Gunther (Dynaudio Contour 1.8 MK II)

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Gunther (Dynaudio Contour 1.8 MK II)

Beitrag von 25x »

Hallo zusammen.

Ich heiße Gunther und wohne in BW. Durch Recherchen im Internet zu geplanten Neuanschaffungen bin ich auf euer Forum gestoßen und lese da seit ein paar Wochen mit.

Musik interessiert mich schon seit meiner Jugend, anfangs hab ich das Grundig-Tonband und das Röhrenradio meines Vaters in Beschlag genommen, ist also schon ne etwas her.
Meine ersten "richtigen" Hifi-Geräte kamen ca. 1985 und waren ein Yamaha Verstärker, T-4017 Tuner von Onkyo sowie ein Kasettenrecorder derselben Firma und Arcus TM-86 Lautsprecher aus Berlin.

Als die ersten CD-Player kamen hab ich regelmäßig einen bestimmten Hifi-Laden besucht der immer ein sehr großes Angebot an unterschiedlichen Geäten hatte. Hier hab ich Stunden damit verbracht CD-Player probezuhören und kam schnell zu dem Schluß daß die allgemeine Meinung, alle CD-Player hören sich gleich an, absolut nicht stimmt. Gelandet bin ich dann beim Denon DCD-1500, deren zweiten CD-Player überhaupt nach dem lengendären DCD-1800. Dieser und ein anderer günstigerer Denon-Player für meine Schwester funktionieren heute noch. Was aber damals sensationell gut klang, läßt mich heute relativ schnell den Aus-Schalter betätigen. Im laufe der Zeit wurde der Onkyo Recorder gegen einen Sony 3-Kopf ausgetauscht.

Ender der 90er wurde dann alles in meiner Hauptanlage ausgetauscht, nach und nach. Wobei dies komplett anders lief als geplant. Der ursprüngliche Hifi-Laden existierte nicht mehr und ich erhielt einen Tip wohin ich mich wenden könnte, allerdings über eine Stunde Fahrzeit entfernt. Wie sich später herausstellen sollte, ein unglaublich gut ausgestatteter Shop mit einem Hifi-Fan der sein Hobby zum Beruf gemacht hatte.

Viele der dort gezeigten Geräte waren mir bis dato unbekannt. Nicht vergessen werde ich die Erfahrung, daß uns (mir und einem ebenso Hifi-interessierten Freund) vom Besitzer des Shops erst die gewünschten Geräte als komplette Kette vorgeführt wurde, anschließend meinte er er hätte aber noch andere Vorschläge für ungefähr den gleichen Betrag. Offensichtlich merkte er, daß wir nicht einfach nur etwas kaufen wollten, sondern wirkliches Interesse an gutem Klang hatten. Sein Geschmack war ähnlich wie unserer und seine Infos für uns absolut nachvollziehbar. Die von mir vorher (per Testberichten) ausgesuchten Audio Physik Lautsprecher wichen schnell Dynaudio, anschließend wurden immer wieder Geräte ausgetauscht wobei er einfach machte und uns zum Hören mit eigenen CD´s alleine ließ, anschließend wollte er unsere Meinung hören. An dem Zeitpunkt waren wir bei gehobenen Arcam-Geräten gelandet die wirklich gut klangen und mit denen ich absolut hätte leben können. Dann meinte er, ich führe euch mal noch meine derzeitigen Favoriten vor. Erst kam ein mir bis dahin völlig unbekannter Verstärker, dann ein CD-Player dessen Fabrikat ich zwar vorher schonmal gesehen hatte, dieses Gerät aber nicht kannte. Jedes dieser Geräte kostete "etwas" mehr als meine bisherigen Favoriten, vor allem der CD-Player, aber das was wir hörten war traumhaft gut und lies uns mit offenen Mündern dastehen bzw. sitzen. Lautsprecher Dynaudio Contour 1.8 MK II, Vollverstärker Lindemann AMP3 und CD-Player TEAC VRDS 25x.

