Gert (AGM 3.3, 5.4, 7.4, 9.4, Backes & Müller BM 6, 20, Abacus C-Box 3, 4)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Uwe,

vielen Dank für Deinen netten und kurzweiligen Besuch. Schön, dass es nach so langer Anlaufzeit endlich geklappt hat!
rookie hat geschrieben: 19.07.2021, 10:30 Gert hatte eine hervorragende Inszenierung
Na ja, das wurde mehr oder weniger zufällig so hin, weil wir zuerst Deinen G-Linn fürs Clock-Upgrade in die Werkstatt getragen haben, und dann kamen wir eben nach und nach an den anderen AGM vorbei auf dem Weg zum Hörraum.
rookie hat geschrieben: 19.07.2021, 10:30 Dann kam nach ein paar weiteren Stufen der Olymp.
Die Dreifaltigkeit aus akustisch und auch optisch tollem Hörraum, aufwendigster Elektronik und den AGM 9.4.
Der Raum total trocken. Sehr geschmackvoll mit der hellen Holzverkleidung der akustischen Maßnahmen. Durch die große Länge ausreichend viel Platz.
Merci
rookie hat geschrieben: 19.07.2021, 10:30 Einziger Wermutstropfen - das mutmaßliche Objekt meines Interesses - die 5.4 diente nur als gegenüberstehendes Bassarray.
Naja, nicht nur, sie sind auch die Rears bei Mehrkanal.
rookie hat geschrieben: 19.07.2021, 10:30 Viel mehr wollte ich dann aus naheliegenden Gründen von dieser tollen Anlage nicht mehr hören.
Ach, das kenn ich, einmal versaut, für immer versaut, da spielt es keine so große Rolle, wie lange man sich das antut :mrgreen: .

Viele Grüße
Gert
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rookie
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Beitrag von rookie »

Hallo Gert,

beim letzten Punkt hast Du leider recht.
Die holographisch dreidimensionale Darstellung des Schlagzeugs in Karmosin hat mich natürlich bis heute nicht mehr losgelassen.
Aber es ist auch vollkommen klar, das man dafür eben auch einen nahezu perfekten Hörraum benötigt, den ich -in diesem Fall glücklicherweise -
(noch) nicht besitze. Sonst hätte ich mir am Liebsten alles gleich einpacken lassen.
Außerdem übe ich mich in buddhistischer Gleichmut.
Aber Veränderungen der räumlichen Situation werden mittelfristig kommen und dann schauen wir mal, ob es für ein abgespecktes G-Vollprogramm
reicht.

Nochmals vielen Dank für die tolle Demonstration. Es ist schon total faszinierend zu hören, was man mit maximalem Einsatz erreichen kann
und wie weit weg davon ich mit meiner kleinen Anlage in meinem suboptimalen Hörraum bin.
Nichtsdestotrotz klingt es jjetzt mit dem G-Hub Clock Upgrade in Verbindung mit dem G-MMC auch bei mir deutlich besser.

Lieben Gruß Uwe
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo liebe audiophile Mitstreiter,

ein kurzer Bericht, was in letzter Zeit passiert ist, das hört ja bekanntlich nie auf. Über die kürzlich in die Mark Levinson eingebauten Aktivgleichrichter hatte ich ja schon berichtet, das war ein Schritt nach vorne, einhergehend mit dem Tausch von sechs SFP-Modulen gegen die hier im Forum gelobten finisar-Module. Nun habe ich noch ein wenig mit der Aufstellung der ML experimentiert. Als derzeitiges Optimum fand ich diese Aufstellung:

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Ich habe mir drei Bretter aus Eiche natur in 28mm Stärke zuschneiden lassen, die genau über den Vorstufenteil der ML passen. Dieses dann zusammengeleimte U ist an der Unterseite, wo das U auf dem Rack steht, mit dünnem, selbstklebendem Filz bezogen. Auf dem U oben drauf kommt eine Granitplatte, darauf kleine Gummidämpfer und dann der Controller der ML32. Das brachte noch ein bisschen mehr Körperhaftigkeit im Vergleich zum Controller direkt auf der Vorstufe.

