Gabriel (Sonus Faber Amati Futura)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
Forumsregeln
Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
Antworten
StreamFidelity
Aktiver Händler
Beiträge: 1606
Registriert: 24.09.2017, 14:50
Wohnort: Hansestadt Rostock
Kontaktdaten:

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Tom,
hallo zusammen,

und schon schreibe ich wieder. Warum nur? Für mich ist es halt ein schönes HiFi-Tagebuch, um als alter Greis irgendwann meinen Angehörigen zu zeigen, was für ein toller Hecht ich war. Upps ... vielleicht sollte ich eine andere Timeline und andere Bilder wählen. :mrgreen: Jedenfalls motiviert ihr mich mit tollen Tipps.

Jetzt komme ich endlich zur Sache und knüpfe daran an:
StreamFidelity hat geschrieben: 17.01.2020, 14:21 Bernd hatte da auch nichts zu bemängeln, bis auf die Steckkontakte beim Stromeingang und dem Netzschalter links oben. Den Netzschalter würde er abklemmen und die Kaltgeräte Buchse durch eine Furutech Buchse ersetzen. Die Kabel würde er an die Buchse anlöten. Ich hätte da auch schon einen Kandidaten: Furutech FI-06 R NCF Rhodium Kaltgeräte Einbaubuchse. Mal schauen.

Bild
Bernd (fis Audio) ist zur Tat geschritten und es war sogar recht aufwändig. Als Laie dachte ich, naja die drei Drähte anlöten dauert vielleicht mit Gehäuse öffnen/schließen 15 minuten. Es wurden über zwei Stunden! :shock: Verschiedene Kaltgerätebuchsen wurden besprochen. Anschließend wurde die beste Befestigung erörtert. Die Löcher mussten angepasst werden und die Furutech FI-06 R NCF Rhodium Kaltgeräte Einbaubuchse wurde aufwändig für das Löten präpariert (Betriebsgeheimnis). An anderen Kabel wurden verschiedene Löttechniken vorab getestet. Allein der Lötdraht ist schon etwas besonderes (natürlich auch Betriebsgeheimnis):

Bild

Was da an Material reinging ist ein Wahnsinn. Lings die neue Buchse, rechts die alte. Bei der alten Buchse sind die Stifte recht billig nur rangenietet.

Bild

Auch die Kabelschuhe wurden gelötet und nicht gecrimt.

Bild

So sieht das dann im fertigen Zustand aus. Der Netzschalter ist nun außer Funktion.

Bild

Mir geht da wirklich das Herz auf, mit welcher Leidenschaft und Akribie Bernd auch an Kleinigkeiten zur Sache geht (hoffentlich liest das nicht meine Frau). Mit Stolz trägt mein GigaWatt Power Line Conditioner PC-2 EVO+ das fis Audio Siegel.

Bild

Und wie hört sich das an? Fantastisch! Wir beide waren sehr begeistert. Ich denke durch das zusätzliche Kraftfutter für die Endstufen ist der Bass noch trockener und punchiger geworden. Bei der Gelegenheit hörten wir uns auch noch verschiedene Ergebnisse vom Ausphasen an. Das war für mich nochmal eine Überraschung. Dazu später mehr.

Grüße Gabriel
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5650
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von wgh52 »

Hallo Gabriel,

Gratulation zur erfolgreichen Modifikation! Ich hoffe, dass nicht alles unter IP Schutz fällt, z.B. würde mich die Kaltgerätebuchse für mein eigenes Projekt interessieren. Ggf. schickst Du mir PN vielleicht welche das ist oder postest hier im Forum?

Danke und Grüße,
Winfried

4808
Bild
Lauthörer
Aktiver Hörer
Beiträge: 345
Registriert: 16.07.2019, 14:47

Beitrag von Lauthörer »

Hallo Gabriel,
Ich denke durch das zusätzliche Kraftfutter für die Endstufen
Welches zusätzliche Kraftfutter meinst du denn? Hast du die Spannung erhöht oder glaubst du, dass sich an der neuen Buchse weniger Spannungsabfall zeigt?

Grüße Andi
Bild
h0e
Administrator
Beiträge: 3881
Registriert: 11.11.2013, 09:40
Wohnort: München

Beitrag von h0e »

Hallo,Andi,

Schalter überbrücken, bessere Buchse rein, anständig verkabelt, da könnte es schon sein,
dass man das hört.
Es wäre nicht das erste Gerät, wo das etwas bringt.

