Swen (ME Geithain RL 901K, ATC SCM150 ASLT)

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jackelsson
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Zwei-in-eins...

Beitrag von jackelsson »

Hallo zusammen,

kennt Ihr das auch, diese Phasen, wo man so viel anderes um die Ohren hat, dass das Hifihobby total in den Hintergrund rückt? So eine Phase habe ich leider gerade. Und ich muss sagen, das ist sehr schade, denn eigentlich habe ich hier gerade ein sehr spannendes Thema in der Mache und würde am liebsten täglich vor der Anlage hocken.

Der Hintergrund

Also, worum geht es? Ich hatte ja vor einiger Zeit hier mal von meinen Hörerlebnissen mit anderer Leute Anlagen berichtet:
jackelsson hat geschrieben: 12.12.2021, 02:00 (...) was ich jedes Mal gemerkt habe, war, wie lange ich zunächst im Kopf für die Umstellung brauchte für den "Kulturschock" des Wechsels von meiner Nahfeldsituation hier zuhause auf eine eher konventionelle Lautsprecheraufstellung im Midfield. Und ich rede hier jetzt nicht etwa von acht Metern Hörabstand, sondern von Dreiecken mit vielleicht drei Metern Kantenlänge.

Aber das ist im Vergleich zu meinen 1,70 m (ATC) bzw. 1,95 m (MEG) Hörabstand halt doch schon sehr anders. Und eigentlich ist es auch jedes Mal das gleiche, was da aus meiner Perspektive passiert, bei diesen jetzt gehörten drei Anlagen, aber auch bei ähnlichen Situationen davor: die Bühne wird beeindruckend breiter, aber dafür auch weniger tief, und die Abbildung wird größer, aber verliert dafür etwas an Kantenschärfe. Ob sich auch tonal etwas verändert, kann man natürlich nicht wirklich sagen, ohne jeweils die Lautsprecher zu verschieben — aber zumindest in der Theorie sollte der Raum mehr zum Gesamtklangbild beitragen, je weiter auseinander Hörplatz und Lautsprecher stehen. (...)
Kurz danach habe ich dann den lieben Holger (schoko-sylt) besucht — das war noch vor dem kürzlich erfolgten, großen Umbau seines Hornsystems, von dem er gerade hier ausführlich in seinem Vorstellungsthread berichtet hat.

Holger ist ja durchaus immer von Forschergeist durchdrungen und außerdem sehr emsig. Er hat mich dann zu meiner großen Freude auch prompt damit überrascht, dass er einen "Versuchsaufbau" parat hatte, um meine geäußerten Thesen zu überprüfen.

Der Versuch

Seine Anlage ist per Acourate penibel auf den Hörplatz eingemessen, und der ist normalerweise 3,40 m von den Lautsprechern entfernt.

Er hatte sich dann im Vorfeld die Mühe gemacht, zwei weitere, näher an die Anlage heran rückende Hörpositionen ebenso penibel einzumessen. Wir konnten also — frequenzmäßig perfekt abgeglichen — einen direkten Vergleich von Hörpositionen in 2,60 m, 3,00 m und 3,40 m Hörabstand durchführen. Man muss dabei noch anmerken, dass Holgers Hörraum recht groß ist und vor allem aber auch hervorragend raumakustisch behandelt. Insofern wird die sich mit der Position im Raum ändernde Raumsignatur bei dem Vergleich natürlich ihr Scherflein zum Klangeindruck beigetragen haben, aber das wohl in deutlich geringerem Maße, als in einer normalen Wohnzimmersituation.

Nun, der Unterschied zwischen den Hörpositonen war, nunja: groß.

Zweimetersechzig würde ich jetzt nicht mehr als nahen Hörabstand bezeichnen (obwohl die schiere Größe von Holgers Hörnern da einiges relativiert). Aber diese achtzig Zentimeter weiter vorne veränderten die Art, wie die Großtröten die Musik präsentierten, doch recht gewaltig. Es spielte deutlich direkter, kantenschärfer und knalliger. Der Unterschied war schon sehr beeindruckend. Dabei möchte ich aber keine Wertung abgeben, ob da irgendetwas besser oder schlechter war. War es nicht, es war: anders.

