Harald (Dynaudio 600 XD)

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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Die Preisklasse habe ich nicht im Angebot. Und kaufen würde ich die auch nicht :mrgreen: :cheers: .

Viele Grüße
Horst-Dieter
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saabcoupe
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Beitrag von saabcoupe »

Horst Dieter,

genau da liegt dann auch der Grund für die Idee mit dem Kabeltausch. Es muss kein Kabel gekauft werden um zu erfahren was für Steigerungen/Veränderungen mit einem theoretisch besserem Kabel möglich sind. In deinem Fall sind es dann die Silberkabel, bei den Kupferkabeln bist du schon oben angekommen.

Wenn du es dann mal gehört hast, das eventuelle Dauergrinsen nicht mehr aus deinem Gesicht verschwindet, du dich mit dem Gedanken beschäftigst ob es dir das Wert ist öfter dieses Dauergrinsen zu haben, hat sich auf jeden Fall etwas positives ereignet.
Wenn nicht dann kannst du aus Erfahrung sprechen.

Bei denen die Standartkabel für 200 Euro in ihrer Kette haben ist der Schritt in die höchste Kupfer Qualität nicht so teuer, hervorragende gebrauchte gibt es schon ab 350 Euro, man muss nur wissen was man sucht und das ist mit der Idee des Kabel tauschen möglich, kostet nur den Versandpreis.

Ein Vergleich zwischen Kabeln der selben Qualität, z.b. Standardkabel bis 200 Euro bringt nichts, es wird nur anders klingen. Wenn man sich verbessern möchte muss man den Schritt zur nächsten Qualitäts Stufe gehen, das sind dann die OFC Kabel mit Sauerstoff freiem Kupfer. Mit diesem sind Unterschiede hörbar.

Gruß Harald
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DocM
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Beitrag von DocM »

Hallo,

Die Idee Kabel im Tausch testweise auszuprobieren finde ich sehr gut. Da wäre ich auch gerne dabei.

Gruß
Marcus
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saabcoupe
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Beitrag von saabcoupe »

Man sollte die Idee eher Kabel - Verleih - Börse nennen. Das Kabel soll dabei nicht der Eigentümer wechseln sondern es sollen andere die Möglichkeit bekommen fremde Kabel zu hören, zu vergleichen und zu testen.
Und wenn dadurch trotzdem ein Eigentümer Wechsel zu Stande kommt, umso besser.

Wenn dann der ein oder andere einen Pfand verlangt, oder vielleicht sogar eine Leihgebühr ist es im
Grunde jedem selbst überlassen, der andere muss ja nicht darauf eingehen.

Für mich wären nur die Versandkosten und eine Entschädigung bei Verlust oder Defekt notwendig.
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Harald,

mir mutet doch der Thread etwas seltsam an.
Du als gewerblicher Teilnehmer kannst doch einfach Testpakete an Interessenten schicken.
Dazu braucht es keine Psydo Austauschbörse.
Wer ein Top Kabel hören will, kann sein Kabel einfach zu Mitforisten schleppen und dort mal vergleichen,
so wie das bei Jupiter schon mehrfach stattgefunden hat.
Überall finden sich nette Mitforisten, mit denen man sich über noch mehr als über Kabel austauschen kann.

Auf diese Art und Weise habe ich schon sehr viele Kabel gehört und kann die Nichtkabelklanghörer insofern verstehen, als das die wenigsten Kabel eine Geldausgabe rechtfertigen,
so klein sind oft die Unterschiede.
Es gibt aber ganz wenige Ausnahmen.
Weiter möchte ich Deinen Thread nicht belasten.

Grüsse Jürgen
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saabcoupe
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Beitrag von saabcoupe »

Hallo Jürgen,

ich verschicke schon seit Jahren die Kabel an Interessenten mit Rücknahme Garantie bei nicht gefallen, deswegen ist mir doch die Idee gekommen. Es gibt keine Verlierer, nur Gewinner. Wo wird dir denn sonst die Möglichkeit geboten Erfahrungen zu sammeln ohne das man es teuer bezahlen und eventuell sogar bereuen muss?