Grüsse Jürgen
Bild
HaraldP
Aktiver Hersteller
Beiträge: 165
Registriert: 08.08.2017, 13:04

Beitrag von HaraldP »

Hallo Gabriel,

es sieht so aus, dass die Litzen durch Drähte (neudeutsch: Solidcore) ersetzt wurden. Vielleicht ist das sogar der Grund für's Löten. Kannst du das bestätigen oder noch etwas dazu sagen?

Viele Grüße
Harald
Bild
StreamFidelity
Aktiver Händler
Beiträge: 1606
Registriert: 24.09.2017, 14:50
Wohnort: Hansestadt Rostock
Kontaktdaten:

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Winfried,
wgh52 hat geschrieben: 29.01.2020, 17:48 Gratulation zur erfolgreichen Modifikation! Ich hoffe, dass nicht alles unter IP Schutz fällt, z.B. würde mich die Kaltgerätebuchse für mein eigenes Projekt interessieren.
Dankeschön. Es handelt sich um die Furutech FI-06 R NCF Rhodium Kaltgeräte Einbaubuchse.

Hallo Andi,
Lauthörer hat geschrieben: 29.01.2020, 18:01 Welches zusätzliche Kraftfutter meinst du denn? Hast du die Spannung erhöht oder glaubst du, dass sich an der neuen Buchse weniger Spannungsabfall zeigt?
meine Beschreibung war flapsig, meint aber im Kern, dass der Strom keinen Engpass mehr an dieser Stelle hat. Allein dieser Billigschalter stellte meines Erachtens eine Bremse dar. Dann noch die nicht sehr vertrauenserweckenden genieteten Stifte an der alten Buchse. Die massiven neuen Stifte halten den Stecker richtig stramm fest. Ich verstehe nicht, wie an einem rund 3k teuren Gerät an dieser Stelle gespart wird. Lt. Jürgen scheint das aber auch bei anderen Geräten vorzukommen.

Hallo Harald,
HaraldP hat geschrieben: 29.01.2020, 18:25 es sieht so aus, dass die Litzen durch Drähte (neudeutsch: Solidcore) ersetzt wurden.
nein es handelt sich um Kupferlitzen mit 4 qmm Durchmesser.

Grüße Gabriel
Bild
music is my escape
Aktiver Hörer
Beiträge: 1531
Registriert: 03.07.2012, 10:56
Wohnort: Leipzig

Beitrag von music is my escape »

Hallo Gabriel,

Ein schönes Detail an einer sicher leicht zu unterschätzenden Stelle, klasse.

Ich bin gespannt auf Deine Erfahrungen bezüglich des Ausphasens - eine meiner Erfahrung nach je nach aktuellem Anlagenstand nicht immer ganz eindeutige/ gleichbleibende Geschichte mit großem Potential.

Viele Grüße,
Thomas
:cheers:
Bild
StreamFidelity
Aktiver Händler
Beiträge: 1606
Registriert: 24.09.2017, 14:50
Wohnort: Hansestadt Rostock
Kontaktdaten:

Ausphasen von HiFi-Geräten

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Thomas,
hallo zusammen,
music is my escape hat geschrieben: 29.01.2020, 20:25 Ich bin gespannt auf Deine Erfahrungen bezüglich des Ausphasens - eine meiner Erfahrung nach je nach aktuellem Anlagenstand nicht immer ganz eindeutige/ gleichbleibende Geschichte mit großem Potential.
Daran knüpfe ich gerne an.

Da mein GigaWatt Power Conditioner gepimpt wurde bot es sich an das Ausphasen nochmal richtig anzugehen. Ich muss schon sagen, dass mein Frustrationspotenzial wieder voll ausgeschöpft wurde. Vielleicht habe ich davon zu wenig. Mit Sicherheit habe ich mich auch dusslig angestellt. Aber Leute, wenn einem der Phasenprüfer an der unzugänglichsten Stelle runterfällt oder man zwischendurch vergisst, wie der Stecker gerade gedreht wurde ... selten so geflucht.

Wie einfach war das mit dem Supra AC Sensor:
StreamFidelity hat geschrieben: 02.10.2018, 16:05 Die Handhabung des Supra AC-Sensors ist denkbar einfach. Man stellt die Empfindlichkeit ein (muss man ein wenig experimentieren) und geht mit dem Stift so nah ran, bis der Stift rot pulsiert. Dann dreht man den Stecker und wiederholt den Vorgang. Je später der Alarm ausgelöst wird (also die Störung am geringsten ist), ist es die richtige Stellung.
Im Nachhinein betrachtet ist es einfach zu ungenau oder nicht durchführbar. Bei meinen gut geschirmten Furutech Steckern und Alu-Gehäusen (T+A Monos und Denafrips DAC) tut sich genau nichts.