Am Ende hab ich genau diese Kette dann gekauft. Nach ein paar Tagen Bedenkzeit und ein Gerät nach dem anderen um mein Konto nicht komplett zu überfordern. Der TEAC-Player war zu der Zeit aufgrund der Nachfrage schwer zu bekommen und mein schwarzes Wunschgerät schlicht nicht lieferbar. Ich bekam daraufhin einen goldfarbenen VRDS 25x leihweise bis mein Player geliefert wurde, ich denke auch damals sicherlich nicht unbedingt üblich. Der AMP3 wurde später bei Lindemann auf Version 99 modifiziert.

Anfangs wurden die Geräte auf einem Empire-Rack positioniert, später ausgetauscht gegen ein Finite Elemente Pagode. Das ist der Stand bis heute und ich erinnere mich an viele Hörsessions mit Freunden in den folgenden Jahren. Zum Teil wurden mitgebrachte Geräte quer-gecheckt, dann auch Kabel usw.
Ich war immer der weitverbreiteten Meinung, Kabel können keine Klangunterschiede bewirken, nach vielen Tests weiß ich daß das nicht stimmt. Ich weiß nicht mehr genau wieviele bei mir getestet wurden, zum einen Berge von Kabel von meinem Hifi-Shop, von Freunden und jemand der einen reinen Kabel-Shop betrieb und mir kurzerhand seine gesamten Vorführkabel vorbeibrachte als er in Urlaub ging. Später auch noch div. Prototypen aus dessen eigener Fertigung. Viele sogenannte Geheimtipps aus dem Freundeskreis haben bei mir überhaupt nicht funktionert wie Kimber, Mamba, div. Silverkabel usw. Gelandet bin ich bei einem Fast Audio Compact 6M als LS-Kabel, Netzkabel sind überwiegend Groneberg TS-Premium, der AMP 3 war sehr wählerisch und mochte am liebsten mein selbstkonfektioniertes Solid Core Netzkabel mit Groneberg Steckern. NF-Kabel sind ein Linn für meinen bisher immer noch eingesetzten Denon S-10 Analogtuner und ein aufwendig gemachter Prototyp der alle meine vorher getesteteten Kabel locker schlug.
Die Stromverteil-Leiste ist Eigenbau und sternförmig mit Solid Core verdrahtet. Der TEAC hat unglaublich von einer Versorgung über einen Audioplan Powerplant 400VA profitiert. Das ist nicht einfach ein Trenntrafo sondern ein sog. Filter-Trenntrafo mit verschachtelten Wicklungen. Das serienmäßige Netzkabel war aber nicht sehr gut und wurde ebenfalls gegen ein Groneberg ausgetauscht. Ich hatte auch mal einen sehr teuren, professionellen Filter-Trenntrafo der noch eine etwas bessere Wirkung zeigte aber auch einen deutlich höheren Eigenverbrauch hatte, deshalb auch wärmer wurde und irgendwann bei einem Freund hängenblieb. Sollte ich vielleicht mal wieder zurückforden für geplante Digitalgeräte ...

Dieser Stand hat viele Jahre gehalten und ich bereue keinen der Käufe. Eigentlich war ich mal auf der Suche nach einem externen DAC für meinen TEAC, allerdings hat mir keines der getesteten Geräte wirklich zugesagt. Jede evtl. Verbesserung brauchte auch wieder einen Nachteil mit sich und geblieben ist nur ein unglaublich gutes Digitalkabel das immer noch auf einen passenden DAC wartet.

Das wiederum führt nach ca. 8 Jahren dazu daß ich mal wieder suche. Fasziniert hat mich schon vor langer Zeit das WAT-Filter von Rob Watts, nur waren seine damaligen Wandler hier und selbst in UK schwer zu bekommen oder bei Chord für mich nicht bezahlbar. Mit Einführung der Mojo/Hugo Baureihe hat sich das ja verbessert und ich schiele derzeit auf einen 2Qute da ich keinen mobilen Einsatz benötige.
Zweites Projekt wäre die Anschaffung eines Streamers/Audio-Servers für FLAC Files der dann ebenso an den DAC angeschlossen werden soll. Ich lese mich seit Wochen durch dieses und andere Foren weil ich bisher keine eigenen Erfahrungen damit habe. Ehrlichgesagt hab ich noch kein Gerät gefunden das mich 100% überzeugt, deshalb hab ich beschlossen unabhängig davon ein Raspberry Projekt zu starten, aber auch das ist Neuland und auch hier hab ich bisher kein Raspberry-Projekt gefunden der genau meinen Vorstellungen entspricht. Also ist mal wieder eigenes basteln und probieren angesagt.

