Martin (DIY Array-System)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
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Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Nachtrag:
Daihedz hat geschrieben:... Der Mechanismus erhöhter Verzerrungen bei niedrigen Impedanzen ist durch Nichtlinearitäten des Verstärkungsfaktors Beta der Leistungstransistoren in Abhängigkeit der Kollektor-Stromstärke IC bedingt ...
Das Besagte gilt ausschliesslich für bipolare (Leistungs)transistoren, nicht aber für FET's. Somit kann das unbefriedigende Resultat mit dem Abacus-Dolifet nicht über diesen Mechanismus erklärt werden.

Nachträgliche Grüsse
Simon
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cornoalto
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Beitrag von cornoalto »

Daihedz hat geschrieben:Ja, ich verstehe auch nicht, weshalb Du die Chassis zu einer dergestalt niedrigen Gesamtimpedanz zusammengeschaltet hast. Vorteile hast Du wohl kaum davon.
Hallo Simon,
Da die Chassisparameter und die Bedämpfung hinter jedem Chassis nur theoretisch aber nicht praktisch absolut identisch sind gibt es ja einen mathematischen und damit wohl auch klanglichen Unterschied zwischen einem einzigen 8-Ohm Chassis und einer 8 Ohm- Reihen-Parallelschaltung mehrerer Chassis.
Deine Überlegungen habe ich auch angestellt und mir die Frage gestellt, ob bei niedriger Impedanz der Verstärker Probleme macht, oder bei Serien-Parallel-Schaltung der Klang durch die Serienstreuung leidet.
Daher habe ich es ausprobiert und auf der Rückseite der Arrays probeweise ein Terminal installiert, das mir mittels Steckbrücken eine 1+1 Ohm Variante für Bi-Amping, eine 4- und 8-Ohm Schaltung und die reine Parallelschaltung ermöglicht. Und die Parallelschaltung klang einfach am luftigsten, präzisesten und offensten.
Der Punkt ist, denke ich, der hohe Wirkungsgrad, der dem Verstärker trotz niedriger Impedanz zugutekommt.
Ein gewisser Paul Hynes hat sich zu dem Problem auch schon Gedanken gemacht und für seine aus den selben klanglichen Gründen parallelgeschalteten Array-Chassis schliesslich extra Verstärker gebaut.
https://www.audiocircle.com/index.php?topic=66518.0
https://www.audiocircle.com/index.php?topic=70643.0

Viele Grüße

Martin
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hallo Martin

Besten Dank für Deine praxisbezogene Präzisierung!
cornoalto hat geschrieben: ... Da die Chassisparameter und die Bedämpfung hinter jedem Chassis nur theoretisch aber nicht praktisch absolut identisch ... ausprobiert und auf der Rückseite der Arrays probeweise ein Terminal installiert, das mir mittels Steckbrücken eine 1+1 Ohm Variante für Bi-Amping, eine 4- und 8-Ohm Schaltung und die reine Parallelschaltung ermöglicht. Und die Parallelschaltung klang einfach am luftigsten, präzisesten und offensten. ...
Dein empirisches Vorgehen gefällt mir sehr, und Deine praktische Beobachtung finde ich ausserordentlich aufschlussreich!
cornoalto hat geschrieben: ... Der Punkt ist, denke ich, der hohe Wirkungsgrad, der dem Verstärker trotz niedriger Impedanz zugutekommt. ...
McIntosh scheint bei Deinem über 35-jährigen Gerät mit/dank dem Ausgangstrafo den Kollektorstrom IC der Leistungstransistoren in damals akzeptable Bereiche verschoben zu haben, möglicherweise um auch bei höheren Ausgangsleistungen genügend hfe, resp. beta zu erhalten. Die damaligen Leistungstransistoren waren wahrlich noch keine Musterknaben in Sachen Linearität der IC/hfe-Kennlinie: http://www.onsemi.com/pub/Collateral/MJ802-D.PDF - Fig. 2

Sollte man nun aufgrund Deiner Beobachtung und dank den heutigen, modernen, IC/hfe-linearen, bipolaren Leistungstransistoren ...
https://www.onsemi.com/pub/Collateral/MJL3281A-D.PDF - Fig.3 / Fig.4
... also zwei 4-Ohm-Chassis grundsätzlich besser parallelschalten, als in Serie!?

Umverschaltete Parallelgrüsse
Simon
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cornoalto
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Beitrag von cornoalto »

