ergebnis unseres letzten Deals ("ich mach dir schnell ein Layout für die neuen Spannungsregler in deiner BM20 und du machst mir Velourabdeckungen auf den Kram").

Bild

Vorher - nachher. Gegen die Macken im Gehäuse des alten Schätzchens hilft das natürlich nichts.

Dass der Bass die erwähnte Qualität besitzt - daran ist Michael auch nicht unschuldig. Von ihm sind nämlich die 8 TT-Chassis mit induktiver Gegenkopplung. Natürlich habe ich die nicht umsonst gekriegt (hätte ich auch nicht gewollt), aber ich versprach im Gegenzug, mal nach dem beigelegten kleinen Röhrenvorverstärker zu sehen, der brummt. Das kleine Stück ist Dokumentation chinesischen Ingenieurunvermögens und hat jetzt aber meinen Ehrgeiz herausgefordert. Nach unzähligen Modifikationen nuckeln gerade die neuen Röhren an der neuen recht sauberen 8) Spannungsversorgung, um sich ein bisschen einzubrennen. Bin mal gespannt, ob aus dem Reisbauernprodukt (O-Ton Michael) vielleicht doch anständiger Klang zu holen ist. Falls ja, kann ich ja bei Gelegenheit mal was drüber erzählen.

Wir haben bereits ein weiteres Treffen demnächst vereinbart - bei Johannes Krings. Da freu' ich mich schon riesig drauf, Michael!

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Das hat mich jetzt aber schon ein wenig gewurmt, dass diese alten BM20, die gemeinsam mit ihren BM6-Schwestern im DBA so aufspielen, wie sie das im Original nie durften, doch erhebliche optische Mängel aufwiesen. Ja, im Imperfekt, habe nämlich mal bei einem Schreiner vorgesprochen, und der hat mir erklärt, dass man die Macken im Furnier ganz gut mit Hartwachs weg kriegt. Und hat mir netterweise seine Palette dunkler Farbtöne plus einiges an Werkzeug über Nacht ausgeliehen und mich zusätzlich noch mit einigen guten Ratschlägen ausgestattet.

Das funktioniert super! Breite Lötspitze in den geregelten Lötkolben bei 150°C, und dann bei flach gelegten Lautsprechern in die Macken rein tropfen lassen und im noch weichen Zustand mit einem planen Kunststoffspachtel abziehen. Härtet innerhalb einer Minute aus und dann mit einem superscharfen kleinen Flachhobel vom Schreiner drüber fahren - das nimmt genau nichts vom Furnier, sondern nur Überstehendes weg. Jetzt sehen die Lautsprecher wieder gut aus, nicht nur bei Schummerbeleuchtung.

Bild

Ok, auflösungsbedingt sieht man hier eh nicht viel von evtl. Macken, aber das ist aktuelle Gesamtansicht, mit neuen Bässen, den neuen HT- und SHT-Beflockungen (ohne sichtbare Schrauben) und eben den ausgebesserten Furniermacken.

Apropos Auflösung: Da habe ich doch eine Diskussion vom Zaun gebrochen (unter Aktuelles), wie man wohl am besten die Bilder skaliere. Und habe jetzt erst gemerkt, dass man das bei Abload ganz nebenbei beim Hochladen in sehr ansprechender Qualität erledigen kann :roll: .

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Liebe Forumskollegen,

nachdem wir ja nun ein neues "Zuhause" haben, will ich mal schnell etwas zur "Möblierung" beitragen. Es ist nun eine halbe Ewigkeit her, dass ich die letzte nennenswerte Änderung an meiner Anlage gemacht habe, nämlich den Umbau auf sensorgeregelte Bässe. Das war vor fast 4 Wochen. Da wird es Zeit, endlich mal wieder was zu bauen :cheers: .

Ok, ich gebe zu, ganz untätig war ich nicht in der Zwischenzeit. Wie schon angedeutet, habe ich Michaels Röhren-Vorverstärker komplett umgebaut, so dass er jetzt zu Recht den Schriftzug Hifi-Preamp trägt. Er klingt völlig verändert, und zwar hin zum Besseren. Aber darüber will ich jetzt gar nicht berichten, sondern über mein neuestes Vorhaben - ein neuer Vorverstärker für meine BM6/20-Anlage. Eigentlich bin ich mit dem Klang meines Vorverstärkers recht zufrieden. Aus technischer Sicht geht das aber noch besser, deshalb will ich einfach sehen, ob da noch was geht. Ich habe beschlossen, den Signalweg radikal zu kürzen. Ich will das an dem folgenden Prinzipschaltbild erläutern:

Bild

Oben sieht man den schon früher detailliert beschriebenen DAC ab dem Konverterchip PCM1704. Dieser hat einen Stromausgang, braucht also eine Konvertierung Strom nach Spannung. Das macht die angedeutete sog. Stromsumpfschaltung mit einem OPA627 (ich weiß, es gibt hier Glaubenskriege, ob man das nicht besser passiv machen sollte mit einem schlichten Widerstand, aber das Thema will ich jetzt mal ausklammern).