Falls jemand einen Chord DAC besitzt oder einen Raspberry-Player der etwas aufwendiger als nur Pi2 + Hifiberry ist, wäre ich an einem Erfahrungsaustausch sehr interessiert. Das bezieht sich auch auf evtl. damit eingesetzte Linear-Netzteile.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Gunther,

spät mache ich mal den Grüßaugust und heiße dich bei den Aktiven willkommen!

Ich hatte auch mal einen Denon DCD1500, den ich damals im Digitalbereich auf Batteriebetrieb umgestellt hatte, aber an den Teac kam er nicht heran. Das Laufwerk mit dem Antrieb von der Rückseite der CD war schon etwas Besonderes.

Mit dem WAT-Filter meinst du sicher nicht Watts Netzfilter mit Luftspulen (mein erster Gedanke), sondern das WTA Watts Transient Alignment Filter, das in diesem Testbericht über den Audiolab DAC mit zum Vergleich herangezogen wird, wo 10 Jahre später ähnliche Ziele verfolgt werden, nur in einer niedrigeren Preisklasse.

Wenn das lange Wochenende vorüber ist, wird es sicherlich noch etwas mehr Rückmeldungen geben!

Grüße Hans-Martin
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Beitrag von 25x »

Hallo Hans-Martin

Vielen Dank für die nette Begrüßung.

Ja der TEAC ist schon etwas besonderes, alleine wegen des Laufwerks. Insgesamt sehr aufwendig aufgebaut. Es gab ja auch günstigere Player mit einfacheren Laufwerken, aber die "richtigen" VRDS Laufwerke spannen die CD auf einen leicht konkaven Teller wodurch selbst dünnste CD´s nicht flattern können was wiederum das Auslesen verbessert und Vibrationen verringert. Nur so als Info für diejenigen, die VRDS nicht kennen.

Du hast recht, es muß natürlich WTA-Filter heißen. Mein Buchstabendreher ist mir leider nicht aufgefallen. Komme gerade von der High End in München zurück und war natürlich auch auf dem Chord Stand. Rob Watts war leider zu beschäftigt bzw. Mittags nicht dort, als ich aber div. Fragen zu dem von mir angepeilten Wandler stellte wurde dieser ohne zu Zögern aus der Vitrine geholt und mir zur genaueren Betrachtung in die Hand gedrückt.

Im Vorfeld hatte ich mir bereits Bilder im Internet angeschaut und der Abstand der RCA-Buchsen kam mir sehr knapp vor, ich war mir nicht sicher ob die WBT-Stecker meines NF-Kabels da wirklich noch passen. Also einfach mal die Kabel sicherheitshalber eingepackt ....... auch das war kein Problem diese mal probehalber anzuschließen, ob es paßt. Wäre sicherlich nicht bei jedem Aussteller möglich gewesen.
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Gunther,

wurde der Teac modifiziert? Im Netz werden ja verschiedene Upgrades angeboten.

Gruß

Bernd Peter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Gunther,

so enge Buchsenabstände können auch ihr Gutes haben, wenn man bedenkt, dass es in einem Gerät einen zentralen Massepunkt gibt, von dem aus sternförmig alle Komponenten versorgt werden, damit die Ströme sich nicht auf den Wegen überlagern und in benachbarte Baugruppen hineinmodulieren. Eine gemeinsame Masse, die sich bei den Ausgangsbuchsen aufsplittet und dann auf getrennten Wegen per Cinchkabel zur nächsten Komponente geführt wird (DAC>Vorverstärker), wo wieder zu einer gemeinsamen Masse zusammengeführt wird, ist nicht der Weisheit letzter Schluss. High-End sieht anders aus, denn in diese Schleife kann ein externes Störfeld ein Signal induzieren. Der enge Buchsenabstand hat also durchaus das Zeug zur Klangverbesserung, wenn man dann noch konsequenterweise die Kabel leicht umeinanderwendelt, um die Schleifenfläche zu verringern. Eine 5-pol. DIN-Buchse/Stecker/Kabelverbindung mit gemeinsamem Schirm ist diesbezüglich klar im Vorteil, keine Wirbelströme (die gegenüber den üblichen Steckern der Eichmann Bullet und WBT Nextgen Stecker mit ihrer Konstruktion vermeiden).