Daihedz hat geschrieben:Sollte man nun aufgrund Deiner Beobachtung und dank den heutigen, modernen, IC/hfe-linearen, bipolaren Leistungstransistoren ...
https://www.onsemi.com/pub/Collateral/MJL3281A-D.PDF - Fig.3 / Fig.4
... also zwei 4-Ohm-Chassis grundsätzlich besser parallelschalten, als in Serie!?
Hallo Simon,
Ich würde sagen:
Ja!
Etwas off topic, aber als Thread- Ersteller sei es mir erlaubt:
Ich habe den Mc2250 schon bei einigen anderen Anlagen gehört und das war immer sehr sehr überzeugend.
Räumlich, warm, detailliert und kraftvoll. Der große Unterschied zu einem gewöhnlichen Class AB Verstärker sind ja die Ausgangsübertrager, die auch heute noch bei McIntosh (eigentlich überflüssigerweise) verbaut werden.
Hat jemand einde Idee, weshalb die das immer noch machen? Vieleicht, um Röhrenausgangstrafo- typischen Klirr hinzuzufügen?
Daihedz hat geschrieben:McIntosh scheint bei Deinem über 35-jährigen Gerät mit/dank dem Ausgangstrafo den Kollektorstrom IC der Leistungstransistoren in damals akzeptable Bereiche verschoben zu haben, möglicherweise um auch bei höheren Ausgangsleistungen genügend hfe, resp. beta zu erhalten.
Das wäre heutzutage ja nicht mehr nötig.

Viele Grüße

Martin
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hallo Martin

Könnte der kleine Buckel bei 0.1274 ...
cornoalto hat geschrieben: Bild
... einer Reflexion an Deinem Ofen entsprechen?
cornoalto hat geschrieben: Bild
Der "Umweg" über den Ofen dürfe in etwa 80cm + betragen?

S.Holmsige Grüsse
Simon
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cornoalto
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Beitrag von cornoalto »

Hallo Simon,
Test bestanden, genau so ist es. :cheers:
Diese Reflexion schatte ich mit dem linken Schallschirm am Sessel ab. Das klingt besser, als an den Excessphase- Werten herumzuschrauben, bis der Buckel verschwunden ist. Wobei es schon um Nuancen geht. Mit Abschirmung sind seitliche Phantomschallquellen minimal focussierter.
Das einhängbare Holzpaneel am Bücherregal links sorgt übrigens für gleichere seitliche Reflexionen, da hinter dem rechten Lautsprecher ein Fenster ist.
Wenn die Reflexionen nur zeitlich schön gestaffelt und vom Pegel her links und rechts ausbalanciert und dabei auch noch mit Reflexionen der gegenüberliegende Seite vermischt sind, ergibt sich nach meinem Geschmack die beste Balance zwischen Direktschall und Umhüllung. Vieleicht ist das Gehör bezüglich des Frequenzganges der Reflexionen gar nicht so empfindlich. Hauptsache die Balance passt. Versuchsweise habe ich schon seitlich der Lautsprecher größe materialidentische Reflektoren aufgestellt- die Unterschiede zum Status quo waren sehr klein.
Mit den beiden Schirmen kann ich die seitlichen Reflexionen, die das Panorama bei normalen Aufnahmen etwa jeweils 0,5m über die Basisbreite vergrößern, am Hörplatz unterdrücken. Dann habe ich einen extrem klaren Blick auf das Geschehen. Dabei werden die Phantomschallquellen natürlich auch recht klein- mit zum Teil unnatürlich viel Platz zwischen ihnen. Meistens bevorzuge ich daher die breitere Variante mit leichter Umhüllung. Mit dem acourate Flow- Schieberegler ganz rechts verbreitert sich das Panorama übrigens etwa bis auf Höhe des Holzkorbes und rechts natürlich auch. Das ist alles letztlich Geschmackssache, aber schön, wenn man es einstellen kann.
Jedenfalls finde ich, daß richtig "dimensionierte" Reflexionen absolut zu gutem Stereo dazugehören.

Viele Grüße

Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Daihedz hat geschrieben:Vorteile hast Du wohl kaum davon.
Hallo,
bei meiner Bose901 Replik stand ich damals vor der Wahl, 3 Dreiergruppen von insgesamt 9 Chassis zu verschalten. Entweder jeweils 3 parallel zu einer Gruppe, dann 3 dieser Gruppen in Reihenschaltung, oder 3 in Reihe geschaltete Chassis als Gruppe, davon 3 parallel.
In der letzgenannten Verschaltung schützt das zuerst durchbrennende Chassis die beiden anderen, darin bestand der einzige Vorteil.
Die Parallelschaltung in der erstgenannten Variante brachte deutlich bessere Bedämpfung der Chassis, hörbar wie auch messbar. Bei Überlastung gab es aber einen Lawineneffekt, sobald eins durchging, folgten die beiden parallelen sogleich nach...

Prinzipiell könnte man den McIntosh mit einem kleinen Eingriff vom Ausgang des Verstärkers (Emitterwiderstände der Transistoren) an den Autotrafo (hin zum Abgriff 4 Ohm) das Untersetzungsverhältnis noch passender machen, die Leistungsausbeute spielt dabei eine geringere Rolle (genug vorhanden).
Grüße
Hans-Martin
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Grauwacke
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Beitrag von Grauwacke »

Hallo!