Was ist mit Ausphasen gemeint?

Der Begriff "Ausphasen" ist eigentlich irreführend. Manch einer hat schon darauf geantwortet "nimm doch einfach einen Phasenprüfer". Der wird tatsächlich benötigt, aber nur zur Orientierung, wie der Stecker gedreht werden muss. TMR schreibt dazu:
Eine potenzielle Störgröße mit klanglichen Auswirkungen stellt die Potentialdifferenz zwischen dem Gehäuse und dem Schutzleiter dar. In der Regel ist die Signalmasse mit dem Gehäuse verbunden. Werden verschiedene Geräte mit jeweils unterschiedlichen Potentialdifferenzen miteinander verbunden, fließen über die Signalmasseleitungen Ausgleichströme, die das Nutzsignal modulieren können.
Es geht also darum die Potentialdifferenz klein zu halten.

Stromkabelaufbau

Die Phase (L - Kabelfarbe Braun), ist der stromführende Leiter, auch Außenleiter genannt. Dieser Leiter versorgt das Verbrauchsgerät mit Spannung von der Stromquelle.
Der Neutralleiter/Nullleiter (N - Kabelfarbe Blau) führt den Strom vom Verbraucher zur Stromquelle zurück.
Die Aufgabe des Schutzleiters (PE - Kabelfarbe Gelb/Grün) ist, bei gefährliche Berührungsspannungen am leitfähigen Gehäuse gegen Erde abzuleiten.

Multimeter-Methode

Nun habe ich es mit der Multimeter-Methode versucht. Neben Anleitungen im Internet, z. B. eine sehr gute von TMR: Feststellen der richtigen Netzsteckerpolarität bin ich auch im Forum fündig geworden:
Netzphase bestimmen, geht das?.

Kritisch ist, dass beim messen die Geräte mit isolierten (abgeklebten) Schutzleiter eingeschaltet sein müssen. Messkontakte sind an der Netzleiste der Schutzleiter und am Gerät eine Geräteschraube. Deshalb gilt:
Jeder muss sich der Gefahren bewust sein! Stromschläge sind lebensgefährlich. Im Zweifel lieber einen Elektriker heranziehen.

Für die Messung verwendete ich den Digital Multimeter KAIWEETS HT113b. Der hat den Vorteil der automatische Einstellung des Messbereiches. Beim Drehen des Schalters auf "V" steht der Messbereich auf "DC" (Gleichstrom) in diesem Gerät. Das Messgerät muss mit der roten Funktionstaste auf "AC" (Wechselstrom) umgestellt werden. Da das Gerät nach einigen Minuten immer ausging (Stromsparfunktion), durfte ich das einige Male wiederholen. Echt ätzend. Am Anfang war für mich verwirrend, dass je nach Kabellage das Ding auch ohne Kontakt schon Messwerte anzeigte. Siehe Bild. Aber das legte sich nach der "Kontaktaufnahme".

Bild

Der spannende Teil bestand im Messwerte notieren. Ich habe mir dazu eine Excel-Tabelle mit einem Bild der Gerätebuchse angelegt.

Bild

Das Vergnügen hatte ich mit sechs Geräten. T+A hat die Phase an der Kaltgerätebuchse richtig links markiert. Ich habe auch in der Phase links mit 96,800/99,100V im Vergleich zur Phase rechts mit 119,300/119,700V den geringsten Wert gemessen. Die Werte liegen bei den beiden Monos dicht bei einander. Dass ist T+A (Theorie und Anwendung) wie ich es liebe.

Bild

Die Spreizung der jeweils geringsten Gerätespannung war mit 53,200V bis 99,100V recht hoch. Viel interessanter ist, dass der letzte Keces P8 Single das einzige Gerät war, welches die geringste Spannung an der rechten Phase hatte. Eigentlich sollen die Kaltgerätebuchsen mit L/N/PE einheitlich belegt sein. Zumindest würde ich in der gleichen Gerätefamilie erwarten, dass es einheitlich richtig oder falsch ist. Aber das sieht man in Taiwan wahrscheinlich lockerer.

