Gert (Merovinger decOrus und DBA)

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Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

Hallo Gerd,

Bilder fänd ich toll :D

Ich bin gerade auch dabei - quasi DBA im Eigenbau - allerdings ohne Reglung.


Viele Grüße
Jens
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hallo,

weil ich es immer interessant finde, andere Anlagen und Räume/Wohnzimmer zu sehen, stelle ich jetzt doch auch Bilder vom DBA rein, auch wenn ich befürchte, dass Einige die Hände über'm Kopf zusammenschlagen: "Guck mal, Schatz, was *die* für ein Wohnzimmer haben. LOL" :D Ich möchte direkt zur Verteidigung sagen, dass einige Baustellen mir noch bewusst sind und ich sie noch angehen will, wenn auch teilweise schon seit langer Zeit. Irgendwie stören die Dinge die meisten gar nicht (am ehesten Gäste, die zum ersten mal bei uns sind), so dass die Prio dafür nicht das Höchste in meinem Leben ist.

1) Ich suche ein TV-Lowboard, das für Hifi einigermaßen was taugt. Es sollte aber nicht übertrieben teuer sein (ich glaube nicht daran, einen Effekt von echten (m.E. überteuerten) Hifi-Racks zu hören). Zu klapprig soll es aber auch nicht sein. Die größte Frage ist aber, wie es aussehen und aufgeteilt sein soll. Und diese Anforderung ändert sich u.U. mit jeder Anlagenänderung.

2) Die Kabel zum TV hoch muss ich noch verstecken. Die Kabel fallen sehr viel stärker auf, seit ich vor nicht all zu langer Zeit das TV an die Wand gehängt habe.

3) Durch das Hochhängen des TV kollidieren die Absorber über dem TV optisch zu sehr mit dem TV. Ich muss an diese Stelle aber irgendetwas hängen, weil ich sonst heftige Flatterechos in dem Raum habe. Meine aktuelle Idee ist es, einen Hochflorteppich von der Decke bis zum Boden an die Wand zu hängen, mit Loch für die TV-Aufhängung, wo ich dann auch die Kabel hinter verstecken kann. Da bin ich mir aber noch nicht sicher mit.

Desweiteren macht es mir keinen Spaß, viel Geld für Möbel auszugeben. Selbst teure Möbel wirken häufig nicht sehr gut verarbeitet. Oder ich bin mir unsicher, ob ich mich nicht nach 3 Jahren dran satt gesehen habe oder sie doch unpraktisch sind, weil suboptimal gekauft, etc. Billige Möbel dagegen sind mir zu billig gefertigt. Und so schiebe ich solche Anschaffungen immer vor mir her...

Die Bilder kommen im nächsten Post...
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Das Problem bei meroVinger ist, dass man sich alles nach Wunsch fertigen lassen kann. So stellte sich die Frage, wie die DBA-Boxen aussehen sollten. Welche Farbe (Furnier, lackiert, matt oder glänzend), welche Form. Ich habe lange hin und her überlegt und viele Zeichnungen angefertigt. Allerdings darf die Form auch nicht zu komplex sein, sonst wird es teurer. Letztlich habe ich mich für die normale Kastenform entschieden.

Die Tiefe von 12cm war gegeben. Kleiner geht nicht. Tiefer wollte ich nicht, weil ich die Boxen hinter dem Esstisch so wenig wie möglich Platz wegnehmen sollten. Hätte ich sie ca. 2cm tiefer gemacht, hätten die Chassis versenkt werden können. Das wäre vielleicht noch ganz schick gewesen. Aber letztlich wollte ich die Boxen so flach wie möglich haben.

Die Größe der Boxen habe ich dann so festgelegt, dass sie vorne fast bis zum Boden gehen, damit die Kabel nicht zu weit über die Wand verlaufen. Außerdem hatte ich die Idee, sie hinten quer zu hängen, damit die Stühle nicht dagegen rammen, und sie so lang zu bestellen, dass ich sie bündig aufhängen kann. Damit konnten die Kabel der linken Box hinter der rechten Box hergelegt werden.