Die Idee

Nun habe ich ja nach wie vor meine beiden heißgeliebten Lautsprecher von MEG und ATC hier stehen, möchte mich ohne Not von keinem der beiden Pärchen trennen, und stöpsel immer mal wieder im Ein- bis Zweiwochentakt lautsprecherrückend zwischen den guten Stücken hin und her.

Ich habe mich ja immer noch nicht groß zum Klangunterschied zwischen den beiden Lautsprechern ausgelassen und möchte das eherlich gesagt auch gar nicht so en détail tun, weil da einfach so viel anderes mit rein spielt. Mir gefallen beide, die MEG kommt etwas crèmiger rüber, die ATC etwas dynamischer und auflösender. Reicht das?

Was aber sicherlich merfach schon herauszuhören war, ist, dass die MEG bei allzu kleinen Hörabstäden nicht so gut funktioniert, sie spielt dann, ganz im Gegensatz zur ATC, unter Wert. Ich habe mir nun die Frage gestellt, was denn wohl wäre, wenn ich — die Erkenntnisse der letzten Hörsessions in Fremdanlagen verarbeitend — hier bei mir in die Extreme gehen würde und mir mit meinen beiden Lautsprechern quasi zwei Anlagen in einen Raum stellen würde. Wozu hat die Pass XP-30 denn schließlich zwei Ausgänge, mit denen man zwei Lautsprecher parallel betreiben kann?

Der Plan

Wie gesagt, die RL 901K ist tendenziell etwas relaxter und crèmiger als die ATC, braucht eh mehr Abstand, und benötigt außerdem definitiv mehr Lautstärke, um aus den Hufen zu kommen. Zu leise kann sie, je nach Musik, schon mal ein wenig unmotiviert wirken.

Bei größerem Hörabstand braucht man ja nun automatisch mehr Lautstärke, um am Hörplatz den gleichen Lautheitseindruck zu haben. Hmm...

Was wäre denn, wenn ich die MEG nun ganz bewußt klanglich von der ATC "wegschubse"? Zum Beispiel ganz bewußt einen deutlich größeren Hörabstand wähle?
jackelsson hat geschrieben: 12.12.2021, 02:00 (...) die Bühne wird beeindruckend breiter, aber dafür auch weniger tief, und die Abbildung wird größer, aber verliert dafür etwas an Kantenschärfe.
Dazu dann noch Verkabelung, die den Lautsprecher tonal eher in eine warme Richtung bringt, meinetwegen auch um den Preis von etwas Detailverlust. Das klang doch spannend.

Die Ausführung

Nun, ich hatte ja noch immer meine alten Vovox Sonorus DirectS XLR-Kabel hier liegen, die sind tonal schon mal definitiv auf der warmen Seite.

Bei meinen ganzen Netzkabelspielereien vor anderthalb Jahren hatten sich ja ein paar Kandidaten von einer auch eher vollen, warmen und groß abbildendenden Seite gezeigt, ganz vorne dabei als Kabel das Furutech FP-TCS31 mit einer ziemlich satten Klangsignatur und als Stecker die Furutech FI-46 NCF (G). Wie würde denn wohl eine Kombination aus beiden klingen...?

Ich habe dann kurz ein bisschen wegen der doch wieder recht heftigen Kosten der zwei Netzkabel herumgeeiert, habe mir aber schließlich dann doch 2x 2,5m TCS31 mit den FI-46 an beiden Enden geleistet.

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Die Platzierung

Dann ging es ans Boxenrücken, ich habe verschiedene Abstände ausprobiert. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich da schon final zu Boden gekommen bin, aber im Moment stehen die Geithains nun auf 3,10 m Hörentfernung. Das ist im Vergleich zu den 1,70 m der ATC schon ein gewaltiger Unterschied.