Bild

Klangeindruck

Die wichtigste Frage ist natürlich, hat das klanglich was gebracht? Wir (Bernd fis Audio und ich) führten mehrere Teststellungen durch.

A) Hörtest mit Geräten am jeweils niedrigsten Phasenwert

Wie im obigen Bild zu erkennen hatten wir die ersten fünf Geräte an der linken Phase und das letzte Gerät (Keces P8 Single) an der rechten Phase.

Es hörte sich alles störungsfrei an.

B) Hörtest mit Geräten alle an Phase Links ausgerichtet

Dabei musste ich zum Glück nur den Stecker vom letzten Keces P8 Single drehen.

Im Vergleich zu A) war das gesamte Klangbild nicht mehr so schön. Die Bühne war enger. Bernd hatte das sofort gehört. Für mich lagen die Unterschiede eher in Nuancen.

C) Spezialistenthema: Hörtest mit Geräten ausgerichtet an der geringsten Spannungsdifferenz untereinander

Aus dem OEM-Forum hatte ich Diskussionen mitbekommen, dass es sinnvoller sein kann die geringste Spannungsdifferenz der Geräte untereinander heranzuziehen. Ich fand diesen Gedanken interessant und entwickelte ein Modell, welches ich unten im Bild dargestellt habe. Es entspricht im Grunde genommen dem umgekehrten Modell von A). Soll heißen ich musste alle sechs Stecker drehen. Sehr schön ist zu sehen, dass die Differenz zwischen den Geräten mit einer Bandbreite von 112,800V bis 119,700V sehr gering ausfällt.

Was sich in der Theorie als schlüssig darstellte war klanglich eine Katastrophe. Das Klangbild fiel in sich zusammen.

Bild

Fazit

Meine Geräte sind jetzt wie im Hörtest A) dargestellt "ausgephast". Wenn jeder Gerätehersteller es so machen würde wie T+A, wäre alles sehr viel einfacher.

Das Ausphasen war für mich sehr anstrengend, aber es hat sich gelohnt. Es wurde wieder ein kleines Puzzlestück für den guten Klang eingefügt.

Grüße Gabriel
Bild
StreamFidelity
Aktiver Händler
Beiträge: 1606
Registriert: 24.09.2017, 14:50
Wohnort: Hansestadt Rostock
Kontaktdaten:

Digital hören wie von Schallplatte?

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo liebe HiFi-Freunde,

ein Test mit AcourateFlow mit dem AcourateConvolver stand noch aus, siehe auch Digital hören wie von Schallplatte?.

Mal schauen ob ich berichten kann, ohne viel zu schreiben. :D

Ausgangssituation:

Control PC mit Roon Server
via LAN an Audio PC mit HQPlayer
via USB an Denafrips Terminator DAC

Testsituation

Control PC mit Roon Server
via LAN an Audio PC mit Roon Bridge an AcourateConvolver
via USB an Denafrips Terminator DAC

Für den Test habe ich also den HQPlayer durch den AudioConvolver ersetzt. Die Roon Bridge funktioniert dabei als "Brücke" zwischen dem Roon Server und dem AudioConvolver. Das ließ sich ganz gut realisieren. Im Bild unten habe ich in Roon den ASIO-Treiber AcourateConvolver aktiviert.

Bild

Deutlich mehr Kopfzerbrechen machte mir der AcourateConvolver. Der bietet einfach mehr Funktionen, als ich Dummie benötige. Links oben die Soundkarte (ASIO-Treiber) vom Denafrips Terminator war schon geladen. Trotzdem gab es am Anfang Fehlermeldungen, weil der Treiber noch dem HQPlayer zugeordnet war. Also musste ich den HQPlayer beenden. Die Abtastrate wird automatisch gem. Quelle ausgewählt. Bei der Datenquelle habe ich AcourateASIO ausgewählt, genau dieser Treiber wurde dann in Roon zum aktivieren angezeigt. Das für mich interessante war der Schalter Flow. Die tiefen Frequenzen werden angehoben, die hohen gesenkt. Regler darunter ganz links = enge Bühne, Regler ganz rechts = Originalbühne.

