Gabriel (Sonus Faber Amati Futura)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Martin und andere Interessierte,
SirMartin hat geschrieben:Um deinen Spieltrieb noch etwas zu beflügeln würde ich dir doch den Test verschiedener USB Kabel ans Herz legen. Bei allen Versuchen mit Signalkabeln war nach meiner Erfahrung das größte Potential in der USB Verbindung verborgen.
Wie gemein von Dir! Natürlich hat mir das keine Ruhe gelassen. :mrgreen:

Also dem Spieltrieb gefolgt und folgende USB-Kabel recherchiert:

CAD: Nero USB
Inakustik: Referenz USB-B
AudioQuest: Diamond USB A auf USB B
NEOTECH: NEUB-1020 Cable USB-A Male/USB-B Male
JCAT: Reference USB Cable
Audiomika: PEBBLE CONSEQUENCE

Der Profi hätte eine umfangreiche Testreihe gestartet. Ich habe mich stattdessen auf Testberichte, Empfehlungen und Beschreibungen konzentriert. Und in der Bucht nach guten Angeboten geschaut. Und da war es dann das Objekt der Begierde: AudioQuest: Diamond USB. Preislich macht es schon einen Unterschied, ob 0,75 m oder 1,5 m verwendet werden. Ohnehin wollte ich die USB-Strecke so kurz wie möglich halten und habe kurzerhand den T+A DAC (26 kg) gegen den T+A Amp (38 kg) getauscht. Der Rücken hat's gedankt. So wurden 0,75 m möglich.

Große Erwartungen hatte ich wirklich nicht. Aber zu meiner großen Verblüffung hatte es schon beim ersten Hören einen positiven Effekt. Aber anders, als vielleicht viele denken. Dazu muss ich kurz ausholen. Musik höre ich selten nebenbei, sondern möchte ich in Ruhe und hoher Qualität genießen. Ich zelebriere es. Dazu richte ich meinen Hörplatz ein und setze mich in den Sweetspot. Und dann war es doch oft so, dass ich mich erstmal einhören musste. Manchmal ging es schnell, manchmal wollte es nach Stunden nicht funktionieren. Ich schob es immer auf meine persönliche Verfassung. Man ist ja nicht immer gut drauf. Seit einigen Tagen ist der Klang aber sofort gut. Unschwer zu erraten, dass es seit dem neuen USB-Kabel der Fall ist.

Woran kann das liegen? Autosuggestion? Kann man nie ausschließen. Oder liegt es an den Kabeleigenschaften:

- Leiter: 100% Silber
- Dielektrikum: Massiv hochverdichtetes Polyethylen
- Ummantelung: Schwarz-Polyester/Schwarz-Nylon
- Stecker: Silber-Beschichtung
- DBS System - Dielectric-Bias System

Insbesondere der letzte Punkt hat mich erst vom Kauf abgehalten. Im Testbericht von Hifistatement war die Rede von Knopfzellen, welche 72 Volt aufbauen. Ich wollte keine Knopfzellen, die ich irgendwann austauschen muss. Die neue Generation die ich jetzt habe, hat aber einen Akku verbaut. Auch ist das Kästchen am Kabel nicht mehr so groß. Ein Druck auf den Knopf zeigt an, ob der Akku (über USB) aufgeladen ist:

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Nur was bewirkt das DBS System? Zitat Testbericht:

Die Abkürzung steht für das „Dielectric-Bias-System‟, bei dem ein zentral im Kabel angeordneter Leiter und eine Folie unter der äußeren Isolierung mit einem Batteriepack außerhalb des Kabels verbunden sind. Die Knopfzellen liefern 72 Volt, und diese Spannung soll das Isolationsmaterial, das bei einem neuem oder mehrere Wochen nicht benutzten Kabel laut Produktinformation völlig unausgerichtet sei und erst durch das Musiksignal partiell ausrichtet würde, vollständig elektrostatisch polarisieren.


