Gert (AGM 3.3, 5.4, 7.4, 9.4, Backes & Müller BM 6, 20, Abacus C-Box 3, 4)

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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Ach ja, ich habe das Bild geändert. Meine Frau (selbstverständlich zuständig für Stilfragen :D) meinte, dass das reingestellte Businessbild ja fürchterlich aussehe. Naja, ob dieses hier ihren Geschmack eher trifft? :P
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KM4
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Beitrag von KM4 »

Hallo Gert,

das ist ja mal ein Bericht. So was hab ich ja noch nie gesehen oder gehört, alle Achtung. Glückwunsch zu diesem schnuckeligen Häuschen.

Bitte weiterberichten.

Ach ja, nicht mehr alle Tassen im Schrank ... wo sollen die denn auch hin bei all der Elektronik?

Gruß Klaus
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Gert,

danke für diese nette, unterhaltsame und persönlich gehaltene Vorstellung, die mir sehr sympathisch ist. Fühl dich wohl hier, freu mich, von dir noch einiges lesen und lernen zu können.

Gruß
Franz
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Franz,

vielen Dank für Deine nette Begrüßung - wenn man in diesem Forum eine Zeitlang mitgelesen hat, kennt man Dich und Deine Anlage natürlich! Also mal schnell weitergeschrieben:

Das mit dem Dachgeschoss kam so. 2004 hatte ich meine Garage gerade fertiggestellt (mit viel Eigeneinsatz, ihr wisst schon, Elektrik/Elektronik und so) und meiner Frau erzählt, dass ich jetzt aber mal für mindestens 5 Jahre genug hätte von der Umbauerei (Heimkino, Kellerbar, Sauna und so weiter war auch schon alles Eigenbau...). Worauf sie mir eröffnete, sie sei schwanger :D

Am nächsten Tag das Cabrio in einen Kombi umbestellt, viel mehr als das und deine Freude beteuern kannst du als Mann da ja nicht machen. Und meinen Architekten-Kumpel angerufen, ich bräuchte Kinderzimmer. Dachausbau. Naja, was soll ich sagen, ein kleines Kinderzimmer plus Dusche/WC ist schon rausgesprungen da oben. Aber hauptsächlich ein wunderschöner Hörraum - ich kann halt nicht anders... :mrgreen: mit gut 20m2 nicht gerade groß, aber sehr verwinkelte Dach- und Wandstrukturen. Das ist raumakustisch ziemlich ideal.

Welche Lautsprecher, war die Frage. Inzwischen hatte auch ich die Lektion gelernt, dass im Wesentlichen der Raum den Klang dominiert. In der Besenkammer hilft der beste Lautsprecher nichts. Deshalb wollte ich mal was Neues ausprobieren: Aktive Bassabsorber. Zu gut deutsch :roll:: ein Double Bass Array. Da gab's doch diese Veröffentlichung der Herren Goertz und Wolff (damals noch bei Klein+Hummel) zu diesem Thema. Jetzt aber schon wieder diese Arbeit mit Oberfräse schwingen und so weiter, ich hatte dazu einfach weder Lust noch Zeit. Also ein ähnlicher Weg wie bei den schwarzen Kistchen: Kauf was ordentlich konstruiertes und bau dein Zeug da rein.

Nun ist für einen Hifi-Liebhaber in meinem Alter eine BM20 so ungefähr sowas wie ein alter luftgekühlter 911er für einen Autonarr. Das muss man einmal im Leben gehabt haben oder so ähnlich. Ich habe im Netz eine uralte BM20 und eine BM6 (die wenigstens schon V-FET) erstanden. Die BM6 sollte den Bass von hinten liefern. Die BM20 war aber in einem traurigen Zustand. Da waren die Schwingspulen fast aller Bässe durchgeheizt. Die Hochtöner im Eimer. Die Mitteltonsicken natürlich aufgelöst. Die Alukalotten selbstverständlich alle völlig verbeult. Und dass die Superhochtöner noch funktionierten, war eigentlich egal - das ist sowieso das erste, was bei einer BM20 raus muss. Und von den Endstufen kann ich mich nicht erinnern, das auch nur eine noch funktioniert hätte.