Mit Martin bin ich schon länger in Kontakt, denn er ist ja nicht nur einer der Dante-Nutzer, er experimentiert(e) auch hinsichtlich einer verbesserten Erdung über einen Brunnen im Garten. Da er wie ich einen Lynx Hilo plus Dante-Karte betreibt, hat mich schon lange interessiert, wie sich seine Anlage (siehe das Bild weiter oben) anhört. Leider ist Aachen recht weit weg von Coburg, aber in der Pfingstwoche hatte ich endlich Gelegenheit, seine Einladung zu einem Hörnachmittag wahrzunehmen, denn wir waren nicht weit weg bei Verwandten untergebracht. Um Martin an seinem Wohnort zu finden, braucht es schon detailliertere Landkarten, entsprechend schön und idyllisch war aber die Anfahrt mit dem Mountainbike.
Nach kurzem Kennenlernen der Familie geht es in das Wohnzimmer, dessen Größe mich schon neidisch werden ließ. Die Anlage steht diagonal in einem Eck vor dem Eckhorn, leicht verdeckt durch einen Ficus benjamina, die Boxen stehen sehr frei im Raum und fallen durch ihre Konstruktion als etwas Besonderes auf: 18 Breitbänder befinden sich auf einem Kreisabschnitt und fokussieren die Wiedergabe auf den Hörplatz. Was das akustisch bedeutet, war mir nach wenigen Takten eines Flötenkonzerts von Telemann sofort klar: Im Vergleich zu meiner Anlage waren die Mitten und die Höhen deutlich sauberer mit sehr viel Feinzeichnung, die auf Anhieb fasziniert. Stücke von Boyce, Rameau und Vivaldi bestätigten den tonalen Unterschied, vor allem bei der Wiedergabe von Geigen, die sonorer und weniger hell wie bei mir reproduziert werden. Ein Genuß ist auch die Wiedergabe von Stimmen! Dorothee Mields (Love Alchemy) steht nicht nur mittig vor dem Hörer im Raum, ihre Stimme (die ich von Konzerten kenne) ist einfach nur fantastisch anzuhören.
Mit auf dem USB-Stick hatte ich u.a. zwei Alben aus dem Bereich Progessive Rock, die wir aber nur kurz anspielten, da ich nur hören wollte, ob die nur auf meiner Anlage so schlimm klingen. In der Tat, sie sind tonal grausig (die Interpreten verschweigen wir jetzt mal). Viele weitere Alben aus dem Bereich Prog, die klanglich und musikalisch durchaus Spass machen können, haben wir aber nicht mehr gehört, denn zwischendurch merkte ich an, dass die Lokalisation für mich sehr ungewohnt wäre. Die Anordnung der Chassis erzeugt fast das Gefühl, man würde über Kopfhörer hören, denn Raumeinflüsse sind praktisch ausgeschaltet. Die erstaunliche enge Fokussierung führt denn auch dazu, dass wenige Zentimeter oberhalb oder unterhalb des akustischen Fokus’ die Höhen sofort abnehmen. Auch lateral ist der sweet spot sehr eng, weswegen der Höhrer idealerweise absolut still sitzen sollte. Da das trotz Beamtenstatus nicht so mein Ding ist und wir uns auch unterhalten, klappt das mit der Ortung nicht immer. Ferner ist es ungewohnt für mich, dass sich die Bühne auch vertikal erstreckt im Gegensatz zu den meisten Anlagen, bei denen sich das Klanggeschehen vertikal nur auf einer Ebene abspielt. Vielleicht liegt dieser fast dreidimensionale Eindruck daran, dass sich bei mir mit der Neigung des Kopfes nach vorne oder zurück der relative Höhenanteil ändert? Martin spielt noch Aufnahmen an, die (wenn man im Fokus still hält;-) eine frappierende Räumlichkeit erzeugen. Für mich ebenfalls interessant zu hören war, was der Convolver im Klanggeschehen verändert: Der Klang wird deutlich körperhafter und die Bühne zwischen den Boxen wird weiter aufgespannt. Zum Ende wird noch eine “schwierige” Aufnahme angespielt, nämlich Glasharfe und Laute (Ingeborg Emge & Pierre Gross); die exzellente Klangqualität lässt aber nichts vermissen oder lästig werden.
Gegen Abend zeigt mir Martin noch seine früheren Boxenbauten sowie eine Reihe von Class-A-Verstärkern, die jetzt im Regal ein ungenutztes Dasein fristen, da sie mit der niedrigen Impedanz der derzeitigen Boxen nicht zurecht kommen würden. Nach ausgiebem Fachsimpeln und Unterbrechen seiner Frau beim Arbeiten geht es dann wieder zurück nach Coburg.
Fazit: Neben dem Kennenlernen einer faszinierenden Anlage habe ich auch zwei Musikbegeisterte kennenlernen dürfen, mit denen man noch viele Nachmittage Musikhören und Fachsimpeln will. Ganz herzlichen Dank für diesen schönen Nachmittag! Für mich und meine Frau auf jeden Fall ein weiterer Grund, möglichst bald in die Nähe von Coburg umzuziehen.