Mir persönlich ist es völlig Banane, ob diese Idee umgesetzt wird oder nicht. Ich brauche sie nicht, ich bin mit meiner Kette Kabel technisch am Maximum.

Gruß Harald
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saabcoupe
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Beitrag von saabcoupe »

Um Gert seinen Thread nicht zu entern, schreibe ich mal bei mir.

Auf die Idee ein Netzkabel mit gemischten Leitern zu machen bin ich noch nicht gekommen. Bei den Nf und Digital Kabeln ist es sogar mein bevorzugter Aufbau, denn so hat man alle Vorteile der jeweiligen Leiter Sorten, Kupfer und Silber, gebündelt. Nachteile habe ich beim besten willen nicht finden können.

Was sind denn überhaupt die Vorteile? Mit Kupfer erreicht man einen kräftigeren Grundton und Bass, allerdings nie die Auflösung die mit Silber möglich ist. Zum anderen natürlich die hellere Klangsignatur mit Silber oder versilberten Kabeln, die ein oder andere Kette profitiert sehr deutlich davon.

An meinen Dynaudio Xd 600 habe ich mich beim Netzkabel für die Silber Variante entschieden, aufgebaut mit 4x 0,5mm pro Phase. Aufgrund des sehr überschaubaren Stromverbrauchs von 30 Watt bei höherer Lautstärke ist dieser Querschnitt ausreichend. Leider klingt es aber zu dünn und zu hell, irgend etwas wichtiges fehlt, der satte Grundton. Ich habe auch schon Kupfer Kabel mit 5,5qmm Querschnit getestet, dieses hat mir aber überhaupt nicht gefallen, es klang viel zu dumpf , die unteren Frequenzen dominierten zu deutlich.

Dank Gert nehme ich mir jetzt noch mal die Netzkabel vor. Den Aufbau der Kabel habe ich vor einiger Zeit schon geändert, da ist Shunyata mein Vorbild, denn die Räumlichkeit die der luftige Aufbau bringt hat mich echt fasziniert.

Mein Problem ist jetzt aber das ich nur noch 3m von dem Kupferdraht habe, der nicht für beide Lautsprecher reicht. Was ist wenn das Silber Netzkabel durch die Zugabe vom Kupfer so anders klingt das der Klang unharmonisch wird? Egal, dann wird mir schon was einfallen.

So, habe ich jetzt die Stecker abgemacht und die Schirmung entfernt, Shunyata hat glaube ich auch keine. So ganz ohne Schutz vor Elektrosmog wollte ich die Umgebung aber doch nicht lassen und habe 4 Lagen Teflonband über die Silberleiter gewickelt, den Kupferdraht dazu geflochten und darüber auch noch mal 4 Lagen gewickelt. Ob es was bringt weiß ich nicht, es beruhigt mich aber.

So, habe ich jetzt mein erstes MuSiGo PC 2. Nur zur Erklärung, die Ziffer 1 steht für Kupfer Leiter, die 2 für Kupfer und Silber, die 3 für Silber Leiter.

Gleich die ersten Sekunden des Hörens bestätigten aber meine Befürchtungen, der rechte Lautsprecher mit dem neuen Kabel war hörbar lauter und erfreulicher weise auch mit mehr Fundament und angenehmen Grundton.

Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis und durch die Möglichkeit am Lautsprecher den Bass zu justieren kann ich auch beide mehr oder weniger angleichen, das die Harmonie gegeben ist und ich auch entspannt Musik hören kann bis ich Kupfer habe für das zweite Netzkabel.