Beim ersten Versuch konnte ich zwar einen Eingang sehen, aber es kam kein Ton. Ich muss gestehen, dass ich nach viel rumgefummel beinahe keine Lust mehr hatte. Letztendlich muss man wissen: AcourateConvolver dient zur online-Faltung von externen Eingangssignalen. Deswegen heißt das Programm auch so, stupid! Es war für mich eine Herausforderung das hinzubekommen. Denn die sonst üblichen Convolution im wav-Format wollte er nicht. In Acourate habe ich dann die benötige Umwandlungsfunktion gefunden: Generate > Straight CPV Filters for AcourateConvolver. Für jeden Kanal muss eine Zeile angelegt werden.

Bild

In Roon musste ich dann wegen Übersteuerung das Signal mit -6dB weniger an den AcourateConvolver senden. Die Lautstärke und Flow steuerte ich alles über meinen Audio PC.

Bild

Klangeindruck

AcourateConvolver hat in jedem Fall Potenzial. Wie man so mit der Bühne spielen konnte, fand ich schon faszinierend. Wenn ich keinen HQPlayer kennen würde, wäre das interessant. Aber die Algorithmen vom HQPlayer sind sooo gut. Bei mir bleibt alles beim alten.

Grüße Gabriel
Bild
Matty
Aktiver Hörer
Beiträge: 712
Registriert: 22.11.2012, 21:47
Wohnort: Neuss

Beitrag von Matty »

StreamFidelity hat geschrieben: 03.02.2020, 20:46 Hallo Jan,
Jannemann hat geschrieben: 03.02.2020, 19:34 Roon/HQPlayer Upsampling -> Acourate Convolver
das geht? :shock: Wie? Da OT kannst Du mir das gern in meinen Vorstellungsthread, siehe letzter Bericht, oder woanders schreiben.

[...]

Grüße Gabriel
Hi Gabriel,

dann übernehme ich mal die Antwort, da ich diese Kombination ebenfalls verwende.

Bei mir läuft Roon mit Rock auf einem älteren Core-i7 PC.
In Roon habe ich einen HQPlayer als Output-Device konfiguriert.

Der HQPlayer läuft auf einem zweiten Rechner. Ebenfalls ein älterer Core-i7. Betriebssystem ist Windows 2019. Funktioniert aber auch mit Windows 10.
Auf dem selben Rechner läuft auch der AcourateConvolver. Im HQPlayer ist AcourateAsio als Output-Device konfiguriert.
Im AcourateConvolver ist das Output-Device dann letztendlich der verwendete Soundtreiber (bei mir Dante Virtual Soundcard).

Klingt kompliziert. Funktioniert aber einwandfrei und stabil.

Hilft Dir das weiter?

Viele Grüße
Matthias
Bild
StreamFidelity
Aktiver Händler
Beiträge: 1606
Registriert: 24.09.2017, 14:50
Wohnort: Hansestadt Rostock
Kontaktdaten:

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Matthias,
Matty hat geschrieben: 03.02.2020, 21:02 In Roon habe ich einen HQPlayer als Output-Device konfiguriert.
Im HQPlayer ist AcourateAsio als Output-Device konfiguriert.
jetzt ist bei mir der Groschen gefallen. Vielen Dank. Werde ich ausprobieren.

Grüße Gabriel
Bild
Jannemann
Aktiver Hörer
Beiträge: 102
Registriert: 08.12.2017, 11:52
Wohnort: Sauerland

Beitrag von Jannemann »

Hallo Gabriel,

genauso mache ich es auch. Nur dass bei mir Roon Core, HQPlayer und Acourate Convolver auf einem einzelnen fan- und headless i7 PC laufen. Ich habe den Roon Core auch testweise mal auf einem eigenen PC installiert, fand das aber keinesfalls besser. Ich bildete mir ein, dass es sogar schlechter klang. In meiner Config hängt der Hapi ohne Switch direkt an einem Ethernet-Port meines Audio PC. Die Last des PC liegt im normalen Abspielbetrieb immer bei 3%.

Bei Aufteilung der Systeme musste ich einen Cisco Switch bemühen. Eventuell war der auch der Grund für den gefühlt schlechteren Sound. Es hätte dann eventuell eines Audio Switches bedurft. Das ist generell die Krux. Mit jedem Schritt in Richtung Komplexität muss mehr Equipment her, um neu geschaffene Fehlerquellen zu eliminieren. Deshalb habe ich damit aufgehört.

Ich bin gespannt, wie Du HQPlayer und Convolver empfinden wirst.