Viele Grüße
Helge
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cornoalto
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Beitrag von cornoalto »

Lieber Helge, vielen Dank für den schönen Bericht. Es war wirklich ein besonders schöner Nachmittag mit dir, das müssen wir mal wieder machen!
Es ist beruhigend zu erfahren, dass meine Anlage scheinbar mittlerweile so gut ist, dass Forumsmitglieder deshalb einen Umzug in meine Gegend planen.
Aber Spaß beiseite:
Die Anlage hat sich seit September letzten Jahres in meinen Ohren auch Dank eurer Hilfe noch ein ganzes Stück weiterentwickelt:
Im November letzten Jahres wurde das bislang vorhandene Lautsprecherkabel Supra Classic 2x4,0mm gegen ein selbst konfektioniertes Coax- Cross Kabel nach TNT getauscht:

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... JcthLWAupB

Bis man es fertig hat, vergeht leicht ein halber Tag, aber die Mühen sind es Wert:
Feiner aufgelöste Höhen, mehr Luft, mehr Klangfarben und Fluss.
Vielen Dank an Hans-Martin für den Tipp!
Bild

Kurz vor Weihnachten gönnte ich mir den Fidelizer 8.3 angeregt durch den Fidelizer- Thread:
viewtopic.php?f=30&t=9314&hilit=fidelizer&start=60
Ich kann die beschriebenen Verbesserungen nur bestätigen und ärgere mich, dass ich die Software nicht schon viel früher installiert habe.

Weiter ging es im Dezember mit einer Mini- Investition in geschirmte SATA- Kabel für den PC:
OK- wenn man es weiß, hört man einen Unterschied, geht aber schon Richtung Autosuggestion.

Der Februar war noch nicht vorbei, so liegt es nahe mal wieder warme Socken- nein: Netzkabel zu stricken- nein: flechten.
Auch hier konnte ich von Stefans und Hans-Martins überreichen Erfahrungen und diesm Thread
viewtopic.php?f=23&t=10380&start=0&hilit=netzkabel
profitieren.
Nach einem Dutzend Versuchsflechtungen aus starren Kupferleitern von schnöden NYM Installationsleitungen wählte ich :
Für McIntosh: (40 cm)
2x1,5 mm Plus
2x1,5mm Minus und
4x1,5 mm GND
Für SUB (100cm) 3x 2,5mm
Für das DAC- Netzteil (100 cm) 3x1,5 mm
Andere Kombinationen und Längen klangen mal weniger offen, mal zu fett, mal zu dünn.
Alles verflochten und mit weißem Teflonband (der Optik wegen) umhüllt.
Der Lohn für die Mühen: Mehr Druck, mehr Kraft, im Bass noch mehr Attacke und Schub.
Der gleichzeitige Rückbau auf die standard Netzkabel zeigt überdeutlich, welch großes Potenzial in Netzkabeln steckt, die für ganz kleines Geld selbst hergestellt werden können.
Dass das Netzkabel- Tuning mit noch besserem Material und veränderten Flechtungen noch weiter getrieben werden kann, glaube ich gerne.
Bild

Besseren Bass ergab auch der Wechsel zu verflochtenem NF- Kabel aus 1,5 mm starrer Kupferleitung.

Der Hörsessel erfuhr eine geringfügige Modifikation:
Ein horizontal angebrachtes Paneel schirmt letzte Reste der Deckenreflexionen ab und führt zu einer vertikal weniger gestreckten Abbildung. Helge hörte übrigens ohne die ganzen Sesselaufbauten, die auf jeden Besucher, vorsichtig formuliert etwas irritierend wirken. Diese Irritation äußert sich dann meistens in einem fragenden Blick, der mit einer langsamen vorsichtigen Kopfdrehung Richtung Gastgeber einhergeht...
Bild

Im März wurden neue Acourate Filter mit dieses mal in Richtung Zimmerdecke gerichtetem Mikrofon gemacht, sodass mehr Hörrrauminformationen aufgenommen wurden. Das ist für bündelnde Lautsprecher vieleicht von Vorteil. Bei mit den neuen Filtern abgespielten Aufnahmen nehme ich jetzt zunächst mehr den Charakter des Aufnahmeraums wahr und sehe dann die darin agierenden Musiker. Bei der Mikrofonanordnung horizontal höre ich primär die Musiker und dann erst den Aufnahmeraum. Erstere Version empfinde ich natürlicher- als Vergleich fällt mir der akustische Eindruck beim Betreten einer Kirche, in der Orgelmusik erklingt ein: Zunächst beeindruckt mich die einhüllende Kirchenakusik- dann erst entdecke ich die Musik, welche die Kirche erfüllt.

Im April griff ich eine Empfehlung von Bernd auf, installierte eine zusätzliche Intel- Ethernet- Karte für Dante und staunte nicht schlecht über eine weitere Verringerung digitaler Artefakte, die man oft erst als solche erkennt, nachdem sie verschwunden sind.

Andis (Salvador) Erfahrungen und Tipps bestärkten mich schließlich im Mai dieses Jahres, es noch weiterzutreiben und doch noch eine größere Investition zu tätigen und eine Jcat Netcard Femto samt Linearnetzteil zu ordern.
Andi meinte, die Karte habe ähnliche Auswirkungen auf den Klang wie ein anderer DAC, sei vor allem zusammen mit Dante eine Offenbarung und daher ihren wirklich stolzen Preis wert. Gott sei Dank hatte er recht! Das extra Netzteil für die Karte steigert die Performance hörbar, aber nicht gewaltig. Ein Netzteil für den HILO bringt da mehr. Dieses wird demnächst noch gegen dieses
https://www.mpaudio.net/product-page/lsib-hpuln-ps
samt genau angepassten Trafo getauscht- mal sehen, ob die 10 parallel geschalteten LT3045 Regler noch etwas bringen.