Gruß Harald
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

saabcoupe hat geschrieben:An meinen Dynaudio Xd 600 habe ich mich beim Netzkabel für die Silber Variante entschieden, aufgebaut mit 4x 0,5mm pro Phase. Aufgrund des sehr überschaubaren Stromverbrauchs von 30 Watt bei höherer Lautstärke ist dieser Querschnitt ausreichend. Leider klingt es aber zu dünn und zu hell, irgend etwas wichtiges fehlt, der satte Grundton. Ich habe auch schon Kupfer Kabel mit 5,5qmm Querschnit getestet, dieses hat mir aber überhaupt nicht gefallen, es klang viel zu dumpf , die unteren Frequenzen dominierten zu deutlich.
Hallo Harald,
ich habe schon oft LS-Kabel und Netzkabel verglichen. Quellwiderstand und Lastwiderstand liegen beim Netz und Verbraucher in ähnlichen Größenordnungen wie Verstärker und Passiv-LS. Deshalb meine ich, dass man gefahrlos ein Netzkabel als LS-Kabel anschließen kann und danach einen Klangeindruck bekommt, den man beim Einsatz als Netzkabel auch wiedererkennen kann.
Dank Gert nehme ich mir jetzt noch mal die Netzkabel vor. Den Aufbau der Kabel habe ich vor einiger Zeit schon geändert, da ist Shunyata mein Vorbild, denn die Räumlichkeit die der luftige Aufbau bringt hat mich echt fasziniert.
Das Shunyata Schema, nach dem die Leiter verwoben sind, hat mich seit jeher fasziniert, anhand der Bilder im Netz habe ich es allerdings noch nicht nachahmen können.
So, habe ich jetzt die Stecker abgemacht und die Schirmung entfernt, Shunyata hat glaube ich auch keine. So ganz ohne Schutz vor Elektrosmog wollte ich die Umgebung aber doch nicht lassen und habe 4 Lagen Teflonband über die Silberleiter gewickelt, den Kupferdraht dazu geflochten und darüber auch noch mal 4 Lagen gewickelt. Ob es was bringt weiß ich nicht, es beruhigt mich aber.
Ich würde auf diese Beruhigung nichts geben, da ist schließlich nur der Wunsch der Vater des Gedanken. Um zu sehen bzw. hören, wo man gelandet ist, hilft nur der knallharte Vergleich unter realen Bedingungen: Ohne Schirm gegen mit Schirm. Mit vertrauter Musik mag es möglich sein, dass man erst die ungeschirmte Version hört, dann den Schirm drüberlegt und wieder hört und zu einem Urteil kommt.