Viele Grüße
Jan
Bild
StreamFidelity
Aktiver Händler
Beiträge: 1606
Registriert: 24.09.2017, 14:50
Wohnort: Hansestadt Rostock
Kontaktdaten:

Digitale Strecke: Roon > HQPlayer > AcourateConvolver

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo zusammen,
StreamFidelity hat geschrieben: 03.02.2020, 19:59 Ausgangssituation:

Control PC mit Roon Server
via LAN an Audio PC mit HQPlayer
via USB an Denafrips Terminator DAC

Testsituation:

Control PC mit Roon Server
via LAN an Audio PC mit Roon Bridge an AcourateConvolver
via USB an Denafrips Terminator DAC
dank der Hilfe von Matthias und Jan konnte ich eine weitere Konstellation ausprobieren.

2. Testsituation:

Control PC mit Roon Server
via LAN an Audio PC mit HQPlayer an AcourateConvolver
via USB an Denafrips Terminator DAC

Den Unterschied habe ich in Fettschrift hervorgehoben. Wenn die Logik verstanden wurde ist es eigentlich ganz einfach. Im HQPlayer habe ich einfach den ASIO Treiber Denafrips durch den vom AcourateConvolver ersetzt. Große Lust hatte ich eigentlich nicht. Ich bin überhaupt kein Fan von zusätzlichen Programmen. Was soll das bringen? Erst macht der HQPlayer das Upsampling und die Lautstärkeregelung und dann kommt der AcourateConvolver um die Ecke und kümmert sich um die digitale Raumklangkorrektur und den Flow. Das kann sich nicht gut anhören. Aber weiter im Programm.

Bild

Im AcourateConvolver fixierte ich die Lautstärkeregelung (Volume Lock). Dabei outete ich mich mal wieder als DAU (Dümmster anzunehmender User). Ich wunderte mich, warum beim Programmstart die Lautstärke von 0dB auf -20dB korrigiert wurde. Uli: Unter Einstellungen ist Sicherer Pegel bei Programmstart aktiviert. :shock: :mrgreen:

Beim Test musste ich auch aufpassen, dass die Convolution im HQPlayer aus war. Doppelt korrigiert hörte sich nämlich gar nicht gut an. :lol: Der HQPlayer macht das Upsampling einheitlich auf 176,4/192kHz. Ein wenig habe ich noch mit den Flow Einstellungen experimentiert und dann erstmal laufen lassen.

Bild

Das schöne an diesem Setup ist, dass ich völlig problemlos die Lautstärke mit Roon regeln kann. Der digitale Weg ist zumindest bis zum HQPlayer schön kurz.

Bild

Klangeindruck

Normalerweises schreibe ich, dass muss sich erstmal einspielen. Hier führte es jedoch spontan zur Kaufentscheidung. Für ein abschließendes Urteil ist es sicher noch zu früh, aber die Kombi HQPlayer und AcourateFlow ist für mich magisch. Mich stört es auf einmal nicht mehr, dass PCM nicht in DSD umkonvertiert wird. Der AcourateConvolver kann nur PCM. Aber wie sich die Ortung der einzelnen Instrumente verbessert hat ist echt Klasse. Und ein Bass zum niederknien: was für ein Körper und Punch. Ich spüre den Körperschall, ohne dass ich Bassmoden bemerke. Ok, der Bass ist es wahrscheinlich noch ein bißchen zuviel des Guten. Aber es macht einfach Spaß. :cheers:

Ihr hört meine Begeisterung. Mal sehen, ob es langzeittauglich ist. Ich werde zu gegebener Zeit wieder berichten.

Grüße Gabriel
Bild
StreamFidelity
Aktiver Händler
Beiträge: 1606
Registriert: 24.09.2017, 14:50
Wohnort: Hansestadt Rostock
Kontaktdaten:

Feinanpassungen AcourateFlow mit AcourateConvolver

Beitrag von StreamFidelity »

Ein freundliches Hallo an die Freunde der digitalen Musikaufbereitung!

Um alle abzuholen was mein Ziel war: Ich möchte Digital hören wie von Schallplatte! :D
StreamFidelity hat geschrieben: 04.02.2020, 18:25 2. Testsituation:
Control PC mit Roon Server
via LAN an Audio PC mit HQPlayer an AcourateConvolver
via USB an Denafrips Terminator DAC
Nachdem das zweite Testszenario für gut befunden wurde, ging es an einige Feinanpassungen.