Meine Behauptung, dass Softwareänderungen mit Dante sinnlos geworden sind, muss ich mittlerweile als sehr voreilig bezeichnen und zurücknehmen. Ganz abgesehen vom Fidelizer klingt auch die zwischenzeitlich installierte neueste Windows 10 Version 1903 eindeutig runder und feiner als die Vorgängerversion, ebenso der AO 3.0

Wie ein wirklich guter Digital- Zuspieler (z.B. der von Horst) klingt und von welcher Art die Unterschiede im Digital- Bereich sind, konnte ich bei dem Forentreffen in Pommelsbrunn hören.
Da mir die dort abgespielte Testmusik zur Verfügung steht, kann ich nun feststellen, dass mich mittlerweile ein in dieser Hinsicht sehr ähnliches, absolut „undigitales“ Klangbild erfreut.
Die einzelnen Maßnahmen mögen für sich genommen eher unbedeutend sein, in der Summe aber bewirken sie, dass mir das Hören sehr einfach gemacht wird und ich mich immer wieder dabei ertappe, einfach noch lauter zu hören, weil es gleichzeitig so angenehm und fesselnd klingt.

Viele Grüße

Martin
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Martin,
....und von welcher Art die Unterschiede im Digital- Bereich sind...
treffend formuliert, da liegt oft das eigentliche Problem.

Brauchbare Klangbeurteilungen benötigen eine echte Referenz, die man mal gehört und abgespeichert hat. :cheers:

Gruß

Bernd Peter
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Martin,
cornoalto hat geschrieben: Kurz vor Weihnachten gönnte ich mir den Fidelizer 8.3 angeregt durch den Fidelizer- Thread.
Es gibt bereits die Version Fidelizer 8.4. :wink:
cornoalto hat geschrieben: Helge hörte übrigens ohne die ganzen Sesselaufbauten, die auf jeden Besucher, vorsichtig formuliert etwas irritierend wirken. Diese Irritation äußert sich dann meistens in einem fragenden Blick, der mit einer langsamen vorsichtigen Kopfdrehung Richtung Gastgeber einhergeht...
Verstehe ich gar nicht. Es fehlt sogar noch etwas: der Schraubstock für den Kopf. :mrgreen:
cornoalto hat geschrieben: Im März wurden neue Acourate Filter mit dieses mal in Richtung Zimmerdecke gerichtetem Mikrofon gemacht, sodass mehr Hörrauminformationen aufgenommen wurden.
Sehr interessant. Werde ich ausprobieren. Hat sich dann nicht Dein IACC10 von 99,999% deutlich verschlechtert?
cornoalto hat geschrieben: Andis (Salvador) Erfahrungen und Tipps bestärkten mich schließlich im Mai dieses Jahres, es noch weiterzutreiben und doch noch eine größere Investition zu tätigen und eine Jcat Netcard Femto samt Linearnetzteil zu ordern.
Auch sehr interessant. Die Jcat Netcard Femto habe ich ebenfalls geordert.

Danke für die schönen Berichte (auch von Helge).

Grüße Gabriel
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cornoalto
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Beitrag von cornoalto »

Hallo Gabriel,
Fidelizer 8.4 ist mittlerweile drauf, danke für den Tipp!

Zum Schraubstock:
Wenn ich ehrlich bin, höre ich bei jeder Anlage mehr oder wenig ausgeprägt eine Änderung in der Abbildung auch bei sehr kleinen Kopfbewegungen. Ich suche mir bei anderen Anlagen daher auch sofort diesen besonderen Hörplatz Horizontal und auch in der Vertikalen. Meine Beobachtung ist: Je schärfer die Lokalisation ausgeprägt ist und je kleiner umrissen eine Phantomschallquelle dargestellt werden kann, umso kleiner ist auch die Bewegungsfreiheit des Kopfs. So eine Stimme kann dann auch mal nur fussballgross sein - je nach Aufnahme. Aber erst das ermöglicht mir bei einem ganzen Ensemble mit ,sagen wir, 15 Leuten diese noch mühelos zu orten, weil noch so viel Platz zwischen oder hinter ihnen ist. Gleichzeitig breitet sich der aufnahmeseitige Hall wunderbar gleichmäßig um den Hörplatz herum aus.
Bei niedrigeren Werten der frequenzabhängigen Fensterung erhalte ich zwar etwas mehr Kopffreiheit, dafür leidet aber auch die Abbildungsschärfe. Da ich gerne den Musikern ganz genau zusehen will, war der "Zahnarzstuhl" nur konsequent. Irgendeine Kröte muss man eben immer schlucken. Bei der Aufnahme hat das Mikrofon schliesslich auch einen definierten Platz. Einen Schraubstock könnte ich natürlich auch nehmen, damit ich nicht vorneüber kippe, wenn ich mal während der Darbietung einschlafen würde. Ist aber noch nie passiert. :wink:

Störend finde ich oft aufgeblähte Klavieraufnahmen, die einen sozusagen in das Instrument hineinschauen lassen. Ich finde das ziemlich unnatürlich und bei neueren Jazzaufnahmen recht häufig- leider!
Da hilft dann nur noch eine Verringerung der Basissbreite mit dem Convolver.