Ist das der Grund der sofortigen Durchhörbarkeit? Wie auch immer. Der Bericht ist nun länger geworden, als gedacht. Ich hoffe, ich habe niemanden gelangweilt. Ich bin halt begeistert. :cheers:

Grüße Gabriel
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Gabriel,
ich habe vor 20 Jahren Bill Low von Audioquest per E-Mail meine Erfahrungen mit einer solchen Dielektrikums-Vorspannung geschildert, mit der ich seit etwa 1992 gearbeitet hatte. 2003 schützte er sein DBS per Patent.
Batterien tauscht man aus, Akkus leiden oft unter Selbstentladung, denn ordentlich ausgeführt, wird das DBS nur durch die Ableitung im Isoliermaterial belastet. Ich habe nur mit Kabeln bis 12mm Außendurchmesser experimentiert, da war eine Steigerung bis zu 27 V (3 Stück 9V Block), 36 V waren mehr Aufwand, die zusätzliche Verbesserung marginal. Diese Dauervorspannung brachte bei PVC-Isoliermaterial etwa Eigenschaften wie bei Teflon. Klarheit und Feinzeichnung sind besser.
Guido Tent hat sich darüber nicht positiv geäußert, es gibt also auch negative Stimmen.
Meine ist positiv, auch wenn 5 Jahre vor meinen Experimenten Dr. Pierre Johannet Vergleichbares veröffentlicht hat (eine Kopie des Artikels ist inzwischen aus dem WWW verschwunden).
Jedes Kabel mit einem ungenutzten inneren Draht ist dazu imstande, gegenüber dem äußeren Schirm ein Feld aufzubauen, sobald die Spannung anliegt, wogegen die elektrischen Felder der Signale gering ausfallen. So wird die dielektrische Absorption in einen anderen Bereich der Hysteresekurve verlagert (elektrische Analogie zur magnetischen Remanenz).
Grüße
Hans-Martin
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Hans-Martin,

hättest Du doch schon 1992 Dein DBS Patent angemeldet. :wink:

Vielen Dank für Deine Einschätzung. Dann hat DBS durchaus einen nachvollziehbaren technischen Hintergrund.

Grüße Gabriel
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Gabriel,
das Prinzip ist als Schaltung mE nicht patentfähig, wie gesagt, Johannet hatte schon 5 Jahre vorher nach dem Prinzip einen Kabelartikel veröffentlicht, davon erfuhr ich durch die Möglichkeiten des Internets erst nach 2000.
Das Kabel besteht aus 2 Bündeln, mit Holzsprossen auf Distanz gehalten, die Batterie zwischen jeweils einem isolierten Leiter in beiden Bündeln.
Rupert Sheldrakes Theorie von morphogenetischen Feldern ist äußerst umstritten, ich sage mal, wenn die Zeit dafür reif ist, kommen unabhängige Denker auf ähnliche Gedanken und Ideen.
Und eine Vorspannung in der Brücke von 4 gleichen Kondensatoren war schon bekannt, da war der Weg zur Vorspannung von Kabeln nicht groß, auch motiviert, den elektrischen Einfluss des Dielektrikums bei Kabeln zu erforschen, neben den mechanischen Parametern, zu denen man schneller Zugang hat (vereinfacht: matschig-weich klingt weich-matschig). Das Thema Kabel und der Zusammenhang zum Klangergebnis ist noch nicht vollständig erforscht, weshalb es auch gern kontrovers diskutiert wird, besonders gern scheinen die Holzohren darüber zu streiten.
Zurück zum Akku: ich denke, im Interesse der Lebensdauer sollte man den alle 6 Monate entladen.
Grüße
Hans-Martin
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GuidoS
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Beitrag von GuidoS »

Hallo Gabriel,
ich kann nicht glauben was ist da gelesen haben, Kabel? Das war doch mein Thema;-)
Und dann war es doch oft so, dass ich mich erstmal einhören musste. Manchmal ging es schnell, manchmal wollte es nach Stunden nicht funktionieren. Ich schob es immer auf meine persönliche Verfassung.
Aber erzähl bitte mehr, das Phänomen ist mir durchaus geläufig. Beschreib bitte einmal die wahrnehmbaren Veränderungen. Ich bin selbst auch schon seit Monaten am überlegen, ob ein neues Kabel signifikante Verbesserungen bringen kann oder ob es mehr homöopathische Kosmetik darstellt. Nein, ihr braucht nicht zu denken, dass ich eine Zweifeler bezüglich unterschiedlicher Kabel bin. Mich schreckt aber auch immer der Preis des Diamond. Wenn es nur um USB ginge, wäre das nicht so ein Problem, aber ich gehe per SPDIF zu den Boxen und zwischen den Boxen ist eben auch SPDIF. Das sind 3m und 5m und dann ist das Diamond richtig teuer.