Gleich die ersten Sekunden des Hörens bestätigten aber meine Befürchtungen, der rechte Lautsprecher mit dem neuen Kabel war hörbar lauter und erfreulicher weise auch mit mehr Fundament und angenehmen Grundton.
Wenn ich die Lehrbücher aufschlage, wo die Lautstärke bei gleichem Hörabstand eine Frage des Wirkungsgrads multipliziert mit der Leistung des treibenden Verstärkers ist, ein Verstärker per neg. Gegenkopplung nicht nur auf einen festen Spannungsverstärkungsfaktor gezwungen wird, sondern auch noch eine ordentliche Unabhängigkeit von Versorgungsspannungsänderung bekommt, so wäre die klassische Lösung schwer imstande, hier eklatante Klangunterschiede durch Netzkabeltausch zu erklären.
Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis und durch die Möglichkeit am Lautsprecher den Bass zu justieren kann ich auch beide mehr oder weniger angleichen, das die Harmonie gegeben ist und ich auch entspannt Musik hören kann bis ich Kupfer habe für das zweite Netzkabel.
Gert hatte geschrieben, dass der Netzkabeltausch an der Quelle viel bringt, an den Aktiv-LS hingegen nichts Nenneswertes. Ein solches Gefälle ist mir wohl vertraut, von CD-Laufwerk zu DAC zu Vorstufe zu Endstufe.
Wenn die Dynaudio 600 XD derartig extrem auf die Netzkabel reagiert, muss man sich fragen, ob der Hersteller seine Hausaufgaben ordentlich gemacht hat (in der Dynaudio Chefetage spricht man mittlerweile chinesisch).
Aber die 600XD hat ein Schaltnetzteil, was man am großen nominellen Eingangsspannungsbereich schnell erkennen kann. Hier ist kein 800VA Netztrafo für 600 Watt Verstärkerleistung drin, sondern ein geregeltes Schaltnetzteil (zwangsläufig intern gegengekoppelt, vermutlich höher getaktet als die Audiobandbreite, welches die PWM-Leistungsstufe mit dem Ziel der Lautstärkeeinstellung mit angemessener Spannung versorgt. Bei diesem Verstärkerprinzip, wo die digitalen Eingangsdaten in 1-Bit PWM umgerechnet werden, ist eine konventionelle Gegenkopplung nicht möglich, da aber die LS-Chassis in einer Brückenschaltung zwischen 2 Endstufenzügen liegen, ist eine große Gleichtaktunterdrückung bezüglich Störungen auf der gemeinsamen Stromversorgung die Folge.
Mein TacT Millennium arbeitet nach diesem Prinzip, seit 20 Jahren bin ich damit gut vertraut. Wo ich sonst deutliche Netzkabelunterschiede hören konnte, sind sie hier gering. Dasselbe sage ich von meinen Geräten mit Schaltnetzteil, wo Netzfilter mit induktivität viel mehr L besitzen als die Netzkabel, wo die X-Eingangskondensatoren viel mehr C besitzen als die Netzkabel. Und ein NTC begrenzt den Anlaufstrom, zusammen mit der R-Komponente der Filterspulen, dann wird Brücken-gleichgerichtet und der zentrale Netzteilelko ist immun gegen Gleichspannungsanteile im Netz, wo Ringkerntrafos mit Brummen und wegen der einseitigen Sättigung mit schlechterer Netzteilladung eine weniger positive Bilanz ermöglichen.

Und das, wo ich doch von mir behaupte, Netzkabelunterschiede schnell wahrnehmen zu können, sogar -mit etwas Konzentration- die Laufrichtungsunterschiede (Leitermaterial-Orientierung zwischen Stecker und Kupplung).
Ich habe keinen Zweifel an der Wahrnehmbarkeit von Netzkabelunterschieden, traue das selbstverständlich auch anderen zu, die noch jüngere Ohren haben.
Ich greife für einen ersten Vergleich am liebsten auf einen CD-Player zurück, der per Audioausgang sämtliche Eigenschaften eines Netzkabel aufzeigt. Da ist einerseits die Digitalsektion, gefolgt von der Analogsektion, beide mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen, die das gemeinsame Netzkabel alle befriedigen soll.
Grüße
Hans-Martin
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saabcoupe
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Beitrag von saabcoupe »

Hallo Leute,

angelehnt an Gert seine Bemühungen die perfekte Digitale 75 Ohm Quelle zu schaffen habe ich mich aufgemacht und versuchte das passende 75 Ohm Kabel zu bauen.

Insgesamt habe ich jetzt 7 verschiedenen Kabel bei denen es Unterschiede im Aufbau, den verwendeten Leiter Materialien und Isolatoren gibt aber nur eine Bauart hat auf Anhieb echte 75 Ohm erreicht, dieses Kabel hatte ich zufällig gleich doppelt, einmal als Digital 1 mit Kupfer und als Digital 2 mit Kupfer Silber Leitern.
Ein drittes Kabel, ein Digital 3 mit Siber Leitern hatte 71 Ohm, nachdem ich aber die voll Metall Stecker gegen Nextgen von WBT getauscht haben hat dieses dann auch die 74 Ohm erreicht.