Und jetzt erstmal ein ganz ganz dickes Dankeschön an den Herrn Zimmermann von Backes&Müller - vielleicht liest er ja mit: Sie haben mich immer mit allen Schaltplänen und Ersatzteilen auf äußerst freundliche Art umgehend beliefert - eine email mit meinen Wünschen, am nächsten Tag geliefert. Das ist ein super Service!

Heute sind sowohl die BM20 als auch die BM6 in einem ganz hervorragenden Zustand.

BM20:

Als Superhochtöner die Eton ER4 wie im Wohnzimmer (richtig beschaltet und bedämpft ist ein ER4 erste Sahne). Nicht geregelt, aber stromgegengekoppelt. Der Hochtöner auf aktuellem Stand der Classic Line. Mit rundem Gitter und Filz, aber auch die neuere Elektronik. Wenn ich mir auch erlaubt habe, auf der Strom-Spannungswandlerplatine die OPs durch OPA627er von BurrBrown zu ersetzen. Die Mitteltöner sind die aktuellen Kevlar-Mitteltöner aus BM12/18/30. Und der Bass ist noch ein bisschen eine Baustelle - das ist eine alte BM20 von 1983 mit magnetischer Gegenkopplung. Man braucht schon etwas Eindenkzeit, bis man die Regelung vollständig verstanden hat. Ich habe die Regelstrecke noch ein wenig linearisiert und komme so auf einen 50% höheren Gegenkopplungsfaktor - das hilft schon ein Stück weit. Und die hässlichen 50mm-Alukalotten habe ich durch aktuelle 100er ersetzt. Sieht einfach viel besser aus. Noch besser wären natürlich aktuelle Kevlarbässe (so wie das hier BM Fan Michael gemacht hat) mit induktiver Gegenkopplung. Ich schrecke aber (noch?) vor den gut 3TEuro für die 8 Stück zurück. Dazu käme eine nicht unerhebliche Elektronik- und Verdrahtungsmodifikation, das wäre aber kein Problem. Mal sehn.

Die Elektronik ist gründlich überarbeitet - Endstufen, Spannungsversorgungen und -regler, Signalwege. OPs: Im Original sind das teils NE5534 (die sind so schlecht gar nicht), teils TL074 oder LF347 (die sind beide schlecht). Alle diese sind durch OPA627 ersetzt. In meiner Anlage im DG sind - wenn OPs - dann nur diese im Signalweg. Ich kenne keine besseren. Aber leider auch kaum teurere. Die OP-Frage ist aber ein eigenes Thema, das Fass will ich jetzt nicht aufmachen. Hier sieht man, wie ich auf der Linkwitzweiche die 4fach-OPs durch selbstgemachte Adapter ersetzt habe:

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Auf der Rückseite der Platinchen sitzen nochmal zwei OPA627 in SMD, so dass sie einen 4fach-OP ersetzen

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Aktuelles Bild habe ich gerade nicht gefunden - hier sind noch die Alumitteltöner drin, die inzwischen durch Kevlar-Töner ersetzt wurden

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In der Mitte des Sofas ist der Sweet Spot. Der Vorhang hängt da aus akustischen Gründen

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Das sind die BM20 von der Seite

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Wenn's denn sein muss, lässt sich eine Flachglotze fernbedient von der Decke absenken. Der Hängestuhl da oben übrigens auch :D

Die BM6 sind ähnlich wie die BM20 völlig überarbeitet. Sie bilden, wie schon angedeutet, über ein Verzögerungsglied von Behringer (steht unterm Sofa, damit meine Jungs mir das nicht dauernd verstellen, und ist natürlich auch überarbeitet) ein Bass Array (DBA) zu den BM20. Das heißt: Der Bass, der von vorne abgestrahlt wird, wird um die Schalllaufzeit vorne->hinten verzögert von den hinteren Boxen wiedergegeben. Und in der Phase um 180Grad gedreht. Anschaulich gesprochen: die Welle, die von vorne kommt, wird hinten ausgelöscht. Das funktioniert bei mir ganz vorzüglich - der Raum hat eine ganz heftige Raummode bei 39,5Hz, die ich damit wegkriege (die bei der doppelten Frequenz auch). Das manifestiert sich auch in einer verbesserten Nachhallzeit:

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Das ist die Nachhallzeit des Raums (RT60), einmal mit (rot) und einmal ohne Bass Array (blau)

