René (Backes & Müller BM 20, BM 6)

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Kaskode
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Beitrag von Kaskode »

Die BM20 hat mal wieder für Abwechelung gesorgt:

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Warum das so gekommen ist, kann ich nicht nachvollziehen. Jetzt gab es einen Satz neue Transistoren und Widerstände. Alles wieder gut.

Gruß,
René
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Kaskode
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Beitrag von Kaskode »

Hallo,

nunmehr sind wieder 3 Monate vergangen seit meinem letzten Beitrag.

Was hat sich so getan?
Ich habe im Sommer 2018 ein Paar BM6 Nussfunier gefunden, welche von der Seriennummer ca 600 Stück neuer sind. Sind Baujahr 84 und wahrscheinlich die letzten hundert Stück EV4 vor Einführung der VFET. Das passt gut zu meinen vorhandenen BM6, somit habe ich jetzt (bis auf das Furnier) vier gleiche BM6. An der Stelle noch mal meinen Dank an Kevin, welcher hoffendlich eine schöne Zeit in Seoul verbringt und hier gelegentlich mitliest.

Seit Sommer, mit vielen Unterbrechungen und Zeitmangel ist die Revidierung nun abgeschlossen. Bilder sind wie immer die gleichen, daher keine neuen bis auf auf die Sensorgeschichten des Mitteltöners. Hier war leider ein Magnet von der Platte abgelöst und hat den Sensor gehimmelt. Also erst mal schauen, wie man den Magneten wieder angeklebt bekommt.

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Danach habe ich den MT 4 Monate liegen lassen. Sowiet hat das alles gehalten. Danach habe ich von Noel ein Sensor bekommen und diesen dann verbaut.

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Das war so vor zwei Wochen.

Nun konnte ich die Zwei wieder zum klingen bringen.

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Sie stehen seitlich zum Sofa und bilden eine Gruppe 6.0 im Surround bzw., weil der Verstärker es beherrscht, eine Multi-Channel Gruppe. Durch den Verstärker vermessen klingt das im sweetpot zwischen spannend bis ulkig-lustig, aber nicht unbedingt schlecht. Für Musik kommen die Stimmen aus dem Raum, hier und da scheint der Sänger hinter einem zu stehen, Instrumente von vorne. Nachrichtenhören in Mono klingt hingegen hervorragend, die Stimme ist mittig im Raum.

So geht es erst mal, kann aber so nicht bleiben. Da ich in ca 7 Wochen umziehen werde, mache ich keine weiteren Experimente mehr. Neue Wohnung, neuer Raum, neue Probleme.

Die nächsten Projekte (comming soon) wird die Integration eines DBA sein. Hierfür habe ich vom Member Michael wertvolle Chassis und Einschübe erhalten. Das Projekt startet nach meinen Umzug.

Gruß,
René
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Kaskode
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Beitrag von Kaskode »

Hallo,

der Umzug in die neue Behausung ist nun ein paar Tage her. Viel Arbeit, viel Organisatorisches, aber nun kommt die Ruhe wieder zurück.
Leider hat eine BM20 den Umzug nicht so ganz verkraftet. Diese hat stark gebrummt. Nun, war nichts schlimmes, nur die Sicherung des Trafos im Inneren. Die BM20 lief so ca. 3 bis 4 Stunden, dann ein Knall und dann Stille.

Nach dem öffnen war klar, es richt streng nach Ampere im Inneren. Es haben sich ein paar Transistoren durchlegiert.
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So weit so schlecht. Die defekten Halbleiter waren schnell getauscht. Die verkohlten Flächen gereinigt und isoliert.
Das Schlimme war der Mitteltöner, welcher den vollen Durchgang gesehen hat.Ein echter Kapitalschaden.

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Kaputt.
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Die Spule ist abgebrannt.

Soweit stehe ich nun da. Ich vermute, das der Poti für die Ruhestromeinstellung durch den Umzug möglicherweise Erschütterungen ausgesetzt war. Ich habe im Nachgang alle Endstufen nachgemessen. Es waren doch einige Werte zu tief oder leicht erhöht. Möglicherweise stand der Ruhestrom für den Mitteltöner zu hoch. Die erst zwei Jahre alten Piher Potis sollten eigentlich etwas stabiler darstehen, dachte ich.

Gruß,
René
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo René,

das war sicher ein veritabler Schreck! Das kann ich mir vorstellen, weil bei meinen Omegas mal ein Spannungsregler "die Grätsche machte", was sich damals von der Küche aus anhörte als wäre eine Box umgefallen... Ich hoffe es findet sich ein Weg die BM20, speziell den MT, wieder komplett zu reparieren!

Aber ich melde mich zum Thema auch aus einem weiteren Grund: Es stellt sich mir die Frage warum die ELSI (Elektronische Sicherung, die ich von BM-6/8 VFET kenne) nicht angesprochen hat. ...oder war sie zu langsam? ...oder war die BM-20 am Ende nicht mit einer ELSI ausgestattet? Falls letzeres, ist der nachträgliche Einbau anzuraten. Falls Du Fragen dazu hast, schreib' mir eine PN.