Und dann stand ja noch der Test aus, ob der Tausch meines selbstgebauten Netzteils mit 13,5V bei 5A Stromlieferfähigkeit an meinem Roon-Core, dem PrimeMini5, gegen ein Keces P8 mono mit 19/20V und 8A noch was bringt. Heute wurde das P8 geliefert. Das Ensemble hinter der Anlage im E-Kabuff:

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Von links nach rechts kommt zunächst der G-Switch 1600 mit vier SFP-Modulen. Daneben die Startech-LWL (gelb) in 10m Länge (viel zu lang, deshalb aufgerollt). Zwei gehen in den Hörraum (an den ER beim Linn und den 11Gtek beim Oppo), zwei bleiben im Kabuff und gehen jeweils an einen G-MMC. Der eine, im Bild verdeckt von den Netzteilen, trennt zum LAN-Kabel vom Keller und dem WLAN-Accesspoint, der andere liegt im Bild rechts sichtbar hinter der NAS und beliefert zudem den PrimeMini5 ganz rechts. Unter dem PrimeMini steht das neue Keces P8. Links von der NAS (Synology DS716+II) sind zwei Netzteile. Das obere heißt G-NT 126, was 12V und 6A bedeutet und die NAS versorgt. Das untere heißt G-NT 353, was dreimal 5V bei jeweils 3A bedeutet und den G-Switch plus die zwei G-MMC versorgt. Die Neuerung in groß:

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Man sieht, dass das P8, das ja immerhin 8A liefern kann, sich mit 0,2A gnadenlos langweilt, wenn der Roon-Core im Standby ist und keiner was von ihm will. Aber auch beim Abspielen von Musik geht das kaum mal über 0,8A hinaus. Aber bekanntlich war hemmungslose Überdimensionierung noch nie ein Fehler, wenn's um Stromversorgung von irgendwas in der Anlage geht. Und so höre ich mir also an, ob sich was geändert hat am Klang. Es wurde ja verschiedentlich berichtet, dass der PrimeMini mit 19V besser klänge als mit 12V, aber da war der PM5 immer direkt per USB an einen DAC angeschlossen.

Der Anfang meiner Lieblings-Beethoven-Cellosonate mit Wispelwey/Lasic ist immer ein erster Testpunkt, und zwar, bevor der erste Ton der Musik kommt. Das ist so ein leises, sehr tieffrequentes Eigengeräusch des Aufnahmeraums, das mich sofort dorthin beamt und ein Wohlgefühl auslöst. Diese Atmen des Raums ist jetzt noch etwas tiefer und voller als gewohnt. Das Cello setzt ein und hat an Wärme, aber auch Details beim Saitenanstrich zugelegt. Und dann das Klavier - der Resonanzboden des Flügels ist ein bisschen gewachsen. Die Anschläge sind mindestens so präzise undd zeitrichtig wie gewohnt, aber der Ton hat ein bisschen mehr Farbe als vorher.

Jetzt weiß ich natürlich nicht, ob der Unterschied daher rührt, dass jetzt 19 anstelle 13,5V am Roon-Core liegen. Oder ob das P8 schlicht besser klingt als meine Bastelarbeit. Oder ob es daher kommt, dass das P8 noch erheblich dicker dimensioniert ist als das alte Netzteil und sich damit noch mehr langweilt bei der Arbeit. Egal, das P8 bleibt jedenfalls dran am PrimeMini5.

Viele Grüße
Gert
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Fortepianus hat geschrieben: 30.07.2021, 17:52 Das ist so ein leises, sehr tieffrequentes Eigengeräusch des Aufnahmeraums, das mich sofort dorthin beamt und ein Wohlgefühl auslöst.
Hallo Gert,

Schön formuliert - diesen in einigen Aufnahmen vorhandenen Moment* kennen wohl einige andere von uns hier auch.