Das TEAC VRDS Laufwerk hat m.E. den entscheidenden Vorteil, dass ein definierter Lagerpunkt die unerwünschte Vertikalbewegung der CD reduziert. Wenn man sich vorstellt, dass ein Kollektormotor eine Anlaufscheibe hat, sich dann selbst in sein Magnetfeld hineinhebt, welches mit dem Kommutator(Kollektor) ständig unterbrochen wird, auf seiner Achse noch den Teller, die CD und einen Clamp trägt, dann ist zu erwarten, dass er eine leicht sägezahnförmige (im zeitlichen Ablauf) Bewegung vertikal / axial bei der Rotation überlagert.

Der Laserabtaster soll 1/4 Lichtwellenlängenunterschiede sauber abtasten, während die CD unter Motoranregung vibriert. Das gelingt wohl leichter, wenn ein definiertes Vertikallager unten die Höhe der CD stabil hält, und die zusätzliche Schwungmasse oben von einem entsprechend kräftigeren Motor angetrieben werden, gehalten von einem resonanzarmen Gussrahmen.

Ich benutze momentan einen Philips CDV400 Laserdiscplayer, dessen Motormasse, Antriebskraft und Clamp auf die große schwere Laserdisc abgestimmt ist, mit externer Clock getaktet. Das gefällt mir noch besser als Laufwerk.

Grüße Hans-Martin

P.S.:Die mir bekannten Modifikationen am TEAC VRDS25 bezogen sich auf die DAC-Platine.
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25x
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Beitrag von 25x »

Nein der TEAC wurde nicht modifiziert. Ich hab mich damals eingehend mit dem Thema beschäftigt und irgendwann beschlossen daß ich es lasse. Manche Umbauten erschienen mir nicht wirklich seriös und ein verbasteltes Gerät wollte ich nicht haben. Es ist nicht so daß ich nicht selbst löten könnte, aber wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend ausfällt gibt´s auch keinen Weg zurück. Deshalb kam irgendwann der Gedanke nach einem externen Wandler auf.

Im Umfeld des TEAC hab ich damals aber viel ausprobiert, wie vorher schon angesprochen. Insgesamt sehr langwierig da vieles nicht funktioniert hat. Netzfilter verschiedenster Art haben sich eher negativ ausgewirkt, der Audioplan Powerplant war das einzige was bei der Stromversorgung richtig gut war und deshalb auch geblieben ist. Es wundert mich daß man hierzu so gut wie nichts liest.