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Für die Chassis habe ich auch Abdeckungen. Die waren vor allem für hinten interessant als Schutz, da man an den Boxen entlang geht. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie mit oder ohne besser aussehen. Ohne Abdeckung sieht es technischer aus und das Schwarz springt mehr ins Auge. Mit Abdeckungen wirkt das Runde etwas zu dickrandig. Vielleicht wäre ein schwarzer Rahmen besser gewesen, auf den der weiße Stoff gespannt worden wäre, um den Ring am Rand nicht zu haben. Oder eine schwarze Bespannung? Das sind viele der kleinen Fragen, wo man sich entscheiden muss und es sich im Vorfeld nicht vorstellen kann, wie es wohl aussehen mag. Aber letztlich achtet man da nach paar Tagen nicht mehr drauf...

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Hier vorne die Chassis ohne Abdeckung. Das DBA ist geregelt. Eine der Boxen vorne und eine hinten haben einen Sensor verbaut. Die jeweils andere wird dann über die Werte des einen Sensors mitgeregelt. Der Sensor ist hinter die Membran gebaut, wofür ein Loch in die Membran geschnitten wurde, was dann wieder abgedeckt werden muss. Für die Abdeckung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bspw. verschiedene Farben aus Kunststoff. Oder wie hier eine Carbon-Abdeckung.

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Hier nochmal eine Komplettansicht mit und ohne Abdeckung:

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Der Verstärker des DBA... Das Display lässt sich abschalten. Hinten gibt es einen Anschluss für AES/EBU, also digital, oder alternativ auch für XLR-Analog. Die feinen, geschirmten Kabel sind die Sensorkabel. Ein Speakon-Stecker für vorne und einer für hinten, aus denen jeweils die Kabel für die zwei Boxen kommen.

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Meine größte Sorge war, wie ich die Kabel im Wohnzimmer verlegt bekomme. Letztlich war es relativ leicht, weil die Kabel nicht so wahnsinnig dick sind (Manchem hier werden sie vermutlich zu dünn sein. Wenn ich mich recht erinnere, hatte die DBA-Teststellung einen Querschnitt von 0,75mm. Hier diese haben 1,5mm) und hinter der Fußleiste gerade so genügend Platz war. Ein bisschen vom Putz weggeratzt und hinter dem Verstärker geht es in die Fußleiste hinein. In der Ecke hinter der Vitrine kommt es entsprechend wieder heraus. Und in einem geklebten Kabelkanal wird es zu den hinteren Boxen geführt.

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Ralf77
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Beitrag von Ralf77 »

treble trouble hat geschrieben: 29.12.2020, 12:14
1) Ich suche ein TV-Lowboard, das für Hifi einigermaßen was taugt. Es sollte aber nicht übertrieben teuer sein (ich glaube nicht daran, einen Effekt von echten (m.E. überteuerten) Hifi-Racks zu hören). Zu klapprig soll es aber auch nicht sein. Die größte Frage ist aber, wie es aussehen und aufgeteilt sein soll. Und diese Anforderung ändert sich u.U. mit jeder Anlagenänderung.
Hallo Gert,

Super gemacht, Dein DBA! Gratulation. Das hört sich bestimmt toll an. Wie ist denn der Grundriss Deines gesamten Zimmers?
Auch ich habe mich gerade erst umgesehen und ein neues HiFi/TV-Lowboard bestellt. Meine Kriterien waren:
- optisch schön anzusehen
- praktisch für HiFi
- Preislich bezahlbar
- flexibel in der Konfiguration

Folgende Hersteller hatte ich auf der Liste:
- https://www.roterring.eu/TV-Moebel
- https://www.spectral.eu
- https://www.schnepel.com/
- https://www.interluebke.com/downloads/2 ... t-cube.pdf

... und am Ende ist es das q-Media 2.0 von Musterring geworden: https://www.musterring.com/de-DE/programme/q-media-20/


Vielleicht ist da ja auch was für Dich dabei und hoffe, dass die Links Dir helfen.