Gruß

Guido
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Guido,

beim "Kabelklang" nehme ich Dir bestimmt nichts weg. :mrgreen:

Es ist nämlich nicht so, dass sich für mich das Audioquest Diamond für UVP 600 € tonal besser anhört, als das vorherige ADL Furutech Kabel für UVP 60 €. Es hört sich "nur" sofort störungsfrei an, während es beim preiswerteren USB-Kabel schon mal dauern konnte.

Störungen waren für mich dadurch gekennzeichnet, dass

- sich die Räumlichkeit nicht richtig einstellen wollte und
- der Hochton schon mal "kratzen" konnte.

Der Eindruck hatte sich verstärkt, seitdem ich mit Roon ein Upsampling auf max. 192/32 durchführe. Aktuell gibt es nach dem Einschalten der Anlage keine Probleme mehr.

Ich hoffe, ich konnte meine Eindrücke richtig vermitteln.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß beim optimieren.

Grüße Gabriel
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GuidoS
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Beitrag von GuidoS »

Hallo Gabriel,
bin jetzt auch Besitzer des Diamond USB-Kabels.
Ich war skeptisch, ob der Tausch der USB-Verbindung alleine schon einen signifikanten Unterschied machen kann. Die Skepsis war nach nur wenigen Takten Musik vorbei und einer vorsichtigen Gewissheit gewichen, die sich in den letzten zwei Tagen verfestigt hat. Ja, es macht einen Unterschied, so entspannt habe ich die Musik noch nie gehört, ich erwische mich viel öfters mitwippend im Takt. Aber das nicht allein, Details kommen zum Vorschein, die ich vorher nicht registriert habe, auch etwas mehr Bühne nach hinten. Das Auffälligste ist aber die Gelassenheit der Darbietung, ich bin hin und weg.

Wo hast Du eigentlich gelesen, das die Energierversorgung des Kabels mit Akku realisiert wird, ich konnte nichts finden und wie muss das aufgeladen werden?

Gruß
Guido
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Guido,

ich freue mich sehr, dass meine Kabelempfehlung für Dich die richtige Wahl war. Weniger Störungen bedeuten in der Tat mehr Detailinformationen in der Musik. So ist zumindest mein Erklärungsmodell. :D

Die Info zum Akku habe ich vom Händler. Da jede USB-Verbindung eine 5V Stromversorgung ermöglicht, wird der Akku darüber automatisch aufgeladen. Ich konnte es allerdings auch nicht nachlesen. Die Stromversorgung kann man durch ziehen des Steckers am kleinen Kästchen unterbrechen. Für den Fall, dass Du experimentieren möchtest.

Grüße Gabriel
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo zusammen,

rückblickend muss ich sagen, dass mir dieses Forum bisher das größte Verbesserungspotenzial gebracht hat. Vielen Dank dafür. :cheers:

So zum Beispiel auch zahlreiche Anregungen aus der Rubrik Computer HiFi. Im Thread Audiophile Optimizer 2.10 beta mit Fokus auf Server 2016/W10 habe ich bereits von meinem Vorhaben berichtet, einen dezidierten Audio PC in mein Setup einzubinden.

Im Handbuch von Audiophile Optimizer war schon einiges interessantes nachzulesen. So zum Beispiel zur BIOS Optimierung. Ich dachte mir, dass kann meinem bestehenden HFX RipNAS Solid V4, der künftig als Musikserver im Setup eingesetzt wird, auch nicht schaden. Dazu musste ich den RipNAS erstmal an den Fernseher über HDMI und natürlich auch Maus und Tastatur anschließen. Beim Booten dann die F2 Taste geklickt und Volltreffer, ich war sofort im BIOS Menü. Die Einstellungen habe ich oben im Thread abgebildet. Ein wenig Bange war mir schon. Aber es hat alles sehr gut funktioniert.

Ich habe dann Roon wieder auf dem RipNAS laufen lassen und die Latenzen mit dem genialen Tool LatencyMon kontrolliert. Hier bekam ich zwei entscheidende Hinweise:

- das Power Management zu kontrollieren,
- das neueste BIOS zu installieren.