Viel Freude und Erfolg weiterhin,
Thomas
:cheers:

*Naim bspw. hat dies bei etlichen ihrer Aufnahmen geradezu kultiviert/pervertiert, indem die jeweils ersten und letzten Sekunden eines Tracks (vor Einsetzen/ nach Ende der eigentlichen Musik) im Pegel ziemlich angehoben wurden, was einem im Endeffekt leider an nix anderes als die Künstlichkeit des Produkts erinnert
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SirMartin
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Beitrag von SirMartin »

Hallo Gert,

Ja genau die Kombi aus Netzteil und PrimeMini5 werkelt auch bei mir. Ich hatte zuerst das Keces P8 Duo und einen Kanal mit 12 Volt am Prime angeschlossen. Das war nicht gut. Dann habe ich ein Mono 12V dran gehabt. Das war ein sehr großer Zugewinn. Dann bin ich auf die 19V Mono Version umgestiegen. Dafür wurde ich mit mehr Ruhe und Dynamik belohnt. Um zu vermeiden das sich Vibrationen auf den Mini übertragen habe ich dazwischen eine Schieferplatte mit Silikonfüssen gelagert. Das Keces Netzteil wiederum ruht aus Q Feets von Audioquest. Auch das inzwischen verwendete Musigo DC Reinsilberkabel brachte einen hörbaren Zugewinn.
Die Kombi spielt als Roon Player schon sehr gut gemessen am finanziellen Aufwand!

VG
Martin


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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Thomas, hallo Martin,

danke für die Rückmeldungen. Ich ging gestern Abend voller Vorfreude in den Hörraum und dachte, da hör' ich doch mal wieder ein paar Alben, die ich schon länger nicht mehr auf dem Zettel hatte, sowas wie Supertramp Some Things Never Change oder Roger Waters Amused To Death und so weiter, da hatte ich richtig Lust drauf. Aber irgendwie kam schon bei der Supertramp kein so richtiger Spaß auf, ich habe schon im zweiten Stück abgebrochen. Und bei Amused To Death war ich mir dann sicher, dass da irgendwas nicht stimmt. Roger Waters Stimme war belegt und verschnupft. Ich machte dann folgenden Vergleich: Einmal das Album in Roon reingeladen und einmal über die Linn App in die Playlist. Man kann dann direkt von einer Variante auf die andere umsteigen. Also einmal macht der PrimeMini alles mit Roon, und im anderen Fall läuft das über den Minimserver mit ConvoProxy. Und in der zweiten Variante stimmte nun alles wieder, viel klarer das Klangbild. Ich zog schon ein bisschen das Gesicht lang. Hatte ich mich kürzlich so getäuscht, als ich behauptet hatte, dass Roon bei mir an Minim/ConvoProxy rankommt? Das jedenfalls war nun gestern Abend überhaupt nicht der Fall. Bei Roon war das Klangbild zu dunkel und die Spritzigkeit fehlte. Ich dachte mir, probier' doch mal, den PrimeMini und das Netzteil anders aufzustellen. Einfach mal beide getrennt und Schaumstoff drunter. Jetzt war das Klangbild zusätzlich noch verwaschen und unpräzise. Reagiert also auf die Aufstellung, aber da darf kein wabbeliger Schaumstoff drunter. Mir dämmert was. Ich hole mein G-Netzteil mit den 13,5V wieder aus der Werkstatt (ich hatte das nach dem gestrigen Schnelltest schon gedanklich ausgemustert), fahre den Roon Core runter und hänge das alte Netzteil wieder dran. Und jetzt spielt das plötzlich wieder auf Augenhöhe mit Minim/CP! Schon erstaunlich, was das Netzteil an dem kleinen Rechner da bewirkt.

Das war also ein Schnellschuss gestern, der Sound mit dem kräftigeren Bass erwies sich bei längerer Hörsession und anderer Musik bei mir als zu dick und dunkel. Nun ja, so bin ich um eine Erfahrung reicher und um das Geld für das P8 mono ärmer. Bei mir harmoniert das nicht - braucht jemand eins :-)? Aber noch was habe ich gelernt dabei:
SirMartin hat geschrieben: 31.07.2021, 07:39 Um zu vermeiden das sich Vibrationen auf den Mini übertragen habe ich dazwischen eine Schieferplatte mit Silikonfüssen gelagert. Das Keces Netzteil wiederum ruht aus Q Feets von Audioquest.
An der Aufstellung des PrimeMini sollte ich wohl noch ein bisschen feilen.