Grüße,
Winfried

4900
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bob_lage
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Beitrag von bob_lage »

Hallo Winfried,

nach den Bildern weiter oben hat René eine EV4 Version mit Magnetgegenkopplung. Das gab es m.E. noch kein Elsi.

@René: Jetzt bist Du, wie ich vor einiger Zeit, auf der elenden Suche nach BM Mitteltönern. Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Beste Grüße

Thomas
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Kaskode
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Beitrag von Kaskode »

Guten Morgen,

Danke der Worte und der Motivation. Derzeit ist die Lust an der alten Geschichte weitere Entwicklungen vorzunehmen nicht sehr hoch.

die BM20 ist vom Ursprung eine 1982 EV2, welche Anfang der 2000 ein Upgrade bei BM erhalten hat.
Die Abschaltung auf Relaisbasis hat funktioniert. Die Box war aus bei weiter grün leuchtender LED auf der Frotseite. Es ist anzunehmen, das die Abschaltung zu träge war. Eine ELSI würde hier wohl schneller reagiert haben.

In anbetracht des Schadens, gehe ich gedanklich immer mehr zu einer Neuanschaffung über. In Moment passe ich ein altes BM-Nextel Mitteltöner in die vorhandene Öffnung ein. Es geht mir hier mehr darum, kein weiteres (großes) Geld hier zu versenken. Es zeigen sich immer mehr Schwachstellen. Die LS laufen auf die 40 Jahre zu. Wenn der alte MT mitspielt, so sollen die ihr Gnadenbrot weiter erklingen lassen. Der Sound ist an sich kein schlechter, aber alle Jahre wieder die Kisten wegen Defekten aufzuschrauben, ist nur dem Hobby zu verdanken.

Hier ein anders Beispiel was mir so aufgefallen ist:
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Die Audioleitung ist von innen komplett mit Grünspan überzogen. Nach 40 Jahren eben vergammelt. Das gehört alles mal getauscht. So kommt Eines zum Anderen. Irgendwie ist der life time cycle der magnetgekoppelten BM20 am Ende angekommen..

Gruß,
René
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bob_lage
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Beitrag von bob_lage »

Kaskode hat geschrieben: 24.05.2020, 12:19 In Moment passe ich ein altes BM-Nextel Mitteltöner in die vorhandene Öffnung ein. Es geht mir hier mehr darum, kein weiteres (großes) Geld hier zu versenken. Es zeigen sich immer mehr Schwachstellen. Die LS laufen auf die 40 Jahre zu. Wenn der alte MT mitspielt, so sollen die ihr Gnadenbrot weiter erklingen lassen.
Gruß,
René
Hallo René,

das ist interessant. Die ganz alten Mitteltöner gibt es ja manchmal recht günstig mit einer Schrottbox drum herum. Ich bitte Dich, den Umbau hier zu posten. Wenn das gelingt und auch noch klingt, gibt einem das noch andere Möglichkeiten der Reparatur.

Viel Erfolg!

Grüße

Thomas
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Kaskode
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Beitrag von Kaskode »

Vollzug

der alte MT spielt in der BM20.

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Es bedarf:
Für den Adapterrahmen:
-Ein Stück Holz in der Größe des eckigen MT.
-Ein mittiges kreisrundes Loch in dieses Stück Holz für die Aufnahme des Nextel-MT
-Acht Bohrungen für die Schrauben, vier zum anschrauben des MT, vier zur Montage an die Box.

weiterhin:
-Ein Pigtail-Kabel. Die Anschlüsse am Nextel-MT sind gelötet, am eckigen MT gesteckt. Das Pigtail verbindet Stecker der Box mit den Lötfahnen des MT. Somit hat man einen direct-drop-in, ohne das man hier mit drei Händen das Chassis einlöten muß.
-1xStück Nextel-MT

Vorgehen:
Auch wenn man eifrig nachdenkt, ist die Gefahr hoch, daß die Sensorspule verpolt angelötet wurde.
-Daher: VOR Inbetriebnahme muß das Poti für die Gegenkopplung zu sein (Linksanschlag), sonst könnte es kräftig pfeifen.
-Masse auf Pin der Relaissteuerung.
-Dann Einschalten und Relais anziehen lassen.
-Poti vorsichtig aufdrehen. Ruhe? dann alles richtig. Pfeifen? einmal umpolen.
-Dann eine typische MT Fequenz (ca. 500-800 Hz) und Pegel geben.
-Gegenkopplung einstellen. (hier bei den alten Nextel bin ich unterhalb des vorherigen Wertes geblieben. 4:1@500Hz, 3,3:1@800Hz) Mit dem Original MT hatte ich über 5:1. (Die 5:1 ließen sich aber auch mit den Nextel MT erreichen, ich bin da jetzt abergläubisch geworden, in der BM20 wohnt bestimmt ein Geist :wink: )
-Pegel am MT zu den restlichen Chassis der Box abstimmen.