AcourateConvolver Ausgangs-/Eingangsmatrix

Die Matrix dient vor allem der Hinterlegung von Filtern für die Raumklangkorrektur, wie ich weiter oben schon erläuterte. Nun sollten verschiedene Flow Einstellungen per Knopfdruck abrufbar sein, um Vergleiche zu ermöglichen. Dafür stehen in der Matrix 9 Schaltflächen zur Verfügung. Im unten abgebildeten AcourateConvolver Remote Control sind diese links ersichtlich. Die Matrix-Schaltflächen können frei editiert werden. Ich wählte dafür die jeweiligen Flow-Einstellungen. Jeder Matrix können bis zu drei Filterbänke zugeordnet werden. Rechts ist der Filter 1 mit der Bezeichnung "C800Hz3dBBass" ausgewählt. Die Bezeichnung habe ich mir selbst ausgedacht und steht für eine Teilkorrektur der Amplitude bis 800Hz mit einer leichten Bassanhebung um 3dB. Im Filter 2 habe ich eine neutrale Teilkorrektur und im Filter 3 eine Vollkorrektur über den gesamten Frequenzgang hinterlegt. Insgesamt kann ich mit meinen Einstellungen 9 x 3 = 27 Kombinationen per Knopfdruck testen. Das Umschalten erfolgt im laufenden Musikbetrieb.

Bild

Ein kleiner Tipp: Wenn die Filterbänke für die Raumklangkorrektur je Matrix immer gleich sind (bei mir sind es immer dieselben drei unterschiedlichen Convolution-Files), kann eine einmal angelegte "Config" für die anderen geladen werden. Dafür habe ich mir eine Muster-Config abgespeichert. Dann beschränken sich die weiteren Änderungen auf die Flow-Einstellungen.

Einstellungen für AcourateFlow
uli.brueggemann hat geschrieben: 19.06.2012, 22:57 Kopfgeometrie, Ohrmuscheln und die Physik der Schallwellen bewirken, dass wir Schallereignisse, die links+rechts phasengleich aber mit unterschiedlichen Pegel wiedergeben, nicht immer demselben Ort zuordnen. Tiefe Frequenzen tendieren zur Mitte (wir sind hier eher für Phasenlaufzeiten sensibel), hohe Frequenzen tendieren weiter nach aussen (oberhalb ca. 1 kHz sind wir für Pegelunterschiede sensibel).
Mit dem Flow-Prinzip soll diesen psychoakustischen Effekten wie beim Schallplattenhören entgegen gewirkt werden. Dafür habe ich mir von Uli Testtöne geben lassen.
uli.brueggemann hat geschrieben: 20.06.2012, 09:23 Ein Testton liegt bei 315 Hz, hier kann man die Kanaltrennung erhöhen (was übrigens akustisch gesehen schwieriger ist als ein Herabsetzen der Kanaltrennung). Der andere Ton ist bei 4 kHz, hier kann man nur die Trennung erniedrigen. Mein Ziel war und ist ja nicht eine Pseudo-Basisverbreiterung. Der Referenzton liegt bei 1 kHz.
Die Testtöne beginnen mit dem linken Kanal und schalten nach der Hälfte um auf den rechten Kanal. Jeweils unterbrochen mit dem Referenzton. Ich musste schon sehr genau hinhören, um die Unterschiede zu erkennen. Geholfen hat mir die oben beschriebene Matrix, die ich per Knopfdruck abrufen konnte. Außerdem habe ich mir zwei Extremeinstellungen mit Flow 10 und High 10, sowie eine ausgeschaltete Flow-Einstellung angelegt. Da wird schnell klar wie das funktioniert. Meine Lieblingseinstellung ist momentan Low mit +0,5 und High mit -2.5, also recht moderate Werte.

Latenz verbessern

Meine Erfahrungen sind, dass geringstmögliche Latenzen den Klang positiv beeinflussen. Allerdings kann ein zu gering bemessener ASIO-Puffer für Probleme bei der Datenübertragung sorgen. In meinem Audio-PC kann ich in der Regel alles ausreizen. Mal schauen, ob das hier funktioniert.