Viele Grüße
Gert
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SolidCore
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DC Kabel

Beitrag von SolidCore »

Hallo Gert

Auf deinem Bild sieht man ein schwarzes DC Kabel vom Keces.
An deinem selbstgebauten, nehme ich an, war eins aus OCC.

Versuch doch mal aus Spass, dem Keces auch ein "gutes" zu gönnen. Die Klangbeschreibung geht genau in
Richtung Beipack.Eventuell auch mal fürs Keces ein angepasstes bauen, was in Richtung schlanker, offener geht.
Sprich weniger, etwas dünnere Adern.
Und/oder die Feinsicherung dahingehend anpassen, eine mit guter Detailwiedergabe.

Nur ne Idee.

Gruß
Stephan
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Bajano
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Beitrag von Bajano »

Hallo Gert,

vielen Dank für Deine Berichterstattung und die Schilderung Deines Höreindrucks zum Keces P8 am PrimeMini. Ich kann Deine Bewertung sehr gut nachvollziehen, da ich vor einigen Wochen ein in meiner Konfiguration freigewordenes P8 an verschiedenen Stellen getestet hatte: viewtopic.php?f=6&t=8718&start=142

Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich tatsächlich, dass ein Linearnetzteil in der Größenordnung eines Keces P8 (mit aufgewerteten Netz- und DC-Kabeln!) an jeder Stelle der Anlage grundsätzlich besser spielt, als ein Standard-Schaltnetzteil. Aber weit gefehlt ... es kommt (wie so oft) auf die jeweilige Situation vor Ort an. Für meine Ohren hört sich z.B. das Originalnetzteil an der Synology besser an, als wenn es durch ein P8 versorgt wird. Diesen Erkenntnisgewinn hatte übrigens ein von mir sehr geschätzter Forumskollege mit einem anderen Linearnetzteil an der Synology auch. Allerdings lässt sich aus dieser Erfahrung keinesfalls der Rückschluss ziehen, dass das Originalnetzteil der Synology an anderer Stelle ebenfalls besser spielt.

Ich habe mittlerweile folgende Erfahrung bei mir gemacht: Je besser die Anlage auf meinen persönlichen Hörgeschmack abgestimmt ist, desto komplexer wird die Auswahl des "richtigen" Netzteils mit den "richtigen" Kabeln an der jeweiligen Stelle. Deshalb versuche ich auch, meine Anlagenkonfiguration so schlank wie möglich zu halten und wo immer möglich auf externe Netzteile zu verzichten.

Viel Spaß beim weiteren Experimentieren & beste Grüße,
Oliver
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Stephan,
SolidCore hat geschrieben: 31.07.2021, 11:58 Auf deinem Bild sieht man ein schwarzes DC Kabel vom Keces.
An deinem selbstgebauten, nehme ich an, war eins aus OCC.

Versuch doch mal aus Spass, dem Keces auch ein "gutes" zu gönnen. Die Klangbeschreibung geht genau in
Richtung Beipack.Eventuell auch mal fürs Keces ein angepasstes bauen, was in Richtung schlanker, offener geht.
das schwarze Kabel zwischen Keces und PM5 ist aus OCC und ist von mir. Es hat nur ein schwarzes Strümpfchen gekriegt, damit es besser aussieht. Die Stecker sind von Oyaide.

Hallo Oliver,
Bajano hat geschrieben: 31.07.2021, 14:37 Für meine Ohren hört sich z.B. das Originalnetzteil an der Synology besser an, als wenn es durch ein P8 versorgt wird. Diesen Erkenntnisgewinn hatte übrigens ein von mir sehr geschätzter Forumskollege mit einem anderen Linearnetzteil an der Synology auch.
das glaube ich gerne. An meiner Synology spielt ebenfalls ein Netzteil-Eigenbau, und der spielt bei mir besser als das Originalnetzteil. Aber es ist wie immer, nur selbst probieren bringt weiter.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Guten Abend liebe Forumsfreunde,

heute habe ich wie schon täglich seit Montag wieder ungefähr 12h damit verbracht, für das neue Linn-Netzteil an den Layouts und am Feinschliff zu arbeiten. Gestern kam eine willkommene kleine Abwechslung für mich vorbei: Leihweise der sehr edel aussehende und verarbeitete Vorverstärker