Die BM6 vom DBA benutze ich übrigens noch zu einem anderen Zweck: Multikanal. Von SACD, DVD-A oder wenn's wirklich sein muss halt auch DD5.1 verteile ich den Center auf vorne links und rechts (ich sitz' ja eh immer in der Mitte, und die BM20 nagelt ein Monosignal präzise in der Mitte an die Wand - einen Center kann ich mir da sparen). Hinten links und rechts geht auf die BM6, und der .1-Kanal kommt auch auf die Hauptlautsprecher (über's DBA indirekt dann auch auf die rückwärtigen). Eine klassische Quadrokonfiguration - hier schließt sich der Kreis zu der Zeit, als ich 16 war!

Mit den (ich glaube recht ausgefuchsten) analogen Vorverstärkerkanälen will ich Euch jetzt nicht belasten. Beim Thema DA-Konvertierung habe ich auch recht viel Zeit investiert - mit großem Interesse habe ich Peters I2S-Geschichten verfolgt. Vielleicht können wir darüber ja bei Gelegenheit weiter diskutieren. Quellen für den DA sind ein völlig überarbeitetes Teac-Laufwerk, ein Sat-Tuner für's Radio und ein Sonos-Würfelchen.

Viele Grüße
Gert
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Gert,

da bin ich ja beruhigt, dass es nicht nur mir so geht:
Fortepianus hat geschrieben:..., dass ich halt nicht alle Tassen im Schrank habe. Diese Meinung teilt übrigens meine Frau.
Und auch diese Info ist sehr wertvoll für mich:
Fortepianus hat geschrieben:Und ein ZP100 spielt mit JBL Control1-Böxchen (die sind super wetterfest!) plus Subwoofer auf dem überdachten Holzdeck im Garten.
Ich hatte genau diese Kombination für die Küche vorgesehen, aber meine Frau war entsetzt (Grund: s.o.). Im Garten ist sie vielleicht etwas gnädiger...

Tolle Vorstellung, Gert und viel Spaß bei uns!

Viele Grüße
Rudolf
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Gert,

Glückwunsch! Das nenne ich saubere, sorgfältige Arbeit! Irgendwie scheinst Du Berge versetzen zu können ... Ganz toll!

Drei kleine Fragen an den "Ausgefuchsten":

Der Sonos kann ja keine 24 bit/96 kHz Dateien abspielen. Wie machst Du das ohne eine DVD zu brennen und ohne immer einen PC als Quelle nutzen zu müssen?

Womit schaltest Du die dig. Quellen um? Am DA Wandler selbst oder extern?

Hat Dein DA Wandler eine Lautstärkeregelung? Oder ist diese extern/analog?

Gruss,
Winfried
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Michael
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Beitrag von Michael »

Hallo Gert,

whow, was für ne Vorstellung, da bin ich völlig platt!!

Da können wir uns alle auf hoffentlich viele weitere, höchst qualifizierte Beiträge freuen, die manchen von uns möglicherweise, mich auf jeden Fall, zwar dann und wann überfordern mögen, aber, wer lernt nicht gerne noch dazu!

Kurz eingehen möchte ich auf deine Lösung mit den Bass-Absorbern. Mein Bruder, hört passiv mit der neuen Nubert NeVero 14, von der er übrigens vollauf begeistert ist, betreibt im Tieftonbereich ebenfalls eine aktive Bass-Absorber-Lösung.

Wegen Reduzierung der Raummoden hat er im Frontbereich zusätzlich zu den Haupt-LS, die nicht bassschwach sind, noch 4 weitere Subs (3 AW 1000 von Nubert + 1-mal gefaltete, doppelt ausgeführte Transmission-Line mit je gut 4 m Tunnellänge) laufen. Diese Subs hat er so positioniert, dass einerseits die Raumanregung schon von vornherein reduziert wird und durch die Verwendung mehrerer Subs diese auch halbwegs optisch unauffällig stehen können.