Zum TEAC Wandler muß ich noch etwas loswerden, mit etwas Umweg. Sorry.
Mein aktuelles Projekt ist ein Player für gerippte Audio-Files, wie in meinem ersten Posting erwähnt. Da ich immer noch auf der Suche nach dem "optimalen" Gerät dafür bin, hab ich parallel dazu mal mit einem Raspberry angefangen. Wieder etwas wovon ich bisher keine Anhang habe, aber man kann ja nur dazulernen. OK, der reine Pi2 läuft seit ein paar Tagen und befeuert mit dem "Onboardsound" erst mal die Brüllwürfel am PC. Rauscht ordentlich wie vorher gelesen aber es ging ja nur darum so ein Ding erstmal aufzusetzen und dazu zu bringen irgendwas auszugeben. Mittlerweile ist ne Hifiberry Digi+ Karte eingetroffen und funktioniert nach Anfangsschwierigkeiten seit heute Mittag. Da ein externer DAC bisher nicht vorhanden ist, hab ich gedacht warum nicht den TEAC als Wandler mißbrauchen, schließlich hat er ja sowohl optisch als auch Koax-Eingang. Also mal ein billig Toslink Kabel angeschlossen, funktioniert tatsächlich. Aber Klang, naja. Vermutlich muß erstmal alles einbrennen, aber bisher ist nur eine recht schmale Bühne da, Tiefe auch nicht wirklich. Erstmal etwas enttäuschend, vielleicht kann der Raspberry das doch nicht so berauschend? Irgendwann der Einfall, ich hab doch von damals noch ein gewisses Koax-Digitalkabel irgendwo liegen. Einen Versuch ist´s wert, also auch dieses parallel zum optischen angeschlossen damit man fliegend wechseln kann. Große Überraschung, das klingt ja mal ganz anders!
Mittlerweile sind TEAC und Verstärker gut warm gelaufen sodaß es daran nicht mehr liegen kann also zurück zum Toslink, genauso schlecht wie vorher.
Nach ein paar Stunden probehören als Fazit, mit besseren Aufnahmen (z.B. ne gerippte Chesky-CD) klingt der Raspberry/Hifiberry gar nicht so schlecht und der TEAC klingt als reiner Wandler möglicherweise besser als als CD-Player, woran das auch immer liegen mag.

Dabei waren die Voraussetzugen eigentlich nicht besonders toll. Der Rasberry läuft noch mit einem Schaltnetzteil (etwas besser als die Billig-NTs) und hat noch keinerlei Optimierungen, außer vielleicht daß die Files von einer SSD kamen. Die Audio-Files waren auch nur MP3 mit 256 kbit/s wie ich sie sonst im Auto verwende, FLAC hab ich noch nicht.
Ob der große Unterschied zwischen optisch und Koax jetzt wirklich an der Schnittstelle liegt oder vielleicht das Kabel daran schuld ist? Zugegeben, das Toslink ist ein 8 Euro-Teil während das Koax mal ein sehr aufwendig gemachtes Versuchsmuster eines Freundes war.
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Gunther,
ich würde das beschriebene Problem so angehen: wesentlicher Unterschied zw. Toslink und SPDIF ist die galvanische Trennung, sowie das Stromrauschen im TORX. Billige Optoleitungen können auch Laufrichtungsbezogen leicht unterschiedlich klingen, aber nicht ausreichend, um hier als Erklärung zu dienen.

SNTs ohne Schuko leiten den Dreck vom Netzfilter auf die Minusleitung ab, was die Signalmasse des Pi versaut. Aufschlussreich und erschreckend könnte dort der Test mit einem Phasenprüfer sein (Toslink-Betrieb oder völlig isoliert).
Deshalb würde ich versuchsweise die Minusleitung der Pi Versorgung anzapfen und zur Schutzerde ableiten, per Draht, 10nF/250V~ oder 47 Ohm Widerstand. Ausprobieren, was am besten geht, denn der SPDIF hat einen Massebezug im Pi, entweder per Kondensator oder hart und verbindet zur dort nicht entkoppelten Signalmasse im Teac und der restlichen Anlage.

Nach meiner Vorstellung ist das SPDIF Kabel momentan gewissermaßen der Blitzableiter für den HF-Müll vom Netz, was Pi eben davon befreit, etwas, was Toslink nicht leisten kann. Der Nutzen bei Pi scheint größer zu sein als die Verschlechterung durch Belastung der SPDIF Leitung.

Ein zentraler Erdungspunkt für die Anlage sollte eigentlich am Vorverstärker sein, nicht an der Quelle, um Ausgleichsströme auf den Audioleitungen gering zu halten.
SNTs werfen viele Fragen auf, schaffen Probleme, die Analognetzteile so ausgeprägt nicht mitbringen.
Es ist nur wenige Wochen her, dass wir hier Netzteile für Pi u.a. diskutiert haben.

Wenn mp3 via Pi über den TEAC besser klingt als CD über denselben internen DAC, gibt das zu denken.