Klang:
Es erstaunt sehr, der alte Nextel MT macht eine gute Figur. Der Klang ist voll und ich lebe in der subjektiven Meinung, das es so gut wie vorher war. Das Erfolgserlebnis kann mich hier aber auch blenden.

Gruß,
René
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bob_lage
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Beitrag von bob_lage »

Hallo René,

das ist doch mal eine einfache und geniale Lösung. Und wir wissen jetzt, dass der alte MT auch an neuerer Elektronik brauchbar arbeitet.

Ich selbst hatte auch mal ältere Basslautsprecher mit den Lötfahnen in die BM6 VFeT eingebaut. Das hat ebenfalls geklappt.

Grüße

Thomas
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo René,

Gratulation zur geglückten Reparatur und Chassis Adaptierung! Das ging ja alles dann doch relativ zügig, was mich für Dich freut!

Also viel Spaß mit den BM-20en!
Grüße,
Winfried

4902
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bob_lage
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Beitrag von bob_lage »

Hi René,

passt der alte MT eigentlich in die alte quadratische Leiche aus der BM20?

Die Frage zielt auf die Implementation der Schwingspule inkl. allem drum herum, sowie das "Reinbohrmodell", das Du jetzt mit Holz umgesetzt hast.

Grüße

Thomas
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Kaskode
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Beitrag von Kaskode »

Hallo Thomas,

hoffentlich habe ich deine Frage richtig.
Die Alutrichter haben die gleiche Größe. Ein Ausbau der Membran aus dem alten MT in den eckigen MT sollte gehen. Aber wie bekomme ich das zentriert? Wenn ich einen intakten MT (alt) habe, so ist mir das mehr wert als einen Umbau mit möglicherweise zwei Leichen.

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Oder man zersägt den eckigen Korb, sodaß nur noch die Frontplatte bleibt. Hier wäre sicherlich noch mit der Feile ein wenig Alu vom Innenkreis zu nehmen, damit der alte MT eingepasst werden kann.

Aber das ist alles Murks aus meiner Sicht: Der Nextel MT hat nur einen Magneten, der eckige MT hat zwei Magnete hinten angebracht. Das kann, wenn beide Lautsprecher gleich bestückt sind, egal sein. Bei meiner Mischbestückung kann ich das nur als temporäre Zwischenlösung annehmen. Entweder bastele ich die andere Seite auch auf Nextel MT um oder ich finde in naher Zukunft einen weiteren Eckigen.

Derzeit denke ich über ein recoil der Spule nach.

Gruß,
René
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Kaskode
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Beitrag von Kaskode »

Hallo

ich wollte Thomas Vorstellungsthread nicht kapern für ein kleines Spielzeug, welches einen genial einfachen Job beherrscht, nämlich das Vermessen von Bauteilen. Das gibt auf die Schnelle in wenigen Sekunden gute Übersicht, ob ein Bauteil defekt ist. Auch zur schnellen Identifizierung von Widerständen, wenn die Farbringe nicht mehr so richtig zu sehen sind.

Es gibt für Schmales den "AVR-Transistortester" der in Deutschland als offenes Projekt (siehe Forum Mikrocontroller.net) entwickelt wurde und nun in China in Massen produziert wird (div. Ausführungen). Das ist mein Helferlein für alle Lagen. Es ist nicht nur für Halbleiter gedacht, es misst nebenbei auch Kapazitäten inkl. Verluste und anderes. Je nach Produzent schwanken die Preise und Ausführungen, Aufbau und Prinzip ist aber immer gleich. Neben Youtube ist auch eine Anleitung im Mikrocontroller.net zu finden.

Anbei ein paar Bilder mit Messungen von 1000uF Kondensatoren und einem BC550b

F/T 1000uF 100V
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Panasonic FM 1000uF 35V
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Surplus NOS Röderer 1000uF 16V (ca 30 Jahre alt)
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BC550b
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Gruß,
René
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Herzlichen Dank René!

Ein Link für die Beschaffungsmöglichkeit wäre noch hilfreich, solch ein Gerätchen ist einfach zu nützlich!

Grüße,
Winfried

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Kaskode
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Beitrag von Kaskode »

Hallo Winfried,

in der Bucht unter dem Begriff "AVR Transistortester" sind diverse Ausführungen zu finden. Mit Gehäuse, nur Platinenvarianten, mit zwei Zeilen Textdisplay oder Vollgrafik, 9V Batterieanschluss oder Lithium, usw. Ich habe Vollgrafik mit Gehäuse und Lithiumakku. Anhand der Bilder wirst Du das Gerät wiedererkennen.

Der Entwickler ist hier verewigt. Namensgebung ist der AVR Atmel Prozessor, der hier verwendet wurde.
https://www.mikrocontroller.net/topic/2 ... to=new#new
Der Faden dort ist mittlerweile sehr lang geworden, da immer wieder Weiterentwicklungen dort veröffentlicht werden.

Gruß,
René
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