Eins haben diese 3 Kabel gemeinsam, Stecker mit geringem Masse Potential da es die Bullet Plugs und die Nextgen sind.
Die Stecker allein sind aber keine Garantie den ein anderes mit den Nextgen hatte nur 69 Ohm und wiederum eines mit BNC und Voll Metall Steckern sehr gute 77 Ohm.

Alle anderen liegen zwischen 62 und 104 Ohm und ja, aus allen kommen Töne sogar sehr gute.

Nun bin ich gerade dabei die Kabel gegeneinander zu hören, das ist dank der 2 Ausgänge des Linn Hub und der 2 Eingänge des Esoteric Wandlers sehr einfach, ich brauche nur den Wandler umschalten und habe einen direkten Vergleich. In Kürze werde ich den Linn noch mal um einen digitalen XLR Ausgang erweitern lassen und kann dann sogar 3 Kabel direkt miteinander vergleichen.

Bei den versuchen sticht ein Kabel besonders heraus, das ist das 74 Ohm Digital 3 mit Nextgen Steckern. Dieses macht die Musik so fein, sanft und weich, ohne die geringste Härte oder nervige Töne, kein schriller Silber Ton obwohl die ganze Strecke ab der Linn Platine bis zur Wandler Buchse in Silber ist.
Der Klang löst sich vom Lautsprecher das man die Luft dazwischen wirklich als Abstand und freien Raum war nehmen kann, so etwas habe ich bisher noch nicht erlebt. Je besser die Qualität der Quelle ist um so besser ist auch das was aus den Lautsprechern kommt.

Das was Gert mit dem Linn Hub erreicht hat ist wirklich besonders, selbst der G-ADSM den ich davor hatte hat eine klangliche Distanz zum Hub, er ist einfach noch präziser, fantastisch. In Kombination mit einem 75 Ohm Kabel erhöht sich der Spaß Faktor nochmal hörbar.

Gruß Harald
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saabcoupe
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Beitrag von saabcoupe »

Hallo Leute,

dank Gert seiner Hilfe ist es mir gelungen echte 75 Ohm Digital Kabel zu bauen, denn ohne ein professionelles Messen ist es natürlich Sinn frei.

Für einen ( sehr erfahrenen, ich beschäftige mich schon seit 17 Jahren mit Kabeln ) Hobby Bastler wie mich der von Elektronik nun mal gar keine Ahnung hat und auch keine technischen Meß Instrumente besitzt ist es unmöglich auf irgendwelche Werte oder Daten einzugehen.
Ich baue meine Kabel ausschließlich mit dem technischen Wissen und Verständnis der Techniker und Wissenschaftler, meinem sehr guten Gehör, ein wenig Talent und dem gesunden Menschen Verstand.

Da mein Linn Hub jetzt auch die neue Platine mit dem XLR Ausgang besitzt kann ich mich an das bauen und testen der XLR Digital Kabel machen. Dazu musste ich mir erst mal Gedanken machen wie man am besten die 110 Ohm hinbekommt. Gert sagte das es wohl dabei auf die Anzahl und Dichte der Wicklungen bei den verdrillten Drähten ankommt.

Nun gut, Material habe ich ja genug, sogar noch ein 4m langes mit 4 Leitungen sauber verdrilltes Kabel das ich als Kopfhörer Verlängerung nehmen wollte. Offensichtlich ist der Draht aber dafür nicht geeignet, es klang sehr dumpf, das machte meine Verlàngerung aus 4x 0,36mm Solid Core Drähten viel besser.

Stecker dran gelötet, zwischen den Linn und den Esoteric gesteckt, fertig. Es kommt auch was aus den Lautsprechern und das was ich da höre klingt sogar sehr gut.
Wer mich kennt weiß das meine Ansprüche sehr hoch sind denn ich vergleiche meine Kabel ausschließlich mit den teuersten von Kimber, Wireworld, Analysis Plus, Audioquest, Cardas, Transparent Audio.