Der TEAC hat am Cinchausgang über 1100* Ohm Ausgangswiderstände, aber ohne Koppelkondensator, dafür trimmbarer* Gleichspannungsoffset, beides * bietet einfach zugänglich Potenzial für Verbesserung. Am XLR sind es nur 330 Ohm (zur Orientierung genannt), aber mit Koppelkondensatoren.
Grüße Hans-Martin
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Beitrag von 25x »

Hallo Hans-Martin

Bei mir ist beides galvanisch getrennt, ich benutze den Hifiberry Digi+ mit Übertrager für SPDIF.

Das Schaltnetzteil für den Pi ist nur vorübergehend, irgendwann wird das ersetzt, die Frage ist nur durch was. Ich suche schon die ganze Zeit nach wirklich aussagekräftigen Aussagen zu der Qualität von verschiedenen Linear-Netzteilen im Vergleich bzw. deren Auswirkung auf den Klang. Ein paar Netzteile sind mir schon bekannt aber sicherlich nicht alle. Sbooster, Paul Hynes, Teddy Pardo, auch die Netzteile von Daniel hab ich in den jew. Foren gefunden. Welches davon ist das beste (oder ein anderes?) und warum?

Ein Netzteil brauche ich auch für den DAC, hier stellt sich dann die gleiche Frage. Ich vermute aber fast mal daß ein sehr gutes Netzteil am DAC noch mehr Sinn macht als am Pi, oder doch nicht?

Zum Pi, ich habe schon lange zu diesem Thema gesucht aber noch nicht wirklich die richtigen Infos gefunden. Was kann man sinnvoll optimieren? Ich weiß, daß man die Stromversorgung verbessern kann, indem man nicht die Micro-USB Buchse verwendet sondern über die Hifiberry Platine versorgt.

Der Wandler im TEAC wird auch nur vorübergehend verwendet, bis ich einen externen DAC habe. Deshalb werde ich am TEAC auch nichts mehr verbessern, dessen Wandler kann sowieso nur max. 48 kHz Signale verarbeiten.
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Gunther,

da der Teac ja weiterhin mitspielen soll, hier eine sinnvolle Modifikation für all jene CD Player, die wie Panzerschränke gebaut sind, aber einfachste Oszi verwenden:

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 9es#p31575


Gruß

Bernd Peter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Gunther,

schau mal: Betreff: Netzteile, eine Übersicht für digitale Anwendungen

Die vielfach durchkontaktierte Leiterplatte bei Pi2 hat ihre Groundplane auf beiden Seiten, auf der Unterseite der X1 Quarzoszillator, den ich vorrangig sauber versorgt sehen möchte, also verschont von dem HF-Müll auf der Versorgungsleitung. Eine saubere Taktung ist die halbe Miete...

Das Nadelöhr der Versorgung ist wohl die MiniUSB Buchse, über deren kleine Kontakte alle Versorgungsströme fließen. Da könnte man doch glatt über die Kontakte PP1/PP2 + 5V verlustärmer und kontaktsicher einspeisen, für - muss man einen geeigneten Punkt auf der Groundplane suchen.

Die Versorgungsspannungszuleitungen der Chips entkoppeln und mit geeigneten Kondensatorern lokal puffern halte ich für wichtiger als ein Super Netzteil und unkalkulierbare Verteilungsnebeneffekte.

SNTs haben meist eine gewisse Unruhe bedingt durch die Rückkopplung des Ausgangssignal zum Transistor, der dann von Netzkondensator entsprechend Stromimpulse über den Übertrager schickt, um das Ausgangsgsignal zu füttern. Das geschieht mit hoher Taktrate, was kleine Bauteile und niedrige Produktionskosten ermöglicht.

Mit Batteriebetrieb (3 frische Alkaline oder 4 Akkuzellen) kann man im schnellen Vergleich herausfinden, was an Steigerung möglich ist. Besonders Quarzoszillatoren profitieren von solchen Maßnahmen, ein Kondensator nahe 470uF schadet nicht.

