Joschka (DIY-Hörner, Backes & Müller BM 30, Capaciti uvm.)

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Hornguru
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Beitrag von Hornguru »

Hallo Martin

Ich nahm das als Anlass deinen Threat auch noch mal aufmerksamer durchzulesen. Interessanter Verlauf!
Hast die flach, mit Rolloff oder BBC-Dip abgestimmt?
Hast du noch die Acourate Messungen vom AER im BD linearisiert und roh ?

Mir fiel auf dass die Lowther idR mit unbedämpften Gehäuse (gibt gut Resonanzen) wesentlich besser klingen als im bedämpften Gehäuse (eklig). Seltsam.

Ich vermute für das Gekreische bei hohem Pegel hast du evtl zu tief getrennt. Der im Diyaudio bekannte Murat aus Moskau nutzt die AER ja erst ab 400Hz aufwärts und ist hoch zufrieden. Hat sogar die Gotos verkauft. Wobei ich da auch die Nase rümpfe :D

Aber wie vorher gesagt, ein LS reicht nicht. Die AER & Lowther gefallen mir sehr gut für dumpfe, antike Oldies, oder Gitarre, Chello etc. Zb Nick Drake über ne 1 Watt Single Ended mit Glas Rotwein am regnerischen Sonntag Abend. Herrlich!
Frauen-Stimmen, Drums, Elektro & Klassik sind absolut nicht ihr Freund :x Schmerzen!
Für jede Laune gibts nen extra LS ;)

Gruß
Josh
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cornoalto
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Beitrag von cornoalto »

Hallo Josh,
leider, leider habe ich die Messungen irgendwann gelöscht. Ich weiß aber noch, dass um 3000 kHz ein ziemlicher Peak mit ca. 8 dB gemessen wurde. Der Entwickler, Herr Keller hat mir erzählt, daß er die unvermeidlichen Chassisresonanzen so hingetrimmt hat, dass bei diese bei gewöhnlicher Stimmung von 440-442 Hz immer zwischen den Halbtönen der chromatischen Tonleiter zu liegen kommen, und dadurch weniger ins Gewicht fallen sollen (funktioniert dann bei Barockstimmung oder schlecht intonierenden Sängern nicht so gut).
Ab einer bestimmten Frequenz wird jeder Breitbänder zum Biegewellenwandler und da fängt die Entwicklerkunst dann an.
Höher als 150 Hz konnte ich wegen dem Eckhorn nicht trennen.
Klar, ab 400 Hz eingesetzt, gibt es weniger IM Verzerrungen
Auch mit acourate mit 8 dB Abfall über 10 Oktaven, Dip und Rolloff waren mir Becken oft zu zischelig und komplexe Streicherpassagen auf Dauer zu nervig. Im Frequenzschrieb ist ja der Klirr mit enthalten. Andererseits nimmt die massive acourate-Korrektur bei 3 KHz den Lautsprechern die "Seele". Verstärkermäßig habe ich probiert: Welter WT 500 (18Watt) und Ederer PL82 SE (0,5-1Watt). Vieleicht war ich damals auch vom Digitalzuspieler her noch nicht weit genug, um die AERs auszureizen- möglich.
Dennoch, ich stimme dir absolut zu : Als rein analoge Kette, mit Schallplattenmusik in intimeren Besetzungen und nicht zu laut ist Musikhören mit den AERs einfach magisch!
Kleiner Widerpruch am Rande: Der eierlegende Wollmilchsau- Lautsprecher für alle Launen wurde im Sommer 2017 in Oberfranken aus der Taufe gehoben. :wink:

Viele Grüße

Martin
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Hornguru
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Beitrag von Hornguru »

Hallo Martin!

Wobble die AER grade ein. Da kratzt was. Mittel-Hochton Sinus ist Glasklar.
Aber beim 10-20Hz Sinus schrubbt was.

Evtl Staubkorn, Transport, oder normal da er nur 0.5 Hub macht? ??
Ist dir damals was aufgefallen beim Gleitsinus mit Acourate?