Dabei stehen die MEGs nun in einem etwas spitzeren Winkel als die ATC. Das ist einerseits eh durch die Raumgeometrie vorgegeben, andererseits kommen sie sich so aber auch nicht wirklich in die Quere. Die MEGs schauen mich noch direkt an, ohne dass die ATC ihnen dabei im Weg stehen, dafür ist aber der erste Reflektionspunkt schön von den ATC abgeschattet.

Wenn ich wieder mal mehr Zeit habe, schaffe ich die ATC mal aus dem Hörraum raus und schaue mal, wie die RL 901K da hinten spielen, wenn nix mehr vor ihnen steht.

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Der Klang

So, und wie spielt es nun? Sehr anders und doch ähnlich. Irgendwie ist das von der Klangsignatur natürlich schon immer noch meine Anlage. Aber vorne tönen die ATC im Vergleich nun unglaublich direkt, kantenscharf und mit viel Details und Attacke. Und von hinten spielen die MEGs nun tendenziell eher schmeichelnd und entspannt, mit einem sehr großen, voluminösen Klangbild.

Dabei ist es manchmal sehr erstaunlich, was für Musik auf welchem Lautsprecher nun besser funktioniert. Zwei Extrembeispiele zum nachhören: "Gemini" von Marek Hemmann läuft zu meiner großen Überraschung auf den MEGs besser, Betty Davis kommt dafür wieder erwarten über die ATC intensiver rüber. Wer hätte das gedacht. Das ist ein weites Feld für spannende, musikalische Entdeckungen.

Für die norddeutschlandaffinen Klassikliebhaber greift vielleicht dieser Vergleich: bei den ATC sitzt man ganz vorne im Parkett in der Elbphilharmonie, bei den Geithains nun eher im hinteren Drittel der Laeiszhalle. Beides ist spannend, beides ist schön.

So, und nun bräuchte ich nur mal ein bisschen mehr Freizeit, um meine schönen Spielzeuge hier auch mal angemessen auszunutzen. Na, schaumama...

Gruß,
Swen
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Swen,

vielen Dank für deinen Bericht und die Bereitschaft, uns an deinen neuesten Forschungsprojekten teilhaben zu lassen. :D

Ich kenne das Problem, dass man über mehrere sehr gute Lautsprecher verfügt und sie alle irgendwie schätzen gelernt hat. Das erweitert die ohnehin vorhandene Spielwiese noch einmal gewaltig, denn jeder Lautsprecher erfordert eine eigene Aufstellung zur optimalen Musikwiedergabe. Deine Geithain 901K hast du bislang an der Untergrenze des vom Hersteller empfohlenen Hörabstandes (2...4 m) betrieben. Trotzdem klingt sie dir bereits bei dieser geringen Entfernung (im Vergleich zur ATC) weniger bzw. zu wenig direkt. Oder umgekehrt, positiver formuliert: Die Geithain spielt bereits bei kurzen Abständen sehr luftig bzw. räumlich. Was ich deshalb nicht ganz verstehe: Weshalb hast du nicht die ATC anstelle der Geithain nach hinten geschoben, um zu testen, ob du nicht so das beste aus beiden Welten erhälst?

Interessierte Grüße
Rudolf
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jackelsson
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Beitrag von jackelsson »

Hallo Rudolf,

dank Dir für Dein Feedback. :)

Nun, wenn ich mich für eine Aufstellung entscheiden muss, dann wird es definitiv die Nahfeldsituation. Die erzeugt in Summe für mich das intensivere Erlebnis. Daraufhin ist die Anlage hier erst einmal optimiert — und dabei funktioniert die ATC schlicht besser als die Geithain.

Ich habe natürlich anfangs die ATC auf den verschiedensten Positionen ausprobiert, auch in relativ weitem Hörabstand, und bin letztendlich bei den aktuellen 1,70 m gelandet.

Du erwähnst Räumlichkeit und Luftigkeit, definitiv zwei Domänen der RL 901K. Es ist ist allerdings keinesfalls so, dass die Geithain diesbezüglich irgendwelche großen Vorteile gegenüber den ATC hätten. Die SCM150 können schon so einiges... :mrgreen:

Letztendlich hätte es für mich keinen Sinn gemacht, zu versuchen, ein sehr ähnliches Klangbild für beide zu erzeugen. Stattdessen habe ich nun bewusst Unterschiede erzeugt und zwei in sich gut funktionierende Alternativen geschaffen, zwischen denen ich sehr einfach umschalten kann.