Viele Grüße,
Ralf
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hallo Ralf,
Das hört sich bestimmt toll an.
Mit dem Bass bin ich sehr zufrieden. Manchen Leuten fehlt zwar der typische auf-dicke-Hose-mach-Bass-dröhn, bei dem das Geschirr in der Vitrine klappert, aber ich finde den sauberen, konturierten Bass sehr gut. Bspw. das häufig zitierte James Blake "Limit to your love" hört sich jetzt ganz anders an. Es wummert nicht mehr alles, sondern der Bass-Sound ist gut zu erkennen. Auch bspw. Billie Eilish "Bury a friend" ist vergleichbar besser geworden. Generell bei lässigem Tiefbass, was nicht unbedingt ein DBA sein muss, kommt aber Musik besser zu Geltung, wo der Tiefbass gar nicht so sehr im Vordergrund steht. Beispielsweise auch klassische Musik oder Jazz, wenn Cellos oder Kontrabässe tief spielen.

Das Einstellen des Ganzen ist aber nicht so ganz einfach. Am Anfang war der Bass zu heftig, schon weil ich mich gefreut hatte, endlich einen großen Bass zu haben. Den habe ich dann Stück für Stück runtergeschraubt. Ich meine, jetzt einen guten Punkt getroffen zu haben, wo er nicht zu übertrieben, aber auch nicht zu stark zurückgenommen spielt. Ach so, ein paar Bilder zu den Einstellungen und Frequenzkurven wollte ich ggf. auch noch posten. Vielleicht ergeben sich dadurch ja auch noch ein paar Tipps.

Bei den decOrus muss ich noch ausprobieren, den Stimmbereich ggf. etwas anzuheben. Vielleicht wirkt das dann stimmiger zu den souveränen Bässen. Beispielsweise fehlt für klassische Musik etwas an Spritzigkeit. Aber am Frequenzgang zu drehen, ist komplex und geht schnell nach hinten los. Wenn man da als Laie etwas dran herum experimentiert hat, weiß man die Leistung von Boxenbauern zu schätzen, die die Box mit den mehreren Wegen abstimmen müssen.

Ich überlege ja schon, mir nochmal eine Silbersand Delphi anzuhören. Aber meine Hobby-Kasse ist aktuell zu sehr überstrapaziert durch das DBA und das noch anstehende PPP-Projekt.
Wie ist denn der Grundriss Deines gesamten Zimmers?
Rechteckig. ca. 4m breit (wo das DBA hängt), 6m lang, 2,5m hoch. Wegen des Esstisches, der in dem eh nicht so großen Wohnzimmer Platz finden muss, ist der reine Wohnzimmerplatz sehr klein, so dass noch nicht mal ein Couch-Tisch dorthin passt oder der Platz für eine Sitzecke, bei der man sich gegenüber sitzt, fehlt. Zumindest, wenn dort auch irgendwie die Lautsprecher stehen sollen und der Blick zum TV gegeben sein soll.
und am Ende ist es das q-Media 2.0 von Musterring geworden
Das sieht gut aus. Gefällt mir. Aber ich sehe hier das gleiche Problem wie bei den meisten Spectral-Loweboards: Die Fächer sind alle geschlossen. Das Stellfach für Verstärker, Power Conditionier und ggf. anderes sollte aber ja gut belüftet sein. Wie hast Du das gelöst?

Gruß
Gert
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Ralf77
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Beitrag von Ralf77 »

Hallo Gert,

Das q-Media 2.0 ist sehr gut belüftet und man kann Klappen oder Schubladen wählen.
Es besteht nach hinten und nach vorne unsichtbare Lüftungsbereiche wodurch die Luft zirkulieren kann.
Einfach im Möbelhaus mal ansehen. Auch für eine praktische Verlegung der Kabel ist eine gut durchdachte Lösung vorhanden.
Zudem erwarte ich durch die Aktiven-Lautsprecher keine große Wärmeentwicklung im Board. Streamer, Vorstufe, Netzteile, Power-Conditioner,...werden alle nicht mal wirklich Handwarm bei mir.