Gruß
Josh
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cornoalto
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Beitrag von cornoalto »

Hallo Josh,
der Hub müsste 10 mal so groß sein! Kratzen alle beide?
Beim Logsweep liefen meine Chassis immer sauber durch.
Die filigrane Papiermembran mit Schwirrkonus, welche nach aussen hin immer dünner wird, könnte sich im Lauf der Jahre natürlich schon verformen. Der winzige Luftspalt ist ja ungeschützt, ein klitzekleines Metallkörnchen wäre schon zuviel. Was mich immer wieder erstaunte, war die abartige Kraft des Magneten: Wenn der Schraubendreher erst einmal dranhing, brauchte ich schon beide Hände, um ihn wieder zu entfernen.
Deshalb muss man wirklich höllisch aufpassen, wenn man die Chassis verbaut. Am besten, alle Dinge aus Metall weit weit weg deponieren.
Ruf lieber mal den Philip Keller an!

Viele Grüße

Martin
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Hornguru
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Beitrag von Hornguru »

Hallo Martin

Ja beide verhalten sich absolut gleich:
Vorsichtig einen MM von Hand kann man sie bewegen ohne kratzen, sauber
Hohe Töne sind glasklar
Erst tiefe Töne unterhalb fs 40 mit über 1 Volt /1mm Hub offen frei Hand vorm Ohr machen schrubbschrub, oder halt flap flap flap.

So hören sich alle Treiber nahe ihrer Kotzgrenze an.
Wäre es ein Lowther würde ich mich hier freuen da Xmax 1mm und per Hand kratzfrei bewegbar -> Optimum erreicht :D

Aber AER wirbt ja mit Langhubigkeit (die ich nur schwer glaube) ... deshalb fragte ich.. was meinst?

Gruß
Josh
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hornguru hat geschrieben:Aber beim 10-20Hz Sinus schrubbt was.
Hallo Josh,
Gilbert A. Briggs (Lautsprecherpionier und Gründer von Wharfedale) schreibt in seinen Büchern von Frequenzverdopplung, wenn ein Chassis unterhalb seiner Resonanzfrequenz betrieben wird. Wie sieht es bei deinem Chassis aus mit k2 und k3? Beide steigen üblicherweise zu niedrigeren Frequenzen an.
Außerdem macht die Aufhängung der Membran oft Geräusche, unterschiedliche ausgeprägt, meist bei Musik verdeckt, für die sich schließlich die Membran bewegt. Bei sehr tiefen Frequenzen die unter der Wahrnehmungsschwelle als zusammenhängender Ton praktisch zu leise oder unhörbar sind, bleiben überwiegend oder auch allein die Artefakte wahrnehmbar
Grüße
Hans-Martin
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Hornguru
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Beitrag von Hornguru »

BM30. Wenn Hörner zum Kaffee-Tisch werden :wink:

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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Josh,

falls die BM30 dich dauerhaft begeistern, kannst Du die Kaffeetasse weg lassen, das Horn umdrehen und den Kaffee daraus trinken. Da musst Du dann auch nicht so oft laufen, um dir den nächsten Kaffee zu holen.

Gruß

Uwe
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Hornguru
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Beitrag von Hornguru »

Heute gab es einen ganzen Tag nur BM30 genießen und feintunen.

Jetzt weiß ich wo das ermüdende herkommt, es ist einfach ein Badewannen-Frequenzgang. Oder neumodisch auch Smiley genannt. Weg mit dem Quatsch!
Dank PPG habe ich sie nun nach meinen Geschmack verfeinert.
Noch ohne Acourate, aber per PPG grob in der Position wo sie hingehört:
-6 -5 -4 -5 -6
So weit unter dem Nullpunkt da die BM viel zu empfindlich sind!!! Meine 28 Volt Preamps grillen die BM ja mit ihren 0.7 Volt Empfindlichkeit. Das würde ich gerne andern, wenn ich wüsste wie.
Offset-bereinigt ist das also -2 -1 0 -1 -2 dB (Tief nach Hoch).
Werksabstimmung war +3 0 0 0 +3 :shock:

Jetzt spielts absolut herrlich. Auch klassische Musik. Ermüdungsfrei, harmonisch, natürlich.
Viel weniger technisch. Selbst zarteste Stücke werden mit einem respektvollen Purismus vorgetragen.
Zb Steven Drury's "In a landscape".
Bisher ging das garnicht, jetzt meistern sie auch meine Playlist Drama&color
https://open.spotify.com/user/116397884 ... 7lHjWYBvaQ
... welche bisher eher erlesensten Hörnern vorbehalten war.