Gruß,
Swen
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Swen,
jackelsson hat geschrieben: 13.02.2022, 11:57 Ich habe natürlich anfangs die ATC auf den verschiedensten Positionen ausprobiert, auch in relativ weitem Hörabstand, und bin letztendlich bei den aktuellen 1,70 m gelandet.
alles klar, das ist die Antwort auf meine Frage.
Letztendlich hätte es für mich keinen Sinn gemacht, zu versuchen, ein sehr ähnliches Klangbild für beide zu erzeugen. Stattdessen habe ich nun bewusst Unterschiede erzeugt und zwei in sich gut funktionierende Alternativen geschaffen, zwischen denen ich sehr einfach umschalten kann.
Du hast gewissermaßen die individuellen Stärken der beiden Lautsprecher herausgearbeitet und kannst nun nach Gusto bzw. vorliegendem Hörfutter auswählen. :cheers:

Viele Grüße
Rudolf
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atmos
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Hörentfernung

Beitrag von atmos »

jackelsson hat geschrieben: 13.02.2022, 03:30 Aber das ist im Vergleich zu meinen 1,70 m (ATC) bzw. 1,95 m (MEG) Hörabstand halt doch schon sehr anders. Und eigentlich ist es auch jedes Mal das gleiche, was da aus meiner Perspektive passiert, bei diesen jetzt gehörten drei Anlagen, aber auch bei ähnlichen Situationen davor: die Bühne wird beeindruckend breiter, aber dafür auch weniger tief, und die Abbildung wird größer, aber verliert dafür etwas an Kantenschärfe ...

... einen direkten Vergleich von Hörpositionen in 2,60 m, 3,00 m und 3,40 m Hörabstand durchführen.

... Nun, der Unterschied zwischen den Hörpositonen war, nunja: groß.
Hallo, Swen,

meine LS stehen auf Stereobasis 1,96 m - Raumbreite 5,08 m -, folglich ist mein Hörabstand, je nach dem, wie aufrecht ich im Hörsessel hänge, bummelig bei 2 m. RT60 0,53 sek. Ich sitze also im Hallradius und höre den Direktschall. Die Klangbühne ist etwas breiter als die Stereobasis, die LS sind nicht ortbar, links und rechts kommt die Klangbühne ein klein wenig in den Raum. Die Gesangsstimmen und die Instrumente sind relativ ortungsscharf abgebildet, musikalische Details phänomenal.

Verlege ich meinen Hörplatz auf das hintere Sofa, sitze ich 4 m entfernt von den LS, zur Rückwand des Raumes sind es noch 2,3 m - Raumlänge insgesamt 6,7 m. RT60 0,52 sek.

Die Klangbühne dehnt sich vorn auf die gesamte Raumbreite aus, es klingt auch nicht mehr so sehr nach Bühne, eher nach Klangwolke, die Gesamgsstimmen und Instrumente haben mehr Raumvolumen, die Töne dehnen sich scheinbar in alle Richtungen aus. Die musikalischen Details sind da, aber nicht so ortungsscharf klar wahrnehmbar. Insgesamt klingt es etwas mehr nach Musik und nicht so sehr nach einem LS mit Monitor-Qualitäten.

Hier kommen also die Reflexionen des Raumes zum Tragen, und somit bekommen die Aussagen von Bose und van Baelen Gewicht, die übereinstimmend erklären, dass wir beim Musikhören hauptsächlich über die Reflexionen des Raumes zu 85 % bzw 80 % die Töne wahrnehmen.

Ich höre allerdings lieber im Sweetspot eines symmetrischen Stereodreiecks.

