Besuch von Oliver (Vierzigo) und Stephan (nemu):
Nachdem ich Oliver mit selbstgemachter Tiramisu und Kaffee locken konnte

Wir hörten unterschiedliche Musik und fachsimpelten über die üblichen HiFi-Themen wie Lautsprecher, Kabel, Stromversorgung, Klangbild usw. Zwischenzeitlich wechselten wir auch das Lautsprecherkabel von H-Kabel auf Solidcore - meinen Eindruck hierzu habe ich ja bereits vor wenigen Wochen gepostet. Ich denke aber, dass Oliver und Stephan das H-Kabel ebenfalls deutlich vorne hörten.
Danach wechselten wir von meinem T+A DAC 8 auf Stephans Yggdrasil und was soll ich sagen … ich infizierte mich nach nur wenigen Klängen mit dem „haben wollen-Virus“. Der Schiit spielt einfach sehr viel musikalischer, löst mehr auf, bildet eine bessere Bühne und hörte sich für meine Ohren insgesamt angenehmer an. Für den Preis ein wirklich toller DAC, der aber als Neugerät über den europäischen Vertrieb in den Niederlanden nicht immer verfügbar ist und auf dem Gebrauchtmarkt so gut wie nie zu finden ist.
Die Zeit verging wie im Fluge und für mich leider viel zu schnell. Ich habe sehr viele Impulse von meinen Besuchern aufgenommen und hätte gerne noch mehr Zeit mit ihnen verbracht. Zum Schluss mussten natürlich, wenn auch nur ganz kurz, die Neumänner angeschlossen werden. Allerdings mit den Standardeinstellungen und nicht auf den Raum eingemessen …
Vielen Dank für Euren Besuch und ich freue mich schon jetzt auf ein baldiges Wiedersehen!

Teststellung Neumann KH 420
Zunächst muss ich gestehen, dass ich durch die vielen positiven Erfahrungsberichte über den KH 420 hier im Forum ein wenig angefixt wurde und deshalb unbedingt einmal diesen Lautsprecher im direkten Vergleich bei mir daheim zu meinen Backes & Müller BM12 MK2 hören wollte. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an Reinhard Weidinger von der Hörzone, der mir diesen Test ermöglichte. Ich habe nur selten einen so zuverlässigen, verbindlichen und vor allem netten HiFi-Händler erlebt - nach meiner Bewertung absolut vorbildlich!!!
Ich möchte vor Beschreibung meines Eindruckes vorausschicken, dass es mir nicht um den „besseren“ oder „schlechteren“ Lautsprecher ging, sondern um eine persönliche Standortbestimmung. Oder anders formuliert: Ist ein Studiomonitor vom Kaliber KH 420 in meiner Hörumgebung geeignet, um ggf. die Nachfolge der BM12 anzutreten? Und wieviel Geld muss ich möglicherweise investieren, um lautsprecherseitig einen großen Schritt nach vorne zu machen?
Die Lautsprecher wurden natürlich mit Acourate auf meinen Raum eingemessen und ich darf sagen, dass ich mit diesem Ergebnis recht zufrieden war. Ich habe mir während der gesamten Teststellung vier Seiten DIN A4 Notizen gemacht, mit denen ich Euch aber nicht langweilen möchte. Mein Kurzfazit nach fünf Tagen intensiver Hörtests lautet wie folgt:
Der Neumann KH 420 ist wirklich ein ganz hervorragender Lautsprecher, der einen so trockenen und sauberen Bass hat, wie ich ihn bei mir noch nicht gehört habe. Der Lautsprecher springt einen förmlich an und bei entsprechendem Musikmaterial (z.B. Yello) geht es auch schon einmal bis in die Magengrube - wirklich toll!
Ich hatte den Eindruck, dass die Neumänner über das gesamte Frequenzspektrum sehr neutral abgestimmt sind. Genau damit wurde ich leider nicht so richtig warm, da es nach längerer Zeit für meine Ohren anstrengend wurde und ich gelegentlich eine Pause einlegen musste. Das kenne ich von meinen BM12 auch nach mehreren Stunden nicht. Der KH 420 schält alle Details regelrecht aus der Aufnahme, was allerdings bei mir dazu führt, dass ich immer hochkonzentriert zuhöre und mich nicht von der Musik "treiben lassen" kann. Damit wurden leider auch keine (für mich so wichtigen!) Emotionen bei mir ausgelöst.
Der bereits erwähnte trockene und saubere Bass gepaart mit den seidigen Mitten und Höhen der Backes wäre vielleicht das Ideal für mich ...
Das Wochenende war trotzdem sehr aufschlussreich, da ich nun weiß, dass Studiomonitore für meine Ohren eher nicht geeignet sind und ich zunächst bei der Classic Line von Backes & Müller bleiben werde. Es ist wirklich interessant und beeindruckend zugleich, wie die über 20 Jahre alten Lautsprecher jede qualitative Steigerung locker mitmachen. Die Reise geht also weiter und schließlich ist ja bei unserem Hobby auch der Weg das Ziel.
Schiit Gungnir
Nachdem mir am Karfreitag klar war, dass sich der Schiit Yggdrasil gegenüber meinem T+A DAC 8 auf jeden Fall besser anhört, diskutierte ich mit Oliver und Stephan auch über das etwas kleinere Modell von Schiit. Der Gungnir Multibit ist deutlich kostengünstiger und wird in den einschlägigen amerikanischen Foren sehr viel gelobt. Manch einer meint sogar, dass er dem Yggdrasil klanglich gefährlich nahe kommt. Leider ist auch dieses Gerät derzeit als Neuware in Europa nicht verfügbar und der Gebrauchtmarkt in DEU kennt den Gungnir eigentlich nicht.
Deshalb freute ich mich umso mehr, als am Sonntag eine „Überraschungsmail“ quasi als Ostergeschenk von Stephan bei mir eintraf


Im Vergleich zum T+A DAC 8 spielt der Schiit, wie sein großer Bruder, für meine Ohren musikalischer und vor allem irgendwie auch unangestrengter. Der T+A wirkt schon fast nervös, obwohl ich viele Jahre mit ihm zufrieden Musik gehört habe. Positiv erwähnen möchte ich auch den „dunkleren“ und strafferen Bass des Gungnir Multibit.
Insgesamt habe ich das Osterwochenende wirklich genossen, auch wenn meine Ohren manchmal zu viel hatten und ich tatsächlich eine Pause einlegen musste. Soviel Zeit, fast täglich 8-10 Stunden, habe ich nur selten mit HiFi verbracht.
Viele Grüße,
Oliver
P.S. Dieser Beitrag ist nicht dazu gedacht, um meine persönliche Teststellung der Neumann KH 420 weiter zu vertiefen oder ggf. auch zu hinterfragen (Einstellungen, Messungen usw.)