Zum IACC:
Der hat sich überraschenderweise sogar noch gesteigert, warum auch immer:
Bild


Zur Netcard:
Die Karte ist echt der Hammer, meiner Meinung nach.
Nur bis ich das Ding ohne Switch zusätzlich zur auch benötigten onboard Netzwerkkarte zum laufen
brachte,vergingen etliche Stunden- Stichwort Einstellung Netzwerkkarten Eigenschaften.
Falls du bei der Installation Fragen hast, helfe ich gerne!

Viele Grüße

Martin
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Sigi M.
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Beitrag von Sigi M. »

Hallo Martin,
meine Frau und ich möchten uns gerne für den wunderbaren Nachmittag / Abend bei Dir und Deiner Frau bedanken. Obwohl wir ja "nur" 5 h geplant hatten, um 19:00 Uhr wieder Richtung Weinheim aufzubrechen, gingen uns selbst bis 22:00 Uhr nicht die Gesprächsthemen aus und es bleibt nur zu sagen: es war viel viel viel zu wenig Zeit!! Was für einen nette Begegnung :D
Aber zur Hauptsache, dem Grund des Besuchs, den wir ja schon seit über einem Jahr ins Auge gefasst hatten. Deine Line Arrays. Dazu möchte ich gerne meinen Eindruck beschreiben.
Ganz gespannt erwartet, hatte ich nach diversen Schilderungen und Telefonaten vor allem die holografische Darstellung Deiner Arrays. Dazu muss ich sagen, dass meine 72 cm Traktrix schon ein erhebliches Maß an holografischer Qualität bewerkstelligen.
Ach vorweg: Das Betreten Deines Hörraumes. Neid! … entfuhr es mir, jedoch wohlwollend. Was für eine tolle Möglichkeit Musik zu hören. 70 m², über 3m Deckenhöhe, 12 m Raumdiagonale, die Aufstellung der Arrays vor einem Eckhorn "eckensymmetrisch" mit "unendlichem" Abstand nach hinten zu irgendeiner reflektierenden Wand. m²-weise Basotect an den Rückwänden oder Decken ? wohl unnötig! Dazu später mehr.
Wir waren uns einig, dass der Gewinn an Abbildungstreue, -Darstellung immer auf Kosten der Fokussierung auf einen immer kleiner werdenden Sweetspot bedeuted. Das konnte ich auch so wiederfinden, wenngleich die Einengung in der Horizontalen lange nicht so stark war, wie die in der Vertikalen, die schon als extrem bezeichnet werden muss. Aber die Kopfstützen am Stuhl (Zahnarztstuhl :wink: ) wiesen die korrekte Hörposition, der Stuhl war sehr bequem, und die Vorstellung begann.
Um nicht lange rumzureden, eine derart klare und perfekte Positionierung habe ich bis dato nicht erleben können. Die Qualität der körperhaften Darstellung ist einfach nur genial. Man hört nicht nur, wo genau gespielt wird, wie groß das INstrument / die Sänger sind, sondern man hört (sieht) tatsächlich körperlich erhaben den Körper selbst. Ein Sänger singt in 3D, ein Kontrabaß ist ein voluminöses Instrument, und selbst mehrere gleichzeitig spielende Geigen lassen sich genau differenzieren. Das hat mich ziehmlich geflashed, und ich bin, genau wie meine Frau, nicht aus dem Lächeln herausgekommen. Es ist, als würde die Musik ständig die Seele kitzeln. Entspannung pur, so leicht hören "was da ist". Das gefällt dem Gehirn :cheers:
Man hat den Eindruck: So hat der Aufnahmeingenieur / Tonmeister also die Aufnahme gemeimt.
Die Tonalität ist auf Klassik abgestimmt, Punsch oder Attack, will ich es mal nennen, darf man nicht erwarten. Jedoch war es für mich faszinierend, mit wie wenig Höhenanteil solch eine detaillierte Auflösung und Positionierung möglich ist. Ich werde wohl ein weiteres Mal meine Target weiter Absenken (Gewöhnungsprozess)
Zu den Raumreflexionen. Man hört bei einem so großen Raum (ehemalige Gaststube einer fränkischen Wirtschaft) den Schall, reflektiert von den entferntesten Wänden, eher als Echo, denn als diffuse Verwischung. Somit stört er nicht die Bühne, macht aber den Raum der Aufnahme in diese Richtung künstlich größer. Hier wirken Deine, für mich auf den ersten Eindruck eher "witzig" wirkenden "Schallschutzflächen" am Hörplatz auf Schwanenhals, sehr effektiv und gut. Die Bühnenbeeinträchtigung findet auch ohne diese Flächen nicht statt, aber mit den abschirmenden Flächen ist man näher im Aufnahmeraum, als ohne.
Wir hatten leider keine Zeit, auf weitere Details Deiner Anlage einzugehen, aber ich glaube, das wurde auch schon hinreichend besprochen. Jedenfalls haben die ausgiebigen Gespräche über Gründe und Auswirkungen von Aufbauten, Konzepten, Aufnahmetechniken etc. keine Zeit dazu gelassen. Fast wäre zu wenig Zeit zum Hören gewesen. Meine Frau hast Du jedenfalls mit den Stücken von Mozart, aus dem Film "Jenseits von Afrika" sehr berührt.