Daraufhin habe ich die Energiesparoptionen alle ausgeschaltet und ein BIOS Update durchgeführt. Der Lohn der Mühe: meine bisher geringsten gemessenen Latenzen.

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Was bringt das nun klanglich? Vor allem störungsfreies Hören mit einem tiefschwarzen Hintergrund.

Nun freue ich mich schon sehr auf den Cirrus7 Nimbus V2. Dieser hat die audiophile USB-Karte SOtM tX-USBhubIN eingebaut.

Grüße Gabriel
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StreamFidelity
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Mein Weg zum High End Audio PC

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo zusammen!

Als begeisteter Streamer genieße ich die schier unendlich verfügbaren Alben im Netz. Eine hohe Wiedergabequalität ist mir wichtig. Mindestens in CD-Qualität (44,1/16), gern auch in Studio-Qualität (192/24).

Bisher nutzte ich den HFX RipNAS Solid V4 als Streamer und ging über USB an meinen DAC T+A MP 3000 HV. Da der RipNAS als NAS, CD-Ripper und Messgerät/Filtererstellung (Acourate) noch andere Aufgaben zu verrichten hat, waren die Systemoptimierungen irgendwann zu Ende. Immerhin konnte ich mit einem

- Linear Netzteil HFX Power 80 und
- dem AudioQuest Diamond USB Kabel, sowie
- mit Fidelizer Pro

eine für mich sehr zufriedenstellende Wiedergabequalität erreichen.

Die Latenzen konnte ich auf einen niedrigen Wert drücken. Das kostenlose Tool LatencyMon zeigt es:

Bild

Leider schoss mir dann doch wieder ein Treiber dazwischen und störte kurzfristig. Den Standard USB-Ausgang fand ich auch nicht optimal.

So entschloss ich mich einen High End Audio PC aufzubauen. Ob das für andere High End ist, weiß ich natürlich nicht. :wink: Da meine Bastlerfähigkeiten beschränkt sind, war ein Selbstbau ausgeschlossen. Aber ein wenig rumspielen wollte ich schon. :)

Beschreiben möchte ich meinen Weg in drei Teilen:

1. Hardware
2. Software
3. Klangeindruck

1. Hardware

Cirrus7 Nimbus V2

Wie mein bisheriger RipNAS muss der PC lüfterlos und wohnzimmertauglich sein.

Keinesfalls wollte ich mich mit dem Standard USB-Ausgang zufrieden geben. Nachgelagerte Lösungen wollte ich ebensowenig, sondern im Sinne kurzer Signalwege eine integrierte Lösung. So kam ich auf den SOtM tX-USBhubIN. Nach Rücksprache mit Herrn Engemann von Cirrus7 war der Einbau möglich! So bestellte ich den

Cirrus7 Nimbus V2
- Maße: 22x22x6,5cm
- Intel Core i5-8400T @ 1.70GHz
- Standard Cooling Edition
- RAM 8GB
- SSD 250GB (keine weiteren SSDs)
- SOtM tX-USBhubIN
- Windows 10 Pro 64Bit

Und so sieht das Schmuckstück aus:

Bild

Die Kühlrippen sind luftdurchlässig:

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Beim Einbau des SOtM USBHubs musste Herr Engemann viel Mühe aufwenden. So sieht das jetzt wie aus einem Guss aus. Links unten sind folgende Anschlüsse vorhanden: Die Stromzufuhr mit 9V (sobald Spannung anliegt wird die interne SATA Stromversorgung automatisch abgeschaltet). Daneben zwei USB Anschlüsse. Die roten Schieberegler darunter kappen optional die USB-Stromleitung (5V). Genial!

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Innen sieht auch alles ordentlich aus. Links oben der USB Hub. Obwohl die Kabelei? Diese dienen für die Anschlüsse von zwei optionalen SSD's.

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Gleich mal die Kabel geordnet und auf Dämpfungsmaterial festgemacht.

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Nun musste noch eine ordentliche Stromversorgung her.

Keces P8

Für mich kam nur ein lineares Netzteil in Frage und meine Wahl fiel auf Keces P8.

Mit 19V gehe ich in den Audio PC und mit 9V in den SOtM USBHub.

Die Front besteht aus einer hochwertigen OLED Anzeige.

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Hinten sind die Anschlüsse, die umgeschaltet werden können:
9V/12V + 18V/19V + USB Output.