In Verbindung mit seinen 2 Bass-Absorbern (ebenfalls AW 1000), phaseninvertiert und über ein Delay angesteuert, hat er in seinem Raum einen solch sauberen, bis in Pegelbereiche wo es schon längstens weh tut, dröhnfreien Bass, wie ich ihn in normal großen Wohnräumen noch nicht annähernd erlebt habe. Und das ab unter 15 Hz (bei den tiefsten Frequenzen, wohl ab 10/11Hz Vibrieren im Bauchraum, Beklemmungsgefühl, nicht wirklich hören). Solche Bassqualität habe ich höchstens in akustisch sehr guten Kinos gehört.

Sehr interessant war auch die Wirkungsweise des Delays: Beim Ändern des Zeitversatzes wurde der Bass umgehend viel aufgeblähter und unsauberer! Auch ein Abschalten der Bassabsorber machte sich sehr deutlich bemerkbar. Weiterhin wohl erwähnenswert: Er erreicht diese Bassqualität mit Bassreflexkonstruktionen, die ja eher nicht ganz so sauber und kontrolliert arbeiten ( oder geht das je nach Auslegung der Bassreflexlösung auch sauber, siehe K+H ?)

Obwohl die meisten von uns schon einen qualitativ sehr ordentlichen Bass haben dürften, wäre bei den meisten von uns durch eine Lösung ähnlich deiner ein nochmaliger Schritt in Richtung noch höherer Basspräzision möglich, denn selbst ein ausgefeiltes System wie z.B. das Raumeinmesssystem von Lyngdorf dürfte da nicht ganz die Wirkung einer aktiven Bass-Absorber-Lösung erzielen (können).

Denn schon dein Diagramm der Nachhallzeiten sprechen Bände, und ich habe schon hören dürfen, was das wirklich ausmacht.

Zudem ist deine Lösung sehr wohnraumfreundlich.

Glückwunsch !

Michael (aus Bonn)
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Gert,

danke für die eindrucksvolle und überaus anschauliche Beschreibung Deiner Aktivitäten und Anlagen.
Besonders aber bewundere ich Dein Zeitmanagment, dass Du neben Job, Musikhören, Heimkino, Musizieren, noch Zeit hast, zahlreiche Geräte selbst zu bauen bzw. aufzuarbeiten oder umfangreich zu modifizieren.

Ich wünsche Dir viel Spass hier im Forum ... und uns noch den einen oder anderen Tip aus Deiner umfangreichen technischen "Trickkiste".

Gruss Sigi
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Franz
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Beitrag von Franz »

Gert,

so eine schöne, mahagonifarbene BM 20 hatte ich auch mal. Nett, die nochmal hier zu sehen. Und Hut ab vor deinen DIY-Fertigkeiten. Sowas hat immer meine größte Bewunderung.

Gruß
Franz
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Winfried!
wgh52 hat geschrieben:Der Sonos kann ja keine 24 bit/96 kHz Dateien abspielen.
Der Sonos kann nur 16bit/44,1kHz und 48kHz. Die 48kHz rechnet er auch auf 44,1kHz um. Das liegt nach meiner Meinung daran, dass er eine feste Taktfrequenz von 11,2896MHz hat - das ist 256 mal 44,1kHz. Er kann übrigens intern 24bit - die Lautstärkeregelung hat so einen Bereich von 48dB, bevor bei der Auflösung Bits verloren gehen. Die 24bit gibt er auch am S/PDIF aus. Dazu muss der angeschlossene DAC aber 24bit verarbeiten - machen aber inzwischen die meisten. Der interne Wandler der Zoneplayer kann auch 24bit. Mit der digitalen Lautstärkeregelung des Sonos verliert man also keine Auflösung, solange man unter 48dB Absenkung zum vollen Pegel bleibt.

Die Beschränkung in der Taktfrequenz finde ich gar nicht so dramatisch - viel ärgerlicher finde ich, dass er keine 24bit-Files liest. Nach meiner Einschätzung ist das "nur" eine Frage der Software. Von mir aus könnte er die 24/96er nach 24/44,1 konvertieren.