Grüße Hans-Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Bernd Peter hat geschrieben:da der Teac ja weiterhin mitspielen soll, hier eine sinnvolle Modifikation für all jene CD Player, die wie Panzerschränke gebaut sind, aber einfachste Oszi verwenden:

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 9es#p31575
Hallo Bernd Peter, Gunther,

beim Einbau einer solchen Platine würde ich sie unmittelbar bei der SPDIF-Ausgangsbuchse (oder so nah am DAC wie möglich) platzieren, auch elastisch entkoppelt, um eine mechanische Resonanzfrequenz unter 1 Hz zu drücken. Die lange Zuleitung des nachgetakteten SPDIF Signals und Reflexionen auf der Leitung (verdrillt ~110 Ohm) werden so vermieden.

Das Sinus-Clocksignal reagiert auf Leitungen m.E. nicht so empfindlich, da bei konstanter Leitungslänge und fixer Oszillatorfrequenz der Phasenwinkel der Reflexion konstant bleibt - während das SPDIF Signal sowieso nachgetaktet wird, und mit diesem Generalstreich vorausgegangene Fehler gefiltert werden.

Besondere Gedanken muss man sich über die Masseleitung der Platinenversorgung aus dem CD-Player machen, der SPDIF Ausgang ist ja isoliert, aber die Clockleitung soll keinen Spannungsabfall durch Stromaufnahme der Schaltung haben, der von der 150 Ohm Last (je 75 Ohm Anpassung + Abschluss der Leitung) ggf. mit Abschwächer mit geprägt wird. Deshalb ziehe ich für VersorgungsMasse eine verlötete Leitung mit mehr Querschnitt vor, so kurz wie möglich.

Grüße Hans-Martin
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Beitrag von 25x »

Vielen Dank für den Link. Gibt´s da Erfahrungen welches Netzteil am besten ist?

Ich hab heute Abend mangels anderer verfügbarer Alternativen statt dem Schaltnetzteil mal meine RAVPower Powerbank am Pi2 angeschlossen. Bisher hab ich mehrfach gelesen daß das eigentlich auch nicht besonders gut sein kann, wegen der verbauten DC/DC Wandelung, und ich hätte mir das eigentlich auch so gedacht. Aber wie das machmal so ist mit Theorie und Praxis, der Unterschied ist enorm und wirft einige Überlegungen komplett über den Haufen. Das Schaltnetzteil wird jedenfalls nicht mehr angeschlossen.

Eigentlich hab ich dabei auch nur das USB-Anschlußkabel vom Netzteil abgezogen und in die frisch geladene Powerbank gesteckt, der Anschluß am Pi2 ist immer noch über die Mikro-USB Buchse. Evtl. am Wochenende werd ich das ganze mal über die Lötpunkte am Digi+ machen.

Ich hab mittlerweile ein paar FLAC Dateien zum testen und das klingt schon richtig gut damit, allerdings stammen diese von vermutlich sehr guten Aufnahmen. Meine MP3 und FLAC stammen allerdings alle von unterschiedlichen CD´s, daher kann ich es nicht vergleichen. Auffällig ist aber auch daß mit der Powerbank alle FLAC deutlich zugelegt haben, von den MP3 nur eine. Beim Rest sind vermutlich die Aufnahmen nicht so besonders.

Wie bereits erwähnt, beim TEAC werd ich definitiv nichts modifizieren.
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25x
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Beitrag von 25x »

Um das Thema abzuschließen, ich hab mir vor ein paar Tagen einen Chord DAC gekauft und der Unterschied zum internen DAC des TEAC ist extrem. Und das obwohl nicht mal richtig eingespielt. Mit sehr guten Aufnahmen über nen Raspi u. Digi+ auf nem Niveau, das ich mir vorher nicht vorstellen konnte. Und selbst mittelmäßige Aufnahmen, die vorher eigentlich nicht anhörbar waren, sind jetzt oftmals zumindest erträglich.
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Heule
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Beitrag von Heule »

25x hat geschrieben:Um das Thema abzuschließen, ich hab mir vor ein paar Tagen einen Chord DAC gekauft und der Unterschied zum internen DAC des TEAC ist extrem. Und das obwohl nicht mal richtig eingespielt. Mit sehr guten Aufnahmen über nen Raspi u. Digi+ auf nem Niveau, das ich mir vorher nicht vorstellen konnte. Und selbst mittelmäßige Aufnahmen, die vorher eigentlich nicht anhörbar waren, sind jetzt oftmals zumindest erträglich.