Dahinter kommen, wenn man den Pfad verfolgt, weitere 5 OPs, eine elektronische Eingangsquellenumschaltung, zwei ClassA-Endstufen ohne Über-Alles-Gegenkopplung, eine elektronische Lautstärkeregelung und eine Menge Kabel, bevor das Signal in der DBA-Kiste hochohmig abgezweigt wird und endlich an die BM20 darf. Zum besseren Verständnis habe ich nur einen Kanal gezeichnet.

Zumindest fünf dieser OPs, eine Endstufe, die Quellenwahl und noch so einiges mehr wie auch die Nähe zu dem ganzen Videosignalgeraffel habe ich mit dem neuen Ansatz einfach umgangen. Dazu gehe ich direkt hinter dem I/U-Wandler an ein passives Filternetzwerk. Dieses ist speziell für die feste Samplingfrequenz von 768kHz meiner Wandlerchips ausgelegt. Das kurze Kabel, das vom DAC zum neuen Mini-VV geht, ist mit seinen elektrischen Eigenschaften als Teil des Filters einberechnet.

Hinter dem passiven Filter kommt ein ALPS-Poti, auch das ist ins Filter eingerechnet. Und dahinter keinerlei Verstärkung, denn die 2,1Veff aus dem DAC reichen üppig für die Ansteuerung der Aktivboxen. Bis hierher ist es eine passive Vorverstärkerlösung. Die ist aber in meinem Fall nicht geeignet, die schätzungsweise 14m langen Kabel bis zu den BM20 verlustfrei zu treiben. Deshalb kommt hier eine minimalistische ClassA-Ausgangsstufe ohne Über-Alles-Gegenkopplung zum Einsatz, wie bisher schon am DAC-Ausgang und am VV-Ausgang. Vor die DBA-Kiste unterm Sofa kommt eine winzige Kiste mit hochwertigem Umschaltrelais, das mach' ich in so ein kleines HF-Abschirmgehäuse (ca. 5x5x2cm³). Geschaltet wird das Relais von einem Schalter, der als einziges weiteres Bedienelement im Mini-VV sitzt. Damit kann ich den Pfad wählen, alten VV mit Multikanal- und Videofähigkeit, oder neuen Mini-VV, optimiert für die Stereowiedergabe über den DAC. Und kann dann auch die beiden Vorverstärkerzüge, wenn exakt auf gleichen Pegel abgeglichen, vergleichen.

Der neue Mini-VV ist wirklich mini, er passt in ein Eurokarten-Gehäuse (103mm breit, 163mm lang, 56mm hoch). Das Netzteil sitzt ausgelagert in nochmal so einem Gehäuse versteckt hinter der Anlage. Der Mini-VV kommt oben auf das Anlagenrack, so dass ich direkt neben dem Lautstärkeregler sitze. Das spart die Fernbedienung. Damit man bei der Optik dieses exponiert stehenden Lautstärkereglerleins nicht Tränen in die Augen bekommt, fräst die Fa. Schaeffer in Berlin gerade zwei fette Aluplatten für Front und Rückwand. Und der ebenso fette Aluknopf (aus dem vollen gedreht) möge bitte bitte den Weg von Hongkong hierher finden, bestellt ist er...Bei uns kriegt man sowas irgendwie nicht mehr, es sei denn, man stellt sich selbst an die Drehbank.

Schaltungsauslegung, ausführliche Simulation und die Layouts sind fertig, jetzt muss ich erst mal auf das Material warten und das Zeug zusammen löten.

Ich werde dann über den weiteren Fortgang der Arbeiten berichten.

Viele Grüße
Gert
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wgh52
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Re: Gert (u.a. BM 3, BM 6, BM 20)

Beitrag von wgh52 »

Hallo Gert,

interessante Idee! Bin gespannt darauf, was die klanglichen Unterschiede sein werden, denn Dein bisheriger VV ist bestimmt nicht von schlechten Eltern! Der eingezeichnete Umschalter ermöglicht ja auch gleich den direkten A/B Vergleich... 8)

Mir fällt auf, dass Du mit dem "Mini" "nur" den DA Wandler "hörst" und wenn andere oder analoge Quellen gefragt sind auf den "Maxi" umschaltest. Richtig gesehen?

Gruss,
Winfried
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Fortepianus
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Re: Gert (u.a. BM 3, BM 6, BM 20)

Beitrag von Fortepianus »

Hallo Winfried,
wgh52 hat geschrieben:Mir fällt auf, dass Du mit dem "Mini" "nur" den DA Wandler "hörst" und wenn andere oder analoge Quellen gefragt sind auf den "Maxi" umschaltest. Richtig gesehen?
ja genau, es ist sowas wie eine Erweiterung des DAC um eine analoge Lautstärkeregelung, der direkt an die Aktivboxen geklemmt wird (bei Bedarf). Auch wenn die Lautstärkeregelung im externen Gehäuse sitzt. Ich will sozusagen das Minimalistische und Direkte eines regelbaren DAC mit dem Komfort und Multikanalgedöns meines bisherigen VVs verbinden.