Welche Impedanz dieses Kabel hat kann ich noch nicht sagen, da bin ich auf Gert seine Hilfe angewiesen der sich Gedanken macht etwas zu bauen damit auch die XLR Kabel gemessen werden können.

Um schon mal verschiedene Kabel Aufbauten zu haben werde ich noch eins mit geflochtenen Leitern und eins mit Schirm bauen, mal sehen welcher Aufbau am nächsten an die 110 Ohm kommt.

Gruß Harald

PS: wer sich für das 4m Kabel interessiert kann sich gerne bei mir melden, ich habe dafür keine Verwendung. Zum testen reicht mir auch ein kurzes Kabel und es zu zerschneiden wäre Unfug, dafür war das verdrillen zu müßig.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Harald,
mit einem LCR-Messgerät kann man die Kabelinduktivität (geschlossene Schleife) messen, ebenso die Kabelkapazität (mit offenem Ende). Vereinfacht ergibt sich Z = Wurzel aus (L geteilt durch C).
Da eine 4-adrige Leitung zwangsläufig eine höhere Kapazität hat als eine zweiadrige verdrillte Leitung (deren Z liegt typisch zwischen 90-150 Ohm), ist nicht zu erwarten, dass mit 4 Adern die gewünschten 110 Ohm erreicht werden. Wenn dann noch ein Schirm dazukommt, wird die Formel hinfällig, dann wird komplizierter.
Nur mit gleichmäßiger Verdrillung kann man eine Konstanz über die Länge erreichen (hält die Leiter auf identischem Abstand). Hier ist eine Tabelle zur groben Orientierung.

Eine alternative Messmethode findet man hier: https://www.youtube.com/watch?v=U3T7oX4wOpQ (praxisortientiert mit Rechteckgenerator und Oszilloskop, dort variabler Widerstand, zur Kabelprüfung vielleicht auch mit einem ausgemessenen Festwiderstand).

Bleibt noch die Frage nach dem Wellenwiderstand der XLR-Stecker, die angesichts der hörbaren Unterschiede bei den 75 Ohm abweichenden Steckverbindern wohl nicht unter den Tisch fallen sollte.
Und da habe ich vor einigen Jahren beim Hersteller meines Vertrauens, nämlich Neutrik nachgefragt. Aber auch für die HF-Version des XLR, welche beim H-Kabel teilweise mit verarbeitet wurde, konnte man mir keine Auskunft geben (die Datenblätter schwiegen sich darüber aus). Und Google habe ich seitdem nur einmal wieder befragt, ergebnislos...

Erstaunlich, dass oft (s.a. Mutec MC-3+) die AES/EBU Verkabelung mit XLR gegenüber Koax bevorzugt wird. Das kann vielleicht auch an den vorgeschriebenen Übertragern auf beiden Seiten liegen, obwohl die bekanntermaßen Jitter eintragen, aber Gleichtaktunterdrückung und galvanische Trennung sind auch nicht von der Hand zu weisen.
Die XLR-Verbindung scheint nicht der reinen Lehre zu folgen, sie hat ihre Widersprüche und ist dennoch robust, ein ideales Feld für Kabelversuche, Klangtuning, Sounding, bis es gefällt.
Grüße
Hans-Martin
P.S. gerade aktuell: viewtopic.php?p=173245#p173245
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Hans-Martin,

Gert hat aber im G-Hub eben genau auf die "Jitter - Übertrager" verzichtet und alles messtechnische getan, um ein steilflankiges und sauberes Signal hinzubekommen.
Ich würde sagen, dass ist ihm gut gelungen.

Grüsse Jürgen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
ja, da sind Kondensatoren eingesetzt, um die galvanische Trennung zwischen Ausgang und Kabel zu bewerkstelligen, sowohl bei XLR als auch bei Koaxial.
Grüße
Hans-Martin
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saabcoupe
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Beitrag von saabcoupe »

Hallo Leute,

nachdem ich jetzt eine Hand voll Digital Kabel zum vergleichen und testen habe musste ich erstmal dem Linn sein Lieblings Netzkabel bauen, aus irgendwelchen Gründen kommt das PC3 nie zurück wenn es zum testen unterwegs ist.