Ein ganz kleines Hintertürchen für immerhin 20bit mit dem Sonos bleibt: HDCDs, die ich als flac-Dateien auf dem Netzlaufwerk liegen habe, werden auch als HDCD vom DAC wiedergegeben - dazu muss man aber einen Wandler haben, der das kann. Dazu muss er ein Digitalfilter PMD100 oder PMD200 von Pacific Microsonic eingebaut haben - die sind aber inzwischen von Microsoft aufgekauft worden. In meinem DA-Wandler schalte ich automatisch von meinem Lieblingsfilter DF1704 von BurrBrown auf einen PMD100 um, sobald HDCD erkannt wird. Dass HDCD mit Flac, Netzlaufwerk und Sonos funktioniert, ist übrigens zugleich der Beweis für exakte Bitgenauigkeit zur Original-CD. Der HDCD-Steuercode ist nämlich unhörbar im letzten Bit (LSB) versteckt.
wgh52 hat geschrieben:Wie machst Du das ohne eine DVD zu brennen und ohne immer einen PC als Quelle nutzen zu müssen?
Ganz einfach, ich habe meine Anlage ein wenig zu einfach dargestellt. :)
Ich habe drei verschiedene Wege, wie Digitales in den Vorverstärker kommt:
1. Besagter Stereo-DA-Wandler. Über Relais wird ein möglichst kurzer und sauberer Stereo-Weg durch den Vorverstärker gewählt.
2. Ein Cambridge V500 als DA-Wandler für DD-Kram wie z. B. TV. Er geht zum 6-Kanal-Eingang des (eigentlich 6-Kanal-)Vorverstärkers rein.
3. Über eine externe kleine Kiste wird der 6-Kanaleingang auf den DVD-Spieler gelegt, sobald dieser eingeschaltet wird. Es ist ein älterer Multiformatspieler von Pioneer. Er hat sehr gute BB-Wandler drin. Wenn man aber den Schaltplan anschaut, kommen einem beim Anblick des Analogteils die Tränen. Habe ich komplett samt Stromversorgung rausgeworfen und durch selbst Gestricktes ersetzt. Ebenso den Taktgenerator (da werkelt eine XO von Guido Tent).
wgh52 hat geschrieben:Womit schaltest Du die dig. Quellen um? Am DA Wandler selbst oder extern?
Mein Stereo-DAC hat 4 digitale Eingänge. An den beiden Koax-Eingängen hängen Sonos und Sat-Tuner, am AES/EBU das CD-Laufwerk und am optischen Eingang der optische Digitalausgang des besagten Cambridge 5.1-DACs. So kann ich von dort noch dessen vier digitale Eingänge durchschleifen, als da wären:
- Der (im Stockwerk darunter nach Koax gewandelte) optische S/PDIF aus dem Keller vom Festplattenreceiver
- Der nur hin- und wieder angeschlossene optische Ausgang eines Notebooks
- Der optische Ausgang des Satreceivers, falls er im TV-Modus läuft und da was in DD kommt
- Per Koax liegt eine S/PDIF-Leitung zum Fernseher, falls ich dort irgendwann vielleicht mal einen HDTV-Receiver anschließe. Dazu müssten allerdings noch ein paar mehr Sender in HDTV senden. Und das Programm müsste mich auch noch interessieren. Also erst mal eher unwahrscheinlich.
wgh52 hat geschrieben:Hat Dein DA Wandler eine Lautstärkeregelung? Oder ist diese extern/analog?
Das mache ich analog im Vorstärker.

Viel Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Franz,
Franz hat geschrieben:...so eine schöne, mahagonifarbene BM 20 hatte ich auch mal. Nett, die nochmal hier zu sehen.
Wenn ich richtig aufgepasst habe hier beim Mitlesen, ist das doch genau die von mir oben erwähnte von Michael, bei der inzwischen auch die Bässe gegen solche aus Kevlar getauscht wurden. Richtig?

Viele Grüße
Gert
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Franz
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Beitrag von Franz »

Stimmt. Meines Wissens nach war es die letzte BM 20, die das Werk in Homburg verließ. Michael hat sie von mir, danach bearbeitet.