Gryphon Essence

mit der Fragestellung, ob man denn da eventuell noch was machen könne. Er hat eben im Hörraum neben der G-ML32 Platz genommen und wurde exakt eingepegelt für gleiche Lautstärke:

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Wie unser Forumsmitglied Jörg (Nordlicht) ja gerade ausgeführt hat,
Nordlicht hat geschrieben: 30.09.2021, 19:44 Ich bin bei Bandcamp auf ein Label mit sehr guter Aufnahmequalität gestoßen. Habe davon gleich einige Alben gekauft und bin von dem Klang ziemlich begeistert. Von der Musikrichtung her gefällt mir z.B. Carmen Gomes.

Audiophile 24bit Hi-Res Studio Masters by Sound Liaison

https://soundliaison.bandcamp.com/

klingt das exzellent und genau die Gomes in 192/24 ist ja bei mir auch gerade der Dauerbrenner. Also auf die Gryphon rübergestöpselt und in gewohnter Lautstärke in das Album reingehört. Ist da was defekt? Leute, das klingt so grundsätzlich schlecht, dass ich mir die Ohren reibe. Bühne mickrig, Bass schwammig, Stimme belegt. Au weia. Nochmal die Anlage gewissenhaft gecheckt, stimmt da alles? Ja, stimmt alles. Was kostet noch mal schnell diese Vorstufe? Keine Ahnung, also Google bemüht. Jesus und Maria, über 15.000€. Also optisch edel kommt sie schon rüber, keine Frage. Aber sie klingt eben gar nicht gut. Ich mache den Standard-VV-Test und brücke die Vorstufe komplett, indem ich die XLR-Stecker In-Out einfach zusammenstecke und am Linn die Lautstärke entsprechend runterdrehe. Ah, welch eine Wohltat. Im Vergleich zu meiner G-ML32 schrumpft bei dieser Aktion gewöhnlich die Bühne enorm, aber hier nimmt sie zu. Das ist aber nur ein Nebeneffekt, denn das Wichtigste ist: Es klingt jetzt wieder zum Aufatmen schön natürlich, speziell die Stimme, der Bass ist knackig und der Klang ist ausgewogen. Also sowas, diese Vorstufe verhunzt den Klang des G-Linn komplett. Dafür möchte ich ehrlich gesagt ungern 15 Riesen ausgeben. Dann zurück auf die G-ML32 - und ich weiß wieder, was eine so richtig klasse aufspielende Vorstufe für den Klang bedeutet.

Soviel von der Spielfront bei mir im Hörraum und viele Grüße
Gert
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Hallo Gert,

Mit welchem Netzkabel hast du die Gryphon denn befeuert?
Die letzte Gryphon die ich hören durfte, brauchte laut Aussage des Besitzer 5 Tage am Strom, damit sie endlich "warm" war.

Grüße
Thomas
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Thomas,
Thomas86 hat geschrieben: 30.09.2021, 22:31 Mit welchem Netzkabel hast du die Gryphon den befeuert?
Die letzte Gryphon die ich hören durfte, brauchte laut Aussage des Besitzer 5 Tage am Strom, damit sie endlich "warm" war.
danke für den Tipp, sie war gerade erst 30min. gelaufen. Ich lass sie mal ein Weilchen an. Als Netzkabel habe ich das Musigo PC3, das Buchard und das Furutech DPS-4.1 mit NCF50 probiert. Die Kabel haben im Wesentlichen nix geholfen.

Viele Grüße
Gert
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Hallo Gert,

Das spricht für mich - wenn kein Kabel bis jetzt eine klare Veränderung brachte - dass sie wirklich noch "kalt" ist.
Ich würde - als Forenklassiker - das DPS 4.1 erstmal verwenden.

Wenn dann immer noch die Bühne mickrig ist, nicht dass die Phase der Gryphon aus iwelchen Gründen "auf links" ist.

War bei meinem Keces zb. so.