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Leider lag nicht der für meinen PC erforderliche Adapter dabei. Herr Lehmann von King Music besorgte mir aber schnell den richtigen Adapter. Bei Interesse kann das Netzteil von King Music ausgeliehen und Zuhause ausprobiert werden.

Fortsetzung folgt...

Grüße Gabriel
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo zusammen,

hier kommt die Fortsetzung zum High End Audio PC. :wink:

2. Software

Den größeren Anteil macht die Software aus. Logisch. Darüber wird alles gesteuert. Nachfolgend schildere ich meine Pleiten, Pech und Pannen. Mein Frustationspotenzial wurde voll ausgereizt, dass kann ich schon mal verraten.

Als Betriebssystem habe ich Windows aus folgenden Gründen ausgewählt:

- Ich fühle mich einigermaßen fit mit dem Betriebssystem. Mit Linux habe ich gar nichts am Hut.
- Signaltransport mit der höchsmöglichen Auflösung (192/32 - das ist das 256-fache von Studio 192/24) per USB an meinen DAC. Roon führt ein Upsampling durch. Warum erläutere ich im betreffenden Kapitel.

Hier ergeben sich nun mehrere Ansätze, die ich in einer bestimmten Reihenfolge erläutern möchte. Allerdings musste ich die Schritte teilweise wiederholen, wenn neue Probleme auftauchten. Und wichtig ist mir auch, dass meine Maßnahmen nicht für jeden gelten, vielleicht in Teilen sogar falsch sind. Ich bin kein PC Profi!

2.1 BIOS Optimierung
2.2 Windows 10 Pro 64bit Optimierung
2.2.1 Gerätemanager
2.2.2 Windows Update / Treiber Aktualisierung
2.2.3 Systemabbildsicherung
2.2.4 AudiophileOptimizer Version 2.20
2.2.5 Fidelizer Version 8.2
2.3 WakeOnLan
2.4 Roon Setup

Ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass für den Erstbetrieb eine Maus, Tastatur und Bildschirm (bei mir TV) absolut notwendig sind. Später konnte ich dann von meinem MacBook Pro mit dem Tool Microsoft Remote Desktop weiter arbeiten. Aber erst, nachdem ich in Windows die Einstellungen zu Remote gefunden und auf Ja gesetzt hatte. :|

2.1 BIOS Optimierung

Das Asus-Board H310T ist eines der neueren Generation. Das Handbuch der Software Audiophile Optimizer (AO) empfiehlt einige Vorarbeiten:

- Disable every device you don’t need including serial ports, onboard soundcard
- Disable Intel SpeedStep, Turbo Mode, C-States, Virtualization Technology & especially Hyper-Threading
- Enable HPET (High Precision Event Timer)
- Disable Rapid Start and Smart Connect

Das habe ich mit mehr oder weniger Erfolg durchgeführt. Das disablen der Soundcard führte zum Beispiel dazu, dass mein T+A WASAPI-Treiber nicht mehr funktionierte. Aufgrund einer Fehlbedienung meinerseits setzte ich dann das BIOS auch noch auf Werkseinstellung zurück. Auf einmal wollte das BIOS einen Lüfter haben. Dank des guten Supports von Herrn Engemann von Cirrus7 war das Thema schnell erledigt. Nun führe ich vor jeder BIOS-Änderung eine Sicherung unter Benutzerprofile durch.

Den Rückmeldungen des Programms AudiophileOptimizer war zu entnehmen, dass auch Eingriffe im BIOS durchgeführt wurden. Das Erlebnis hätte ich mir also auch schenken können.

Bei älteren Boards ist auf jeden Fall ein BIOS-Update zu empfehlen. Das habe ich beispielsweise mit meinen RipNAS gemacht, welches schlagartig die Latenzen verbesserte. Es war nicht schwierig. Auf der ASUS Homepage den Treiber gesucht und gefunden. Das Update ließ sich unter Windows durchführen. Die Installationsroutine ist so einfach, dass selbst ich nichts falsch machen konnte.

2.2 Windows 10 Pro 64bit Optimierung

Windows 10 ist als Client System mit mehr Funktionen überfrachtet, als ein Server System. Ein Windows Server kostet aber auch mehr. Und laut T+A Spezifikation funktioniert auf einem Server Betriebssystem vermutlich nicht der wichtige USB WASAPI Treiber. Ich hatte keine Lust, das auszuprobieren. Für Windows 10 Pro hatte ich außerdem noch einen key. Also bei Cirrus7 die Windows Vorinstallation beauftragt.