So sieht meineTest Kette aus:

Die Quelle ist der Ripnas mit Tidal und Roon Core - über Lan in den Linn - Digital via XLR / RCA in den Esoteric DAC - analog in die Dynaudio

Die Geräte hängen alle an einer Netzleiste deren Verdrahtung aus dem selben Kupfer Material ist wie meine PC1 Netzkabel. Der Unterschied besteht nur im verwendeten Querschnitt, in der Leiste ist eine dicke Leitung, in den Kabeln mehrere dünne. Die Stecker und Buchsen sind alle von Furutech.

Bis auf den Linn ist jedes oben aufgeführte Gerät mit dem PC1 Kupfer verbunden, der Linn hat das PC3 Silber Kabel.

Das Ziel ist heraus zu finden welcher Digital Ausgang vom Linn mir am besten gefällt wenn denn überhaupt ein Unterschied vorhanden ist. Zum vergleich dient mir das Digital 1 in XLR und RCA und zwar beide mit zwei verschiedenen Kupfer Leitern, Solid Core und verlackte Litze, natürlich wie bei allen MuSiGo Kabeln mit der höchsten 6N OCC Reinheit.

Die verschiedenen Kontakte der Stecker nehme ich jetzt als gegeben, daran kann ich nichts ändern.
Auch die Tatsache das die hier verwendeten Digitalkabel nicht die perfekten Werte von 75 und 110 Ohm haben, meine 75 Ohm Kabel sind bis auf das BNC Kabel alle unterwegs und die XLR sind noch nicht gemessen.

Die Musik nehme ich vomThe Dali CD Volume 4 Album, in original 44,1khz aber in 24bit, da ist wirklich alles drauf was man zum testen braucht.

Zu den verschieden Leitern kann ich sagen das es da kein besser oder schlechter gibt. Die Solid Core Kabel klingen präziser, die Litzenleiter weicher und runder.
Bei den Ausgängen höre ich keinen gravierenden Unterschied, nur Nuancen die ich dem XLR als etwas schöner klingend zu gestehen möchte.

Es macht wirklich großen Spaß mit dem Linn Hub, ich habe bisher noch nichts besseres gehört und kann mir nicht vorstellen welcher Hersteller mit welchem Gerät das toppen könnte.

Gruß Harald
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Hans-Martin,
Hans-Martin hat geschrieben:mit einem LCR-Messgerät kann man die Kabelinduktivität (geschlossene Schleife) messen, ebenso die Kabelkapazität (mit offenem Ende). Vereinfacht ergibt sich Z = Wurzel aus (L geteilt durch C).
hast Du das mal selbst ausprobiert? Ich schon, und da lauern allerlei Fallstricke. Ich mache deshalb dazu einen neuen Thread auf.
Hans-Martin hat geschrieben:Eine alternative Messmethode findet man hier: https://www.youtube.com/watch?v=U3T7oX4wOpQ (praxisortientiert mit Rechteckgenerator und Oszilloskop, dort variabler Widerstand, zur Kabelprüfung vielleicht auch mit einem ausgemessenen Festwiderstand).
Auch vor dieser Methode sei gewarnt - auch da will ich gerne zeigen, wo das Problem liegt.

Hallo Harald,
saabcoupe hat geschrieben:nachdem ich jetzt eine Hand voll Digital Kabel zum vergleichen und testen habe musste ich erstmal dem Linn sein Lieblings Netzkabel bauen, aus irgendwelchen Gründen kommt das PC3 nie zurück wenn es zum testen unterwegs ist.
kann ich verstehen, ich rücke meins auch nicht mehr raus. Viel Erfolg beim Flechten wünsche ich.

Viele Grüße
Gert
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