Dafür gibt es im AcourateConvolver in der Matrix die FFT Partition. Im Handbuch steht:
Im Auswahlfenster der Filterdateien lässt sich je Abtastrate die FFT Partitionsgröße wählen. Größere Partitionen bedeuten im allgemeinen weniger CPU Last auf Kosten einer größeren Verzögerung. Es muss dann länger gewartet werden bis der zugehörige Pufferspeicher geladen ist. Die FFT Partitionsgröße muss größer oder gleich der ASIO Puffergröße sein.
Im AcourateConvolver wird bei einer FFT von 2048 eine ASIO Pufferzeit von 0.0110 angezeigt. Der Denafrips ASIO Treiber ist ebenfalls auf den geringsten Puffer eingestellt und läuft absolut stabil und flüssig. Für diese Einstellung kommen vermutlich nur rechenstarke Systeme in Frage. Ich betreibe einen Intel Core i9-9900K mit 16x4,1GHz (Hyperthreading). Der Verbrauch für das Gesamtsystem liegt bei 2,8A/20V = 56W. Die Core-Temperatur liegt im passiv gekühltem System bei 54°C im Dauerbetrieb. Spitze!

Bild

Fazit

Was dem Plattenhörer seine Azimut-/Antiskating-/ und RIAA-Einstellungen sind, machen die Digitalos am PC. :mrgreen: Ich bin froh über die Möglichkeiten, die sich digital ergeben haben. Ich kann relativ problemlos auf den HQPlayer (mit DSD-Umwandlung) im Vergleich zum AcourateConvolver (mit Flow) umschalten. Ich muss sagen beides hat seinen Reiz. Aber der AcourateConvolver gefällt mir aufgrund der besseren Raumdarstellung und dem körperhafteren Bass besser.

Grüße Gabriel
Bild
StreamFidelity
Aktiver Händler
Beiträge: 1606
Registriert: 24.09.2017, 14:50
Wohnort: Hansestadt Rostock
Kontaktdaten:

Ich liebe Gaming Boards

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo an die Audio PC Aficionados! :wink:

Gaming Boards sind zwar teurer, haben aber auch in der Regel eine bessere Stromversorgung.
StreamFidelity hat geschrieben: 26.11.2019, 17:22 Außerdem hat mein Mainboard ASUS ROG Maximus XI Gene zwei 12V Schienen für die CPU.
Im jetzigen Normalbetrieb mit dem HQPlayer und Acourate Convolver werden die zwei Stromschienen kaum gefordert. Aber es gibt Situationen, wo der Audio PC auf volle Leistung läuft und knapp 100W in einem lüfterlosen System haben möchte. Und da ist es gut auskömmliche Reserven zu haben. So habe ich meinem Spieltrieb zur Folge (wann höre ich eigentlich mal entspannt Musik? :mrgreen: ) die neuen Poly Sync Long - Filter im HQPlayer ausprobiert. Insbesondere der Filter poly-sync-long-lp hat es mir angetan. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung des linear phase polyphase sync filter (poly-sync-lp), der sich für eine gute Räumlichkeit eignet. Die Filterqualität des poly-sync-long-lp ist nun noch besser (faster roll-off). Die Algorithmen sind dermaßen komplex, dass am Anfang lange Ladezeiten stehen, bevor die Musik spielt:

HiRes ab 88.2kHz/96kHz = 1 Minute
CD-Qualität ab 44.1kHz = 5 Minuten :shock:

Die Filter bleiben dann ohne Ladezeiten verfügbar. Wenn der Audio PC herunter gefahren wird, beginnt das Spiel wieder von vorn. Nicht wirklich attraktiv. Normalerweise ...

Wenn es nicht gratis zum Gaming Board RAMCACHE III gäbe. Häufig genutzte Dateien werden von der Festplatte automatisch in den Zwischenspeicher kopiert und nach kurzer „Anlernphase“ immer von dort aus geladen. In der Software habe ich festgelegt, wie viel vom schnellen Arbeitsspeicher als ROG RAMCache genutzt werden. Das System erkennt dann automatisch, welche Dateien häufig aufgerufen werden und legt diese automatisch im RAMCache ab. Diese Einstellungen bleiben auch bei einem Neustart erhalten. Und so war ich verblüfft, dass ich nach einem Neustart keine Ladezeiten mehr mit dem neuen Filter hatte. Die Musik spielte sofort.

Im Bild unten ist links gut zu erkennen, dass sich bei den Festplatten nahezu keine Aktivitäten mehr ergeben.
Bild

Fazit

Ich empfehle jedem beim Bau oder Kauf eines Audio PCs sich die Gaming Boards anzuschauen. Es ist nicht nur die in der Regel bessere Stromversorgung zu nennen, sondern auch das umfangreiche Software-Paket. Deshalb bleibe ich auch bei Windows 10 Pro, weil ich sonst solche genialen Tools wie RAMCACHE III nicht nutzen könnte.

Grüße Gabriel
Bild
Antworten