Gruß
Günther
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jackelsson
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Zurück auf den Boden der Tatsachen…

Beitrag von jackelsson »

Hallo zusammen,

so, den reißerischen Titel konnte ich mir gerade einfach mal nicht verkneifen. :mrgreen:

Zurück auf den Boden stimmt aber ehrlich gesagt auch nicht ganz. Was ist passiert? Nun, nachdem die Geithain hier ja schon seit weit über einem Jahr auf Rollbrettern standen, bin ich gestern zu dem Schluss gekommen, dass sie da nun endlich wieder runter können.

Sehr lange hatte ich sie ja, genau wie die ATC, auf Rollbrettern stehen, weil ich immer mal am mehr oder weniger gleichen Stellplatz zwischen den beiden Lautsprechern hin und her gewechselt habe. Zuletzt waren die Rollbretter dann noch Verschiebehilfe beim Finden des optimalen, hinteren Stellplatzes. Das sitzt nun aber soweit erst einmal, die Rollbretter haben also vorerst ihren Dienst getan.

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Die RL 901K sind seit gestern nun also wieder von den Wägelchen runter, stehen aber eben nicht direkt auf dem Boden, sondern wieder auf ihren angestammten, kleinen Sockeln aus Alu-Granit-Verbund. Die sind nur 4 cm hoch statt der 14 cm der Rollbretter, es ging also deutlich nach unten.

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Überraschender Weise hat sich diese 10 cm niedrigere Platzierung aber klanglich nur geringfügig bemerkbar gemacht, das hat mich wirklich erstaunt. Ein Verschieben um zehn Zentimeter nach vorne/hinten oder zur Seite ist ja sehr deutlich wahrnehmbar. Ich hatte also angenommen, dass sich da bei einer Höhenveränderung — zumal bei einer damit einhergehenden deutlich solideren Lagerung — auch mehr tut. Aber gut.

Was sich allerdings wirklich massiv verbessert hat, ist die Optik. Ich weiß jetzt endlich wieder, warum ich die MEGs immer hübsch fand: nur auf ihren Ständern, mit nur dem kleinen, schwarzen Sockel darunter, wirken sie von vorne richtiggehend leicht und unaufdringlich. Naja, gut, für so eine Waschmaschine halt…

Von der Seite kommt dann durch die geschlossenen, glatten Flächen aber doch eine gewisse optische Präsenz ins Spiel:

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Naja, jedenfalls brenne ich nun darauf, die ATC auch endlich von den Rollbrettern herunter zu holen. Auch die guten Stücke haben ja erst einmal ihren fixen Standplatz gefunden, die Rollbretter sind also auch hier überflüssig.

Allerdings hat die ATC ihre knapp 80 kg ja in einem Stück. Die MEG bringt zusammen mit den Ständern auch knapp so viel mit, ist aber ja ein Zweiteiler. Das ist doch deutlich leichter handhabbar — bei der ATC ist da Schluss mit lustig, das wird ein Spaß, die von den herumeiernden Rollbrettern zu wuchten. Na, schaumama…

Gruß,
Swen
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Swen,
jackelsson hat geschrieben: 06.03.2022, 11:02 Was sich allerdings wirklich massiv verbessert hat, ist die Optik. Ich weiß jetzt endlich wieder, warum ich die MEGs immer hübsch fand: nur auf ihren Ständern, mit nur dem kleinen, schwarzen Sockel darunter, wirken sie von vorne richtiggehend leicht und unaufdringlich. Naja, gut, für so eine Waschmaschine halt…
Glückwunsch, denn gerade bei dir als passioniertem Fotograf hört das Auge selbstredend mit! :D
Allerdings hat die ATC ihre knapp 80 kg ja in einem Stück. Die MEG bringt zusammen mit den Ständern auch knapp so viel mit, ist aber ja ein Zweiteiler. Das ist doch deutlich leichter handhabbar — bei der ATC ist da Schluss mit lustig, das wird ein Spaß, die von den herumeiernden Rollbrettern zu wuchten.
Bei mir war dies vor einigen Jahren der Grund, mich von meinen Standlautsprechern zu trennen: Das Gewicht beim Hin- und Herschleppen ist mir inzwischen einfach zu hoch. Das hat dann zwangsläufig zur Ausdünnung meiner Lautsprecherlandschaft geführt. Nicht zum Nachteil des Musikgenusses, wie ich nachträglich befinde. Mein Schwerpunkt liegt seit dieser Entscheidung fast ausschließlich auf der Entdeckung neuer musikalischer Welten und nicht mehr auf dem Lautsprechertausch. (Ein gewisses Niveau und einen passenden Raum vorausgesetzt, klingen die meisten Schallwandler gut, zumindest so gut, dass man nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung hervorragend Musik hören kann.)