Gruß Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

So, das Teilchen ist fertig. Erstmal dem DAC ein Paar ungefilterte Ausgänge verpasst, die beiden oberen links im Bild:

Bild

Dann ein kleines, aber feines externes Netzteil für den Mini-VV gebastelt:

Bild

Dann den VV, hier im Detail die DC-gekoppelten ClassA-Endstüflein ohne Über-Alles-Gegenkopplung:

Bild

Rückseite des Mini-VV - alle Buchsen sind liebevoll eingesenkt, auch wenn man das im Rack nicht mehr sieht:

Bild

Die kleine Umschaltrelais-Kiste von innen:

Bild

Der fertige Mini-VV findet im Rack noch neben dem Behringer DEQ2496, direkt unter dem DAC Platz:

Bild

Was ja immer recht zeitraubend ist, ist die Kabelkonfektioniererei, aber da muss man halt durch.

Also, nochmal in Kürze, der analoge Signalweg ist jetzt bei Schalterstellung "Ein" am Mini-VV radikal kurz. DAC, I/U-Wandler, passives Filter, diskrete ClassA-Linetreiber, Aktivboxen.

Mit ziemlich gespannter Erwartung Pegel in beiden Schalterstellungen exakt abgeglichen und dann hin- und hergeschaltet. Ohje, dafür den ganzen Aufwand getrieben. Ich hörte einfach keinen Unterschied. Na gut, am Abend noch mal in Ruhe probiert. Bei absoluter Stille der Umgebung, entspannt und aufnahmefähig. Ei, jetzt bilde ich mir ein, einen winzigen Unterschied ausmachen zu können. Stellung "Ein" klingt vielleicht ein ganz klein wenig sauberer im Mitteltonbereich - bilde ich mir das ein? Also meine Frau zum Test gebeten. Stellung B vielleicht ein wenig besser? Oder auch nicht? Also, kurz: Im Blindtest fällt man mit dem winzigen Unterschied, so er überhaupt da ist und nicht eingebildet, auf jeden Fall auf die Schnauze.

Ganz vergebens war die Mühe aber nicht. Ich kann umgekehrt wichtige Schlüsse ziehen:

1. Mein VV ist ok. Das hatte ich ja schon früher im Vergleich mit hochpreisigen Fertiggerätschaften festgestellt.
2. Das Thema VV ist endgültig behandelt.
3. Das Interessanteste für mich: Ich nehme 5 OPs raus aus der Kette, alle fünf sind OPA627. Und ich habe an jeder Stelle, an der ich früher einen anderen OP probiert hatte, einen Unterschied gehört. Und zwar viel deutlicher, als dieses marginale Gerate gestern. Ich kenne den klanglichen Fingerabdruck der OPA134, OPA604, AD711, AD8610, LME49710 und wie die üblichen Verdächtigen alle heißen, ganz genau. Der Schluss, den ich ziehe, wenn ich fünf dieser OPA627 hintereinander nicht höre, ist ganz einfach, dass er keinen Eigenklang hat. Und ich weiß jetzt auch, warum er bisher schon mit weitem Abstand mein klanglicher Favorit war. Wenn ich mir noch einen winzigen Unterschied einbilden mag, muss man bedenken, dass der auch von den beiden unterschiedlichen analogen Filtern kommen kann. Normalerweise habe ich ein aktives Filter drin, im Mini-DAC ein passives, wenn auch mit ähnlicher Einsatzfrequenz und Charakteristik.

Bevor Ihr jetzt aber alle anfangt, in Euren Aktivboxen die OPs rauszuziehen und OPA627 reinzustecken. muss ich davor eindrücklich warnen. Ein lahmer Ackergaul wie ein TL074 oder auch ein NE5534 oder gar ein LF356 (hallo Kai) gibt sich mit bescheidener Kost zufrieden. Das Futter eines OP ist der Strom, den er von der Versorgung zieht. Eine relativ bescheidene Verpflegung (Versorgungsspannung) ist für diese OPs ausreichend. Ein Rennpferd wie ein OPA627 wird hemmungslos aufjaulen, wenn Ihr ihn an eine solche Futterstelle stellt. Er zittert vor Entsetzen, und zwar mit einigen zig MHz. Und von der HF-Verseuchung der Umgebung mal ganz abgesehen, klingt ein schwingender OP ganz schauderhaft. Dazu kommt noch, dass manche Schaltungen speziell für den OP, der drin ist, kompensiert, sprich ausgelegt sind. Wenn man also OPs tauschen will, muss man die Angelegenheit genau verstanden haben, sonst geht das schief.

Naja, gebaut ist es jetzt schon, dann lass ich das Teil halt drin in der Anlage, es schadet ja nichts.

Viele Grüße
Gert
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