Am Ende hat mich das q-Media 2.0 doch sehr überzeugt, da doch einiges an Funktion eingeflossen ist.
Durch die langen Lieferzeiten von 16 Wochen erwarte ich die Lieferung Ende Februar.

Ich hatte das DBA zum Testen ja auch mal hier bei mir im Keller-Hörraum (aktuell höre ich wieder im Wohnzimmer). Daher kann ich Deine Punkte sehr gut nachvollziehen. Ich habe es leider nicht geschafft alles passend einzustellen. Sicherlich bietet das System Potential. Ich hatte leider weder das Wissen noch die Geduld es entsprechend zu nutzen. Mir war es am Ende zu „komplex“ und auch zu viel Kabel. Daher würde es für mich nur mit Aufbau/Einstellung durch Peter in Frage kommen.

Ich muss aber gestehen, dass das DBA immer noch einen gewissen „Will haben“ Reflex bei mir auslöst.
Wenn die Subwoofer jetzt noch Wireless wären, dann würde ich wohl Schwach werden und Peter müsste es bei mir Aufbau :mrgreen:

Dir noch viel Spaß beim Probieren!

PS: wie breit sind eigentlich die Gehäuse?

Grüße,
Ralf
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

PS: wie breit sind eigentlich die Gehäuse?
Das wollte ich eigentlich in dem Abschnitt erwähnt haben, wo ich auf die Größe (Tiefe) der Boxen eingegangen bin. Leider kann ich den Post nicht mehr editieren. Auch wegen der Rechtschreibfehler, die ich inzwischen schon wieder gefunden habe, wäre das interessant ;)

Die Boxen haben die Maße 12cm x 40cm x 120cm.

Die Membranmitte ist damit 20cm von drei Rändern entfernt. Die Membranen liegen somit auf 1/4 und 3/4 der Raumbreite (100cm von den Seitenwänden der 4m Wand) in der Mitte der Raumhöhe.

Rein messtechnisch müsste es bei der Raumgröße von 2m x 6m x 2,5m eigentlich besser ein 2x4 DBA sein. Aber das 2er funktioniert auch schon recht gut und das 4er wäre mir zu teuer geworden. Außerdem wäre die Integration ins Wohnzimmer noch schwieriger. Ist ja schon so ziemlicher (verrückter) Luxus, den ich mir da gegönnt habe. Es gibt viele, die da eher kein Verständnis haben und mit dem Kopf schütteln. Anders als bei einem 3-4000€ Mountainbike, bei dem die meisten staunend davor stehen, habe ich immer das Gefühl ;)

Ja, ein Funk-DBA wäre eine feine Sache. Das macht aber dann Schwierigkeiten mit der Regelung. Dann müsste man ggf. hinten einen separaten Verstärker hinstellen. Das war bei mir ursprünglich auch angedacht, weil das Sensor-Rückkabel nicht so lang sein konnte mit der damaligen Regeltechnik. Inzwischen wurde die Regelung aber weiter entwickelt, weswegen der hintere Verstärker entfallen konnte und mit in den einen Verstärker vorne integriert werden konnte. Vorteil wäre gewesen, dass nur ein Signalkabel nach hinten geführt hätte werden müssen. Aber dafür hätte ich hinten noch eine Kiste unterbringen und separat an/abschalten müssen, was unbequem und mit der geplanten Stromoptimierung auch wieder schwieriger geworden wäre.

Gruß
Gert
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

bei der Raumgröße von 2m x 6m x 2,5m
Oh mann, was tippe ich mir zusammen? 4m Breite, nicht 2m. Das wäre ein sehr schmaler Raum.

Und die decOrus hatte ich auch nicht im Januar 2018 gekauft, wenn ich sie erst im Oktober 2018 auf den Hifitagen gehört habe, sondern 2019 ;)
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Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

Hallo Gerd,

Deine Subs an der Wand sehen gut aus :cheers: sehr angenehm.
Meine sind noch im Rohzustand / als Prototyp und damit wenig ansehnlich.