Ich bedanke mich für diesen tollen holografischen EIndruck, der einem Klassikhörer entspannte Stunden schenken kann, weil man nichts mehr in der Musik suchen muß. Tonal verhält es sich ähnlich wie bei Klaus Speth, bei dem man auch eine gewisse Zeit zuhören muß, bis sich einem die wirkliche Qualität erschliesst, und sich der Geist für die jeweils spezielle Form der Darbietung öffnet.

Viele Grüße
Sigi
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Sigi M.
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Beitrag von Sigi M. »

Hallo Martin,
meine Frau und ich möchten uns gerne für den wunderbaren Nachmittag / Abend bei Dir und Deiner Frau bedanken. Obwohl wir ja "nur" 5 h geplant hatten, um 19:00 Uhr wieder Richtung Weinheim aufzubrechen, gingen uns selbst bis 22:00 Uhr nicht die Gesprächsthemen aus und es bleibt nur zu sagen: es war viel viel viel zu wenig Zeit!! Was für einen nette Begegnung :D
Aber zur Hauptsache, dem Grund des Besuchs, den wir ja schon seit über einem Jahr ins Auge gefasst hatten. Deine Line Arrays. Dazu möchte ich gerne meinen Eindruck beschreiben.
Ganz gespannt erwartet, hatte ich nach diversen Schilderungen und Telefonaten vor allem die holografische Darstellung Deiner Arrays. Dazu muss ich sagen, dass meine 72 cm Traktrix schon ein erhebliches Maß an holografischer Qualität bewerkstelligen.
Ach vorweg: Das Betreten Deines Hörraumes. Neid! … entfuhr es mir, jedoch wohlwollend. Was für eine tolle Möglichkeit Musik zu hören. 70 m², über 3m Deckenhöhe, 12 m Raumdiagonale, die Aufstellung der Arrays vor einem Eckhorn "eckensymmetrisch" mit "unendlichem" Abstand nach hinten zu irgendeiner reflektierenden Wand. m²-weise Basotect an den Rückwänden oder Decken ? wohl unnötig! Dazu später mehr.
Wir waren uns einig, dass der Gewinn an Abbildungstreue, -Darstellung immer auf Kosten der Fokussierung auf einen immer kleiner werdenden Sweetspot bedeuted. Das konnte ich auch so wiederfinden, wenngleich die Einengung in der Horizontalen lange nicht so stark war, wie die in der Vertikalen, die schon als extrem bezeichnet werden muss. Aber die Kopfstützen am Stuhl (Zahnarztstuhl :wink: ) wiesen die korrekte Hörposition, der Stuhl war sehr bequem, und die Vorstellung begann.
Um nicht lange rumzureden, eine derart klare und perfekte Positionierung habe ich bis dato nicht erleben können. Die Qualität der körperhaften Darstellung ist einfach nur genial. Man hört nicht nur, wo genau gespielt wird, wie groß das INstrument / die Sänger sind, sondern man hört (sieht) tatsächlich körperlich erhaben den Körper selbst. Ein Sänger singt in 3D, ein Kontrabaß ist ein voluminöses Instrument, und selbst mehrere gleichzeitig spielende Geigen lassen sich genau differenzieren. Das hat mich ziehmlich geflashed, und ich bin, genau wie meine Frau, nicht aus dem Lächeln herausgekommen. Es ist, als würde die Musik ständig die Seele kitzeln. Entspannung pur, so leicht hören "was da ist". Das gefällt dem Gehirn :cheers:
Man hat den Eindruck: So hat der Aufnahmeingenieur / Tonmeister also die Aufnahme gemeimt.
Die Tonalität ist auf Klassik abgestimmt, Punsch oder Attack, will ich es mal nennen, darf man nicht erwarten. Jedoch war es für mich faszinierend, mit wie wenig Höhenanteil solch eine detaillierte Auflösung und Positionierung möglich ist. Ich werde wohl ein weiteres Mal meine Target weiter Absenken (Gewöhnungsprozess)
Zu den Raumreflexionen. Man hört bei einem so großen Raum (ehemalige Gaststube einer fränkischen Wirtschaft) den Schall, reflektiert von den entferntesten Wänden, eher als Echo, denn als diffuse Verwischung. Somit stört er nicht die Bühne, macht aber den Raum der Aufnahme in diese Richtung künstlich größer. Hier wirken Deine, für mich auf den ersten Eindruck eher "witzig" wirkenden "Schallschutzflächen" am Hörplatz auf Schwanenhals, sehr effektiv und gut. Die Bühnenbeeinträchtigung findet auch ohne diese Flächen nicht statt, aber mit den abschirmenden Flächen ist man näher im Aufnahmeraum, als ohne.
Wir hatten leider keine Zeit, auf weitere Details Deiner Anlage einzugehen, aber ich glaube, das wurde auch schon hinreichend besprochen. Jedenfalls haben die ausgiebigen Gespräche über Gründe und Auswirkungen von Aufbauten, Konzepten, Aufnahmetechniken etc. keine Zeit dazu gelassen. Fast wäre zu wenig Zeit zum Hören gewesen. Meine Frau hast Du jedenfalls mit den Stücken von Mozart, aus dem Film "Jenseits von Afrika" sehr berührt.