Welchen Chord Dac hast du dir geholt und wie sind für dich die Unterschiede genau warnehmbar?

Gruß Oliver
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25x
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Beitrag von 25x »

Für den Dave hat das Kleingeld leider nicht gereicht :wink: ich hab mir den 2Qute geholt.
Da ich von Anfang an einen DAC für stationären Einstz gesucht habe, fielen Mojo und Hugo raus. Der Hugo TT wäre zwar auch interessant gewesen, den dreifachen Preis vom 2Qute sind mir die Unterschiede aber nicht wert. Das investiere ich dann lieber später mal in einen entsprechenden Audio-Player/Streamer, und vorab evtl. in ein gutes Linear-Netzteil.

Mein Resume nach einer knappen Woche, der 2Qute klingt dermaßen musikalisch wie ich es lange nicht gehört habe. Das was ich vorher an Berichten von Besitzern eines Mojo, Hugo usw. gelesen habe, kann ich absolut nachvollziehen. Zum einen was die Art der Wiedergabe an sich angeht, zum anderen auch bezogen auf die Unterschiede von Musik-Files bez. Aufnahmequalität und den Unterschieden 44.1 kHz vs 96/192 etc.
Auffällig ist das vor allem bei Musikstücken, die in unterschiedlichen Versionen vorliegen. Verwendet hab ich zum Testen unter Anderem auch http://www.2l.no/hires/
Daß FLAC Files mit 352 kHz extrem gut klingen ist vermutlich keine Überraschung, daß aber die gleichen Aufnahmen in 44.1kHz sehr ähnlich und nur minimal rauher klingen dagegen schon.
Und genau das ist oft die Aussage von Besitzern eines Chord DAC´s die auch schon andere Wandler vorher hatten, Hires Material klänge auch auf einigen anderen Wandlern sehr gut während bei 44.1 kHz ein Chord deutlich besser wäre.

Zugegeben, der interne DAC meines TEAC-Players ist schon etwas älter, kann auch nur bis 48 kHz. Es ist auch schon etwas her daß ich einen externen DAC bei mir angeschlossen hatte, es konnte vorher aber noch kein DAC wirklich überzeugen und wenn ich Vorzüge bzw. Nachteile div. Kandidaten verglichen habe war am Ende immer der interne DAC klanglich für mich der überzeugendere. Mit richtig guten Aufnahmen habe ich da auch nicht wirklich etwas vermißt, leider sind aber viele CD´s in meiner Sammlung eher durchschnittlich aufgenommen und das verzeiht der TEAC nicht. Beim Chord hab ich dagegen das Gefühl, daß er immer versucht alles herauszuholen was an Musik drin steckt, ohne nervig zu wirken.

Seit ich nen Raspberry 2 hier habe benutze ich (zumindest momentan) auch nur noch diesen als Quelle. Anfangs an den TEAC-internen Wandler angeschlossen hab ich viel herumprobiert, optisch vs koaxial, Raspi2 über Schaltnetzteil vs Powerbank versorgt (mangels 5V Linearnetzteil) usw. und es hat ein wenig gedauert bis ich damit leben konnte. Mit dem 2Qute hab ich eigentlich gar nicht so wirklich Lust viel herumzuexperimentieren, einfach weil es Spaß macht zuzuhören und die Musik zu genießen, ohne nachzudenken ob jetzt das oder jenes Kabel ein wenig besser klingt. Weite und Tiefe einer Bühne, Auflösung, den charakteristischen Klang eines Instruments herausschälen, Spielfreude usw. kann auch der TEAC. Der Chord kann alles noch ein wenig besser und macht Musik daraus, ohne etwas weg zu nehmen, zu kaschieren oder langweilig zu spielen. Der letzte Punkt ist mir sehr wichtig. Wenn in der Vergangenheit von musikalischer Wiedergabe geredet wurde, wirkte das auf mich oft nach Spielen mit gebremsten Schaum und langweilig. Beim Chord ist das nicht so.
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