Danke für die Bilder. Da sind so einige Parallelen zu meinem Wohnzimmer.
Auch bei mir stehen die Basotect Module unter anderem auf dem Fernseher :D

Geplant ist das ich mir die Module von Procedes fertigen lasse. Oder doch selbst herstelle ?
https://www.procedes-i-d.de/

Viele Grüße
Jens
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hallo,

ich wollte schon seit längerem ein paar Messkurven zu dem DBA zeigen. Das Einmessen der Anlage finde ich nicht ganz so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte. Anfangs hatte ich nicht wirklich die Geduld dafür, weil ich schnell zu einem Ergebnis kommen wollte. Dafür war ich aber schon sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Inzwischen habe ich mir überlegt, die Einmessung noch mal ganz von vorne durchzugehen. Vielleicht kann ich klanglich noch etwas heraus holen. Dabei kann ich auch direkt Bilder der Frequenzkurven präsentieren. Zum einen interessiert es vielleicht jemanden, zum anderen habe ich die Hoffnung noch ein paar Tipps zu bekommen, was ich noch ausprobieren könnte.

Grundlegend ist die Vorgehensweise, denke ich, wie folgt:

* Das DBA alleine ohne cross-over-Frequenz einstellen. Hier ist vor allem der Delay zwischen vorderen und hinteren Woofern einzustellen.

* Danach können per Equalizer-Filter manuell einzelne Peaks abgeschwächt werden. Ich überlege, auf diesen Schritt zu verzichten, sondern stattdessen die Raumeinmessung über mein minidsp SHD Studio mittels Dirac vorzunehmen. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, die vorderen und hinteren Woofer mit unterschiedlichen Filtern feinzutunen (also bspw. an bestimmten Frequenzen mehr oder weniger Gegenschall zum Auslöschen zu erzeugen). Ich hatte da vor einem Jahr einen interessanten Effekt mit erzielt, dass ein Frequenztal aufgefüllt werden konnte. Ich hoffe, ich bekomme das diesmal auch wieder reproduziert.

* Die Lautsprecher könnte ich genau so jede für sich mit EQ-Filtern einstellen. Aber auch hier werde ich wohl am Ende mit Dirac dran gehen.

* Zwischen Boxen und DBA muss eine Crossover-Frequenz eingestellt werden. Das kann ich entweder in den einzelnen Lautsprechern oder auch im SHD Studio einstellen. Problem bei der Einstellung in den Lautsprechern: Das DBA bietet eine entsprechende Einstellung (bspw. nach Linkwitz Riley oder Butterworth mit verschiedener Steilheit). Die decOrus-Boxen haben eine solche aber nicht. Hier muss mit manuellen EQ-Filtern gearbeitet werden, um diese nachzubilden. Daher werde ich die Crossover-Einstellung des SHD-Studio verwenden. Bisher lege ich diese auf 100Hz. Da das DBA mittig sitzt, dachte ich mir, kann ich so die kleinen decOrus Boxen noch etwas entlasten gegenüber einer Trennung bei 80Hz.

* Für Phasengleichheit den richtigen Delay der Boxen gegenüber dem DBA konfigurieren. Den richtigen Delay zu finden, damit hatte ich bisher die größten Probleme und genau hier könnte ich mir vorstellen, dass ich noch etwas optimieren könnte. Wie misst man mit REW den richtigen Delay? Dieser Wert kann ebenfalls entweder direkt in den Lautsprechern oder im SHD Studio eingestellt werden.

Messung mit (grün) und ohne (rot) hintere Subwoofer

Hier die ersten Messungen an der Hörposition:
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Bei der roten Kurve sind die hinteren Woofer abgeschaltet. Bei der grünen sind sie aktiv. Die Glättung ist, meine ich, 1/24.

Insgesamt sieht die Kurve nicht so glatt aus, wie ich es ursprünglich erwartet hatte. Beim Beschäftigen mit den Frequenzkurven habe ich aber auch immer wieder das Gefühl, dass Aussehen der Kurve und Klingen der Anlage nicht immer ganz offensichtlich übereinstimmen. Zu Erwähnen ist, dass die Hörposition ziemlich genau in der Raum-Mitte ist. Ich habe schon mehrfach gelesen, dass dies suboptimal ist. Aber eine andere Wohnzimmeraufteilung bekomme ich nicht gestellt. Noch mal die Raumgröße: Etwa 4m x 6m x 2,5m.