2.2.1 Gerätemanager

Im Gerätemanager kontrollierte ich, ob alle Geräte funktionierten. Das war beim Intel (R) Management Engine Interface nicht der Fall.

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Im Fernando's Win-RAID Forum bin ich dann fündig geworden und habe den MEI-Only Installer verwendet. Der leistet mir gute Dienste. Merkwürdigerweise treten nach dem Audiophile Optimizer - Run immer wieder Fehler auf. Mit der Reparaturfunktion des MEI-Only Installers läuft dann wieder alles.

Außerdem habe ich die Treiber für die interne Soundkarte deaktiviert.

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2.2.2 Windows Update / Treiber Aktualisierung

Da das Windows Update vom Audiophile Optimizer (AO) deaktivert wird, muss vorher ein Update durchgeführt werden. Mit dem Windows Update sollte man eigentlich alle Treiber erwischen. Hat bei mir nicht ganz funktioniert. Hatte ich schon erwähnt für wie wichtig ich das Tool LatencyMon halte? Nach dem ersten Test mit AO war ich schon etwas enttäuscht. Es waren Störungen ersichtlich:

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Den Support von AO bemüht und die Antwort erhalten, dass der Grafiktreiber die Latenzen verursacht. Neuen Treiber installiert und prima, diese Störung war weg.

Dann war eine neue Störung:

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Zu erkennen ist, dass ndys.sys, ein Netzwertreiber der Verursacher ist. Über Internet Recherchen habe ich herausgefunden, dass mein Realtek PCI Family Controller eine völlig veraltete Treibersigantur von 2015! hat. Und das auf einem nagelneuen Board. Unglaublich.

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Neuen Treiber aus 2018 installiert und keine Probleme mehr.

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2.2.3 Systemabbildsicherung

Ich habe mir nach dem Update das Systemabbild auf meinem Serverlaufwerk gesichert. Für den Fall der Fälle kann ich das System neu aufsetzen.

2.2.4 AudiophileOptimizer Version 2.20

Nun kommen wir zum Kern der Systemoptimierung. Das Handbuch, welches von der Homepage von Audiophile Optimizer (AO) vorab runtergeladen werden kann, geizt nicht mit Warnhinweisen. Das Programm als solches auch nicht. Genau genommen handelt es sich um zwei Programme:

- Audiophile Optimizer: für die Systemoptimierung
- ServiceTool: Restore Funktionen etc.

Nachfolgend beschränke ich mich auf die Highlights, der Rest ist gut im Handbuch nachzulesen. Wichtig ist, dass die grundlegenden Systemänderungen nicht mehr rückgängig zu machen sind!

Beginnen wir mit dem Audiophile Optimizer:

Es stehen drei Methoden zur Verfügung: Express, Advanced & Ultimate Mode. Mutig habe ich gleich den Ultimate Modus ausprobiert, da ich gern die Kontrolle behalte. Mit dem geöffneten Handbuch konnte ich die einzelnen Schritte gut bewerten.

Ausnahme: Die Sound Signatures und Digital Filters. In Summe stehen 25 Kombinationsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Kombinationen sind im Handbuch nicht erläutert. Vom AO-Support erhielt ich den Hinweis, dass die Kombination 1A am präzisesten und 4D am weichstem und klangvollsten ist. Im Kapitel zum Klangeindruck werde ich noch darauf eingehen.

Abweichend zur Empfehlung im Handbuch habe ich HPET (High Precision Event Timer) disabled, da andersrum Störungen in den Latenzen auftraten. Überhaupt habe ich gute Erfahrungen mit dem Tool LatencyMon gemacht (erwähnte ich das schon?), da ich nach jedem Run des AO die Latenzen prüfen konnte.

Sehr schön war das Entfernen oder Deaktivieren von OnDrive und Cortana. Die Prozesse verringerten sich von 145 auf etwas über 110. Das ist immer noch viel! Mit einem Server Betriebssystem im Core Modus ist deutlich mehr drin. Das übersteigt aber mit Sicherheit meine Fähigkeiten.

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Insgesamt wurde ich immer gut durch das Programm geführt. Es läuft ausgesprochen stabil.