Ich bedanke mich für diesen tollen holografischen EIndruck, der einem Klassikhörer entspannte Stunden schenken kann, weil man nichts mehr in der Musik suchen muß. Tonal verhält es sich ähnlich wie bei Klaus Speth, bei dem man auch eine gewisse Zeit zuhören muß, bis sich einem die wirkliche Qualität erschliesst, und sich der Geist für die jeweils spezielle Form der Darbietung öffnet.

Viele Grüße
Sigi
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cornoalto
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Beitrag von cornoalto »

Lieber Sigi,
auch mir ist es ein Bedürfnis, dir und deiner lieben Frau für euren Besuch zu danken.
Ich glaube wir haben recht schnell bemerkt, dass wir uns in der Fähigkeit zu hören und das gehörte mit den richtigen Worten auszudrücken sehr glichen und sich daher eine äußerst unkomplizierte, entspannte Kommunikation ergab.
Das muss nicht bedeuten, dass es die eine, absolut gültige Klangsignatur gibt, die jedem am besten gefällt. Es gibt sicher Kombinationen, die die Musik noch näher und anspringender darbieten, was mich persönlich auf Dauer etwas anstrengt, und welche, die mich immerzu im Ungewissen lassen, weil zu diffus und verschwommen, was mich noch mehr anstrengt. Daher, und auch da war ich mir mit Sigi (einem ausgewiesenen Acourate- Experten) einig, dass es die eigentliche Kunst ist, seine persönlichen Präferenzen exakt zu erkennen und dann alles (und nicht nur die Lautsprecher) darauf abzustimmen.
Gleichzeitig existieren auch leicht mit Acourate objektiv identifizierbare Parameter, die sich im Prinzip in der Kanalgleichheit und der Sprungantwort ausdrücken und welche m.E. überall gelten sollten. Obwohl bei mir da nur noch sehr wenig Luft nach oben gibt, bin ich schon sehr gespannt, was der Sigi dank seines umfangreichen Wissens da noch herausholen kann. (Ist ein IACC von 100% möglich?)
Insgesamt aber ist seit längerer Zeit die Motivation, die Anlage noch weiter zu verbessern (evtl. mit noch knackigerem Bass) doch stark zurückgegangen, da der Leidensdruck so gering und der Genuss-Anteil so hoch ist.
Es freut mich einfach, ohne groß an etwas zu denken, genussvoll Musik zu hören und ich lasse mich oft von den so unterschiedlichen Charakteren der Aufnahmetechnik faszinieren. Was haben in den Anfängen der Stereo- Zeit bis, sagen wir, Ende der 60-er die Tonmeister der Jazz- Labels wohl gemacht, dass mich dieser Klang so fesselt? War es die Röhrentechnik, analoge Aufzeichnung, Studios mit natürlichem Hall, wenige Mikrofone, weniger Zeitdruck bei den Sessions, besserer "Geschmack"? Ich weiß es nicht.
Die letzte Veränderung technischer Art an der Anlage betraf das Netzteil des DAC, dieses ist nun ein HPULN Netzteil samt Trafo von MP Audio. https://www.mpaudio.net/product-page/lsib-hpuln-nt. Das Netzteil mit 10 Parallel geschalteten LT3045 und Aktiv- Gleichrichtung bringt im Vergleich zum Zerozone S11 an meiner Anlage tatsächlich nochmal einen für Digital- Zuspieler Verhältnisse deutlichen Zugewinn in allen Bereichen. Dicke Empfehlung!
Ein Tausch des Netzteils ist selbstverständlich hörbar, entscheidet manchmal darüber, ob die Musik zu leben beginnt und ist dennoch nicht mit acourate zu erfassen - siehe oben!
Sigi, eurer Einladung ins Rheinland werde ich sicher eines Tages folgen - allein schon um einmal dein allseits bewundertes Klipsch- Basshorn spüren zu dürfen. Außerdem möchte gerne nochmal mit dir an einem Tag zugleich so interessante und aufschlussreiche Gespräche über unser Hobby führen und dabei so viel zu lachen haben wie am Dienstag. :cheers:

Grüße

Martin
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