Gruß
Franz
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Michael!
Michael hat geschrieben:(Beschreibung der recht abgefahrenen Anlage Deines Bruders )...sehr interessant war auch die Wirkungsweise des Delays: Beim Ändern des Zeitversatzes wurde der Bass umgehend viel aufgeblähter und unsauberer!
Ja, das ist auch meine Erfahrung. Das DBA muss ganz exakt in Amplitude und Zeitversatz abgeglichen sein. Mit den üblichen Rauschmessungen am Notebook oder mit einem Spektrumanalyser ist das ein Fischen im Trüben. Folgendes Procedere hat sich bei mir bewährt:

- Rückkanäle erst mal ausschalten und ganz langsam mit einem Sinusgenerator im Bass die Hauptlautsprecher (beide gemeinsam) durchstimmen. Auf der Hauptdröhnfrequenz stehen lassen.
- Den nötigen Zeitversatz über die Schallgeschwindigkeit von ca. 340m/s abschätzen und am Delay für beide Rears gleich einstellen.
- Amplitude an den Rückkanälen langsam hochdrehen, bis das Messmikro mit angeschlossenem Pegelmesser am Hörplatz sein Minimum zeigt
- Von dem gefundenen Punkt aus links und rechts getrennt Delay und Amplitude optimieren.
- Zum Abschluss sich mit einer Rauschmessung am optimierten Frequenzgang freuen
Michael hat geschrieben:Weiterhin wohl erwähnenswert: Er erreicht diese Bassqualität mit Bassreflexkonstruktionen, die ja eher nicht ganz so sauber und kontrolliert arbeiten ( oder geht das je nach Auslegung der Bassreflexlösung auch sauber, siehe K+H ?)
Nach meiner unmaßgeblichen Meinung geht richtig sauber im Bass nur mit geschlossenen Gehäusen.
Michael hat geschrieben:Obwohl die meisten von uns schon einen qualitativ sehr ordentlichen Bass haben dürften, wäre bei den meisten von uns durch eine Lösung ähnlich deiner ein nochmaliger Schritt in Richtung noch höherer Basspräzision möglich, denn selbst ein ausgefeiltes System wie z.B. das Raumeinmesssystem von Lyngdorf dürfte da nicht ganz die Wirkung einer aktiven Bass-Absober-Lösung erzielen (können).
Ja, ein DBA mit staubtrocken geregelten Bässen ist schon fein. Am besten ist aber sowohl als auch: Ich will nicht verschweigen, dass ich trotz DBA meinem Stereo-DAC einen Prozessorein- und -ausgang spendiert habe, an dem digital ein Behringer DEQ eingeschleift ist. Dort feile ich ganz behutsam mit wenigen parametrischen Filtern den Frequenzgang auf die Zielkurve. Die Zielkurve ist übrigens keinesfalls die genaue ebene Gerade, wie man im ersten Ansatz denken würde. Sie fällt abhängig von Messmikro und Raumgröße leicht vom Bass zu den Höhen (Stichwort Diffusfeldentzerrung). Es sei denn, man hat ein (sauteures) Kunstkopfmesssystem wie z. B. der Herr Kühn vom BM-Center Süd - da ist dann die Parallele zur Frequenzachse die richtige Zielkurve.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Sigi,
Kienberg hat geschrieben:Besonders aber bewundere ich Dein Zeitmanagment, dass Du neben Job, Musikhören, Heimkino, Musizieren, noch Zeit hast,
zahlreiche Geräte selbst zu bauen bzw. aufzuarbeiten oder umfangreich zu modifizieren.
Du hast noch was vergessen, ich hab' außerdem noch zwei kleine Kinder :mrgreen:
Mein alter Doktorvater hat mir das so erklärt: "Der Tag hat 24 Stunden. Wenn Ihnen das nicht reicht, nehmen Sie einfach noch die Nacht dazu."

Viele Grüße
Gert
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BM Fan
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Beitrag von BM Fan »

Hallo Gert, Hallo Franz,

meine von Franz gekaufte BM20 ist tatsächlich die allerletzt gebaute.

BM20 ist bis 1990 gebaut worden, meine ist in der 29. Woche 1992 gebaut worden.

Gert, die BM20 aus der ersten Serie hatte ich vor meiner jetzigen, und die war richtig gut. Der Austausch des SHT gegen Bändchen ist bei dieser Version sicher eine sinnvolle Sache, da der HT nur bis 5Khz geht. Bei dem Nachfolger geht der Ht bis 7Khz, und da ergänzen die HT´s sich besser.

Zu Deinem Plan evtl die Chassis gegen Kevlar zu tauschen wird ohne Eingriffe am Gehäuse nichts. Die Kevlar-Chassis passen nur bei den Chassis der letzten V-Fet Serie.

Gruß aus Lüdenscheid.
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