Nun zum ServiceTool:

Das ServiceTool nutzte ich, um Windwos 10 "abzustrippen". Mit dieser Funktion werden die meisten nicht benötigten, aber noch vorinstallierten Windows 10-Komponenten (Metro UI Apps) entfernt.

Mit der Funktion "Reset Optimization" werden die vom AudiophileOptimizer vorgenommenen Änderungen an Diensten und Treibern zurückgesetzt. Allerdings nur zu 5%, wenn ich das Handbuch richtig verstanden habe. Trotzdem machte ich gute Erfahrungen damit, vor einer Änderung in der AO Konfiguration erstmal den Reset durchzuführen. In diesem Modus kann auch wieder ein Windows Update erfolgen. Das ist gelegentlich anzuraten.

Einen Bock schoss ich, als ich das "Shell Replacement" für Fidelizer Pro nutzte. Danach war der Bildschirm schwarz. Da kam ich schon in Panik. :shock:

Eigentlich eine gute Sache, nicht benötigte Grafik Komponenten auszuschalten. Die Anzahl meiner Prozesse reduzierte sich dadurch auf rund 90. Leider gab es erhebliche Störungen in den Latenzen.

Mit "Restoring default shell" geht das rückgängig zu machen. Nur wie sollte ich das ServiceTool starten, wenn ich nichts sehe? Der gute AO Support half mir dann weiter. Ich musste den Taskmanager mit einer Tastenkombination aufrufen: Ctrl+Alt+Del. Auf meinem Mac (Windows Remote Desktop) ging das mit Fn+Ctrl+Alt gedrückt halten +Backspace. Dort konnte ich mit "Datei" und "Neuen Task ausführen" und dem Befehl "st" das ServiceTool starten. Puhh war ich erleichtert.

Fortsetzung folgt...

Grüße Gabriel
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo zusammen,

hier ist nun die Fortsetzung mit dem Kapitel

2.2.5 Fidelizer Pro Version 8.2

Wie ich hier im Forum herausgefunden habe ist es nicht unüblich die Programme AudiophileOptimizer (AO) und Fidelizer Pro gemeinsam zu nutzen. Der AO hat sogar eine Option dafür, die bei mir aber nicht funktioniert hat (siehe Shell Replacement). Den Fidelizer Pro habe ich mit maximaler Ausprägung (Purist) und mit Roon Server als Network Player konfiguriert. Im Beitrag Fidelizer 8.0 ist einiges erläutert. Das funkionierte auf Anhieb.

Wenn ich etwas im AO ändern möchte, deinstalliere ich vorher Fidelizer Pro. Damit nichts durcheinander kommt. Im Gegensatz zum AO verändert Fidelizer nicht dauerhaft das System. Nach der AO Änderung konfiguriere ich Fidelizer wieder neu.

Tja ... schon etwas aufwändig das Ganze. :roll:

2.3 WakeOnLan

Die Verbrauchsanzeige im Keces P8 erzieht ein wenig zum Stromsparen. Den Audio PC werde ich daher regelmäßig herunterfahren.

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Nun gibt es die praktische Funktion des WakeOnLan, welches den PC per IP-Befehl wieder aufweckt. Dies könnte ich über meine Fritzbox tun, ist aber umständlich. Stattdessen habe ich mir für meinen Mac ein kleines kostenloses Programm WakeOnLan geholt. Das Programm scannt automatisch alle IP-Adressen. Die relevanten IP's habe ich konfiguriert. Ein Klick auf "Wake Up!" startet meinen Audio PC.

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Wichtig ist an dieser Stelle die nützliche AO ServiceTool-Funktion "Autologon". Damit startet der PC gleich durch und steht zum Abspielen bereit.

2.4 Roon Setup

Für die Nicht-Roon-Kenner vorab eine kleine Erläuterung. Roon ist eine leistungsfähige Musikverwaltungs- und Playersoftware. Zum streamen im Netz ist Tidal eingebunden. Roon spielt aber auch alle Musikformate von einem Musikserver. Meines Wissens wirklich alle. In Roons DSP Engine habe ich meine Faltungsfilter (Raumkorrektur mit Acourate) eingebunden.