Auch bei dir kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass du nach einem Grund suchst, dich von einer deiner beiden Pretiosen trennen zu dürfen / zu müssen, um zur inneren Ruhe zu gelangen. Für uns Mitleser wäre das natürlich schade, aber für dich eventuell ein Gewinn?

Nur mit besten Grüßen :cheers:
Rudolf
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Lauthörer
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Beitrag von Lauthörer »

Hallo Rudolf,

so geht es mir auch, mittlerweile. Früher war das bei mir auch anders. Alles wird ruhiger und zufriedener.

Gruß Andreas
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Rudolf, Andreas,

Alles hat seine Zeit :D

Gruß Harald
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jackelsson
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Beitrag von jackelsson »

Hallo Rudolf,
Rudolf hat geschrieben: 06.03.2022, 11:27 Auch bei dir kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass du nach einem Grund suchst, dich von einer deiner beiden Pretiosen trennen zu dürfen / zu müssen, um zur inneren Ruhe zu gelangen. Für uns Mitleser wäre das natürlich schade, aber für dich eventuell ein Gewinn?
das finde ich ja interessant, dass ich bei Dir diesen Eindruck erweckt habe. Also, ich kann Dich beruhigen: das ist absolut nicht der Fall! :-D

Ich gebe zu, es hat sich bei mir mit der Meinungsbildung bezüglich der Lautsprecher alles ganz schön hingezogen, ich kann mir schon vorstellen, dass das von außen etwas seltsam wirkte. Das hatte allerdings handfeste Gründe, die nichts mit Hifi zu tun hatten, und die mich 2021 mehr als in Atem gehalten haben. Stichwort innere Ruhe und so…

Außerdem war 2021 ja zusätzlich in Bezug auf Hifi auch noch ein Jahr, in dem sich das Thema digitale Signalquelle dominant vorgedrängelt hat. Ich meine: G-Hub, Innuos Phoenix Net, das Ausprobieren von Switch-Kaskadierung, das G-LNT, plus noch die ganze, an dem Thema dran hängende Kabelorgie — das war alles 2021. Ich sage mal so: das letzte Jahr hat mir nicht besonders viel Platz gelassen für die Beschäftigung mit den beiden Lautsprechern, die hier stehen.

Machte aber auch nix, denn die guten Stücke standen hier geduldig, erfreuten mich derweil die ganze Zeit, und mein Bauchgefühl war von Anfang an, dass ich beide will — und das fühlte sich gut an. Und mittlerweile bin ich auch total glücklich mit der Situation, wie ich sie mir hier zurecht gedengelt habe, und empfinde es als absoluten Luxus, relativ simpel zwischen den beiden Lautsprechern mit ihren mittlerweile ja bewusst anderen Abstimmungen hin und her schalten zu können. Das ist schon wirklich toll.

Und nun sind nach den MEG auch die ATC endlich von den Rollwagen runter und ein weiteres Paar Alu-Granit-Sockel ist im Zulauf, damit ist auch da dann optisch alles, wie es sein soll.

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Beste Voraussetzungen also, um zur erwähnten inneren Ruhe zu gelangen. Die Frage ist nur: will ich das denn eigentlich… :mrgreen:

Gruß,
Swen
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Nordlicht
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Alu-Granit-Sockel

Beitrag von Nordlicht »

Hallo Swen,

ist die Auswahl für den Alu-Granit-Sockel aus optischen oder auch als klanglichen Gründen von dir getroffen worden?
Wenn ich mich richtig erinnere ist der Raum mit Teppichboden ausgelegt worden. Ist darunter ein Holz oder Estrichboden?
Vielleicht sind Schwingungen durch das hohe Gewicht der Lautsprecher auch kein Thema mehr. Oder würde es Vorteile bringen zusätzlich eine Entkoppelung zwischen der Box und dem Alu-Granit-Sockel zu machen? Wodurch sich natürlich auch die Höhe der Box verändert.