Grüße
Thomas
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

HalloThomas,

ja, das Keces ist von Haus aus falsch belegt am AC-IN, habe ich bei meinem auch gemessen. Ich habe bei meinem die Polung deshalb intern getauscht. Standard ist, wenn man auf die Kontakte des Kaltgerätesteckers am Kabel schaut und die Erde nach oben zeigt, dass die Phase rechts ist. Das ist bei der Gryphon auch an der Rückwand genau so beschriftet und so habe ich sie auch angeschlossen. Ich höre jetzt ein bisschen mit der G-ML32 und stecke später nochmal rüber auf die Gryphon.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Thomas,
Thomas86 hat geschrieben: 30.09.2021, 22:31 Die letzte Gryphon die ich hören durfte, brauchte laut Aussage des Besitzer 5 Tage am Strom, damit sie endlich "warm" war.
nun habe ich die Gryphon mal einige zig Stunden laufen lassen und Tatsache, die hat enorm zugelegt. In der Bedienungsanleitung finde ich, dass sie 40-50h zum Einspielen bräuchte und dann jedesmal 45min. Aufwärmzeit nach dem Einschalten. Das hat sie jetzt hinter sich.

Sie klingt jetzt erheblich frischer und aufgeräumter. Das Muffige ist weg. Aber sie erreicht bei Weitem nicht die Präzision meiner G-ML32 und erst recht nicht deren Raumabbildung und -größe. Aber jetzt ist das schon eher ein ernst zu nehmender Vorverstärker.

Nachdem ich heute mit den Layouts für das neue Linn-LNT nach einer Woche Arbeit fertig geworden war, habe ich die Gryphon mal zerlegt:

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Sehr aufgeräumt da drin, alles auf einer großen Platine bis auf das optionale Phonoboard:

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Alles kanalgetrennt, auch die Netzteile für die Analogfraktion, hier mit den blauen Ringkerntrafos:

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Aufwändig gemacht ist die Lautstärkeregelung, alles im Signalweg diskret aufgebaut mit schaltbaren Widerständen und einer Unmenge an Transistoren:

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Allerdings finde ich 1dB-Schritte ein bisschen zu groß. Und jetzt kommt wie so oft bei Vorstufen der Grund, warum auch diese hier nicht die optimale Performance abliefern kann:

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Das ist die analoge Ausgangsstufe. Also wenn ich mir derartig Mühe gebe bis dahin und alles diskret aufbaue wie in einer Pass und mir dann nichts anderes einfällt, als für die Ausgänge einfache OPs zu nehmen, dann würde ich das einen Fauxpas nennen. Für den asymmetrischen Ausgang kommt ein AD825 zum Einsatz, klingt crisp und spitz. Den Ausgang habe ich mir allerdings gar nicht angehört. Und für XLR wird ein Doppel-OP ADA4522-2 verwendet. Der ist sicher gut für Messverstärker geeignet, hat minimale Offsets und auch sonst sehr gute Werte, aber was mich dann im Datenblatt stutzig gemacht hat, war der Hinweis, dass der Baustein integrierte EMV-Filter hat. Was für Audio so viel heißt wie integrierte Klangbremsen.

Nun, der Besitzer hat mir von vornherein grünes Licht gegeben, dass ich Hand anlegen sollte, wenn es was zu tun gäbe. Ich zücke mal das Multimeter und schaue mir die Versorgungsspannungen an. Ach du liebe Güte, die Analognetzteile haben +-25V und genau damit wird auch der symmetrische Ausgangstreiber versorgt. Ich schaue im Datenblatt nach, tatsächlich verträgt der max. +-27,5V. Für den AD825, der nur max. +-18V kann, wird mit Widerständen und Zenerdioden auf +-17,5V runtergeheizt, nicht die ganz feine Methode, aber gut, es funktioniert.

Klar ist, dass da eigentlich andere Ausgangsstufen reingehören, dann könnte die Essence aufblühen. Aber meine Ausgangsplatinen vertragen nur max. +-18V. Das heißt, ich müsste erstmal ein neues Netzteil für die Ausgangsstufen bauen. Ich überlege ein bisschen und schraube dann die Kiste unverrichteter Dinge wieder zusammen. Nicht auf jeden Vorverstäker muss ein G.

Viele Grüße
Gert
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