Roon besteht aus folgenden Komponenten:

- The Core: der Rechenknecht von Roon
- Controlling Roon: die Benutzeroberfläche
- Audio outputs: der Musikoutput über RAAT (Roon Advanced Audio Transport)

Die Komponenten können in einem Gerät vereint sein oder sind verteilt. Bei mir sieht das jetzt so aus:

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Meine Musikfiles sind somit im RipNAS ausgelagert und stehen im NAS zur Verfügung. Gestreamt wird mit dem neuen Nimbus. Die Daten gehen über USB an meinen DAC. Im Nimbus habe ich mir den Roon Server installiert, der keine Benutzeroberfläche hat. Dadurch ist Roon besonders performant. Bedient wird das Ganze beliebig mit meinem MacBook, iPad oder iPhone.

Trotz gewisser Nachteile der USB-Verbindung überwiegen für mich die Vorteile: Auflösung satt!

Technisch bedingt geht bei meinem DAC T+A MP 3000 HV TOS-Link nur bis max. 96/24 und AES-EBU/BNC bis max. 192/24. Nur mit USB habe ich die höchste Bandbreite mit 192/32. Nun kann man natürlich die berechtigte Frage stellen, was die höhere Auflösung bringt? Bei mir sampelt der T+A alles intern auf 352,8/32 oder 384/32 (immer Ganzzahlig) hoch, um u. a. das Restrauschen weiter zu vermindern. Um meinen DAC beim Hochrechnen zu entlasten, liefere ich ihm über Roon die Musikfiles mit 176,4/32 oder 192/32 zu. Er muss dann nur noch die Samplingrate intern verdoppeln. So sieht das dann bei mir aus:

Bild

Die Erläuterung dazu: Ein MQA-File wird mit 48/24 gestreamt und von Roon in 96/24 decodiert. Für die Faltungsfilter wird die Auflösung von 24bit auf 64bit erhöht. Von mir vorgegeben erfolgt ein Upsampling von 96kHz auf 192kHz. Nach dem Durchlaufen der Filter für die Raumkorrektur gelangt der Stream letztendlich mit 192/32 vom Nimbus per RAAT an meinen DAC. Die Übertragung erfolgt über den T+A WASAPI Treiber asynchron, dass heißt der DAC gibt die Clock vor. PC Jitter bleiben so außen vor.

Fortsetzung folgt ....

Grüße Gabriel
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Gabriel

Na da treibst Du mal Aufwand... Respekt!

Aber warum sollte durch Upsampling das Rauschen weniger werden? Das wäre ja fast aus sch... Gold machen :mrgreen:

Und:
PC Jitter bleiben so außen vor.
Das wär toll... nur weil der DAC die Clock vorgibt heißt das leider nicht, dass Jitter davor keine Rolle mehr spielt.

Viele Grüße

Christian
StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Christian,

Dankeschön. Du bist auch nicht gerade untätig. :wink:
Wenn sich irgendwann der Erfolg einstellt ist das schon toll.
chriss0212 hat geschrieben:Aber warum sollte durch Upsampling das Rauschen weniger werden? Das wäre ja fast aus sch... Gold machen
T+A MP 3000 HV:
Geräuschspannungsabstand 116 dB. Irgendwas scheinen die richtig zu machen.
chriss0212 hat geschrieben:
PC Jitter bleiben so außen vor.
Das wär toll... nur weil der DAC die Clock vorgibt heißt das leider nicht, dass Jitter davor keine Rolle mehr spielt.
Da hast Du wohl recht. Je weniger Jitter das Signal verunstaltet, desto leichter gelingt dem DAC die Wandlung. Der SOtM USBHub reclockt das Signal.

Grüße Gabriel
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Gabriel
Geräuschspannungsabstand 116 dB. Irgendwas scheinen die richtig zu machen.
Jaaaa... wenn kein Signal anliegt... aber wenn die Quelle rauscht, dann rauscht sie. Also wenn die Aufnahme nur 56dB hat... wird es so mal eben durch Upsampling nicht mehr ;)

Dafür: wenn die Aufnahme 120dB Rauschabstand hat, schaffen sie 116 dB davon zu behalten!

Ich hör in letzter Zeit gerne alte Live Aufnahmen... und die Rauschen halt... aber na ja... lass sie doch ;)

Gibt evtl. Ganz schlaue Algorithmen die ein wenig zaubern können, aber dann bleibt sicher etwas anderes auf der Strecke.

Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg und viel wichtiger: viel Spaß!

Christian
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