Immerhin ist (grüne Kurve) der Bereich zwischen ca. 27 und 50Hz ganz gut aufgefüllt. Und der Peak bei ca. 55Hz ist abgemildert. Was mich wundert, ist der Einbruch bei 60Hz, wie auch die gesamte Absenkung zwischen 60 und ca. 120Hz, sowie die Erhöhung unter 26Hz. Hier ist vermutlich die meiste Arbeit nötig, nämlich das Ausprobieren verschiedener Filter (nur vorne, nur hinten oder vorne und hinten), ob damit eine Absenkung vermieden werden kann. Auftretende Peaks können später ja mit Dirac heruntergedreht werden.

Delay-Einstellung

Vorher wollte ich aber den optimalen Delay zwischen vorderen und hinteren Woofern herausbekommen. Also habe ich Delays (in umgerechnet) 10cm Schritten ausprobiert. (Da die Lautsprecher wegen FIR-Filterung einen Delay von 10ms haben, ist das DBA auf umgerechnet 2,5m Delay eingestellt (also die vorderen Woofer).) Wenn die hinteren Woofer einen Delay von 8,4m haben, ist dies also relativ zu den vorderen Woofern lediglich 5,9m. Das entspricht der gemessenen Entfernung der vordern und hinteren DBA-Membranen.

Ein Delay >8,4m bedeutet, dass die hinteren Woofer den Gegenschall spielen, wenn der von vorne kommende Schall schon an den hinteren Membranen vorbei ist. Die Empfehlung von meroVinger ist ein Delay genau mit der Membranentfernung, ggf. auch etwas weniger. Die Messungen finde ich sehr verwunderlich:

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Zum einen wundert es mich, dass die Kurven in vielen Bereichen nahezu identisch sind. Anscheinend macht sich das DBA wirklich nur an den Punkten der Bassmoden bemerkbar?

Bei 55Hz ist die unterste Kurve die 8,6m (also 20 cm zu spät für den Schall, der eigentlich vor Auftreffen auf der hinteren Wand ausgelöscht werden sollte). Mit jeden 10cm weniger Delay geht die Kurve an dieser Stelle einen Schritt hoch.

Bei um die 60 Hz ist es genau umgekehrt. Was stellt man also am besten für einen Delay ein? Den Kurven nach würde ich ja die 8,6m nehmen. Aber damit würde ich mich unwohl fühlen, wenn mir dieser Delay eigentlich als unlogisch zu groß erscheint.

Auch die Wasserfall-Ansichten bringen mich nicht weiter. Ich hätte gedacht, dass der Nachhall im Bassbereich viel kürzer wäre, wenn die hinteren Woofer mitspielen. Klanglich macht sich das auch deutlich bemerkbar, aber die Kurven spiegeln das m.E. nicht wirklich wider? Ok, ich müsste noch eine Wassfallansicht ohne hintere Woofer dagegen stellen. Die reiche ich noch nach.

Delay 8,0m
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Delay 8,1m
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Delay 8,2m
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Delay 8,3m
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Delay 8,4m (Entfernung Membran vorne <-> hinten)
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Delay 8,5m
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Delay 8,6m
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Wenn hier jemand Erklärungen oder Tipps geben kann, würde ich mich darüber sehr freuen. Ich berichte, wenn ich weiter experimentiere.

Schöne Grüße
Gert
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hallo,

hier noch der Nachtrag der Wasserfallansichten zu der Messung der beiden Kurven "nur vorne" (also hinten gemuted) und "vorne und hinten". Den Unterschied hätte ich größer erwartet. Am deutlichsten ist die Reduktion der Spitze bei ca 26Hz und das Auffüllen des Loches bei rund 40Hz. Allerdings fehlt mir ein Gefühl dafür, was solche Unterschiede in der Praxis bewirken vom Umfang her.

Nur vorne:
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Vorne+hinten:
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Schöne Grüße
Gert
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