Der vorherige kaufentscheidende Klang-Charakter leidet keineswegs unter der neuen Abstimmung. Puh.
Nach wie vor offen, luftig, real zum greifen, gespenstig echte Phantomquellen.
Selbst die lupenartige Detailbetonung bleibt nach kurzer Umgewöhnung fast gleich. Höhenbetonung begünstigt dies ja, aber das war nicht alles, sie ist auch so ein Auflösungswunder.

Die BM30 ist eine kleine Eierlegende Wollmilchsau. Sie schafft den Spagat von Horndynamik über Elektrostatenauflösung inklusive Dipolräumlichkeit. Alles nicht ganz, aber doch so in der Art. Tolle Kombination. Damit kann man schon mal ne Weile ausharren :cheers:

zufriedene Grüße
Josh
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Josh,

.... und das vom Hornguru :shock: Beeindruckend :cheers:

Weiter Hochgenuss wünscht
Winfried

4655
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Josh,
Hornguru hat geschrieben:[...]
Werksabstimmung war +3 0 0 0 +3 :shock:
[...]
Dank PPG habe ich sie nun nach meinen Geschmack verfeinert.
[...]
Jetzt spielts absolut herrlich. Auch klassische Musik. Ermüdungsfrei, harmonisch, natürlich.
[...]
Damit kann man schon mal ne Weile ausharren :cheers:
schön, dass du auf uns gehört hast:

viewtopic.php?f=16&t=10077#p161252
:mrgreen:

Viele Grüße
Rudolf
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Hornguru
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Beitrag von Hornguru »

Endlich mal aus dem Keller gekramt :

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Der Strom Quatsch :mrgreen: wos grad so schön spielt...
Schön in Reihe, Stelltrafo, Filter, Trenntrafo.
Tatsächlich kommen bei mir knapp 240 Volt aus der Dose. Nicht gut.
Und tatsächlich kommen am Trenntrafo hinten nochmal mehr, nämlich 250 raus :shock:
Das gibt Sauerei!
Dank Stelltrafo auf 214 und dann nach TT auf jetzt haargenau 220v unter Last an den Geräten anliegend.
So bleibt man noch 10v von der Kernsättigung weg.

Klingt tonal gleich. Aber irgendwie gefühlt einen Hauch entspannter und klarer.
Vielleicht mögen deshalb manche keine Trenntrafos(?)

Gruß
Josh
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jackelsson
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Beitrag von jackelsson »

Hallo Josh,

sehr spannende Lautsprecher hast Du da... :)

Aber sag mal, für was für eine Hörentfernung ist die BM30 eigentlich konstruiert? Bei so vielen, recht weit auseinander liegenden Chassis ist das ja sicherlich alles andere als ein fürs Nahfeld geeigneter Lautsprecher.

Gruß,
Swen
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Hornguru
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Beitrag von Hornguru »

Hallo Swen!

Gute Frage. Ging mir auch durch den Kopf.
Sie ist auffällig Imun gegen Abstände.

Von 2-4 Meter klingt sie imho am aufregendsten.
Besonders viele luftige Mikro-Details und Phantome sind sehr plastisch.
Dass es so nah funktioniert überrascht.

5-6 Meter weit weg verliert es an Details und Spritzigkeit.
Aber Stimmen bekommen mehr natürlichen Schmelz als Einheit.

Ich vermute das ganze wird stark durch den Raum beeinflusst. Die BM strahlt extrem breit ab.
Als Horn-Fan ist das für mich fast ein Kugelstrahler. Kopfbewegungen sind völlig egal.
Langfristig soll mehr Raumdämpfung installiert und weit weg gehört werden.

Wichtig aber auch, Acourate korrigiert die Gruppenlaufzeit auf den Hörplatz bezogen.
Sobald das eingerichtet ist, wird erneut verglichen.
Von offenen Elektrostaten (berühmt als krankhaft Aufstellungskritisch) wurde ich bereits überrascht: Mit Acourate eingemessen klangen alle Positionen dann sehr ähnlich.

Gruß
Josh
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DocM
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Beitrag von DocM »

Hallo,

Ich hatte mir mal eine BM40 angehört. Dabei war aber erst ab ca. 3,50-4,00 Meter ein homogenes Klangbild vorhanden. Kam daher aufgrund meines begrenzten Hörabstand nicht in Frage. Interessant, dass es bei der BM30 schon bei geringerem Abstand funktioniert.

Gruß
Marcus
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