Viele Grüße
Jörg
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jackelsson
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Beitrag von jackelsson »

Moin Jörg,

ich hatte die Granitplatten hier schon mal erwähnt:
jackelsson hat geschrieben: 29.05.2021, 21:48Ich kann übrigens die Kombination von Granit und Alu nur wärmstens empfehlen. Beide Materialien für sich klingeln, dass es eine wahre Freude ist — oder halt eher keine Freude für Hifizwecke. Wenn man beide aber kombiniert, kommt da beim Klopftest nichts mehr, die Kombination ist akustisch quasi tot.
Ursprünglich kommt die Idee aus der Analogecke, die Kombination ist phantastisch als Plattenspielerbasis. Und ist bei mir auch unter dem TW-Acustic die Basisplatte für die Luftfederung.

Der Fußboden hier ist tatsächlich Holz — Altbau halt, mit allem Gewackel und Mitgeschwinge, was dazu gehört. Der Teppichboden obendrauf macht sich zwar im Hochton stark bemerkbar, aber macht im Frequenzkeller natürlich gar nix. Das ist für Lautsprecher als Unterbau jetzt, ich sach ma: nicht ganz so ideal.

Bei den Geithain ist da ja noch der Ständer dazwischen, und zwischen den Ständern und den Lautsprechern auf das Gewicht abgestimmte Sylomer-Pads. Trotzdem stehen schon die MEG mit den Sockeln darunter merklich sicherer, wenngleich sich das klanglich jetzt nicht ganz so stark bemerkbar macht.

Aber die ATC gehen halt ganz runter bis auf den Holzboden. Da sind zwar auch Sylomerpads dazwischen, aber trotzdem wurde der Bass etwas fülliger, als sie von den Rollwagen runter kamen. Das ist sicherlich auch ein bisschen dem nun zehn Zentimeter geringeren Abstand des Basstreibers zum Boden geschuldet. Aber trotzdem erwarte ich bei den ATC einen hörbaren Unterschied mit den Sockeln drunter. Ich werde berichten.

Aber mal ganz von den klanglichen Auswirkungen abgesehen haben die Sockel auch noch einen ganz schlicht praktischen Nutzen: sie schützen die Lautsprecher und Ständer vor beißenden und kratzenden Staubsaugern. :D

Gruß,
Swen
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schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

jackelsson hat geschrieben: 09.03.2022, 00:41 Aber mal ganz von den klanglichen Auswirkungen abgesehen haben die Sockel auch noch einen ganz schlicht praktischen Nutzen: sie schützen die Lautsprecher und Ständer vor beißenden und kratzenden Staubsaugern. :D
Hallo Swen,

bist Du so ungeschickt oder lässt Du saugen? :mrgreen:

Viele Grüße

Holger
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jackelsson
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Beitrag von jackelsson »

Aber Holger, du weißt doch: zwei linke Hände und alles nur Daumen... :mrgreen:

Gruß,
Swen
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schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

jackelsson hat geschrieben: 09.03.2022, 23:28 Aber Holger, du weißt doch: zwei linke Hände und alles nur Daumen... :mrgreen:

Gruß,
Swen

Lieber Swen,

wenn man Linkshänder ist, sind zwei linke Hände nicht so schlecht. 8) Der Daumen wird nebenbei in der sogenannten Gliedertaxe bei Verletzungen als der wichtigste Finger der Hand angesehen und am höchsten bewertet und ist doppelt soviel wert wie der zweitwichtigste Finger. Wo ist also das Problem? - Na, ich glaube, ich weiß schon, man muss auch delegieren können. :wink:

Liebe Grüße

Holger
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